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Energiewende: Künftig zwei Preiszonen für deutsche Stromverbraucher?

Die Transformation vom fossilen Energieversorgungssystem hin zu einem auf erneubaren Energiequellen basierenden Energieversorgungssystem nennen wir hierzulande seit dem Super-Gau in Fukushima "Energiewende". Naive Geister nehmen an, dass diese Energiewende nur durch den Austausch der Energiequellen vollzogen wird: Statt Kohle, Gas und Öl zu verbrennen werden Exergie-Potentiale durch Sonne, Wind, Biomasse, Erdwärme und Gezeiten genutzt. Wie bereits für Telepolis beschrieben sind diese Energiequellen jedoch ganz anders nutzbar. So sind Gas, Kohle und Öl bereits inhärent SPEICHER ihrer selbst, während alle erneuerbaren Energiequellen Exergie bereitstellen, die gesondert gespeichert werden muss. Sofern also nicht sämtliche Energieüberschüsse bequem weggespeichert werden können und diese Speichermengen ausreichend sind um in exergiearmen Zeiten jegliche Fehlmengen auszugleichen, wird das Energieversorgungssystem also größeren Schwankungen unterliegen.

Nun wird ein Phänomen diskutiert, was weitere Besonderheiten eines erneuerbarbasierten Energieversorgungssystems deutlich macht: Es könnte sein, dass Deutschland in zwei Preiszonen geteilt wird, in denen Exergie - im ersten Schritt elektrische Energie ("Strom") - unterschiedlich teuer ist. Im österreichischen Standard ist diese Überlegung überschrieben mit "Fliehkraft auf deutschem Strommarkt wächst" überschrieben und geteasert mit

Deutschland soll bei Strom in eine (billige) nördliche und eine (teure) südliche Preiszone geteilt werden. Österreich ist dagegen.

Hinter diesen Überlegungen steckt die Situation, dass im Norden Deutschlands vergleichsweise viel Strom verfügbar ist, weil im windreichen Norden viele Windkraftanlagen Strom ins Netz einspeisen. Im Süden Deutschlands ziehen nicht nur die industrieintensiven Branchen Bayerns und Baden-Würtembergs viel Elektroenergie aus den Netzen, offenbar bedient sich auch das österreichische Stromnetz aus dem deutschem Netz. Würden marktwirtschaftliche Prinzipien kleinräumig überall im Stromnetz gelten, so müßten im industriearmen Norden die Strompreise viel tiefer liegen, weil ein Überangebot vorhanden ist, während in Süddeutschland höhere Preise zu zahlen wären, weil mehr Strom verbraucht werden könnte, als aus lokalen Quellen gewonnen werden kann.

Technisch wäre dieses Ungleichgewicht behebbar durch mehr Stromleitungen, die den Strom von Nord nach Süd leiten. Doch gegen neue Stromtrassen wehren sich bereits heute zahlreiche Bürgerinitiativen und die lokale Politik. Gerade zwischen Thüringen und Bayern gibt es eine Allianz der Trassengegner, was angesichts der Leitungsästhetik verständlich ist. Mangels Leitungen wird jedoch das Überangebot im Norden und der Nachfrageüberhang im Süden nicht ausgeglichen. In einem marktwirtschaftlichen System würde das Ungleichgewicht durch unterschiedliche Preise reflektiert werden, doch in Deutschland gibt es nur eine Strombörse und die Regulatoren des "Marktes" halten eine einheitliche Preiszone aufrecht.

Die Diskussion rührt an einem Tabu. Es stellt die Gesellschaft vor das Dilemma: Entweder man besteht auf gleichen Lebensbedingungen für alle, und akzeptiert die sich daraus ergebenden Marktverzerrungen (und/oder baut Stromleitungen) oder man läßt den Marktdynamiken mehr Raum und läßt verschiedene Preiszonen zu. Ich denke, die Kräfte der Physik sind stärker als jene der Ökonomie und des Rechts, so dass Marktverzerrungen nur zeitweise und räumlich begrenzt widerstanden werden kann. Logisch klingt das allemal: Da an Nord- und Ostsee der Wind als Energiequelle stark und stetig verfügbar ist, ist das Energieangebot im Norden größer. Nutzbare Exergie sollte demnach billiger zu haben sein als im Süden, wo zwar die solare Einstrahlung größer, aber stärker schwankend ist, während zugleich die industriellen Stromverbraucher im Süden sehr stark sind. Marktwirtschaftliche Konsequenz wäre daher, dass schrumpfende Energiepreise im Norden für eine Wanderung der Verbraucher sorgen: Tendenziell könnten energieintensive Unternehmen an die Küste umsiedeln.

Das Beispiel zeigt, dass die Energiewende nicht damit zuende ist, Solarpanele und Windräder in die Welt zu stellen. Das Energieaufkommen sowohl räumlich/geografisch wie auch zeitlich verändert sich und schwankt, die Dynamik der Energieverteilung verändert sich. Die Transformationsschmerzen, die die Diskussion um mehrere Preiszonen sichtbar macht, werden nicht die letzten sein. Die Energiewende ist nicht allein eine Umstellung technischer Systeme. Die Energiewende ist eine Kulturwende.

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33 Kommentare to “Energiewende: Künftig zwei Preiszonen für deutsche Stromverbraucher?”

  1. Frank Bell sagt:

    Die Idee ist gut!

    Dann würden alle Atomkraftbefürworter und Gegner der alternativen Energien MEHR für ihren Strom bezahlen müssen. Da würden insbesondere die “rechten” Bayern ganz schön dumm ausschauen.

    (Letzlich ist es aber auch Abzocke an der ärmeren Bevölkerung.)

  2. Das zeigt die Unvernunft der Energie-Wende Betreiber. Energie muss dort erzeugt werden, wo sie verbraucht/gebraucht wird, es ist völlig absurd dass Großinvestoren ihr Kapital in Offshore Windparks parken, um Kohle zu machen anstatt Energie dort zu erzeugen wo sie gebraucht wird. Ebenso muss im Solarzeitalter der Verbrauch dem Energie Angebot nachgeführt werden, auf Vorrat heizen, kühlen produzieren,…wie es in der Landwirtschaft über Jahrteausende üblich ist, Getreide Ernten bei Sonnenschein, Heuernte wenn das Wetter passt.
    Das ist gelebte Systemwende,mir BÜRGER- Energiewende mit energieautarken Gemeinden, Bauernhöfen, Betrieben und Häusern, mit Plusenergiestandard, PV, Solar und Windenergie, WärmeKraftKopplungen =Strom und Wärme aus dem Heizkessel als Regelenergie, mit dezentralen Speichern wie auch dem E-Auto als Regelenergiekraftwerk -direkt vor Ort zu jeder PV, Wind und WKK Anlage.

    Mit sonnigen Grüßen

    Wolfgang Löser

    „Erster energieautarker Bauernhof Österreichs“ seit 2002
    mit Vorträgen und Seminaren

    Untere Dorfstrasse 23
    A-2004 Streitdorf
    Tel: 02269 2317, mobil: 0680 111 33 63
    w.loeser@aon.at http://www.energiebauernhof.com

    Buch: Wolfgang Löser- Der Energierebell – Stocker Verlag
    http://www.stocker-verlag.com/buecher/neuerscheinungen/neuerscheinung-detail/article/wolfgang-loeser-der-energie-rebell.html

    Daniel Hackenberg von Permakultur Austria im Gespräch mit Wolfgang Löser
    http://www.permakultur.net/?mdoc_id=1001424

    Der Film: MACHT ENERGIE http://www.machtenergie.at

    Besser Photovoltaik am Dach als Aktien im Keller

    • Stefan Wietzke sagt:

      Das ist nicht Unvernunft, dass ist Systemkonform. Denn Zentralisierung (Hebung von Skaleneffekten) ist eine von nur drei Möglichkeiten die Produktivität eines Gesamtsystems zu erhöhen. Das wiederum ist der Treiber unseres auf Wachstum angelegten Gesellschaftsmodells.

      Drehe ich das um, bedeutet das (immer bezogen auf das Gesamtsystem): Dezentraliserung (Subsidenz) => Produktivtätsverringerung => Komplexitätsreduktion => Ende unseres Gesellschaftsmodells (nach Tainter ist das genau die Definition eines Zivilisationszusammenbruchs)

      Sollte aber tatsächlich die dezentrale Lösung produktiver sein, dann hat das System seinen Entwicklungshöhepunkt überschritten und das System beginnt sowieso zu kippen.

      In sofern könnte das, was als Energiewende eher aus einer kurzfristigen wahltaktischen Überlegung heraus entstanden ist, durchaus die Welt aus den Angeln heben. Aber ganz anders als alle sich das vorgestellt haben.
      Ist jetzt äußerst verkürzt dargestellt, aber vielleicht habe ich demnächst mal Zeit den Gedanken im Detail auszuführen.

      Aber es gilt natürlich auch hier die Erkentnis von Niels Bohr: “Prognosen sind schwierig, insbesondere wenn sie die Zukunft betreffen”.

  3. Hendrik Altmann sagt:

    Dieser Artikel finde ich geht stark davon aus das der Preis für Windstrom so günstig bleibt wie er ist, man sollte aber auch miteinbeziehen, das der Windstrompreis stark an den Ölpreis und zum teil an Subventionen gekoppelt ist, die Herstellung, Aufstellung und Wartung von Windrädern ist sehr Ölintensiv somit wird klar das der Preis für Windstrom mit dem Ölpreis steigen wird, auch müsste die Industrie sich dem Windstrom anpassen in sachen Produktionszyklen, was den Produktionspreis auch wieder hebt, in einer Marktwirtschaft versucht die Industrie immer den niedrigsten Produktionspreis zu erreichen, ich denke nach einem Preisschock durch den Abfall der Ölproduktion in der Zukunft, wird sich die Industrie ehr der Braunkohle zuwenden, weill so zumindest für einige Dekaden ein weitaus günstigerer Strompreis und Produktionspreis erziehlt werden könnte. Die Esthetik der Landschaft wird für die breite Masse an Menschen in den Hintergrund treten, wenn die Energiepreise erstmal stark steigen, den der Ottonormalverbraucher wird ungern sein hart erarbeitetes Geld nur für die begleichung von Strom und Benzinrechnungen ausgeben wollen.

  4. Stefan Wietzke sagt:

    Ein wichtiger Punkt, der in der Katastrophendebatte gerne vernachlässigt wird:
    Kulturelle Niedergänge funktionieren nicht wie in Roland Emmerich Filmen. Das bedeutet, sie sind normallerweise keine katastrophalen Einzelereignisse sondern stellen einen langen Niedergangsprozess dar. So wie der Aufstieg einer Zivilisation oft ein sich selbst verstärkender Prozess “nach oben” ist, ist die Niedergangphase auch ein sich selbst verstärkender Prozess “nach unten”. So hat der Niedergang Roms etwa so lange gedauert wie sein Aufstieg. Vielen dürfte dass innerhalb ihrer Lebensspanne gar nicht bemerkt haben. (Das ist das Frosch-Beispiel, was Thomson immer bringt).

    Katastrophale Einbrüche brauchen immer ein massives externes Ereignis (z.B. falls tatsächlich Kipppunkte im Klima existieren und wir die auslösen). Aber dagegen hilft dann auch keine Resillenz- oder sonst wie geartete Strategie. Um mich dagegen abzusichern, brauche ich ein “Außen”. Das haben wir bei einem globalen Problem aber nicht.

    • Norbert Rost sagt:

      @Stefan: Zuspruch zum langsamen Entwicklungsprozess, Widerspruch zum fehlenden “Außen”:

      Jedes Individuum hat etwas, was es als “Außen” auffasst. Das Alltagsleben jedes Individuums findet in einem vergleichsweise überschaubaren Raum statt, der für das Individuum wichtig ist. Dieser überschaubare Raum hat ebenfalls ein Außen, nämlich “den Rest der Welt”, mit dem es über verschiedene Schnittstellen verbunden und gekoppelt ist. Globale Probleme lösen diesen Raum nicht einfach auf, er existiert für das Individuum, so lange das Individuum existiert. Und so lange kann es auch versuchen, seinen Lebens-Raum widerstandsfähig gegenüber jenen Gefahren zu gestalten, die es für möglich hält.

      Ich sage das nur deshalb, weil ich gegen die Schockstarre argumentieren will die sich gern einschleicht, wenn man in globalen Dimensionen denkt. Dann hilft es sich zu vergegenwärtigen, dass der eigene Alltag zwar von globalen Einflüssen stark geprägt ist, aber nicht global stattfindet.

      Diese Erkenntnis hilft, handlungsfähig zu bleiben.

    • Tom Schülke sagt:

      Ich glaube den Punkt des Rückgangs muss man etwas differnzierter betrachten. Kipppunkte sind sicher momente sich stark beschleunigender Rückckopplungen die ein System aus einem Zustand in einen anderen gleichgewichtszustand pressen.

      Die Gescheindigkeit aber in der solche Vorgänge stattfinden hängt wohl mit zwei Faktoren zusammen…

      1. Die Geschwindigkeit der Informationsübertragung im System, und
      2. Dem Grad der Vernetztheit.

      In jedem Fall gab es global noch nie ein System das so hohe Informationsübertragungen mit sich führt wie heute. Crasht irgendwo eine Börse, dann ist das auf der anderen Seite des Globus praktisch simultan mit deutlicchen Folgen bestückt.

      Der Grad der Vernetzung ist zudem so hoch wie nie zuvor. Daher besteht ganz sicher zumindest eine Gefahr das der Kollaps deutlich rasanter abgeht als in weit früheren Epochen.

      Was machen den die Großen Städte, wenn Europaweit Bankenruns stattfinden. Wie verfahren dann die Supermärkte die dem Gemüsehändler keinen Euro mehr überweisen können ?

      Die Regierung würde augenblicklich mit Notstandsgesetzen gegenhalten. Aber würde das gelingen ? Oder ist danach nach 4 Wochen die Hälfte der Bevölkerung verhungert ?

      Ließt man die Studie der Feasta, Tipping Point oder die folgestudie, (irgendwas wie Systemic supplychain Cross Contaigion), so möchte man am liebsten gar nicht weiterdenken.

      Doch letzlich wissen wir es nicht und es bringt nichts das Worst case Scenario als Ausgangsbasis für die eingenen Handlungen zu benutzen. Es Lähmt und es lässt einen glauben man könne ja doch nichts tun.

      Daher nehme ich lieber an, es wird über aber nicht total katastrophal. Und wie Norbert meint..

      So wie ich privat anfange karotten zu züchten, menschen zu informieren, lässt das gefühl der Hilflosigkeit auch nach.

      • Stefan Wietzke sagt:

        ich glaube, da hat mein letzte Absatz durch unklare Formulierung Verwirrung erzeugt.

        Es ging mir darum, dass “zeitlich verdichtete Katastrophen” nur dann auftreten, wenn ein massives externes Ereignis stattfindet, wie z.B. ein großer Meteoriteneinschlag. Über schicksalhafte Ereignisse muss sich aber niemand einen Kopf machen.

        Auch lange zivilisatorische Abstiegsprozesse sind ja keine “Dauerkatastrophen”, sondern es gibt Krisen unterschiedlicher Stärke und es gibt ruhige Zeiten dazwischen.

        Mich stört an den Festa Sachen oder ähnlichem auch sehr, dass da monokausale Ablaufketten aufgebaut werden und dem ganzen ein ziemlich primitive Menschenbild zu Grunde liegt. Da sind Menschen so eine Art Reaktionsautomat. So laufen historische Prozesse aber nicht ab.
        Aufstiegspozessen folgen Abstiegsprozesse. Aber kein Abstiegsprozess geht bis auf das Ausgangsniveau zurück.
        Es geht daher nicht darum, den Abstiegsprozess komplett zu verhindern, sondern ihn zu steuern und die negativen Aspekte zu minimieren. Welzers Begriff der “reduktiven Moderne” beschreibt das Ziel sehr gut. Zivilisatorische Erungenschaften sichern aber von dem Materialsockel runter.

  5. Michael Egloff sagt:

    Wieder so ein Hallelujah-Artikel:

    http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/usa-foerdern-so-viel-oel-wie-nie-nachfrage-ist-hoeher-als-in-china-a-975724.html

    Schon die Überschrift stimmt nicht. Die USA haben Anfang der 1970er Jahre mehr Öl gefördert, als gegenwärtig. Wobei es angesichts der immer noch dynamischen Steigerung durchaus sein kann, dass sie das Niveau noch einmal vorübergehend erreichen.

    Und dann die Aussage, die USA würden ihre Bedeutung im weltweiten Ölhandel ausbauen!
    Als wären die USA ein Ölexporteur. Tatsächlich sind sie der größte Ölimporteur.

    Und dann die Aussicht, der nordamerikanische Kontinent würde zum “Titan beispiellosen Ausmaßes” im Ölgeschäft. Einfach nur hohles Geschwätz.

    Auch per Saldo der Ölimporte/Exporte von Kanada, Mexiko und USA ist der nordamerikanische Kontinent ein Ölimporteur.

    • Frank Bell sagt:

      @ Michael Egloff

      Wie kann es sein, dass Spiegel-Mitarbeiter so viel geistigen Dünnschiss produzieren?

      Recherchieren die nicht mehr?

      • Tom Schülke sagt:

        Tja.. Frank.. du kannst ja mal die Kommentare lesen.. Der Autor ist mit seiner Auffassung zum Ölwunder nur teil einer Titanischen Wissensgemeinde…

      • Roderik sagt:

        @Frank
        Wenn du den Fleischhauer (Fracking für die Freiheit) leibhaftig erlebt hättest, würdest du solche Fragen nicht stellen. 90 % Meinung und 10 % zusammengegoogletes Wissen reichen heutzutage aus, um beim Leitmedium “Spiegel” was zu werden. Der Spiegel ist bloss eine von vielen Zeitungen, die diese Ticker-Meldung verarbeitet hat.
        Heute vormittag hat NDR Info viertelstündlich eine Presseschau verlesen, in der es sinngemäß hieß, Europa müsse nach neuen Gaslieferanten suchen und zu diesem Zweck die Gasnetze ausbauen. Woher das Gas kommen soll, war nicht so wichtig.

        • Frank Bell sagt:

          @ Roderik

          Gut, die Kommentatoren haben in 70er Jahren bereits gehört, dass die Rohstoffe zur Neige gehen.

          40 Jahre später und niemand merkt etwas davon… Im Gegenteil.

          Kein Wunder, dass DANN solche Kommentare kommen.

          Den meisten geht es heute besser als vor 40 Jahren.

          Mir nicht, deshalb habe ich ja begonnen, mir Gedanken zu machen… ;-)

          • Michael Egloff sagt:

            Hallo Frank,
            noch merkt keiner etwas davon?
            Dann frage mal Normal- oder Unternormalverdiener in etlichen OECD-Sorgenstaaten, ob sie die tendenziell (unter teils heftigen Schwankungen) zunehmenden Knappheitspreise für Energierohstoffe nicht merken und keine zurückgehende frei verfügbare Kaufkraft haben.

            • Frank Bell sagt:

              @ Michael Egloff

              Das komische ist aber doch, dass das Kabinett (Grosse Koalition) massive Verschärfungen bei Hartz IV beschlossen hat, die im Herbst kommen sollen.

              UND NIEMANDEN JUCKT ES!!!

    • Tom Schülke sagt:

      man müsste so eine art unsinnfilter Script haben, das eine Sirene startet, wenn wieder so ein Artikel erscheint.. damit man gleich als erster dagegen Posten kann.

      Meist entdecke ich das erst zu spät…

      Dabei werden die hinteren Posts meist gar nicht gelesen.. leider..

      Aber immerhin.. Ich hab micht ausgetobt.. dort..

      • Frank Bell sagt:

        @ Tom Schülke

        Hallo,

        ich habe deinen Beitrag gefunden, aber eine Sache ist mir nicht klar:

        Wenn die Ölmultis (Royal Dutch Shell, Exxon Mobil, BP, Chevron, Total) einen Gewinneinbruch von 40% hatten, WARUM sind die Aktienkurse HÖHER als vor 5 Jahren?

        Das ergibt doch keinen Sinn.

        Mit so einem Argument hätte ich im Bekanntenkreis verloren.

        • Tom Schülke sagt:

          gute Frage..

          Die Börsen spiegeln ja nicht unbedingt die realität sondern die Erwartungen der Menschen wieder.. Sonst gäbe es ja auch niemals irgendwelche Blasenbildungen.

          die Gewinneinbrüche über die letzetn Jahre scheinen aber real zu sein. wenn die Förderkosten explodieren und die Anteilseigner leiber auf einen förderanstieg verzichten zugunsten von ausschüttungen ist das schon ein klares zeichen.

          Genau damit scheinen die Ölmultis ja auch Ihre Gewinneinbrüche reduziert zu haben, in dem Sie projekte auf eis legen und verkaufen was sie nicht brauchen. oder Lizenzen vergeben usw.

          Ich hab die exakte stelle nicht mehr im Gedätnis. Aber Kopits geht darauf ja in seinem Vortrag ein..

          https://www.youtube.com/watch?v=zMSv865t960

  6. Tom Schüllke... sagt:

    Mal eine kurze zwischenfrage. Ron Patterson lässt ja nun seit neuestem verlautbaren , er erwarte den Peak Crude plus Kondensate ca. um 2016 spätestens 2017.

    Was involviert Crude plus Kondensate ? Was lässt es als definition aussen vor und weshalb nimmt er diese Definition und lässt anderes aussen vor und was..
    ?

    • Florian Hoppe sagt:

      Afaik weil die EIA und Co. in ihrer Ölstatistik sowohl Crude und Kondensate als Öl kennzeichnen.

      Ron sieht das anders. Für ihn ist Kondensat “kein Öl” sondern defacto Gas.

      • Tom Schüllke... sagt:

        Ok, aber beeinhaltet seine Definition auch unkonventionelle Öle ? Was doch eigentlich relevant wäre ist der Peak all liquids. Ganz gleich was da reingepuncht wird..

        • Florian Hoppe sagt:

          Ja, ees enthält unkonventionelle Öle. Ich erinnere mich sogar, dass er beim letzten EIA bericht kritisiert hat, dass diese sogar noch ein “konventionelles Feld” den unkonventionellen gelistet hat.

    • Florian Hoppe sagt:

      @Tom: Zumindesten reicht es noch nicht an das Geschreibsel der SkSc Leute ran. Gegen deren Leute ist der Fleischhauer noch harmlos…

  7. Michael Egloff sagt:

    Schau an,
    es spricht sich langsam bei Otto Normalterrorist rum, dass die Öl-/Gasinfrastruktur ein leichtes Ziel ist.
    Gestern der Angriff auf eine Gaspipeline in der östlichen Ukraine, heute gleich die größte irakische Raffinerie:

    http://www.spiegel.de/politik/ausland/irak-isis-dschihadisten-stuermen-oelraffinerie-in-baidschi-a-975868.html

    Das kann noch spannend werden in der weiteren Zukunft…

    • Tom Schülke sagt:

      Da können wir wohl alle hoffnungen auf eine Fördersteigerung fahren lassen. Stellt sich natürlich die Frage, wie bedeutsam diese Anlage ist..

  8. Michael Egloff sagt:

    Auch hier macht es immer öfter “rummmms”.

    http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/oel-boom-in-amerika-immer-mehr-zuege-verungluecken-a-975692.html

    Gelten nun die Frackingfirmen auch als terroristische Vereinigungen?

  9. Hendrik Altmann sagt:

    Naja zu den Spiegelartikeln sag ich mal, Ölkonzerne betreiben starke Lobbyarbeit nicht nur in der Politik auch in den Medien, es ist in Ihrem Intresse das die breite Masse glaubt es gäbe noch für lange Zeit genügend Öl, so wird dafür gesorgt das die Civilisation abhängig von Fossieler Energie bleibt und die Profite weiter steigen oder zumindest so bleiben wie sie sind, den warum in Alternativen investieren und so Konkurenz zu den Öl Multis aufbauen, wenn es doch genug von dem schwarzen Öl gibt, Fracking sei dank, die Wahrheit sieht aber anders aus, nur 6-7% der Schiefergas und Öl vorkommen der USA sind wirtschaftlich förderbar. Zum Thema Öl und Krieg, klar es sind Raffinerin, Pipelines, Förderanlagen sind Strategische Ziele, Panzer Raketen, Jeeps, Transport LkWs, Schiffe, Flugzeuge usw. das Militär von heute läuft nur mit Öl=Treibstoffe, sprich kontrollierst du die Ölversorgung des Feindes kontrollierst du den Feind, jede Militärische Macht von heute auch die Nato hat Pläne dafür das die Ölversorgung des Militärs um jeden Preis Sichgestellt sein muss, weill man sonst Verteidigungsunfähig ist das wird natürlich keine Macht der Welt freiwilig zulassen, mit schwindenden Ressourcen in der Zukunft sind Kriege praktisch vorprogrammiert um Öl,Gas,Kohle usw. Das was wir hier sehen im Irak und der Ukraine ist erst der Anfang…

  10. Ert sagt:

    Iraks Baji Raffinire hat boom gemacht: http://www.washingtonpost.com/blogs/wonkblog/wp/2014/06/18/iraqs-biggest-oil-refinery-is-on-fire-how-important-is-that/

    Martenson meldet es nur im Bezahlbereich… ich denke mal das das alles nicht wirklich gut ist. Die NYT meldet aber das die wieder unter Kontrolle ist…aber wenn Sie den Brennt: http://www.nytimes.com/2014/06/20/world/middleeast/iraq-isis.html

    BBC dazu: “The refinery which is now shut down is critical for Iraq’s supplies of petrol and other petroleum products. It supplies a quarter of the country’s refining capacity. The power plant is equally important, as the country still suffers from acute shortages of electricity.”

    • Florian Hoppe sagt:

      http://www.balloon-juice.com/2014/06/17/more-about-iraq-the-war-nerd-disses-isis/
      http://pando.com/2014/06/16/the-war-nerd-heres-everything-you-need-to-know-about-too-extreme-for-al-qaeda-i-s-i-s/

      Mehr Infos über ISIS, welchen genauer erklären was in der Region zu erwarten ist. (Und etwas über den Medienhype über sie etwas aufräumt.)

      Kurzfassung: Es ist unwahrscheinlich, dass ISIS Bagdad erobern wird.

      Sie werden allerdings wohl den sunnitischen Teil des Landes halten können. Damit wäre die Teilung des Landes, in einen sunnitschen, schiitischen und kurdischen Teil, welche im Prinzip seit der amerikanischen Invasion 2003 defacto der Fall war endgültig vollzogen.

      • Florian Hoppe sagt:

        Nachtrag:
        http://www.juancole.com/2014/06/myths-radical-advance.html

        Noch mehr über die derzeitige Situation.

        Zum Thema Öl:

        Erstaunlicherweise sieht der Autor die Situation nicht als so schlimm an wie viele behaupten. Das größte Ölfeld des Iraks, Basra, liegt tief im irakischen Süden, eine Region wo die ISIS wird kaum Fuss wird fassen können. (Was sich mit dem Washington Post Artikel deckt.)

        • Michael Egloff sagt:

          Das ist richtig: etwa zwei Drittel des irakischen Öls werden in der Gegend um Basra gefördert, nur ein Drittel im jetzt umkämpften Norden.
          Nur wird sich die Aufwärtstendenz der irakischen Förderung wohl bis auf Weiteres nicht fortsetzen lassen – eher wird es einen Rückgang geben. Und der Irak ist ja eines von ganz wenigen Ländern, wo eine steigende Ölförderung überhaupt noch möglich ist.
          Wenngleich die 12 mb/d, von denen das irakische Enrgieministerium mal sprach, dem Bereich der Sagen und Märchen zuzuordnen sind.
          WENN der Irak politisch völlig zur Ruhe käme und WENN die nötigen riesigen Investitionen in den immer noch völlig veralteten und maroden irakische Ölsektor fließen würden, wären wohl Fördermengen von 6 mb/d erreichbar.
          Aber das zeichnet sich gegenwärtig nicht ab.

  11. Bruno Müller sagt:

    Argentinien steht wieder kurz vor der Staatspleite, wie 2001. Die Ausgangssituation für einen Neustart war damals eher günstig, waren sie zu dieser Zeit doch ein Erdöl-Netto-Exporteur, mit immerhin ca. 0,5 Mio. Fass Öl / Tag.

    Die Situation kippt gerade und sind dabei, ein Netto-Importeur zu werden.

    http://mazamascience.com/OilExport/

    Diesmal, aus diesem wichtigen Blickwinkel betrachtet, eine denkbar schlechte Ausgangslage.

    Eine ähnlich Situation wie in Ägypten vor vier Jahren.

Diesen Eintrag kommentieren: Tom Schülke

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