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Kommentarlos, Teil 40

Public Transport?

Gefunden bei wiwogreen

18 Kommentare to “Kommentarlos, Teil 40”

  1. Michael Egloff sagt:

    Diese Bildfolge ist nicht realistisch.
    Denn auf den Bildern des Nach-Auto-Zeitalters ist der zerbröselnde Straßenbelag (mangels bezahlbarem Bitumen) nicht zu sehen.
    Schon heute, in der Phase noch reichlich zu beziehenden Importöls, beginnt in immer mehr OECD-Ländern die Erosion der Infrastruktur – selbst im Ölförderboomland USA.
    Die heutige Infrastruktur ist gegründet auf Öl (Tiefbau- und Transporttechnik, Bitumen usw.) und auch auf halbwegs funktionierende Kredit- und Anleihenmärkte.
    Gehen die Ölimportmengen erst einmal gravierend zurück, werden auch die auf wirtschaftliches Wachstum geeichten Finanzmärkte obsolet und können die Staatsfinanzierung nicht mehr absichern. Und das ist nun mal die Basis der Infrastrukturerhaltung.

    Wenn also sich in 20…25 Jahren noch einige durchaus fossile Treibstoffe oder alternative Antriebsenergie leisten können, werden sie doch keinen Spaß mehr am Autofahren haben. Über den Umweg der zerbröselnden Infrastruktur werden auch sie von dem gesamtgesellschaftlichen Dilemma betroffen sein.
    Was ja fast schon so etwas wie ein schwacher Trost ist.

    • Ert sagt:

      Kunstler sagte ja auch, das schon partielle Defizite bei den Straßen ausreichen um alles kollabieren zu lassen.

      Hat jeder zweite Truck – durch schlechte Strassen – einen Achsbruch beim transportieren des Salatkopfes von Mexico in den Norden – dann ist Sense.

  2. Michael Egloff sagt:

    http://www.rottmeyer.de/erdgas-pumpen-bis-nix-mehr-kommt/

    Ökonomischer Sachverstand verbunden mit vernetztem und langfristig orientiertem Denken – welch seltenes Phänomen!
    (bitte auch Seite 2 lesen)

  3. Tom Schülke sagt:

    Schöne Bildfolge.

    Es geht da ja auch nicht um die Frage, ob in 30 Jahren der Bitumen für den Strassenbelag noch bezahlbar ist, sondern um den Wahnsinn, das unbedingt jeder ein eigenes Auto braucht…

    • Michael Egloff sagt:

      Freilich ist es so gesehen eine sehr schön Bildfolge.
      Und der dahinter stehende Sinn absolut unterstützungswürdig.
      Leider ist diese Bildfolge aber auch unrealistisch. Denn 2014 werden erstmals 73 Millionen KFZ.Verkäufe weltweit vorrausgesagt. Davon ein immer größerer Anteil großer und schwerer Fahrzeuge.
      Und auch im Flugverkehr werden ständig neue Rekorde aufgestellt. Übrigens auch mit weltweit immer mehr Privatjets.
      Wir entfernen uns gerade noch weiter von dieser Bildfolge.
      Aber ich unterstütze, dass sie gemacht wurde. Den Spiegel sollte man den Menschen schon vorhalten. Auch wenn keiner reinschaut.

      • Michael Egloff sagt:

        Die neuesten Zahlen aus China: fast 1,7 Millionen KFZ in einem Monat, Steigerung um über 16% zum Vorjahr.
        Und China ist vom Motorisierungsgrad immer noch klar unter dem Weltdurchschnitt. Aber sie tun alles, damit das nicht mehr lange so bleibt.
        Wir Bürger der OECD-Länder haben leider kein Recht, sie dafür zu kritisieren. Wir betreiben den Irrsinn ja viel exzessiver und schon viel länger.

      • Norbert Rost sagt:

        @Michael: Wie kann eine Bildfolge “unrealistisch” sein? Das, was man in eine Bildfolge reinliest oder glaubt, aus ihr rauszulesen, dass kann möglicherweise “unrealistisch” sein. Eine Bildfolge ist an sich nichts weiter als eine Folge an Bildern.

        Aber schön, dafür ist die Kategorie “Kommentarlos” ja gedacht: Dass mal nicht ein Autor kommentiert und einordnet, sondern das Bild, ein Film oder ein Zitat Reaktionen bei den Lesern hervorruft – möglichst ungefiltert. Auf dass Diskussionen entstehen.

        Was ich aus deinem Kommentar raushöre ist, dass du angesichts von hohen PKW-Verkäufen weltweit nicht annimmst, dass morgen der große Straßenbahnboom global losgehen wird. Und da stimme ich dir zu.

        Allerdings verhält es sich mit Trends so, dass sie IMMER klein beginnen. Ob obiges Posting nun dazu führt, dass überhaupt ein Trend entsteht, wage ich zu bezweifeln, aber gewählt habe ich das Bild ja nicht, um auf einen Trend hinzuweisen, sondern zur schlichten Illustration des Platzbedarfs in Städten.

        Da ich nun selbst in einer Stadt wohne, wo der Zwiespalt zwischen Autoplatzbedarf und ÖPNV schwer erträglich ist (obwohl Dresden einen richtig guten ÖPNV hat!), treibt mich ja eher die Frage um, wo die Elemente von morgen denn heute schon aufpoppen. Argumente für ÖPNV gibt es auf rohstofflicher Ebene ebenso, wie auf Platz-Ebene. Die Bewohner der Städte müssen diese Argumente nur mal diskutieren und auf ihre Stadt übertragen.

        Die Grenzen der eigenen Macht sollte jeder Mensch kennen. Ich selbst mache mir somit wenig Illusionen, Einfluss auf den PKW-Boom in China zu haben. Das, wo ich Einfluss habe und HABEN WILL, ist mein direktes Umfeld. Und da stelle ich zweierlei fest:

        a) es ist mein direktes Umfeld, in dem ich den Großteil meiner Lebenszeit verbringe und das mich versorgt
        b) ich habe ausgerechnet in diesem direkten Umfeld viel größere Macht als in dem darüber hinausgehenden Umfeld.

        Woraus die Frage resultiert, die sich viel mehr Leute angesichts Peak Oil stellen sollten: Wie verändere ich meine Stadt, damit sie funktionsfähig bleibt.

        Interessieren mich aus diesem Blickwinkel die Millionen neuen chinesiscen Autos oder der weiter wachsende Flugverkehr? Nur für akademische Diskussionen.

        Würden weltweit Leute damit anfangen, ihre Städte krisenfest zu kriegen, entstünde daraus ein krisenfester Planet. Und da es angesichts der heutigen Trends “unrealistisch” ist, sich einen krisenfesten Planeten herbeizuträumen, konzentrieren wir uns doch besser einfach auf den Realismus vor unserer Haustür.

        (Ist jedenfalls meine Empfehlung für 2014.)

        • Michael Egloff sagt:

          Ich gebe Dir ja völlig recht, Norbert. Die Städte Wuchern vor allem auch wegen des gewaltigen Platzbedarfs des Individualverkehrs. Und vernichten damit Naturräume und landwirtschaftliche Nutzflächen. Völlig unnötigerweise.
          Aber eben diese Siedlungs- und Infrastruktur ist eben in Stahl und Beton gegossen. Und sogar jetzt, da sich die Ära des immer mehr ausufernden Individualverkehrs zu Ende neigt, bestimmen diese autogerechten Strukturen weiter den Städtebau. Und zwar weltweit. Von Guangdong über Sao Paulo bis hin Luanda. Wo neue städtische Strukturen entstehen, werden sie autogerecht gebaut. Natürlich abgesehen von den wachsenden Slums. Gerade diese nicht sehr menschenfreundlichen urbanen Gebilde sind die einzigen urbanen Strukturen, die sich nicht dem Diktat des Autos beugen. Natürlich nicht freiwillig, sondern weil deren Bewohner sich mangels Kaufkraft garkein Auto nebst der entsprechenden Infrastruktur leisten können. Hätten sie die Kaufkraft, wären auch deren Wohnquartiere autogerecht.

          Und zusätzlich gibt es noch jede Menge zusätzliche Infrastruktur, die einen großen Mobilitätsbedarf schafft: riesige Shopping Malls mit großen dafür nötigen Einzugsgebieten, Vergnügugungsparks, Tourismus-Ressorts. Auch diese Mobilitätserzwingenden Strukturen werden ständig weiter ausgebaut. Als würde das Ende des exzessiven Individualverkehrs in den nächsten Jahrhunderten nicht in Sicht.

          Das Drama dieses noch jungen Jahrhunderts wird vor allem das Drama der großen Städte werden, wenn die urbanen Siedlungsstrukturen obsolet werden und die nicht mehr so hoch mechanisierte Landwirtschaft so viele Städter wird nicht mehr ausreichend ernähren können.
          Aber bis dahin vergeht noch etwas Zeit, in der wir die ölbasierten Strukturen weiter ausbauen können…

  4. Ert sagt:

    Und über 300.000 davon sind schon SUV!

  5. Florian Hoppe sagt:

    http://thetyee.ca/News/2013/12/07/US-Energy-Independence/

    Nichts wirklich Neues, aber eine gute Zusammenfassung. (Das einige kanadische Provinzen Fracking Moratorien ausgerufen haben, war mir allerdings neu…)

  6. Ert sagt:

    Mal ganz so nebenbei: Das EEG wird mit der GroKo wohl “Toast” sein.

    Selbst der Egenverbrauch soll mit einem Netzentgelt und der EEG Umlage belastet werden. Kirsten Hasberg [1] nennt ca. 6 cent, die wohl im Gespräch sind.

    Dann noch Direktvermarkung von PV Strom, weitere Förderung von Off-Shore Wind, aber harter Schnitt bei On-Shore Wind – [1] und [2].

    [1]: http://media.blubrry.com/twie/p/www.thisweekinenergy.tv/audio/twie00116.mp3 – gleich die ersten 10 Minuten!
    [2]: http://www.photovoltaikforum.com/magazin/korridor-fuer-photovoltaik-bleibt-direktvermarktung-wird-pflicht-eeg-umlage-auf-eigenverbrauch/

  7. Florian Hoppe sagt:

    http://peakoilbarrel.com/bakken-update-production-slowing/

    Ron Patterson wieder über Bakken. Die Preisentwicklung von Bakken Crude ist interessant.

    http://finance.yahoo.com/news/bakken-discount-wti-oil-widens-175500571.html

    Diese rBericht zeigt ebenfalls, daß der Gap zwischen Bakken Öl und WTI sich ausgeweitet hat.

    Patterson macht die fast schon Kondensatartige Leichtigkeit von Bakken Crude verantwortlich.

  8. Ert sagt:

    Wir hatten ja mal das Thema Indien und Peak-Oil hier… und es wird da aktuell nicht besser: PKW-Verkäufe mit -8,2%

    Qeuerschlüsse schliessen mit: “In den ersten elf Monaten 2013 brachen in Indien die PKW-Verkäufe um -12,7% zum Vorjahreszeitraum ein, auf schlappe 1,627960 Millionen PKW. Zum Vergleich, in China stiegen in den ersten elf Monaten 2013 die PKW-Verkäufe um +15,1% zum Vorjahreszeitraum, auf 16,151800 Millionen PKW. Nur im November 2013 wurden in China mehr PKW verkauft als in den letzten 11 Monaten in Indien!”

    Und hier in Relation zu Norberts Artikel, das Indien letztendlich Öl importieren muss, eine Miese Handelsbilanz hat, etc. pp : “Nach Angaben von SIAM sind 80% aller PKW-Käufe in Indien kreditfinanziert. Hohe Zinsen (zwischen 11 und 12% bei einer PKW-Finanzierung), hohe Treibstoffkosten, eine schwächelnde Konjunktur und stagnierende Einkommen sind für die Schwäche des PKW-Absatzes in Indien mit verantwortlich. Indien bleibt in Punkto PKW-Bestand extrem rückständig, laut SIAM kamen zuletzt auf 1000 Inder nur 12 PKW.”

    Quelle: http://www.querschuesse.de/indien-pkw-verkaufe-mit-82/

    • Michael Egloff sagt:

      Die BRIC-Staaten bilden alles andere als ein halbwegs homogenes Gebilde.
      In 130-Millionen-EW-Land Russland und im 180-Millionen-EW-Land Brasilien werden pro Jahr weitaus mehr PKW verkauft, als im 1,2 Milliarden-EW-Land Indien.
      Und in China gar die 10-fache Menge.
      Selbst ein Land wie Indonesien hat eine wesentlich größere Dynamik bei den PKW-Verkäufen.

      Andererseits wissen wir ja: je größer der heutige Motorisierungsgrad, desto größer die Absturzhöhe in den nächsten Jahrzehnten.

      Aber selbst dieser schwache Trost hilft den Indern nicht viel, angesichts der Bevölkerungsentwicklung (jedes Jahr 16 Millionen EW mehr) und auf Grund der zunehmend übernutzten natürlichen Ressourcen – insbesondere der Ressourcen an Tiefengrundwasser.

      Die Zukunft Indiens ist eine der besorgniserregendsten von allen Ländern der Erde. Alleine schon wegen der zahlenmäßigen Dimension

  9. Stephan sagt:

    Seit den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts werden in Großbritannien Milchflaschen u.a. mit Elektroautos ausgefahren, Höhepunkt waren die 70er.

    Eine Nische, in der sie bis heute überlebten, fanden Elektroautos als kleine Lieferwagen für die tägliche Anlieferung von Milchflaschen in Großbritannien und Teilen der Vereinigten Staaten, den milk floats, wörtlich „Milchflößen“. Vor allem in Großbritannien fuhren über Jahrzehnte [b]einige Zehntausend dieser Wagen im ganzen Land[/b]. Die führenden Hersteller von milk floats in Großbritannien im 20. Jahrhundert waren Smith’s, Wales & Edwards, Morrison Electriccars, M&M Electric Vehicles, Osborne, Harbilt, Brush, Bedford and Leyland. Mit dem Rückgang der Hauslieferungen blieben nur Bluebird Automotive, Smith Electric Vehicles und Electricar Limited übrig. Smith Electric Vehicles ist (2008) der größte Hersteller von Vans und Lastkraftwagen mit Elektroantrieb.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Elektroauto

    Milk float (deutsch Milchwagen, wörtlich Milchfloß; als float werden niedrige Plattformwagen für Güter oder für Personen bei Festumzügen bezeichnet) ist eine Bauform von Elektroautos, die speziell zur Auslieferung von frischer Milch an die Haustüren der Verbraucher entwickelt wurde.

    Durch die verwendeten Elektromotoren sind die Fahrzeuge für den Betrieb in Wohngebieten in den frühen Morgenstunden und in der Nacht wegen der geringeren Geräuschemissionen ausgelegt
    http://de.wikipedia.org/wiki/Milk_float

    In August 1967 the UK Electric Vehicle Association put out a press release stating that Britain had more battery-electric vehicles on its roads than the rest of the world put together[2] It is not clear what research the association had undertaken into the electric vehicle populations of other countries, but closer inspection disclosed that almost all of the battery driven vehicles licensed for UK road use were milk floats.
    (Im August 1967 gab die Vereinigung britischer Elektrofahrzeuge eine Pressemeldung heraus, in der sie erklärte, dass auf den Straßen Großbritanniens mehr Elektrofahrzeuge fahren würden, als im Rest der Welt zusammengenommen. Es ist nicht klar wie genau die Vereinigung den Elektrofahrzeugbestand in anderen Ländern überprüfte, aber eine genauere Prüfung ergab, dass praktisch alle batteriegetriebenen Fahrzeuge mit einer Genehmigung für britische Straßen, Milchlieferfahrzeuge waren.)
    http://en.wikipedia.org/wiki/Milk_float

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