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Kommentarlos, Teil 38

„Da Stabilität einer der fundamentalsten Wünsche jedes Menschen ist, werden Gedanken gern verdrängt, die Umbruchsituationen berühren“, liest man in einem Grundsatzpapier der Grünen in Sachsen. Und auch Florian Kaiser, Umweltpsychologe an der Universität Magdeburg, sagt: „Mit Bedrohungsszenarien erreicht man vermutlich kein Umdenken.“

Wer sich trotzdem eingehend mit den möglichen Folgen von Klimawandel und Peak Oil beschäftigt, der läuft hingegen Gefahr, depressiv zu werden, manche sprechen bereits von der „Doomer-Depression“. Diese psychische Störung resultiert laut dem Grünen-Papier aus individuell wahrgenommenen Ohnmachtsgefühlen.

Die taz schreibt über "Klimawandel und Psychologie" (und bezieht sich auch auf mein 2011er Papier)

10 Kommentare to “Kommentarlos, Teil 38”

  1. Ert sagt:

    Es ist ja nun oft so, das die Menschheit ein Problem hat und dann eine Lösung dafür sucht bzw. generiert.. die wieder andere Probleme hat. Seiteneffekte entstehen und die gesamte Systemkomplexität wird immer größer.. bis…

    In diesem Zusammenhang habe ich mal wieder einen guten Spruch gehört: “Cars where a technofix because the cities where awash in horse shit.” (by M. C. Ruppert)

  2. Michael Egloff sagt:

    Tja, Ert,
    wie sagte schon ein gewisser Friedrich Engels:

    “Schmeicheln wir uns indes nicht zu sehr mit unsern menschlichen Siegen über die Natur. Für jeden solchen Sieg rächt sie sich an uns. Jeder hat in erster Linie zwar die Folgen, auf die wir gerechnet, aber in zweiter und dritter Linie hat er ganz andre, unvorhergesehene Wirkungen, die nur zu oft jene ersten Folgen wieder aufheben. Die Leute, die in Mesopotamien, Griechenland, Kleinasien und anderswo die Wälder ausrotteten, um urbares Land zu gewinnen, träumten nicht, daß sie damit den Grund zur jetzigen Verödung jener Länder legten, indem sie ihnen mit den Wäldern die Ansammlungszentren und Behälter der Feuchtigkeit entzogen.”

  3. Frank sagt:

    Nachdem wir nun die am niedrigsten hängenden Äpfel vom Baum der Ressourcen geerntet haben, “müssen” wir nun weiter hinaus: und zum Beispiel Tiefsee-, Antarktis- oder Schieferöl zu fördern. Schon erstaunlich wie das aber allerhöchstens als neue aufregende ingenieurwissenschaftliche Herausforderung interpretiert wird. Und ja klar, es wird noch so weitergehen: bis schlussendlich aufregende neue Techniken zur Regenwurmextraktion aus dem noch verbliebenen Boden als wegweisende Nahrungsmittelproduktionstechnologie angepriesen werden.
    Ich weiß: Horrorszenarien wirken nicht. Zumindest nicht allein. ich denke beides Aspekte sind nötig zur Überweindung psychologischer Barrieren:
    http://genughaben.de/blog/blog/2012/03/04/peak-oil-teil-3-psychologische-barrieren-oder-der-umgang-mit-drohenden-gefahrensituationen-der-menschen/

  4. Frank Bell sagt:

    “Doomer-Depression” ist unnötig.

    Die USA sind nämlich dabei, dass Ölproblem erfolgreich (leider nicht für die betroffenen, dort lebenden Menschen) zu lösen:

    Gewinnung von Rohöl – im Vergleich zum Vorjahresmonat ging es um +18,9% aufwärts!

    Und in Australien wurde ein grosses Ölfeld entdeckt.

  5. Michael Egloff sagt:

    Hallo Tom Schülke,

    Frank Bell bezieht sich offenbar auf diese “Meldung”:

    http://moneymorning.com/articles/this-massive-discovery-has-put-the-saudis-into-a-panic/

    233 Milliarden Barrel…
    Na klar. Ich würde gleich 1 Billion Barrel melden, damit´s sich richtig lohnt.

    In den letzten Jahren ist so richtig die Extremschätzeritis ausgebrochen. Jeder versucht jeden zu überbieten.

    Naja, wenn´s glücklich macht…

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