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Barcelona Social Club

Das, was man heutzutage "Krise" nennt, kommt in Mitteleuropa ja noch gar nicht richtig an. Zwangsenteignungen sind selten, Rentenkürzungen ebenfalls, Massenentlassungen aus Behörden und Unternehmen sind rar. Begründet wird die Krise im Süden Europas vor allem mit dem Verweis auf Schulden und einem Konsum-Produktion-Ungleichgewicht.

Mag der Ölpreis derzeit auch gesunken sein, ganz wirkungsfrei ist das Drei-Jahres-Hoch 2011-2014 in Kombination mit der gesunkenen Eigenförderung in Europa nicht. Mehr bezahlen und zugleich mehr vom Stoff kaufen zu müssen, geht an die finanzielle Substanz. Wie stark die europäische Finanzkrise mit der europäischen Energiekrise zusammenhängt, werden wohl erst Historiker in der Rückschau klarer einordnen können. Befreit von heutigen politisch-ideologischen Sichtgläsern.

Wer ein Ohr in die Zukunft werfen will, sollte sich eine Stunde Radio-Zeit nehmen. Das Feature von Annette Blaschke "Barcelona Social Club - Was Spanien aus der Krise lernt" ist ein Blick in eine europäische Großstadt, in der krisenbedingt ein neuer Umgang mit Geld, Konsum und Lebensstilen heranwächst:

Tatendurst in 2015?

Jahreswechsel sind gute Gelegenheiten, zurückzuschauen um zu erinnern, wo man herkommt und nach vorn zu schauen, um zu überlegen, wo man hinwill:

Im Blick zurück entsteh'n die Dinge,

im Blick nach vorn entsteht das Glück.

In höchste Höhen, wo wir schwindeln.

In tiefste Tiefen und zurück.

Tocotronic: "In höchsten Höhen" auf "Pure Vernunft darf niemals siegen", 2005

Die Ölfrage, die auf Peak-Oil.com diskutiert wird, wird vor allem als äußerer Impuls wahrgenommen: Etwas, was nur begrenzt selbst beeinflusst werden kann, sondern vor allem durch äußere Umstände vorgegeben wird. Man kann und sollte sie getrost als Rahmenbedingung einer ungewissen Zukunft lesen, will man Hoffnung hegen, sollte man die mit ihr verbundenen Risiken nicht als gesetzt sehen, sondern als beeinflussbar. Welche realistischen Handlungsmöglichkeiten hat aber der Einzelne? ist die Frage von Spigola in seinem Kommentar zum Weihnachtsposting.

Diese Frage soll 2015 hier öfter diskutiert werden, um Ohnmacht durch zunehmende (Selbst-)Ermächtigung zu ersetzen. Das Ausglimmen des Ölzeitalters soll nicht passiv ertragen, sondern trotz aller angenommener Widrigkeiten aktiv mitgestaltet werden. (mehr …)

Rob Hopkins in Berlin+Bielefeld, Degrowth in Leipzig: Lesertreffen

Kommenden Mittwoch, 2. Juli, 19 Uhr, spricht Rob Hopkins gemeinsam mit Gerd Wessling in Berlin. Er ist dort zur Vorstellung von "Einfach. Jetzt. Machen!", der deutschen Version seines Buchs "The power of just doing stuff". Ort: Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstraße, Berlin Mitte.

Tags drauf ist er nach Bielefeld eingeladen: 3. Juli, 19 Uhr, Audimax der Uni Bielefeld. Tansition Bielefeld lädt schon ab 16 Uhr zum Netzwerkeln ein.

Ich werde in Berlin sein mit dem Ziel eines Berichts für Telepolis. Fragen aus der Peak-Oil.com-Leserschaft nehme ich gern zu einem Vorabgespräch mit. Was ihr/Sie schon immer mal Rob Hopkins fragen wolltet/wollten: bitte als Kommentar unter diesen Artikel.

Degrowth in Leipzig: Lesertreffen Peak-Oil.com

Die Organisatoren in Leipzig haben das Programm für die Degrowth-Konferenz fertiggestellt. Sie findet vom 2. bis 6. September in Leipzig statt. Am Freitag, bei dem es um "Visionen und Strategien für die Transformation" gehen soll, biete ich um 11 Uhr einen Workshop an, der die Teilnehmer befähigen soll, eine Veranstaltung wie "Dresden auf Entzug" auch für die eigene Gemeinde auf die Beine zu stellen. Die Organisatoren laden jetzt zur Anmeldung zur Konferenz ein.

Ich möchte für eben diesen Freitag den 5. September gern zu einem Lesertreffen für Peak-Oil.com-Leser und -Leserinnen einladen! Sinnvoll erscheint es, dies etwas struktierter im Rahmen des "Open Space" zu machen, das von 17 bis 19 Uhr eingeplant ist. Anschließend könnte ein naheliegendes Café/Restaurant ein angemessener Treffpunkt sein. Ich freue mich über Vorschläge, wie und wo dieses Treffen in Leipzig vonstatten gehen kann (gern als Kommentar unter dem Artikel). Hilfe ist willkommen.

Außerdem sei ein Transition-Netzwerktreffen für das Wochenende vom 3. bis 5. Oktober nahe Kassel angekündigt. Save the date!

Anderes

Video: There’s no tomorrow

Seit Februar im Netz und mit ca. 300.000 Abrufen recht erfolgreich: Das Video "There's no tomorrow", entstanden in Zusammenarbeit mit dem Post Carbon Institute, thematisiert Peak Oil und Wachstumsgrenzen und bietet eine Gesamtschau der resultierenden globalen Probleme:

[youtube VOMWzjrRiBg&hl=de&cc_lang_pref=de&cc_load_policy=1&fs=1&width=640]

Untertitel sollten in Deutsch erscheinen (Übersetzerdank an Thaddl, KAOS, Max und Moritz!). Falls nicht, bitte bei "CC" auswählen... Dank an PeakDame für den Hinweis.

Transition Town: Un-Konferenz vom 14. bis 16. Oktober in Bielefeld

Die Transition Bewegung basiert auf der Idee, dass man Leute nicht dazu bringt, sich angesichts von Peak Oil und Klimawandel zu engagieren, indem man sie in Panik versetzt oder mutlos macht. Ihnen ein Flugblatt mit schrecklichen Sachen darauf in die Hand drückt und dann erwartet, sie würden aktiv werden. Vielleicht aber lässt sich etwas bewegen, wenn wir uns den Optimismus zu nutze machen. Das könnte dann dazu führen, die Dinge komplett neu zu sehen. Anstatt also auf den Klimawandel und die rasante Ölverknappung als eine Katastrophe und ein Desaster zu schauen, können wir diese Phänomene als Chance sehen, unsere Lebenseinstellungen zu überdenken. Schaut man nur auf Peak Oil, als das absehbare Ende der Ölressourcen, dann resultiert daraus die Suche nach neuen flüssigen Energieträgern. Schaut man nur auf Klimawandel, dann konzentriert man sich schlicht auf technische und ökonomische Lösungen usw. Bringt man beide Dinge zusammen, dann entsteht eine gemeinsame Mitte. Und dort geht es dann um etwas Neues, das zu planen und zu organisieren wäre, nämliche die ökonomische Schrumpfung und Regionalisierung, den Wiederaufbau unserer lokalen Märkte.

So klingt es, wenn Rob Hopkins erklärt, was er unter "Transition Towns" versteht, Städten im Wandel. Nachzulesen bei revista. Dass wir unseren Energieverbrauch drastisch senken müssen, wird zwar desöfteren diskutiert, passieren tut aber relativ wenig. Die Idee der 2000-Watt-Gesellschaft hat es bislang kaum aus der Schweiz herausgeschafft, auch wenn sie dort von Neustart Schweiz aufgegriffen wird - einer dem Transition-Ansatz nahestehenden Initiative.

Novatlantis

Im Großen wird vor allem nach neuem Öl gesucht. Darauf weist auch der gestern bekanntgewordene Deal zwischen Exxon und Rosneft hin, der zum Ziel hat, die arktischen Reserven anzuzapfen. Doch wo bleiben die Aktivitäten im Kleinen? "Windräder für alle" in Form von Energiegenossenschaften, Diskussionen über Postwachstumsökonomie (hier Prof. Niko Paech im Video bei einem ÖDP-Treffen), energieautarke Dörfer (Selbstversorgung in Rettenbach) - Bausteine gibt es inzwischen viele. Wie bringt man sie zusammen? Wo kann man Hand anlegen?

Um Interessierte und Aktive miteinander ins Gespräch zu bringen, laden das Transition-Netzwerk D/A/CH und Transition Town Bielefeld zu einem Netzwerktreffen ein:

  • 14. bis 16. Oktober 2011 in Bielefeld und Oerlinghausen

Mehr Infos und die Anmeldemöglichkeit:

Man sieht sich!

 

PS: Die neue OYA nimmt sich dem Thema "Bürgerbeteiligung" an. In dem Heft sind auch immer Neuigkeiten aus dem Transition-Town-Umfeld zu lesen. Kostenloses Probeexemplar gibt's auf der Webseite des Magazins, über Abonnements freut sich die junge, genossenschaftlich organisierte Redaktion zwecks Finanzierung des Projekts jederzeit...