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Fracking: Zwischen Klimaschädlichkeit und Radioaktivität

Gas gehört die Zukunft, hört man nicht nur im Mainstream der Energieversorgung, sondern auch im Peak-Oil-Umfeld. Erdgas ist in großen Mengen vorhanden, neue Vorkommen, sogenanntes "unkonventionelles Erdgas", wurden entdeckt und förderfähig gemacht, und das Verbrennen des Gases soll weniger klimaschädlich sein als das Verfeuern von Kohle oder Erdöl. Genau diesen Punkt hinterfragt eine neue Studie, die im SPIEGEL beleuchtet wird und auf THE HILL in einer Vorab-Version zu finden ist. Dass die Verbrennung von gasförmigen Kohlenwasserstoffen Kohlendioxid freisetzt ist unbestreitbar, die neue Studie bezieht in ihre Überlegungen jedoch nicht nur die Verbrennungsprodukte ein, sondern auch die Freisetzung des Erdgases bei der Förderung selbst. Methan wird eine vielfach höhere Klimawirksamkeit nachgesagt als Kohlendioxid und die Gas-Freisetzung bei der unkonventionellen Förderung soll höher liegen als mit konventionellen Fördermethoden.

Das sogenannte "Fracking", das Aufbrechen kleinster Speicherstrukturen im Gestein durch chemisch versetztes Wasser unter Hochdruck, steht auch aus anderen Gründen unter kritischer Beobachtung. Ende Februar veröffentlichte die New York Times Dokumente der US-Umweltbehörde, die darauf hinwiesen, dass bei der Förderung von "shale gas" radioaktive Stoffe ausgespült werden und an die Erdoberfläche gelangen. Diese Information ist nicht neu. Bereits im März 2010 lief auf WDR5 ein 53-minütiges Feature von Jürgen Döschner, was die radioaktiven Risiken der Shale-Gas-Förderung beleuchtet (+ein Vortrag zum Thema als PDF). Radioaktivität ist derzeit ebenso in aller Munde wie das Stichwort "Energiewende". Allerdings scheint angesichts der Umweltrisiken zunehmend fraglich, ob jene alternativen Quellen, die uns sanfte Übergänge in einem Peak-Oil-Umfeld versprechen, langfristig unsere Lebensbedingungen verbessern... (siehe auch ein paar Worte von Joseph Stiglitz)

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