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Öl zwischen Japan und Bahrein

Die Ölpreise haben heute um über 3% nachgegeben, die nordamerikanische Sorte WTI wird wieder unter 100 Dollar gehandelt, die europäische Marke Brent unter 110 Dollar. Hintergrund ist, dass der drittgrößte Ölverbraucher Japan (4,5 Millionen Barrel täglich) vorerst weniger Öl verbrauchen wird. Gut möglich, dass die Finanzmärkte hier eine Wirtschaftskrise in Japan vorweg nehmen. (mehr …)

Ölhandel aus Libyen steht still

Wie der Spiegel berichtet, steht der Handel mit libyschem Öl still. Hintergrund ist jedoch weniger, dass die lokalen Produktionsstätten nicht fördern, sondern dass die Zahlungen von und nach Libyen in Dollar blockiert sind. Allerdings haben die ausländischen Ölproduzenten eine Vielzahl an Mitarbeitern abgezogen, so dass fraglich ist, ob das Land überhaupt in der Lage wäre, nennenswerte Mengen zu liefern.

Währenddessen befasst sich für die Nachdenkseiten Jens Berger mit "dem Ölpreis als Achillesferse der Konjunktur". Lesenswert.

Die kleinen Schritte: Öl-Dialyse

Wer dem Mut hat, sich mit Peak Oil und dessen Zusammenhängen intensiver zu beschäftigen, stellt fest: Es gibt keine einfachen Lösungen.

Im Umfeld des Postfossil-Instituts steht die Feststellung im Zentrum:

Das Problem ist ein Energieproblem – die Lösung ist aber nicht allein eine Energiefrage.

In dem Prozess, dem wir uns künftig ausgesetzt sehen, werden deshalb eine Vielzahl von Lösungsansätzen gefragt sein, die sinnvoll miteinander kombiniert werden. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass nicht eine große Lösung plötzlich auf der Agenda steht, die alle Ebenen des Peak-Oil-Problems auf einmal löst. Vielmehr müssen für die unterschiedlichen Ebenen jeweils separate, aber sicherlich miteinander verzahnte Lösungen gefunden werden: Für das Mobilitätsproblem (Öl als Kraftstoff), für das Rohstoffproblem (Öl als Grundstoff der Chemieindustrie), für das Heizproblem (Öl als Heizmittel in Haushalten und Industrie) aber auch für das Schmiermittelproblem.

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E10-Boykott, Wirtschaftskrisengefahr, ASPO-Tagung, Heinberg-Interview

Die Deutschen boykottieren den Kraftstoff mit 10% Bio-Zusatz, genannt E10. Nach Angaben der Tankstellenbetreiber gibt es derzeit Versorgungsprobleme, weil die Tanks mit E10 belegt sind, das die Kunden aber nicht kaufen. Die Politik hat deshalb einen Benzin-Gipfel einberufen und kritisiert zugleich die Politik der Mineralölbranche. "Die Informationspolitik ist wirklich miserabel" wird Agrarministerin Ilse Aigner (CSU) im Spiegel zitiert. (mehr …)

Libyen-Krise: IEA erwägt Verkauf der eigenen Ölreserven

Laut Financial Times Deutschland erwägt die Internationale Energieagentur, einen Teil der eigenen Ölvorräte auf den Markt zu werfen. "Wir können täglich zwei Millionen Barrel auf den Markt bringen, und das zwei Jahre lang ununterbrochen" wird IEA-Chefvolkswirt Fatih Birol zitiert. Das wäre mehr als die 1,6 Millionen Barrel, die Libyen bislang täglich lieferte.

Hintergrund ist, dass Libyens Staatschef Gaddafi ankündigte, das Land werde die Ölförderung und die Exporte einstellen. Laut Spiegel betrachtet Gaddafi die Ölförderstrukturen als unter seiner Kontrolle. drs.ch berichtet, dass die ostlibysche Stadt Brega Ort intensiveren Kampfgeschehens ist. Dort befindet sich ein wichtiger Ölhafen.

Libyens Beitrag zur globalen Ölversorgung beträgt etwa 2%. Dass die IEA angesichts des Ausfalls dieser auf den ersten Blick geringen Menge den Zugriff auf die eigenen Reserven für denkbar hält, zeigt wie eng der Spielraum zwischen Angebot und Nachfrage ist. FTD: "Zwei Drittel der IEA-Vorräte sind bei der Ölindustrie gelagert, rund ein Drittel untersteht unmittelbar dem Zugriff der Mitgliedsregierungen."

Tempolimit in Spanien, Kartellamt recherchiert, Warren Buffet investiert (in Peak Oil?), Shell fordert “Mäßigung”

An spanischen Tankstellen wurden laut Telepolis die Rekordpreise von 2008 bereits überschritten. Hintergrund: Der "bessere" Euro-Dollar-Kurs sorgt dafür, dass die Endverkaufspreise für Importgüter in Europa bereits bei einem Ölpreis von 110 Dollar ähnliche Größenordnungen erreichen wie 2008. Spanien ist bedeutend intensiver wirtschaftlich angeschlagen als Deutschland, wodurch die hohen Preise besonders belastend sind. Es herrscht eine Rekordarbeitslosigkeit von 21%. Genau wie in Deutschland ist der Zentralstaat von den Steuereinnahmen auf Energie abhängig (dazu demnächst mehr auf peak-oil.com), was zu Verteilungskämpfen zwischen den Regionen und der Regierung führen kann. In dem Zusammenhang senkt die Regierung die erlaubten Geschwindigkeiten auf den Autobahnen und Schnellstraßen von 120 auf 110 km/h. (mehr …)

NYT: Schiefergas-Förderung befördert Radioaktivität ins Trinkwasser

Der News York Times liegen interne Dokumente der Environmental Protection Agency  (EPA) vor, die sich mit den Auswirkungen der Förderung von "Natural Gas" (Schiefergas) per sogenanntem "Fracking" auf die Umwelt befassen. Bei dieser Fördermethode werden große Mengen Wasser versetzt mit Chemikalien in den Boden gepresst, um in kleineren Mengen vorkommenden Gas-Reserven in Steinschichten herauszupressen und herauszulösen. (mehr …)

Kritis(ch): Iraks größe Ölraffinerie nach Anschlag geschlossen

Laut Reuters wurde die größte irakische Ölraffinerie heute bei einem Bombenanschlag beschädigt. Die Produktion wurde stillgelegt. Auch eine zweite kleinere Raffinerie brannte - offenbar aufgrund eines technischen Defekts. Nach Angaben der Nachrichtenagentur exportiert der Irak bislang noch keine Erdölprodukte, weil jegliche Produktion für den Eigenverbrauch im Land benötigt wird. Die Lagervorräte "reichen für mindestens sieben Tage". Zum Vergleich: In allen Mitgliedsländern der Internationalen Energieagentur (IEA), so auch Deutschland, lagern 90-Tage-Reserven. (mehr …)