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Fracking in Deutschland: Gesetzentwurf und Diskussion

Die Fracking-Diskussion ist in Deutschland in vollem Gange: Die Regierungsfraktionen haben einen Entwurf für Gesetzesänderungen vorgelegt, siehe: Brief von BMWi und BMU an die verantwortlichen Politiker der CDU/CSU/FDP-Bundestagsfraktion (3,2 MB). In der Begründung für die eingeschränkte Fracking-Erlaubnis wird explizit an die zurückgehenden Fördermengen der konventionellen Förderung angeknüpft und damit gezeigt: Die Peak-Problematik ist im Grundsatz Teil des Regierungshandelns:

"Während die bekannten Lagerstätten immer mehr einem natürlichem Förderabfall unterliegen, rücken neue so genannte unkonventionelle Lagerstätten ins Zentrum der Betrachtung." (S. 5)

Allerdings sind sich sowohl die Regierungspartner wie auch die Verantwortlichen in den Bundesländern nicht einig darüber, welche Wirkungen das Gesetz haben wird. Während das FDP-geführte Wirtschaftsministerium in der Technologie große Chancen sieht, interpretiert das CDU-geführte Umweltministerium den Gesetzentwurf als "faktisches Moratorium" - also ein Aussetzen jeglicher Bohraktivitäten. Der bayerische Umweltminister Huber fordert ein grundlegendes Fracking-Verbot, ähnliches hört man aus Schleswig-Holstein, NRW und Baden-Württemberg. Da der Gesetzentwurf auch den Bundesrat passieren muss, in dem die Länder das Sagen haben, ist längst nicht ausgemacht, dass die angestrebte Fracking-Regelung greift.

Im Wissenschaftsmagazin NATURE hat sich währenddessen J. David Hughes mit den energetischen und monetären Erträgen des Frackings in den USA auseinandergesetzt und warnt, dass zu optimistische Sichtweisen auf die Technologie dominieren. Seine Veröffentlichung habe ich für Telepolis zusammengefasst:

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8 Kommentare to “Fracking in Deutschland: Gesetzentwurf und Diskussion”

  1. M.U. sagt:

    Auf die Plätze fertig los!

  2. Was immer wieder unter geht und die meisten deshalb bestimmt nicht wissen ist, wie *viel* gebohrt wird.
    Hier wurden 63000 Bohrungen ausgewertet. Schön zu sehen auf eine handlichen Map:
    http://www.postcarbon.org/drill-baby-drill/map

    Wenn hier wirklich was zu finden ist, dann stehen hier bald einige zigtausend Bohrtürme…

  3. Patrick sagt:

    Was aber nicht in diesem Utopia-Artikel steht, ist die Tatsache, dass die Dänen dafür Unmengen an Biomasse – vor allem Mais – anbauen und dafür die ganze Landschaft wohl in eine riesige Mais-Monokulturen-Landschaft umwandeln müssen.

    Wehe, die Ernte fällt einmal aus!

    Und logischerweise macht man sich unabhängiger von Gas und Kohle, aber gleichzeitig abhäniger vom Import von Nahrungsmitteln.

    Ehrlich: dann habe ich lieber das Essen vor der Haustür wachsen und friere dafür

  4. Florian Hoppe sagt:

    Man hält es kaum noch für möglich, aber nun hat die Tagesschau eine recht gute Zusammenfassung zur Fracking Bubble veröffentlicht.

    http://www.tagesschau.de/wirtschaft/fracking140.html

  5. Flin sagt:

    Bei einem Ölpreis von 150 Dollar oder mehr werden sie auch bei uns alles erlauben ,Frack Baby Frack .
    Da bin ich mir Sicher.
    Kenne doch unsere Polit Pappenheimer, traurig.

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