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Fusion: Halliburton + Baker Hughes, während immer mehr Ölfirmen Finanzprobleme haben

Zwei der wichtigsten globalen Zulieferer zur Öl- und Gasindustrie fusionieren: Halliburton und Baker Hughes. Der Deal ist 35 Milliarden US$ schwer. Das ganze passiert in einer Zeit, in der die niedrigen Ölpreise diversen Ölfirmen die Geldströme abwürgt. Die Ratingagentur Moody's weist darauf hin, dass von den 28 Unternehmen, die neu auf die Liste schlechter BBB- und schlechterer Bonität gekommen sind, 12 aus dem Öl- und Gassektor kommen: 43%. Damit halten Öl- und Gasfirmen einen Anteil von 14% dieser Liste, den höchsten Anteil, den die Branche je auf dieser Liste innehatte und das größte Segment aller vertretenen Branchen. Der Hauptgrund, warum Firmen diese Liste verlassen, ist nicht, weil sie ihre Bonität verbessern. Der derzeitige Hauptgrund ist die Insolvenz. (Eine interessante Grafik, die den Ölpreis und die Länge der BBB--Firmen-Liste in Zusammenhang bringt, zeigt der australische Business Insider.)

Der US-Ölmilliardär T. Boone Pickens wird in der Financial Times mit der Aussage zitiert, die US-Fracking-Firmen hätten eine Überproduktion verursacht und sollten daher ihre Aktivitäten zurückschrauben. Laut jüngster Statistiken geht sein Wunsch gerade in Erfüllung. Doch Pickens, der selbst barrelweise Geld durch Fracking verdient, macht deshalb keine Abkehr von der Fördermethode. Er bewirbt derzeit seinen "Pickens Plan", der die USA durch Fracking importunabhängig machen soll. Geschäftstüchtig wie er ist, wettet er laut Financial Times auf einen Preisanstieg auf 70 US$ bis Ende 2015. Auch diese Marke teilt er mit der US-Energiestatistikbehörde EIA. Was die Bedeutung des Frackings für die globale Ölversorgung betrifft, liegt der Ölmagnat voll auf Linie dieses Blogs:

“If you did not have the US oil today . . . do you know where you’d be? You’d be at $150 to $200 [per barrel] oil. The United States is the one that saved the world from a very, very high oil price. Do they get credit for it? Hell no. Give ‘em credit for it.”

"Wenn du heute nicht das US-Öl hättest ... weist du, wo du wärst? Du wärest bei 150 bis 200 US$ pro Barrel Öl. Die USA sind diejenigen, die die Welt vor einem sehr, sehr hohen Ölpreis bewahrt haben. Wird ihnen das angerechnet? Verdammt nochmal: nein. Du solltest es ihnen aber anrechnen."

Zur Erinnerung: Nordamerika, also die USA und Kanada, ist die Weltregion, die noch signifikanten Zuwachs zur Welt-Ölförderung leistet. Alle anderen Weltregionen zusammen sind bereits seit 2005 beim Ölfördermaximum angekommen.