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Pressemitteilung: Dresdner Transition-Initiative lädt zum Wandel-Wochenende

Als die Lokale Agenda ins Kulturrathaus zum Energiewirtschaftlichen Kolloquium lud, wurde das mangelnde Interesse der breiten Dresdner Bürgerschaft bedauert. Um Klimawandel, Ölfördermaximum oder die mit der Energiewende verbundene Kulturwende zu Otto Normalbürger zu tragen, bedarf es offenbar anderer Methoden als Fach-Vorträge. Zu einem gänzlich anderen Wochenende zu den bedeutenden Themen unserer Zeit lädt die Dresdner Transition-Initiative:

Wochenend-Seminar "Werkzeuge des Wandels"

10./11. Mai 2014, Dresden

Im Mittelpunkt der zwei Tage steht die Frage, wie sich unsere Städte und Dörfer angesichts des großen globalen Wandels verändern und wie der Einzelne diesen Wandel konstruktiv mitgestalten kann. "Werkzeuge des Wandels" sollen erlernt und ausprobiert werden. Miteinander statt jeder für sich sollen Veränderungen in die Welt gebracht werden. Das Wandel-Wochenende wird jene zusammenbringen und mit hilfreichen Werkzeugen ausstatten, für die der Klimawandel nicht nur eine Geschichte aus der Zeitung ist, sondern eine Entwicklung die zu uns nach Dresden kommt. Denen die Endlichkeit der Rohstoffe Sorgen bereitet. Die Wandel kommen sehen oder herbeiführen wollen.

Die Transition-Bewegung hat ausgehend von Großbritannien inzwischen viele Städte auf dem Planeten erreicht. Es herrscht der Gedanke vor: Global denken, lokal handeln, regional wirtschaften. Die eigene Stadt krisenfest gegenüber globalen Entwicklungen zu machen motiviert viele Menschen, die Entwicklungen nicht nur passiv zu ertragen, sondern aktiv mitzugestalten. Denn die eigene Stadt ist jedem nah, so dass jeder tatsächlich Einfluss nehmen kann. In Dresden sieht man Spuren dieses Ansatzes in den Gemeinschaftsgärten, in Energiegenossenschaften, in der Verbrauchergemeinschaft.

Bereits über 30 erfolgreiche Kurse fanden seit 2010 im deutschsprachigen Raum statt. 95% der TeilnehmerInnen beurteilen ihre Erfahrungen mit gut oder sehr gut. Das Wochenend-Seminar am 10. und 11. Mai wird das zweite Training in Dresden sein. Aus dem 2011er Training ging beispielsweise die Veranstaltung "Dresden im Wandel" im Oktober 2013 im Hygiene-Museum mit 150 Besuchern hervor.

Das Wochenende steht natürlich auch Nicht-Dresdnern offen!

Als Begleiter für das Transition-Training kommt Gerd Wessling aus Bielefeld an die Elbe; zusammen mit Iljana Dorn (Dragon Dreaming, Transition-Trainerin) vom Ammersee. Er ist nicht nur ein seit 2010 erfahrener Transition-Trainer, sondern auch im Vorstand des frisch gegründeten Transition Netzwerk e.V. Zuletzt wirkte er als Übersetzer & Mit-Autor des jüngsten Rob-Hopkins- Buchs "Einfach. Jetzt. Machen!" Presse-Vertretern wäre es möglich, in Abstimmung mit den Veranstaltern vorab ein kurzes Telefon-Interview mit ihm über das Wochenende in Dresden oder die Transition-Bewegung im deutschsprachigen Raum und international zu führen.

Mehr Informationen:

Kulturwende voraus: Transition-Konferenz im September 2012

Wer langfristig denkt stellt schnell fest: Irgendwann müssen wir ohne Erdöl auskommen. Diese Erkenntnis ist nicht neu, aber sie rückt mit jeder neuen Preiswelle an den Tankstellen immer stärker ins Bewusstsein. Auch wenn die kurzfristige Diskussion sich dann schnell um Steuersenkungen dreht (Frankreich plant ernsthaft, die Spritsteuern zu senken, um den Benzinpreis zu deckeln), sind die langfristigen Fragen doch andere:

  • wie organisieren wir unsere Städte ohne Öl als Mobilitätstreibstoff?
  • welche alternativen Energiequellen lassen sich nutzen?
  • ist unser heutiges materielles Wohlstandsniveau mit diesen Energiequellen aufrecht zu erhalten?
  • wie kann der Abstieg vom Energiegipfel gestaltet werden?
  • welche Nebenwirkungen hoher Preise und Ölknappheit können auftreten und wie kann man sie mildern?

Diese Fragen lassen sich nur dann mit einem Halbsatz beantworten, wenn der Glaube an technologische Sprünge so stark verankert ist, dass keine Zweifel übrigbleiben, dass uns (neue) Technologien aus allen bedrohlichen Szenarien herausführen werden. Für Nicht-Ingenieure zeigt der Technik-Glaube jedoch wenig Handlungsmöglichkeiten: Wer kein Forscher ist oder kein Ingenieur kann sich am Erklimmen eines neuen Technik-Gipfels nicht beteiligen. Passives Abwarten ist jedoch nicht jedermans Sache, wissen wir ja sehr wohl, dass möglicherweise viel auf dem Spiel steht.

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Kommunen im Wandel – Transition Training in Dresden

Am Wochenende vom 21. und 22. Mai findet in das erste Transition Training in Dresden statt. "Transition Towns" nennen sich jene Kommunen, die sich bewusst auf die Zeit nach dem Peak Oil vorbereiten. Für die Transition-Bewegung steht "Krisenfestigkeit" im Mittelpunkt. Eine Umgestaltung kommunaler Infrastrukturen, auf denen die Bewohner ihr Leben und die ansässigen Unternehmen ihre wirtschaftlichen Aktivitäten aufsetzen, ist ein lang andauernder Prozess. Selbst dann, wenn Peak Oil noch 20 Jahre hin sein sollte, wäre dies nach Ansicht des Hirsch-Reports grade mal genug Zeit, um die Auswirkungen zu umgehen. (Ein aktueller CBCNews/Canada-Artikel zitiert den Geologen David Hughes mit seiner Peak-Oil-Eintritts-Erwartung von 2012-2015.) Die Daseinsvorsorge liegt hierzulande in kommunaler Verantwortung. Die Herausforderungen, die mit Peak Oil einhergehen, sollten deshalb insbesondere auf kommunaler Ebene Beachtung finden.