Zum Textbeginn springen . Zur Navigation springen .

PM: Öl- und Gas-Förderung in Deutschland weiter rückläufig

(Hannover) Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) verzeichnet für das Jahr 2012 in Deutschland einen Rückgang bei der Erdöl- und Erdgasproduktion. Zu diesem Ergebnis kommt das LBEG in seinem aktuellen Bericht „Erdöl- und Erdgasreserven in der Bundesrepublik Deutschland am 1. Januar 2013". Auf Grund der fortschreitenden Ausförderung der Erdöl- und Erdgasfelder sei kein positiver Trend zu erkennen, so ein allgemeines Fazit der Studie. Lediglich in Rheinland-Pfalz nahm die Produktion zu.

Insgesamt wurden 2012 in Deutschland 2,6 Millionen Tonnen Erdöl gefördert. Das ist ein Rückgang von rund 56 000 Tonnen bzw. 2,1 % gegenüber 2011. Die Erdölreserven in Deutschland betrugen am Stichtag 1. Januar 2013 32,5 Millionen Tonnen und liegen damit um 2,8 Millionen Tonnen unter dem Ergebnis des Vorjahres (- 8 %). (mehr …)

Peak Oil, der Transition-Town-Ansatz und Resilienzstrategien

Wer sich mit den möglichen Auswirkungen eines Ölförderrückgangs für unsere hochgradig ölabhängige Gesellschaft befasst, stellt fest, dass die üblichen Wege nur begrenzt aussichtsreich sind: Ja, vielleicht bringen noch ein paar Geologen neue große Kohlenwasserstoffvorkommen ans Tageslicht, aber wahrscheinlich, dass diese auch preisgünstig und zeitnah erschließbar sind, ist dies nicht. Ja, vielleicht erfinden ein paar findige Ingenieure noch Maschinen und Methoden, mit denen sich Ölderivate in größeren Mengen ohne allzu große Umweltauswirkungen (und billig) aus anderen natürlichen Rohstoffen herstellen läßt, aber wahrscheinlich ist das nicht. Wahrscheinlich ist, dass tendenziell steigende Ölpreise und eine Verknappung des Ölangebots die Zukunft sind oder Wirtschaftskrisen den Ölbedarf so stark senken, dass nicht die Verknappung das Problem ist - dann sind es aber andere Problempunkte, mit denen gesellschaftlich zu rechnen ist.

Für diesen wenig erbaulichen Ausblick finden sich nur wenig optimistisch wirkende Strategien. Einfallslos wie ich bin, fällt eigentlich nur eine ein: Anpassung an die Umstände. Doch die Suche danach, wie eine halbwegs realistische Anpassung aussehen soll, trägt nicht viele Früchte. Letztlich führen alle Überlegungen immer wieder zu einer Strategie zurück: Resilienz. (mehr …)

Ökonomische Öl-Grenzen

"Peak Oil" wird meist mit geologischen Begrenzungen begründet: Die physikalisch-geologischen Rahmenbedingungen begrenzen die Geschwindigkeit, mit der Öl aus dem Boden zu holen ist. Gail Tverberg und die taz thematisieren derzeit ein weiteres bedenkenswertes Limit: ökonomische Grenzen.

Tverberg argumentiert von der Preis-Seite her und knüpft dabei an den derzeit vergleichsweise entspannten Ölpreisen von 100 US$ an. (mehr …)

Kommentarlos, Teil 29

Herzlich Willkommen im Lufthansa oil&energyclub!

Mitarbeiter von Erdöl und -gas produzierenden bzw. fördernden Unternehmen, die häufig zu Öldestinationen reisen, genießen als Teilnehmer des Lufthansa oil&energyclubs eine Vielzahl attraktiver Vorteile.

Mit Ihrer Ernennung zum oil&energyclub Teilnehmer erhalten Sie gleichzeitig den Status eines Frequent Travellers, sofern Sie nicht bereits einen Miles & More Status inne haben. Sie gehören damit zum exklusiven Kreis der Vielflieger, die in den Genuss besonderer Privilegien und exklusiver Angebote unserer Partner kommen.

Besondere Privilegien für eine besondere Branche...

(In dem Zusammenhang lohnt ein Blick zurück zu Kommentarlos, Teil 2)

Ölförderung Europas 2012: -7%

In Europa wurde 2012 im Schnitt 7% weniger Erdöl pro Tag gefördert als noch 2011. Das zeigen die Daten der US-amerikanischen Energiebehörde EIA. Damit ist der niedrigste Stand seit 30 Jahren erreicht. Über den Ölverbrauch in Europa in 2012 sowie zur Gasförderung liegen noch keine Zahlen vor.

Die zuletzt auf ca. 100 Dollar pro Barrel gesunkenen Ölpreise der für Europa wichtigen Ölsorte Brent haben die mediale Aufmerksamkeit vom Thema Öl abgelenkt. Nur selten finden sich solch ausgewogenen Artikel wie jener von Jakob Schlandt in der Berliner Zeitung, der warnt, dass die Ruhe bei den Ölpreisen nicht von langer Dauer sein muss und Unruhe in Förderländern jederzeit den kritischen Rohstoff wieder teurer werden lassen kann.

In Deutschland ist derzeit nur Fracking weiter in der Diskussion. Schleswig-Holstein will in den Bundesrat eine Länder-Initiative zum Verbot der Fördermethode einbringen. Dass solch eine Bundesland-Initiative Erfolg haben kann zeigt auch die Skepsis in Nordrhein-Westfalen, die sich in einem Bericht der "Neuen Westfälischen" von einer Kaminzimmer-Veranstaltung der CDU zu diesem Thema spiegelt. Offenbar wird die Berichterstattung langsam mit der politischen Wahrnehmung des Problems differenzierter, denn die Zeitung zitiert den CDU-Mann Sven Öpping mit der Frage "Welchen Preis sind wir angesichts geringer werdender Energiereserven bereit zu zahlen?" Der "Preis", der hier gemeint ist, soll in diesem Fall aber eher vom Umweltkonto angebucht werden als vom Lebensstil-Konto: Noch immer soll das Problem stagnierender bzw. zurückgehender Öl- und Gasförderung von der Angebots-Seite aus gelöst werden, über die Verringerung der Nachfrage denkt bisher nur eine avandgardistische Nische nach: Wer will, darf sich jetzt in Leipzig in einem Wettbewerb erd-öl-frei messen: Wer spart am meisten Erdöl? (mehr …)

Fracking: Wer nicht „frackt“, verliert?

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) mischt sich mit einem 3seitigen Diskussionspapier in die Debatte um Fracking ein. Die Suggestiv-Frage des Papiers "Wer nicht frackt, verliert?" beantwortet der Autor Tobias Rehbock mit Nein. Er stützt sich dabei auf eine Analyse des bisherigen Erfahrungszeitraumes mit Fracking, bei dem die Gas-Preise in den USA seit Januar 2010 um 45% gesunken seien, während sie in Deutschland im gleichen Zeitraum um fast 60% gestiegen seien. Dennoch schlagen sich diese Preisunterschiede bislang nicht in den Exportpreisen nieder, die im selben Zeitraum in Deutschland um 8% und in den USA um 12% gestiegen sind. Wettbewerbsvorteile sehen anders aus. (mehr …)

Deutsche Gasspeicher nur noch zu 20% voll

Der lange Winter strapaziert die Erdgas-Läger in Europa. Nachdem Ende März Großbritannien vor einer akuten Gaskrise stand, die ausgelöst durch ein Defekt einer aus Belgien kommenden Pipeline nur durch Flüssiggas-Tanker aus Katar nicht zum GAU führte, stehen heute in den Zeitungen die Gas-Speicher Deutschlands im Fokus. Sie sind, so schreibt SPIEGEL ONLINE mit Bezug auf die WELT AM SONNTAG, in Deutschland nur noch zu etwa 20% gefüllt. Als Quelle wird Gas Infrastructure Europe (GIE) angegeben und in der Tat: Auf deren Webseite finden sich interessante Daten zum Füllgrad der Gasspeicher Deutschlands und anderer europäischer Länder. Die Daten, die von Verbandsmitgliedern freiwillig geliefert werden, zeigen an: die Läger der beobachteten Länder sind zum Stand gestern, 6. April 2013, 18 Uhr, noch zu ca. 22% ihrer Gesamtkapazität gefüllt. Die deutschen Läger sind zu 19,3% gefüllt und leeren sich täglich mit ca. 0,44 Prozentpunkten. Das bedeutet aber auch, dass bei anhaltender Entleerungsgeschwindigkeit die deutschen Erdgaspuffer in etwas mehr als 40 Tagen aufgebraucht wären. Allerdings deuten die Wetterprognosen darauf hin, dass der erhoffte Frühling langsam durchdringt und die steigenden Temperaturen weniger Heizaktivität bedeuten und damit die Entleerungsrate zurückgeht. (mehr …)

Wachstum ohne Ende? Über den Wettlauf zwischen Ressourcenerschöpfung und neuen Technologien.

So heißt der Vortrag von Christoph Senz, der am Montag, 8. April um 17 Uhr an der FH Aachen zu hören sein wird:

  • im Rahmen des Studium Generale, Hohenstaufenallee 6, Raum 01101, Einladung (PDF)

Inhaltlich wird es um die Geschichte der Energienutzung durch den Menschen gehen. Was waren die wesentlichen Durchbrüche? Welche Techniken haben es erlaubt, die heutigen, riesigen (fossilen) Energieüberschüsse bereitzustellen? Warum wird es wahrscheinlich immer schwieriger, diese „Überschüsse“ aufrechtzuerhalten? Welche Rolle spielt das „Best-First-Prinzip“ und das „Law of diminishing returns“? Was könnten die sich bereits abzeichnenden Tendenzen für die Zukunft bedeuten? Wer wird am Ende des Tages Recht behalten: Die Ökonomen, die der Meinung sind, dass Marktmechanismen alleine ausreichen werden, fast jede beliebige Menge einer Ressource in der Zukunft bereitzustellen. Oder doch die Naturwissenschaftler, denen die physikalischen Grenzen der Ressourcenextraktion gut bekannt sind? Was wäre, wenn am Ende beide Recht hätten?

Dass die Industrialisierung, wie wir sie kennen und in deren Fluidum wir alle leben, absolut abhängig von jederzeitiger Energiezufuhr ist, ist den wenigsten bewusst. Dass sich das geschaffene gesellschaftliche Fluidum ändern dürfte, wenn die Energiezuflüsse schwächer werden, steht zu vermuten, doch es wird selten ausgesprochen. Vielmehr klammern sich die meisten, die darüber nachdenken, an die Hoffnung neuer Technologien, die ein "weiter so" versprechen. (mehr …)