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Ressourcennationalismus am Beispiel “Seltene Erden”

Laut SPIEGEL Online ist noch in diesem Quartal mit einem Anstieg der Preise für Festplatten von bis zu 10% zu rechnen. In der Computerbranche sind Preisanstiege eher eine Seltenheit. Hintergrund dieser Entwicklung ist Chinas Exportpolitik für die als "Seltene Erden" bekannten Metalle, die vor allem in der Hochtechnologie benötigt werden. Zwar hat China im Juli die Exportbeschränkungen leicht gelockert, trotzdem sollen laut Handelsblatt die exportierten Mengen von 30.258 Tonnen in 2010 auf 30.148 Tonnen in 2011 sinken. Praktisch exportiert China damit dieselbe Menge an "Seltenen Erden" wie 2010, aus Sicht der importierenden Länder entspricht diese Entwicklung quasi dem Erreichen eines Peaks: Der Peak Seltene Erden.

China hat bei diesen Rohstoffen einen Weltmarktanteil von 95%, darf also als Monopolist angesehen werden. Dieser Peak kommt vermutlich weniger deshalb zustande, weil die Förderung der Rohstoffe stagniert sondern vielmehr deshalb, weil China sich einen strategischen Vorteil beim Aufbau der eigenen Hochtechnologie-Branche sichern will. Deshalb macht es Sinn, die heimischen Rohstoffe auch zuhause zu verarbeiten und zu veredeln, statt sie zu exportieren. Ein klassisches Beispiel für Ressourcennationalismus. Aus Sicht der Import-Länder ist der Grund für diesen Peak jedoch relativ egal: Er ist da und in jedem Fall müssen höhere Preise bezahlt werden, was sich bereits sichtbar auf die Preise der Endprodukte niederschlägt - wie das Beispiel der Festplatten zeigt.