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Neue Rohstoffe für das Post-Peak-Oil-Zeitalter

Öl würde uns in zwei wichtigen Bereichen fehlen: Als Energielieferant und als Rohstofflieferant. Als Energielieferant ist es für den Betrieb von Heizungen und Fahrzeugen, Notstromaggregaten und Kraftwerken wichtig, als Rohstoff ist vor allem die chemische Industrie darauf angewiesen, die ihrerseits Zulieferer für Textilindustrie, Elektronikindustrie und all die Hersteller von Haushaltswaren aus/mit Plastik ist.

Nach Peak Oil, dem Höhepunkt der Erdöl-Förderung, wird es immer wichtiger, neue Rohstoffe zu suchen und nutzbar zu machen, die Öl ersetzen könnten. Entsprechende Anregungen werden hier gesammelt.

Nachwachsende Rohstoffe

Die Endlichkeit fossiler Rohstoffe dürfte unbestritten sein. Unendlichkeit in der Versorgung bieten nur solche Rohstoffe, die nachwachsend sind, die sich also im Kreislauf natürlicher Abläufe erneuern. Pflanzen bieten die Grundlage solcher Rohstoffe, denn sie erneuern sich jährlich im Zyklus der Natur und können vom Menschen angebaut und genutzt werden.

Hanf

Hanf wurde jahrtausendelang als Nutzpflanze kultiviert. Gutenbergs erste Bibel wurde auf Hanf-Papier gedruckt, die erste Jeans war aus Hanffasern und Henry Fords "Plastikauto" bestand ebenfalls zu großen Teilen aus Bestandteilen des Gewächses. Die Samen des Hanfs lassen sich ähnlich wie Raps- und Sonnenblumensamen zu Öl verarbeiten, welches prinzipiell ähnlich einsetzbar sein dürfte, wie Erdöl. Während heute viele synthetische Fasern aus denen Kleidung und Stoffe gemacht werden, auf Erdöl basieren, könnte die nachwachsende Faser-Pflanze Ersatz bieten. Sie wächst in nahezu allen Teilen der Welt und wird innerhalb weniger Monate bis zu 4 Meter hoch, was zudem eine ordentliche Biomasse-Produktion bedeutet, die zur Energieerzeugung genutzt werden kann. Mehr Informationen zu Hanf als Rohstoff.

Miscanthus

Als "Miscanthus" ist das Riesen-Chinaschilf bekannt, welches innerhalb eines Jahres bis zu 4 Meter hohe Büsche ausbildet. Bei relativ geringem Wasserbedarf ist die Pflanze ein imposanter Biomasseproduzent: Pro Kilogramm Trockenmasse benötigt Miscanthus ca. 250 Liter Wasser (zum Vergleich: Mais 350 Liter, Getreide 650 Liter). Miscanthus ist mehrjährig, wodurch die jährliche Bodenaufbereitung entfällt. Gegenüber anderen nachwachsenden Rohstoffen verbessert dies die Energiebilanz. Ähnlich wie Hanf läßt sich Miscanthus als Beigabe in Leichtbetonbausteinen verarbeiten, was die Dämm-Eigenschaften der Produkte verbessert. Durch entsprechende Maschinen werden die getrockneten Pflanzen-Teile in Briketts oder Pellets gepresst, die dann zur Verfeuerung genutzt werden können.
Miscanthus hat eine recht geringe Schüttdichte, braucht also großen Lagerplatz. Dies macht lange Transporte unwirtschaftlich, was in Hinsicht auf die Tendenz zur regionalen Energieautonomie bei lokaler Verarbeitung nicht nachteilig ist.

Plankton

Ein besonderer Rohstoff der Zukunft dürfte pflanzliches Plankton darstellen. Plankton sind in allen Gewässern vorkommende Kleinst-Organismen. Aus Sonnenlicht und Kohlendioxid entsteht Biomasse, die für den Menschen nutzbar gemacht werden kann. Axel Limberg beschreibt in seinem Buch "Das Plankton-Manifest", wie große Salzwasserseen in Küsten- oder Wüstengebieten zur Planktonzucht genutzt werden kann. Plankton gibt beim Wachstum Gase ab, die verbrannt und als Energieträger genutzt werden können, doch auch die abgestorbene und getrocknete Plankton-Masse kann genutzt werden: Ähnelt sie in ihrer chemischen Zusammensetzung fossilem Erdöl. Damit wäre denkbar, daß alle Produkte, die heute aus Erdöl hergestellt werden, auch auf Plankton-Basis erzeugbar wären.
In Entwicklung befindlich sind immer noch technische Lösungen, um Plankton industriell zu züchten und nutzbar zu machen – sei es in Großanlagen oder auf Basis mittlerer Technologien.
Demnächst: Mehr Infos zu Plankton als Rohstoff nach Peak Oil.

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