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Peak Oil erfordert eine Transformation der Wirtschaft

Ein Papier von Dr. Christian Kerschner hatte jüngst einige Verbreitung und Reaktionen in der interessierten Medienlandschaft gefunden. Ich habe ihm einige Fragen gestellt, die gemeinsam mit seinen Antworten bei Telepolis zu finden sind:

24 Kommentare to “Peak Oil erfordert eine Transformation der Wirtschaft”

  1. Frank Bell sagt:

    Zerohedge:

    Moments ago, the Census Bureau announced (…) and perhaps the best news for shale fans: October petroleum exports ($12.5 billion) were the highest on record.

  2. Frank Bell sagt:

    Zur Ergänzung, auch Zerohedge:

    Hockey Sticks of the Day

    http://www.zerohedge.com/contributed/2013-11-05/hockey-sticks-day

    Mit einer beeindruckenden Darstellung der US Rohölproduktion!

    • Tom Schülke sagt:

      Natürlich ist das Beeindruckend. Das hat niemand in der Form vorrausgesehen. Aber man sollte nicht vergessen, wehalb dieser Graph schön alles vor 1980 abschneidet..

      Weil Amerika trotz Frackingboom (der übrigens gesamtwirtschaftlich riesige Verluste produziert), noch weit weit von den Fördermengen des eigentlichen Peaks um 1971 entfernt ist.

      Selbst Die IEA glaubt und glaubte nie, das Amerika jemals wieder Nettoexporteur würde oder auch nicht das das Niveau von 1971 erreicht werden wird.

      Eine der besten Studien beruhend auf den inzwischen verfügbaren Industriedaten sämtlicher Bohrugen in den USA wurde wohl vom Post Carbon Insitut in Californien erstellt. Wer die Zusammenfassung ließt, ahnt, wie sehr das Fracking durch die Medien überbewertet wurde. In der Tat wurden wohl die besten Ergebnisse des ersten Tages der ersten Bohrung im Zentrum der Sweetspots statistisch auf die gesamte Region hochgerechnet um die Investitionen schön anzuheizen.. wovon wohl vorrangig die Banken profitieren..

      wie ich gelesen habe, wurden im letezten Jahr 45 Milliarden Dollar in fracking investiert, der Gegenwert des Gases zum dortigen Gaspreis betrug jedoch nur 35 Milliarden Dollar. Ein Grund weshalb einer der dortigen CEO´s verlautbaren ließ, man verliere dort sein letztes Hemd.. nur rote Zahlen.

      http://www.postcarbon.org/drill-baby-drill/#

      sehr schön zu dieser Jubelgrafik ist begleitend auch das neue Buch von Richard Heinberg mit dem sehr treffenden Titel “Snake Oil” das triffts sehr gut.

      gruß Tom

  3. windstill sagt:

    Frank – ich bin beeindruckt. Wirklich. Außerordentliche Dokumentation wie und was der Mensch zustande bringen kann – wenn er denn gefordert ist.

    Bist Du ebenso beeindruckt von Tabellen und Dokumenten, wie schnell sich ein einzelnes Frackingprojekt in Decline befindet? Schneller als gedacht. Wesentlich schneller.

    Bist Du ebenso beeindruckt ab der enormen klar erkennbaren Folgen des Frackings, in punkto Umweltzerstörung?

    Bist du ebenso beeindruckt vom Teersandabbau in Kanada? Den verheerenden Folgen für Natur und Umwelt? Es gibt genügend Bildmaterial darüber, ebenso wie bei der Thematik Fracking.

    Bist Du ebenso beeindruckt von… ich erspare es mir.

    Frank es würde nichts nutzten weitere Daten zu präsentieren. Du verfolgst eine andere Agenda in Deinem Denkapparat. Dessen bin ich mir mittlerweile sicher. Dafür lese ich schon zu lange von Dir. Es würde nichts nutzen Link für Link in Diskussion mit Dir zu bringen, denn Du bist hier resistent. Ich frage mich nur warum? Ich habe ein paar Antworten, will sie aber erweitert hier nicht aufführen. Es würde keine weitere Annäherung bringen. Keine weiteren Erkenntnisse. Die einzige Tatsache die ich anerkennen kann ist – es läuft round planet.

    Es läuft in alten Strukturen, nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Dies ein Fakt für ca. 2 Milliarden Weltbürgern. Der Rest ging prozentual eh immer leer aus. Leider auch ein Fakt.

    Wir werden uns gemeinsam alle dem weiteren Puzzle die nächsten Jahre annähern – müssen. Dies ist unvermeidbar. Schauen wir dann, ob der vorherrschende Irrsinn, die Dogmatik, oftmals bezahlt, irgendwie mal gestoppt werden kann.

    Mittlerweile schäme ich mich mitunter für diesen nach wie vor umgreifenden, verteidigten Dogmatismus mancher Zeitgenossen.

  4. Frank Bell sagt:

    @ windstill

    Im Hinblick auf die Umweltzerstörungen (und die Verseuchung) des Trinkwassers ist eines klar:

    Es wäre besser, man hätte niemals mit dem Fracking begonnen! Und: Man sollte alles tun, um es zu verhindern.

    Nur: Wie?

    Die Entscheidung wird letztlich nicht von der Bevölkerung gefällt, die Bundestagswahlen sind z.B. ein Ablenkungsmanöver und völlig irrelevant.

    Die Konzerne treffen die Entscheidung – und setzen sich immer durch.

    Siehe auch Monsanto mit dem Drecks-Gen-Zeugs. Aber selbst Volksabstimmung in den USA zur Kennzeichnung der Lebensmittel enden in Niederlagen.

    • windstill sagt:

      Frank – die Konzerne wirken durch uns und nur durch uns. Sie wecken gezielt Bedürfnisse wo wir dann zuschlagen. Wir alle und nur wir. Entziehe Dich dem Konzern, indem Du ihre Produkte nicht abnimmst und ihr Markt zerfällt. Dezentralisiere und folge nicht den Lobbyisten und ihre ausführenden Politikerkaste und die Macht der Konzerne zerfällt. Der Preis dafür ist Verzicht auf die bekannten Gadgets – viele davon. Der Rest ist Verdrängung und viel Heuchelei, ein großer Selbstbetrug. Facebook hat einen aktuellen Marktwert von 115 Milliarden Dollar für was!? Twitter produziert seit 7 Jahren nur Verluste und schau auf den “Marktwert”. Apple – schau auf den Marktwert. Für was? Nestle und viele mehr, damit’ s beim Frühstück schneller geht, dass sind wir und nur wir. Wir lassen diese Konzerndiktatur zu indem wir auf die falschen Propheten hören. Immer und immer wieder. Die Masse hat den Sinn dieses aktuellen Geldsystems bis heute nicht verstanden. Das alles sind wir. Es steht zigfach beschrieben, ein großer Vorteil des Netzes. Alles steht geschrieben aber annehmen im Geist kann man nur selbst. Wir lassen uns in die Zentralisierung lenken weil dieselben Verbrecher welche das Geldsystem stützen dies so wollen. Wir sind viele, sie wenige. Wir sind das und sonst niemand.

  5. Michael Egloff sagt:

    Hallo Windstill,
    es gibt zwei Möglichkeiten, mit einer einmal erstellten Fehlprognose (hier: Nichtvorausahnen des Fracking-Booms in den USA) umzugehen.
    1. man akzeptiert natürlich die neuen Fakten und geht generell vorsichtiger an Prognosen heran, was zeitliche Abläufe angeht.
    2. man wechselt die Seiten auf Grund der neuen Fakten und ist sich der neuen, entgegengesetzten Prognose genau so sicher wie vorher der anderen Prognose.

    Bis man mit gewissem Zeitversatz merkt, dass auch die zweite Prognose nur für einige Zeit richtig war und sich nachfolgend wieder als falsch herausstellt.

    • windstill sagt:

      Michael, meine größte Fehleinschätzung bis dato war, dass ich nicht im Ansatz mit derartig raffinierten Betrugsmethoden seitens Politiker und Wirtschaftsdogmatikern gerechnet habe, mit all dieser unglaublichen Phantasie um die Probleme weiter zu verschleiern. Damit habe ich nicht gerechnet. Ebenso die Brutalität der Frackingdurchdrücker, Hyper und den Medien und deren Rücksichtslosigkeit gegenüber nachfolgenden Generationen. Dafür reicht wohl die Erfahrung mit knapp 50 Lebensjahren nicht. Die Durchtriebenheit dieser Geister in Verantwortung, round world, Politik und Wirtschaft, im erleben, war mir nicht gänzlich bewusst.

      • Michael Egloff sagt:

        Ja, Durchtriebenheit und Rücksichtslosigkeit sind zwei menschliche “Ressourcen”, um deren Knappheit sich keiner Sorgen machen muss.

  6. Florian Hoppe sagt:

    http://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft/oelpreis-angst-vor-der-todesspirale,10808230,25521306.html

    “In den USA ist plötzlich überraschend wenig Rohöl in den großen Lagertanks.”

    Oha? Woher kommt das denn?

    • Michael Egloff sagt:

      Und vor allem: wie kommt das angesichts wieder ansteigender US-Ölimporte?
      Im September importierten die USA 7,661 mb/d, im Oktober 7,82 mb/d.

      Damit ist auch die in dem Artikel wiedergekäute Meldung wiederlegt, dass nun China der weltgrößte Ölimporteur sei.
      Die USA importieren 1,5 mb/d mehr als China.

  7. Markus Knoll sagt:

    WiWo: Das Ölzeitalter ist noch lange nicht vorbei

    http://www.wiwo.de/technologie/umwelt/energie-das-oelzeitalter-ist-noch-lange-nicht-vorbei-seite-all/9161886-all.html

    Das mit dem CO2-Einspeisen in gefrackte Felder ist mir bisher entgangen-

    “Künftig könnten Unternehmen so bis zu 15 Prozent des Schieferöls aus dem Boden holen,…”

    • M.U. sagt:

      Christof Rühl, Chefökonom bei BP, bringt es auf den Punkt: „Alles lässt sich in Öl verwandeln. Man muss nur bereit sein, den ökonomischen und ökologischen Preis zu zahlen.“

      Da hat er recht. Und wenn alle Strike reißen gibt es immer noch ein paar Milliarden Einheiten Biomasse die man als Reserve verkaufen kann.

  8. ab.er sagt:

    in meinen Augen ist es nicht nur Peak-Oil, der eine Transformation der Wirtschaft erfordert. Der Klimaschutz erfordert das genauso! Zwischen Peak-Oil und Klimaschutz besteht nur ein einziger Unterschied: Klimaschutz ist (scheinbar) freiwillig, während Peak-Oil aufgrund seiner harten physikalischen Grenzen unausweichlich ist.

    Daraus ergibt es sich auch, dass der Klimaschutz seit Jahren (/Jahrzehnten) so deutlich auf der Stelle tritt. Keiner will an den (menschlich gemachten) Rahmenbedingungen unseres Wirtschaftens und Zusammenlebens etwas ändern, um einer (mehr oder weniger) diffusen, dafür aber aus Naturgesetzen hergeleiteten Gefahr auszuweichen.

    Wenn wir unser Wirtschaften so umstellen, dass es keinen Wachstumszwang mehr gibt und sich so eine deutliche Reduzierung des Ressourcen-Aufwandes ergibt, dann ist das eine (in meinen Augen die einzige) Möglichkeit, den Klimaschutz zu verwirklichen und im gleichen Atemzug ist dann auch Peak-Oil (erstmal) kein Thema mehr.

    All diejenigen, die den “Peak-Oilern” durch das Herbeten der veröffentlichten Ölreserven nachweisen, dass in der nächsten Zeit nicht mit einem (relevanten) Rückgang der Ölförderung zu rechnen ist, haben meist (kurzfristig) sogar Recht, aus Sicht des Klimaschutzes ist das aber irrelevant, da die genannten Reserven eigentlich besser nicht gefördert werden sollten.

  9. Florian Hoppe sagt:

    http://theadvocate.com/home/7767006-125/shell-wont-build-125-billion

    Shell hat seinen Plan, in Louisiana eine Fabrik zur Konvertierung von Erdgas zu Diesel zu bauen, auf Grund zu hoher Kosten begraben.

  10. Ert sagt:

    Bei Martenson gibts jetzt ein Interview mit Gail Tverberg unter dem Titel: “The Shale Oil Boom is More “Mirage” than “Miracle”
    Expect less than a 10-year boon “: http://www.peakprosperity.com/podcast/83994/gail-tverberg-shale-oil-boom-more-mirage-miracle

    Gail und Martenson sprechen über viel, viel mehr… also Gails Gesamtblick auf Preise, Verfügbarkeiten, Förderkosten, etc. pp.

    • Frank Bell sagt:

      @ Michael Egloff

      Das ist doch unlogisch!

      Die Behörde warnt vor Rohstoff-Engpässen, jedoch sind die Preise sehr niedrig im Vergleich zu den Vorjahren.

      Während Aktien täglich teurer werden, stagnieren oder fallen die Rohstoffpreise.

      So richtig ist das nicht nachvollziehbar.

      In Kanada und den USA gab es viele Fonds, die auf steigenden Rohstoffpreise gesetzt haben und fürchterlich auf die Nase gefallen sind.

      Erst war es Uran, dann Molybdän, dann Seltene Erden, aber auch Kohle und Zucker und Kaffee sind preislich stark gefallen.

      • Tom Schülke sagt:

        Wollen Sie allen ernstes an dem preisniveau die Verfügbarkeit der Ressourcen ablesen ?

        Da halte ich mich doch lieber an die Geologen..

        auch wennn der Preis ein gewisser indikator für Knappheiten ist, wissen wir doch alle, wie sehr eine Weltwirschaft in der Milliarden tagtäblich über elektronische Kabel getrieben werden… 50 Mal mehr als der wert der tatsächlich gehandelten Waren, diese Preise verfälschen kann.

        In der Tat halte ich die Aussagen der BGR noch für sehr optimistisch.

        Und noch etwas gravierendes..

        Die Verfügbarkeit seltener Erden hängt vorrangig an der Verfügbarkeit billiger Energie um diese aus der ERde zu extrahieren.

        Wenn wir heute mit dem Energieniveaux von 1920 genötigt wäre aus unseren Verdünnten Erzlagern , Stahl Molybdän usw. zu ziehen, würde unsere Weltwirtschaft implodieren wie eine Seifenblase.

        Wenn also Öl droht knapp zu werden, als systemischer Kern der gesamten Bergbautätigkeit, dann werden sämtliche anderen Rohstoffe auch knapp..

        Preise hin, Preise her..

        • Ert sagt:

          @Tom

          Leider sehen das die wenigsten, wie auch mal wieder Gail in Ihrem neusten Blogeintrag: http://ourfiniteworld.com/2013/12/06/diminishing-returns-energy-return-on-energy-invested-and-collapse/

          Es geht nicht um den Krams der in der Kruste ist… da ist viel… und im Erdkern noch mehr und im Sonnensystem noch mehr und in der Ort Cloud und im Kuipergürtel noch, noch mehr!

          Die Frage ist nur: haben wir die Überschuss-Energie um da ran zu kommen?

          Ggf. bauen wir ja einen Elektronenpumpe zum nächsten Paraleeluniversum wie in “Isaac Asimov’s – Lunatico, oder: Die nächste Welt” – der hat das Energieproblem damals schon beschrieben. Und auch die Kurzsicht des eingeschlagenen Weges.

          Schade nur das so wenige Begreifen was EROEI und abnehmender Grenznutzen bei steigender Systemkomplexität wirklich bedeuten.

        • Frank Bell sagt:

          Wenn Öl knapp wird, wird Öl auch teurer.

          Das ist LOGISCH und auch durch eine Diskussion nicht zu ändern, weil nämlich die Förderung immer teurer wird, um an den knappen Rest heranzukommen.

          Schade ist, dass Sie den Kern meiner Frage nicht verstehen wollen:

          Wie können die Weltmarktpreise für knappe Güter (in meinem Beispiel Uran, Seltene Erden, Kupfer, Silber, Molybdän) so stark fallen?

          • Ert sagt:

            Ggf. weil aktuell weniger Nachfrage ist als Produktionskapazitäten aufgebaut wurden? Das gleiche war ja 2008/9 mit dem Öl der Fall.

            Noch heute wundern sich zudem einige Leute, unter denen war auch Matt Simmons, warum die Ölpreise überhaupt in 2008 so hoch stiegen.

            So darf man eine Spekulationskomponente die unter und übertreibt sicher nicht ignorieren.

            Aktuell ist sind jedenfalls die Ölpreise halbwegs stabil- und Rohstoffe wie Kufer (http://www.finanzen.net/rohstoffe/kupferpreis) nicht unbedingt billig. Da muss man sicher stark bei Verfügbarkeit, Förderaufwänden etc. unterscheiden.

            Auch Uran ist nicht unbedingt billig: http://www.infomine.com/investment/metal-prices/uranium-oxide/all/-da muss man einfach die Übertreibung aus 2008 mal weglassen und die aktuelle Deflation einbeziehen.

  11. Ert sagt:

    Die Royal Society hat einen neuen Bericht draußen: “The future of oil supply”

    Dabei ist auch ein Video… irgendwie scheinen nun alle Peak-Oil als gegeben und selbstverständlich zu deklarieren: http://rsta.royalsocietypublishing.org/site/2014/2006.xhtml

    Aus der Zusammenfassung: “Concerns about “peak oil” have recurred repeatedly since the resource was first developed, but they reached an unprecedented height in 2007 just prior to the global economic recession. Since then public concern has diminished, partly as a result of shale oil production in the United States. Yet, despite these developments and globally rising reserves, oil prices have almost doubled since 2010 and have tripled in a decade. The ‘peak oil’ debate has not gone away – oil remains critically important, adequate substitutes have yet to be found and concerns about depletion persist.”

    Die Volltextversion ist leider nicht öffentlich umsonst verfügbar.

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