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Die Fallhöhe und das Netz

Mit Vollgas in die Mauer

Im Zusammenhang mit den Auswirkungen des Peak Oil wurde schon mehrfach darüber spekuliert welche Folgen eine erzwungene, krisenhafte Kontraktion der Wirtschaft haben könnte. Bekanntlich erfordert unser Wirtschaftssystem ununterbrochenes Wachstum; schon bei zu kleinen Wachstumsraten kommt es in Schwierigkeiten, Stagnation bedeutet massive Krise, ein Schrumpfungsprozess gilt als existentielle Bedrohung des ganzen Systems. So gut wie alle Menschen, die bislang versucht haben, sich ein realistisches Bild davon zu machen, welche Entwicklungen in der Energieversorgung möglich und wahrscheinlich sind, sind zum Schluss gekommen, dass ein Schrumpfungsprozess der zur Verfügung stehenden Energie unvermeidlich ist und unsere Gesellschaft daher gut beraten wäre, ihren Energiekonsum freiwillig und geplant zu verringern, da jede Strategie des «business as usual» unweigerlich in eine umfassende Krise und in einen ungeplanten, chaotischen und krisenhaften Schrumpfungsprozess münden dürfte. Gleichzeitig kann niemand, der die politischen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte aufmerksam verfolgt hat, es für realistisch halten, dass es in absehbarer Zeit (oder überhaupt jemals) möglich sein könnte, eine freiwillige und gezielte Reduktion des Energiekonsums politisch durchzusetzen. Eine solche Politik würde eine radikale Abkehr vom Prinzip des ewigen Wirtschaftswachstums voraussetzen und benötigte schon im Vorfeld den Entwurf eines neuen Wirtschaftssystems; das würde dem Entwurf eines neuen Zivilastionsmodells gleichkommen. Ein solches ist aber bislang allenfalls skizzenhaft vorhanden und wird bestenfalls nur von einer winzigen Minderheit der Bevölkerung gewünscht, oder besser, erträumt.

Es wird also weiterhin mit grösster Wahrscheinlichkeit am bisherigen System festgehalten werden solange es irgend möglich ist.

Damit ist das wahrscheinlichste Zukunftsszenario jenes einer ungebremsten Fahrt in die unüberwindlichen physikalischen, insbesondere die geologischen Grenzen der Grundlagen des Systems bis zum ungeplanten, erzwungenen und krisenhaften, und vor allem langfristigen Schrumpfungsprozess. Wir haben Interesse uns die Frage zu stellen, wie sich ein solcher krisenhafter Schrumpfungsprozess abspielen könnte, welche Risken er mit sich bringen und welche Möglichkeiten es gibt, seine negativen Folgen zumindest mildern zu können.

Ein historisches Bespiel...

Während des zweiten Weltkriegs geriet die Insel Korsika in eine Situation, die in vielen Aspekten den Auswirkungen einer künftigen Energiekrise ähneln dürfte:

Nach der Kapitulation Frankreichs im Juni 1940 wurde Korsika von italienischen Truppen besetzt, der Fährverkehr zum französischen Festland stark eingeschränkt und durch die militärischen Kontrollen erschwert. In der folgenden Zeit wurden mehrere Fähren versenkt, andere für militärische Zwecke requiriert. Die Lieferung von Waren vom Kontinent kam so gut wie vollständig zum Erliegen, auch der Personenverkehr reduzierte sich auf ein vernachlässigbares Minimum. Somit war die Insel von jeglichem nennenswertem Warenstrom abgeschnitten und wirtschaftlich auf sich allein gestellt. Selbst mit der Befreiung Korsikas im September 1943 und dem Kriegsende 1945 änderte sich diese Situation nicht wesentlich, vor allem weil die Schiffe für den zivilen Waren- und Personentransport Mangelware blieben. Noch bis ins Jahr 1948 benötigte ein Reisender eine präfektorale Genehmigung um ein Schiffsticket zu bekommen. Diese tiefe Versorgungskrise dauerte also rund acht Jahre lang.

Umso erstaunlicher erscheinen die Erinnerungen, die jene, die diese Krisenjahre miterlebt haben, davon haben. Der Tenor der Erzählungen ist meist: «also Hunger hatten wir nie.»

Bis zum ersten Weltkrieg war die Wirtschaft Korsikas in erster Linie von bäuerlich-pastoraler Subsistenzwirtschaft geprägt. Exportiert wurde relativ wenig, industrielle Projekte existierten nur in marginalen Grössenordnungen: Einige wenige Minen und ein Beginn der Extraktion von Tannin aus Kastanienholz. Nach 1918 kam es zu einer ersten Welle von Landflucht; viele Korsen strebten in die bequemere und lukrativere Arbeitswelt die der aufstrebende und sich modernisierende französische Staat in seinem Beamtenstab, der Armee, den Kolonien und der Industrie bot. Dieser Exodus der 20er und 30er Jahre war zwar stark spürbar, brachte die alte Subsistenzwirtschaft aber trotzdem nicht zum Verschwinden. Häufig verließen nur manche Kinder einer Familie die Insel und andere betrieben weiter die traditionelle Landwirtschaft; typischerweise kehrten auch die Leute nach ihrer Pensionierung (vor allem Armeeangehörige konnten schon in noch recht jungen Jahren in Pension gehen) in ihre Heimatdörfer zurück und nahmen ihre alte Tätigkeit in der familiären Landwirtschaft wieder auf. Der größte Teil der bäuerlich-pastoralen Infrastruktur, der Arbeitsgeräte und des Fachwissens blieb so erhalten. Der größte Verlust, den diese Kultur damals erlitt, war die Rodung von Teilen der riesigen, Jahrhunderte alten Kastanienwäldern für die Tanninfabriken.

Das einschneidendste Element der Versorgungskrise ab 1940 betraf somit den Ausfall der Belieferung der Insel mit fossilen Brennstoffen: Kohle, Benzin und Diesel. Andere Waren wie z.B. Lebensmittel und Textilien vom Kontinent konnten -zwar mit Mühe aber doch- großteils durch solche aus lokaler Produktion ersetzt werden. Wieder andere Waren wie Kaffee oder Zucker waren zwar nicht lokal ersetzbar und fielen damit so gut wie total aus, waren aber auch nicht so wichtig, dass ihr Fehlen ein existenzielles Problem darstellte.

Mit dem Beginn der Besetzung und der Versorgungskrise zogen sich zahlreiche Familien aus den Hafenstädten in die Dörfer zurück, einerseits um der direkten Kontrolle der Besatzer möglichst zu entgehen, andererseits weil es in den Dörfern einfacher war, die Versorgung mit dem Lebensnotwendigen sicherzustellen. Sehr rasch wurden die Flächen für den Anbau von Nahrungsmitteln wieder vergrössert und bereits seit Längerem aufgegebene Kulturflächen reaktiviert. Unschätzbaren Wert erhielten die alten Kastanienwälder, da das traditionelle Kastanienmehl eine sehr gute und ausreichend lagerfähige Versorgung mit Kohlehydraten garantierte. Die wichtigen Elemente der notwendigen Infrastruktur wie Trocknungshäuser, Mühlen und Backöfen waren flächendeckend vorhanden und, selbst wenn sie schon aufgegeben worden waren, noch in ausreichend gutem Zustand um rasch wieder instand gesetzt werden zu können. Die meisten Menschen besaßen Erfahrung und Kompetenz im Landwirtschaft, Gartenbau, Viehwirtschaft oder verschiedenen Handwerken. Selbst für bereits verschwundene Zweige des Handwerks wie die Textilherstellung gab es noch kompetente Menschen: hier konnte man auf die Erfahrung der sehr alten, aber noch aktiven Generationen zurückgreifen die die Jüngeren in den traditionellen Techniken unterweisen konnten.

Der motorisierte Verkehr spielte bis zum zweiten Weltkrieg auf der Insel nur eine kleine Rolle; die meisten Menschen waren es daher gewohnt, kilometerlange Fußmärsche zu machen oder sich auf Eseln und Maultieren fortzubewegen. Private PKW waren noch sehr selten, Lastwagen einigen größeren Betrieben vorbehalten. Ein recht simples Netz von öffentlichen Verkehrsmitteln existierte und konnte einigermassen am Funktionieren gehalten werden. Die Eisenbahn spielte hier eine besondere Rolle: da sie noch mit Dampflokomotiven fuhr, konnte man sie mit simplem Brennholz betreiben.

Die Auswirkungen der massiven kriegsbedingten Versorgungskrise Korsikas waren also erstaunlicherweise relativ glimpflich; insbesondere auf dem Sektor der Nahrungsmittelproduktion kam es zu keinem Zeitpunkt zur Gefahr einer gefährlichen Unterversorgung der Bevölkerung.

Die Tatsache, dass die Insel im Vergleich zu anderen Regionen bedeutend weniger «entwickelt» war und ihre wirtschaftlichen Strukturen sehr starke traditionelle, ja archaische  Züge behalten hatten, erwies sich in diesen existentiellen Krisenjahren also als Vorteil. Die  eintretenden Nachteile und Einschränkungen blieben für die meisten bestehenden Systeme klein genug, um diese nicht in ihrer Funktion zu überfordern und die bestehenden Strukturen waren noch solide genug, um diese Nachteile ausreichend auffangen und abfedern zu können. Wäre damals die Subsistenzwirtschaft und ihre Infrastruktur schon stärker erodiert gewesen, hätte diese Versorgungskrise leicht katastrophale Ausmasse annehmen können. Die Fallhöhe war also nicht allzu groß und das Auffangnetz ziemlich solide. Anders ausgedrückt: die damaligen wirtschaftlichen Strukturen der Insel waren gerade wegen ihrer «Rückständigkeit» hochgradig resilient.

 

...das sich nicht wiederholen könnte...

Eine vergleichbare Krise auf der selben Insel hätte heute mit Sicherheit ganz andere Auswirkungen als vor 70 Jahren. Die Abhängigkeit der Inselbewohner von Lieferungen von Waren aller Art vom Festland ist enorm. Das zeigte sich in den vergangenen Jahrzehnten schon öfter bei Streiks der Fähren: Es dauert nur wenige Tage bis die Regale der Supermärkte weitgehend leer sind; wenn die Streiks auch die Treibstoffversorgung betreffen geht den Tankstellen erfahrungsgemäss binnen 24 bis maximal 48 Stunden Diesel und Benzin aus. Der Verkehr auf der Korsika ist seit Jahrzehnten voll und ganz auf den motorisierten Individualverkehr konzentriert; die öffentlichen Verkehrsmittel spielen kaum mehr eine Rolle und zu Fuß gehen ist kein Mensch mehr gewohnt. Die Stromversorgung beruht hauptsächlich auf ölgefeuerten Kraftwerken und die Zahl der elektrisch geheizten Wohneinheiten steigt ständig. Die Region investiert aktuell Unsummen in den Bau neuer Straßen und neuer Ölkraftwerke; ob diese Investitionen zukunftsträchtig sind, wird sich weisen.

Die Landwirtschaft, soweit noch vorhanden, hat die selben tiefgreifenden Veränderungen mitgemacht wie überall und ist somit vom ständigen Zufluss von Treibstoffen und Chemikalien aller Art abhängig. Die Kenntnisse der vorindustriellen Techniken sind stark zurückgegangen und die nötige Infrastruktur weitgehend verschwunden. Dazu kommt, dass die alten Kastanienhaine durch jahrzehntelange Vernachlässigung und verschiedene eingeschleppte Schädlinge teils vernichtet und teils schwer geschädigt sind. Ob es heute möglich wäre einen nennenswerten Teil der Bevölkerung aus dem Land zu ernähren, darf bezweifelt werden. Die kleinen Einheiten, die fähig sein könnten, eine gewisse Produktion aufrecht zu erhalten und sogar auszubauen stünden im Fall einer Versorgungskrise vor dem doppelten Problem, dass es erstens viel zu viel Nachfrage für ein kleines Angebot gäbe und sie zweitens durch ausfallende Materiallieferungen vom Festland zumindest in Schwierigkeiten geraten würden, denn vollständig unabhängig davon ist absolut niemand mehr. Das heutige Korsika ist nicht mehr archaisch sondern vollständig von den Strukturen der fossilen Energie durchdrungen. Das Auffangnetz davon unabhängiger Strukturen wäre im Vergleich zur Fallhöhe  diesmal viel zu schwach.

 

...aber Stoff zum Nachdenken liefert.

Wenn man die verschiedenen Szenarien der heute drohenden systemischen Krise ansieht, bemerkt man natürlich, dass eine so schlagartige Verschlechterung der Situation wie die oben beschriebene von 1940 wohl unwahrscheinlich ist. Sehr viel wahrscheinlicher ist ein gradueller, eventuell schubweiser Verfall der wirtschaftlichen Strukturen; daraus ergäbe sich noch eine gewisse Reaktionszeit, vorausgesetzt, die handelnden Menschen (auf allen Ebenen) sind bereit, sich irgendwann einzugestehen dass die Wohlstandsparty definitiv zu Ende geht und dass es hoch an der Zeit ist zu handeln anstatt darauf zu hoffen, dass der «Aufschwung» zurückkommt. Hier stellt sich heute ein weiteres Problem: Für die überwältigende Mehrheit der Korsen von 1940 bedeutete die Kriegskrise keine grundlegende Umstellung ihres Alltags; der war schon vorher hart und mühsam, mit der Krise wurde er eben noch etwas härter und mühsamer, aber es blieb das bekannte Leben und die bekannte Arbeit. Damals mussten sie ihre Arbeit nur stark ausbauen, wir müssten heute unsere Welt völlig umbauen. Realistisch betrachtet darf man sich die Frage stellen, wie viele Menschen bislang von den hier diskutierten Problemen rund um Peak Oil überhaupt schon gehört haben, von deren tatsächlicher Existenz überzeugt sind und wie viele davon die Notwendigkeit einsehen, auf diese Probleme persönlich zu reagieren anstatt nur darauf zu hoffen, dass irgendwelche Fachleute irgendwelchen wundersamen Lösungen finden werden. Die Anzahl dieser Menschen dürfte sich im Promillebereich bewegen. Es liegt auf der Hand, dass eine so geringe Anzahl von Menschen nicht ausreicht um daraus ein haltbares Auffangnetz zu bauen; die einzig halbwegs realistische und konstruktive Möglichkeit ist, dass diese Menschen sich Kenntnisse aneignen, die zu Keimzellen von die Krise lindernden Teillösungen werden können.

128 Kommentare to “Die Fallhöhe und das Netz”

  1. Tom Schülke sagt:

    “Sehr viel wahrscheinlicher ist ein gradueller, eventuell schubweiser Verfall der wirtschaftlichen Strukturen;”

    Ein interessantes Beispiel einer Krisenentwicklung. Und zugleich ein für unsere heutige Situation und unsere globale Abhängigkeit völlig unzureichder. Und gerade das Zitat oben ist die Kardinalfrage die sich stellt. Ist es tatsächlich wahrscheinlich das die Systemkomponenten graduell und schubweise verfallen ?

    Ich muß das bei aller Hoffnung die ich mir zu erhalten versuche sehr anzweifeln. Adaptive Komplexe Systeme mit starken inneren Rückckopplungen sind nicht unbedingt dafür bekannt, in moderater entspannter und gemächlicher Form zurückzufahren oder zu versagen. Im Gegenteil. Je differenzierter, Komplexer und je schneller die Signalübertragungen im System desto schneller und abrupter kann ein Kollaps eintreten.

    Bricht das Finanzsystem zusammen, bleiben den Staaten in 2 Wochen nur noch notdürftige Notstandsgesetze und Verordnungen um die Ordnung aufrecht zu erhalten.

    Was macht der beschworene Familienvater in der Grossstadt, wenn Seine Kreditkarte nict mehr funktioniert, wenn auch der Supermarkt leere Regalte hat, weil auch der Supermarktbesitzer nicht mehr nachbestellen konnte. Oder wenn Treibstoffmangel, nicht aus geologischen sondern finanziellen Gründen die Versorgung mit Lebensmitteln sabotiert hat.

    Ok.. Jetzt droht auch bei mir der Doomsday blues… Und das gilt es doch eigentlich zu vermeiden.

    Mir stellt sich eher die Frage welche weiteren Scenarien dieser Art mal abgesehen von Kuba uns bekannt sind. Wie haben die Regierungen reagiert.. ?

    Und was sagen die Komplexitätsforscher dazu ?
    Tippingpoint von David Korrowitz von der Feasta ist sicherlich “ein” wichtiges Statement

    http://www.feasta.org/documents/risk_resilience/Tipping_Point_Gesamt.pdf

    . Aber was sagen andere dazu ?

    • Norbert Rost sagt:

      Ich halte es für müßig, nach Wahrscheinlichkeiten für einen schnellere Dynamik oder eine langsamere Dynamik zu suchen. Für beide Szenarien braucht es Vorbereitungen: Die eine muss halt eher katastrophenschutzartig sein, die andere eher vom Umbau in Richtung Resilienz geprägt sein. Der Anfang für beide Vorbereitungswege ist aber relativ ähnlich: Und das spricht der Artikel ja an. Kenntnisse aneignen, zur Keimzelle werden, Teillösungen entwickeln.

      Du solltest auch nie die Zähigkeit des bestehenden Systems unterschätzen. Ich habe seit 2001, als ich begann mich mit Finanzsystemfragen zu beschäftigen (ich bin ja “Diplom-Freiwirt”: http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/diplomarbeiten/rost/ueaf.pdf) jahrelang auf den Zusammenbruch des Finanzsystems “gewartet”. Passierte aber so bilderbuchmäßig nicht, wie man sich das so landläufig vorstellt. Stattdessen hat das System eine kaum sichtbare Transformation durchgemacht, die längst nicht alle Risiken entfernt hat – aber tagtäglich funktioniert es weiter. Mich hat das gelehrt: Das System jann weitaus zäher sein, als man sich das vorstellt.

      Das gilt möglicherweise für das Energiesystem und für die Wechselwirkungen zwischen beiden Systemen genauso. Und was so gut wie gar nicht vorhersagbar ist, sind Reaktionen von Regierungen. Oder hätte jemand von den hier Mitlesenden die Abwrackprämie erwartet, den ESM oder den Die-Einlagen-sind-sicher-Fernsehvoodoo?

      Das Risiko plötzlicher, rasanter Entwicklungen ist jederzeit gegeben. Ich sag nur “Cyber-Krieg”, da kann eine findige Truppe jederzeit den Stecker ziehen. Damit müssen wir leben lernen. So oder so schützt uns beim Stand der Dinge nichts und niemand vor einem plötzlichen BlackOut. Alles was uns schützen kann ist der suksessive Umbau der bestehenden Systeme. Und der beginnt dummerweise nicht in der Wissenschaft… (von wegen Komplexitätsforscher und so)

      • Frank Spigola sagt:

        Zur Zähigkeit des Systems: Ein Punkt auf den ich immer wieder stosse ist die Frage was sich unsere Mitmenschen eigentlich vorstellen oder wünschen, was sie wissen wollen und was sie aktiv verdrängen. Es ist ziemlich gleich ob man die hier angesprochenen Themen mit einem Durchschnittsbürger diskutiert, mit einem Gewerbetreibenden, einem Unternehmer, einem Lokalpolitiker oder sonst wem: die häufigste Reaktion ist die Ablehnung des Themas. Eine Art Blockade, eine Verweigerung der Wahrnehmung, die die verschiedensten Formen annehmen kann. Die allermeisten Menschen wollen, dass es so weitergeht wie bisher. Sogar jene, die viele Probleme wahrnehmen und dem System kritisch gegenüberstehen schrecken vor dem Gedanken, eben dieses System könne enden, panisch zurück. Die Perspektive “morgen gibt es weniger für alle als gestern” trägt nahezu niemand mit. Davor herrscht die blanke Angst. So haben alle Kräfte, die das aktuelle System mit allerlei Notmassnahmen und Improvisationen irgendwie am Laufen halten die implizite oder explizite Unterstützung einer riesigen Mehrheit der Bevölkerung. Das halte ich für einen ganz wesentlichen Grund für die beschriebene Zähigkeit und die ungeheuren Erneuerungsfähigkeit. Nach wie vor glauben die meisten Menschen, sie seien Nutzniesser, und selbst wenn sie daran Zweifel haben: es fehlt an einer Alternative die glaubwürdig und erstrebenswert erscheint.

    • Dieter Meyer sagt:

      @ Tom Schülke

      Zu pessimistisch!

      Das beschrieben ist 1999/2000 in Argentinien passiert: kein Geld, keine Kreditkarte, keine Lebensmittel, Überfälle, etc.

      Und?

      Die Menschen haben sich irgendwie arrangiert. Haben überlebt.

      Sicher, das Problem ist jetzt wieder da.

      Aber die Resilienz der Menschen ist erstaunlich.

      • Tom Schülke sagt:

        Das mein Statement oben zu pessimistisch ist hoffe ich natürlich auch. Dennoch ist es eine ganz andere Sache obe ein einzelner Staat einen Finanziellen zusammenbruch erlebt, oder ein Weltumspannendes System ins Trudeln gerät. Letztlich aber muß man Norbert wohl recht geben. Es ist Akademisch darüber zu streiten. Wirklich vorhersehen, welche anpassungsmechanismen freigesetzt werden um das System zu erhalten, koste es was es wolle oder welche Dynamik im positiven Sinn freigesetzt werden kann, wenn sich die Erkenntnis durchsetzt , das das alte System nicht mehr zu halten ist, kann niemand.

        Tatsächlich sollten wir uns neben der reinen analyse der Zusammenhänge mehr darauf konzentrieren, Was konkret wir anstossen können um resilientere Strukturen zu fördern. Das kann natürlich auch aufklärung sein, so wie es dieser Blog betreibt, sollte aber vor allem in aktiven Umbaumaßnahmen, und wenns nur im kleinen ist, stattfinden.

        Aber das können wir ja zu einem unserer Themenschwehrpunkte in Leipzig erheben.

  2. Norbert Rost sagt:

    Ich finde diesen Artikel ein sehr schönes Beispiel dafür, wie sich unsere Lebensweisen und Strukturen binnen weniger Jahrzehnte entwickelt haben. Die meisten Menschen – und das gilt wohl auch für die Korsen – sieht diese Entwicklung überwiegend positiv, vermutlich weil die angesprochene harte Arbeit rückläufig war. Die Risiken sieht kaum jemand, weil sie nicht thematisiert werden. In obigem Artikel werden sie es.

    Wikipedia sagt, Korsika hat etwa 320.000 Einwohner auf 8700 km² Fläche. Dresden hat 525.000 Einwohner auf 330 km² Fläche. Mich würde in dem Zusammenhang interessieren: Was sind denn die wichtigsten Debatten, die in den letzten Jahren auf Korsika bezüglich der Insel geführt wurden. Was trieb diese Debatten?

    In Dresden gibt es ja wenigstens inzwischen einen Verkehrsentwicklungsplan und ein Energiekonzept, die vorsichtig an den hier diskutierten Fragen vorbeischrammen. Ob im Stadtentwicklungskonzept Energiefragen auftauchen, wird sich erst noch zeigen. So etwas wie ein “Regionalwirtschaftskonzept” gibt es für Dresden nicht. Debatten haben die genannten Konzepte aber nur in ihren jeweiligen Nischen hervorgerufen, als breite bürgerschaftliche Diskussion wurden sie nicht geführt.

    Inwieweit führen Fährstreiks&Co. auf Korsika zu Ansätzen, über Verletzlichkeit der Insulaner zu diskutieren?

    • Frank Spigola sagt:

      Bislang ist die Politik auf Korsika einzig davon besessen, den sogenannten “Rückstand” der Insel aufzuholen. Das heisst Ausbau der Infrastruktur im blinden Vertrauen auf die Fortsetzung der bisherigen billigen fossilen Energieschwemme: Im Süden Bastias wurde eine 4spurige Schnellstrasse quer durch bestes Ackerland getrieben, ein völlig neuer Hafen ist in Planung “weil die nächste Generation von Schiffen ja nur noch grösser werden kann”. Eine neues Ölkraftwerk ist in Bau. Die Küste wird, besonders im Osten, seit zehn Jahren von einem wahren Bauboom erfasst; das ist umso bedenklicher als die verbauten Flächen die potentiell besten landwirtschaftlichen Flächen der ganzen Insel betreffen und obendrein Strukturen schaffen die den klassischen Suburbs entsprechen. Der Themenkreis rund um Peak Oil wurde auf der Insel noch nie politisch oder medial diskutiert, mit einer Ausnahme vielleicht: ein kleiner lokaler Verein platzierte einen Artikel in der regionalen Tageszeitung; dieser wurde aber von der Redaktion inhaltlich bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt. Seit Jahren hat die regionale Politik vor allem im Fokus, national geltende Schutzbestimmungen, vor allem für den Küstenstreifen aber auch für die Berglandschaft, aufzuweichen um den Bauboom noch zu intensivieren. Dieser “Entwicklungs”rausch wird wohl erst enden, wenn eine massive Krise die Maschine abwürgt.

  3. Patrick sagt:

    Das ist ein schöner Artikel, der ein historisches Beispiel betrachtet.
    (Wer ist dieser Autor eigentlich?

    Schlußendlich ist die Gute Laune des heutigen Tages nun auch bei mir dahin, aber es hilft ja nichts.

    Wieder einmal interessant finde ich auch, zu sehen, dass zwei Kommentare (Tom und Norbert) leicht unterschieliche Sichtweisen wiedergeben und gleichzeitig beide Kommentare sehr gut und auch richtig sind.
    Soll heißen: ich würde beiden zustimmen wollen. Dass der bevorstehende Prozess graduell bzw. evtl. schubweise daherkommt klingt für mich (in Anbetracht der Hochkomplexität des globalen Systems) auch erstmal etwas optimistisch, wobei Norbert absolut Recht hat mit der bisherigen Zähheit des Systems. Wir bemerken zwar die schleichenden Verschlechterungen (sofern man sehr kritisch und aufmerksam ist), doch wie wir inzw. alle gelernt haben, ist der Kapitalismus einfach ein unglaublich anpassungsfähiges System. Da kann man tatsächlich immer nur wieder staunen.
    Gleichzeitig kann man das natürlich auch nicht leichtfertig so weiter in die Zukunft projezieren, denn dass es eben bestimmte Tipping Points gibt – von denen keiner sagen kann, welche sie sind bzw. wo/wann sie zu Tage kommen – davon bin ich überzeugt. Ob es die energetische, ökologische oder finanz-wirtschaftliche Naht ist, die als erstes aufreißt…wer weiß das schon?

    Ich habe kürzlich übrigens diese oben von Tom verlinkte Feasta Studie namens Tipping Points auch gelesen und finde sie inhaltlich wirklich gut, glaube (oder hoffe?) aber, dass diese Studie tatsächlich sehr pessimistisch ist.

    PS: Die Kommentar-Beteiligung des letzten Artikels zeigt übrigens, wie gut und wichtig dieser Blog hier ist (auch zum Austausch zwischen den Lesern!).

    • Hendrik Altmann sagt:

      Ich bin auch der Meinung das es fast Unmöglich ist, vorherzusagen wie mehrere hoch komplexe Systeme, die untereinander vernetzt sind, auf peak fossil reagieren werden. Aber ich stimme Norbert da voll zu, das wir das Wissen aus der Vergangenheit, zu einer deutlich nachhaltigen Lebensweise bewahren müssen.
      Wenn dieses wissen verloren geht, fangen wir wirklich wieder bei null an, und der Sturz wird umso härter und tiefer werden. Der transformations Prozess wird auf jeden Fall unschön werden, in der Natur wird das schrumpfen negativer Stress genannt, das Wachstum positiver Stress, jeder hier weiß das zunehmen angenehmer ist als abnehmen, worauf Ich hinaus will ist es werden nicht alle schaffen, es werden Menschen bei diesem Prozess auf der Strecke bleiben. Wie viele es sein werden ist schlecht abzuschätzen, die System die diese Schrumpfung betreffen, sind zu Komplex und nicht 100% verstanden. Auch gibt es unzählige Synergie Effekte.
      Es ist ähnlich dem vorhersagen des Weltklimas für 100 Jahre, man kann versuchen grob abzuschätzen, liegt dann aber sehr Wahrscheinlich doch falsch, selbst mit Supercomputern. Weil die fakten Menge die in so eine Vorhersage mit einbezogen werden muss extrem groß ist, zu groß für uns. Denn um in eine möglich Zukunft einen Blick zu erhaschen, setzt es das vollständige Verstehen von Wirtschaftsverstehen, menschlicher Psychologie, dem Ökologischem System(Klima),(leben) der Erde, dem Physikalischem System der Erde (Wetter), (Tektonik), (Luft und Meeresströmungen),(Klima),(Energie),Chemische Vorgänge auf und in der Erde, voraus. Jeder dieser Bereiche ist untereinander mit Synergien vernetzt, in keinen dieser Bereiche haben wir den vollen Durchblick, geschweige in den zwischen liegenden Synergien, damit ist eine genaue Vorhersage Unmöglich, genau wie beim Klima in 100 Jahren, wo Modelle einen Bereich von 2-7 C angeben in der Erwärmung, was eine äußerst grobe Schätzung ist.

  4. Ert sagt:

    Ja, die Fallhöhen können hoch sein – und es droht ungemach nicht nur von der Energie und Finanzfront.

    Schaut mal Kalifornien an – über 90% aller US Tomaten, Trauben, Erdbeeren und sogar 99% alle Mandeln und Wallnüsse werden dort angebaut: http://droughtmonitor.unl.edu/Home/StateDroughtMonitor.aspx?CA – Höchste Dürrestrufe für fast das ganze Land! – Die aktuellen Details sind noch wahnwitziger… kompletter Wasserstopp für viele Farmen, 500$ Strafe für das Säubern des Gehweges mit dem Wasserschlauch, 1 Jahr Rückstand im Wassernivau der Stauseen – mal sehen was das für Auswirkungen zu Ende des Jahres auf bestimmte Nahrungspreise hat… das kann ich angesichts der Artikelinhalte noch nicht ganz übersehen.

    Der Klimawandel ist das ganz Dicke Ding… das und die Wasserverfügbarkeit bedroht auch den gigantischen Anbau von Monokulturen wie Weizen – was die Hauptkalorienquelle bez. der Ernährung der Welt ist – noch weit vor Reis!

    Wie der Artikel bez. Korsika angemerkt hat: Die natürlichen Kastanien waren der Kohlenhydrat-Lieferant. Gemüse ist ja schön für Vitamine & Mineralien – nur gibts da eher wenig Energie…. Früchte lassen sich in unseren Breitengraden nur Saisonal anbauen und oft nicht ohne viel Energie lagern. Dann bleiben in D nur noch Getreide und Kartoffeln über…. Wer sich mal mit Ernährung und Kalorien beschäftigt hat, der kann sicher nachvollziehen worauf ich hinaus wollte.

    • Hendrik Altmann sagt:

      Wirklich sehr guter Kommentar Ert, stimme Ich und da stimme Ich dir voll zu, Obst und Gemüse sind zwar schön und gut haben, aber eine ehr geringe Energiedichte, bei einem jemandem der nur mit Muskelkraft und Hilfe von Tieren(auch hoher Energieverbrauch) auf dem Feld arbeitet, liegt der Energieverbrauch sehr hoch.Beim erwachsenen Mann liegt er dann bei um die 4000 kcal, bei 12 Stunden harter Feldarbeit ohne Maschinen. Das entspricht 76 Äpfel pro Tag oder 27740 Äpfeln im Jahr bei Kartoffeln sind es 5,7 Kg am Tag und 2080 Kg im Jahr, um eine Vorstellung zu geben was ein Mensch bei harter Feldarbeit so verbraucht, nur für einen Arbeiter ohne Tiere, .Ein Arbeitspferd oder Ochse, hat einen wesentlich höheren Verbrauch und es braucht viele Arbeiter und Tiere um Felder ohne Maschinen zu bewirtschaften.

      • Ert sagt:

        @Hendrik

        Danke für die Umrechnungen in andere Lebensmittel um das transparenter zu machen… Ja – 40 Bananen, 26KG Gurken, 22KG Tomaten, 3,2KG Spagetti, 1.1KG Mais (als Polenta) oder 4,6KG gekochte Kartoffeln (sagt zumindest meine Nährwerttabelle).

        Das ganze muss dann auch noch weggemampft werden… vom Anbauen, Ernten, Lagern und Kochen (Holzofen?) noch gar nicht zu reden… denn das ist ein zusätzliches Problem vieler Getreide und von Kartoffeln: Kochen! Zwar geht bei Getreide auch Keimen – wobei die Ausbeute noch größer ist – aber das sollte dann alles sehr hygienisch und ohne Pilze sein, die bei falscher Lagerung entstehen können.

        Ich ernähre mich aktuell Fett- und Eiweißarm Vegan – und die Mengen die ich verspeise sind ziemlich heftig. Fette sind in einer wirklichen Krise auch keine Option – weil Tiere die nur recht aufwändig und energetisch ineffizient zur Verfügung stellen (Ausnahme “Müllfresser”) und anstatt der gepressten/extrahierten Fette aus Ölsaaten und Samen – die Saaten und Samen besser direkt (möglichst gekeimt… wenn es geht) gegessen werden.

        • Dieter Meyer sagt:

          Man sollte Amische fragen, was die so essen…

          Könnte in dieser Diskussion gute Anhaltspunkte geben.

          • Ert sagt:

            @Dieter

            Die manchen soweit ich mich von Videos erinnere und nach kurzer Recherche: Als ehemalig deutsche Auswanderer essen Sie wohl recht Fettreich (Milch, Fleisch) – und haben alle ‘normalen’ Probleme…. abgemildert durch viel mehr Bewegung.

        • Jur sagt:

          @Ert

          Du hast Dich ja ein wenig mit Ernährung auseinander gesetzt.

          Es gibt ja die low carb-Bewegung die behauptet, dass es gesünder sein soll gerade eiweiß- und fettreich zu essen, zusammen mit viel Gemüse. Kohlenhydrate sollen nur ganz wenig gegessen werden. Diese Ernährungsweise soll sogar gegen Krebs und Diabetes helfen. Begründung: so hätten sich die Steinzeitmenschen ernährt und die menschliche Physiologie/Verdauung wäre darauf abgestimmt.

          Mir scheint, dass diese low carb Diät, wie sie heute propagiert wird, sehr stark abhängig ist von Erdöl. Auch wird es, als Selbstversorger, schwierig, wenn man sesshaft ist, ohne Kohlenhydrate genug Energie zu bekommen.

          Wie siehst Du das ganze, insbesondere in Bezug auf Resilienz und lokale Produktion?

    • Patrick sagt:

      Wie Ert schrieb:

      “Schaut mal Kalifornien an – über 90% aller US Tomaten, Trauben, Erdbeeren und sogar 99% alle Mandeln und Wallnüsse werden dort angebaut: http://droughtmonitor.unl.edu/Home/StateDroughtMonitor.aspx?CA – Höchste Dürrestrufe für fast das ganze Land!”

      Dieser einseitige Anbau in einer Region ist natürlich das genaue Gegenteil von Resilienz. Wie Richard Heinberg schon gesagt hat: Man kann den ganzen Mais der USA in Iowa anbauen und dort dann ausschließlich Mais, z.B. weil er da am besten wächst.(Effizienz)
      Aber wenn dort die Ernte ausfällt, hat Iowa nichts mehr und die gesamten USA keinen Mais.

      So ähnlich scheint es dann ja bereits mit den von Ert genannten Lebensmitteln zu laufen.

      Und von der aktuellen Dürre habe ich auch noch nichst mitbekommen, allerdings ist es tatsächlich verwunderlich, dass es bisher keine Verknappungen oder heftige Preiserhöhungen gegeben hat.
      Also wenn das in Kalifornien bereits HEUTE so schlimm ist, wie soll das erst in 20 Jahren sein?

      • Dieter Meyer sagt:

        Die Ernte im Mid-West ist aussergewöhnlich hoch. Von daher relativiert sich das alles.

        Auch in Texas ist es deutlich weniger trocken als befürchtet.

        • Stefan Wietzke sagt:

          Es ist auch durchaus verfrüht, dass ganze dem Klimawandel zuzuschreiben. Kalifornien scheint nach neuesten Forschungsergebnissen ohnehin regelmäßige Trockenperioden von 200 Jahren zu bekommen. Der Siedlungsaufbau viel zufällig ein eine besonders regenreiche Periode.
          Das bedeutet im Umkehrschluss aber, dass mit keiner grundlebenden Besserung innerhalb einer langen Frist zu rechnen ist.

          Wenn die fossilen Wasserreserven im mittleren Westen leer sind (und das wird auf jeden Fall in diesem Jahrhundert passieren, wenn nicht massiv Wasser gespart wird), dann müssen die da auf Trockenwirtschaft zurück. Und das lässt dann die Erträge in einer der Kornkammern der Welt extrem zurück gehen.

          Auch die von mir angesprochenen hochproduktiven Gartenbaumethoden nützen da nichts, denn die brauchen ausreichend Wasser und viele Arbeitskräfte.

    • Stefan Wietzke sagt:

      Da hat Ert absolut recht. Das Klima ist die eigentliche Gefahr. Und als wir begannen über das Thema der Ressourcenübernutzung und die Grenzen des Wachstums nachzudenken hatte das noch gar keiner auf dem Schirm.

      Machen wir mal zwei Szenarien auf.
      Durch eine maximal dämliche Reaktion auf den Zusammenbruch der Wachstumsgesellschaft und der fosil befeuerten Welt fangen wir uns 200 Jahre Zivilisationsniedergang ein. Das führt zu einem Rückgang der Bevökerung und des Wohlstands. Aber selbst wenn dann nur 1 Mrd. übrig bleiben (Rückgang von 85%) wird das zwar für die in dieser Zeit lebenden düster, aber es haut uns auf lange Sicht nicht aus der Kurve. Wahrscheinlich können wir sogar einen Großteil unseres Wissens retten und versuchen es dann noch mal ohne fossile Energieträger.

      Treten wir aber das Klima endgültig aus der Bahn, dann sieht das Spiel ganz anders aus. Denn wie ein Meteoriteneinschlag verkraftet die Bisophäre keine Temperaturänderung von bis zu 7 Grad in 100 Jahren.

      Gut, man kann sich natürlich damit trösten, das nach jedem Massenaussterben die Welt deutlich bunter wurde als früher. Vielleicht ist es ja unsere Aufgabe den nächsten Evolutionsschub auszulösen (Ironie aus).

    • Stephan sagt:

      “Dazu kommt, dass die alten Kastanienhaine durch jahrzehntelange Vernachlässigung und verschiedene eingeschleppte Schädlinge teils vernichtet und teils schwer geschädigt sind. ”

      Ich glaube, dass die meisten Pflanzen im Laufe der Jahrmillionen sehr viele wirksame Verteidigungsmöglichkeiten gegenüber allen möglichen Fressfeinden entwickelt haben. Natürlich kann es diverse größere eingeschleppte Schadinsekten geben, aber sicher macht die Umweltverschmutzung sowie die Vergiftung durch die konventionelle Landwirtschaft auch einen großen Teil der Schäden aus.

      @Ert und Hendrik
      “Früchte lassen sich in unseren Breitengraden nur Saisonal anbauen und oft nicht ohne viel Energie lagern. Dann bleiben in D nur noch Getreide und Kartoffeln über…”
      “Beim erwachsenen Mann liegt er dann bei um die 4000 kcal, bei 12 Stunden harter Feldarbeit ohne Maschinen. ”

      In dem vierteiligen Dokumentarfilm “Schwarzwaldhaus 1902”, der im Dezember 2002 in der ARD gezeigt wurde, konnte man sehen wie man damals, im Mittelgebirge Schwarzwald, mit sehr wenig fossiler Energie auskam: Mit viel Handarbeit und alten Techniken. Eine Familie wurde quasi mit einer Zeitmaschine in die Zeit der Jahrhundertwende versetzt und musste drei Monate unter den damaligen Bedingungen leben, mit Hilfe eines einwöchigen Nachhilfeunterrichts in bäuerlichen Techniken.

      Es gab und gibt bis heute Kartoffel- oder Rübenmieten (in der Erde angelegte Deponien). Weißkohl wurde zu haltbaren Sauerkraut (gleiches Prinzip wie Maissilage) und damit zu einem Vitamin-C-Spender gemacht.
      Äpfel kann man bei bestimmten Sorten (Lageräpfel) direkt so im Keller mehrere Monate lagern. Früchte kann man, nach dem Schneiden in dünne Scheiben, mit Hilfe von Solartrocknern zu Dörrobst machen (Äpfel, Birnen, Trauben, Pflaumen etc.). Andere Früchte kann man einkochen und in Einmachgläsern Jahre lang aufbewahren (Dank des Zuckers): Himbeeren, Johanissbeeren, Brombeeren, Kirschen, Erdbeeren, Quitten…
      Die Permakultur kennt die sogenannten Foodforests, “Früchtewälder”, ähnlich unseren Streuobstwiesen. Dabei werden nützliche Bäume und Büsche (meistens stickstofffixierende Sorten ((Fabaceae)) wie z.B. Erlen, Ginster, Robinie) abwechselnd mit fruchttragenden Bäumen angepflanzt: Walnüsse, Äpfel, Birnen, Pflaumen, Zwetschgen, Mirabellen, Esskastanien, Kirschen, Haselnüsse, Quitten.
      Zwischen den Bäumen kann man auf dem und im Boden bei ausreichendem Abstand alle möglichen Pflanzen anbauen: Mehrstöckiger Anbau, intelligente Auswahl von frühen und späten Sorten (wegen des Laubschattens). Dies alles ermöglicht eine energiesparende Nahrungsmittelgewinnung. Dazu kommen dann Dinge wie Direktsaat, Kompostherstellung und anderes. Wichtig: So wenig Bodenbearbeitung wie möglich!

      • Hendrik Altmann sagt:

        Wenn du den Boden weniger beanspruchst, hast du meistens einen geringeren Ertrag oder brauchst mehr Fläche, Das mit der Lagerung ist mir bekannt, aber auch alles einfacher gesagt als getan, das Problem bei den Lebensmitteln die du aufgezählt hast ist die geringe Energiedichte, nebenbei wenn du Nutzpflanzen im Wald verteilst, werden sich Wildschwein, Reh und Co freuen, geringer Ertrag + wesentlich schwerer Arbeit (nicht nur in der Landwirtschaft, fossile Energie nimmt uns überall im Haushalt wahnsinnig viel Arbeit ab) + geringe Energiedichte der Nutzpflanzen, ergeben einen Riesiges Defizit in der Nahrungsversorgung. Wenn du in den Bergen wohnst, fernab der großen Städte wie in der Doku Soap…, hat man schon mehr Chancen, das ist richtig, weil besserer und umfangreicherer Zugang zu natürlichen Ressourcen, die großen Probleme werden zuerst in den Städten auftreten, Sie werden mit Abstand am meisten leiden, die ländlichen Regionen werden auf den Rückgang der Produktion damit reagieren, das deutlich weniger auf die Märkte kommt, da zur Selbstversorgung genutzt, deswegen bin Ich der Meinung das Städte mit überschreiten von peak Oil, verzögert schrumpfen werden, dann aber immer schneller.

        • Stephan sagt:

          Also gut, wir sind verloren.
          Bleibt dann nicht mehr viel übrig außer Selbstmord zu begehen?

          • Michael Egloff sagt:

            Unsinn!
            Das Leben genießen ist immer richtig. Noch leben wir in hier in Deutschland in geradezu paradiesischen Verhältnissen.
            Kein Krieg (bis auf die paar tausend Soldaten auf Auslandseinsatz), keine extreme Willkür, als Seuche höchstens die Adipositas-Pandemie, ständig sauberes Trinkwasser aus dem Wasserhahn, Lebensmittelvielfalt bis zum Abwinken…

            Frühere Generationen wären vor Neid blaß geworden und zukünftige Genrationen werden uns ebenfalls beneiden. Bessere Raum-Zeit-Koordinaten der Geburt kann man kaum auswählen, mal als jetzt 60-jähriger gesprochen. Für die heute 20…30-jährigen gilt diese Aussage vermutlich nicht mehr für die weitere Zukunft.
            Aber sich des Lebens freuen ist IMMER richtig. Denn es ist EINMALIG. Zu schade, um sich die Lebenslust austreiben zu lassen.
            Herausforderungen sollten gerade die “Lebensgeister” aktivieren.

          • Ert sagt:

            @Stephan

            Griesgrämig, weil morgen schlechter sein kann als heute? Das ist so 2008/9….

            Wie schon McPhershon sagt: “Live a life of excellence” – gehe Deinen Passionen nach, tue was Du magst/kannst soweit möglich und bring deine Aktionen in Einklag mit Deinem persönlichen Wertesystem.

            • Stephan sagt:

              Nein, ich bin nur etwas entnervt von Leuten, die alles immer nur schlecht reden wollen, aber selber keine wirklichen Lösungen zu bieten haben. Ich könnte hier noch seitenweise über die Möglichkeiten der Landwirtschaft und der Biologie schreiben, aber dafür ist der (Energie-)Blog nicht der richtige (bis auf das Thema Wasser). Es ist bereits alles Wissen vorhanden, um die Welt, d.h. die Weltbevölkerung komplett zu ernähren mit gesunder Nahrung und auf nachhaltige Weise (z.T. sogar in Orten wie New York City). Wahrscheinlich wäre das sogar noch mit dem heutigen Energieverbrauch möglich, aber unser (westliches) Leben hat sich auf verschiedene Art und Weise sehr weit von der Natur entfernt. Zudem gehen immer mehr Seelen kaputt:

              Jugendschutz: Jugendämter nehmen so viele Kinder in Obhut wie nie
              Immer mehr Minderjährige müssen vom Staat aus gefährlichen Lebenssituationen befreit werden. Vor allem die Anzahl elternloser Flüchtlinge steigt in den Kinderheimen.
              25. Juli 2014 12:58 Uhr

              http://www.zeit.de/gesellschaft/familie/2014-07/jugendamt-obhut-fluechtlinge

              Wer Bomben sät, wird Flüchtlinge und Gewalt(igen Sturm) ernten.

              Der “Aufruf “zur psychosozialen Lage in Deutschland” – 21 Chefärzte von psychosomatischen Fachkliniken quer durchs Land haben folgenden Aufruf formuliert und unterschrieben:

              Wir sind Fachleute, die Verantwortung für die Behandlung seelischer Erkrankungen und den Umgang mit psychosozialem Leid in unserer Gesellschaft tragen. Wir möchten unsere tiefe Erschütterung über die psychosoziale Lage unserer Gesellschaft zum Ausdruck bringen. In unseren Tätigkeitsfeldern erfahren wir die persönlichen Schicksale der Menschen, die hinter den Statistiken stehen. Seelische Erkrankungen und psychosoziale Probleme sind häufig und nehmen in allen In­dustrienationen ständig zu. Die gesellschaftlichen Kosten der Gesundheitsschäden durch Produktivitätsausfälle, medizi­nische und therapeutische Behandlungen, Krankengeld und Rentenzahlungen sind enorm. Eine angemessene medizinische und therapeutische Versorgung ist weltweit nicht möglich. Trotz der kontinuierlichen Zunahme an psychosozialen medizinischen Versorgungsangebo­ten ist die Versorgung auch in Deutschland angesichts der Dynamik und des Ausmaßes der seelischen Erkrankungen nur in Ansätzen möglich.

              http://psychosoziale-lage.de/

              Komasaufen von Jugendlichen? Vandalismus in öffentlichen Einrichtungen? Firmen, die keine formbaren Jugendlichen für eine Ausbildung finden?

              Alles harmlos gegen das, was wir in zehn bis zwanzig Jahren zu erwarten haben, wenn die jetzige Kinder- und Jugendlichengeneration erwachsen geworden und Geld und/oder Macht erlangt hat. Die werden uns und den anderen Menschen auf dieser Welt dann diese Rücksichtslosigkeit heimzahlen. Da werden auch keine Billigstkräfte aus dem Osten oder Süden mehr helfen.

              Der Kapitalismus hat sich nicht nur über das Zinseszins-System zu Tode gesiegt, sondern auch durch seine Menschenverachtung.

              • Stephan sagt:

                Noch ein wichtiger Hinweis, den ich vergessen hatte:
                Der Aufruf zur psychosozialen Lage ist vom Herbst 2010, also demnächst vier Jahre alt.

              • Stefan Wietzke sagt:

                Manchmal platzt einem ja die Hutschnur. Verstehe ich schon.

                Aber “Der Kapitalismus hat sich nicht nur über das Zinseszins-System zu Tode gesiegt, sondern auch durch seine Menschenverachtung.”

                ist nicht nur unterstes Bildzeitungsnievau, sondern historisch und faktisch falsch. Erst mal solltest du definieren, was denn für dich Kapitalismus überhaupt ist. Der Begriff hat anscheinend in der Zwischenzeit den “Teufel” des Mittelalters ersetzt. So als Sammlebegriff für alles Böse und für alle Ängste die Menschen so plagen können.

                Das Zinsproblem ist so alt wie das Geld, also so etwa 10.000 Jahre.

                Und das aktuelle System als menschenverachtend zu bezeichnen, kann nur jemand dem der ungeheure materielle, zivilisatorische und emanzpatorische Reichtum in dem er in West-, Mittel und Nordeuropa lebt überhaupt nicht bewusst ist.

                Die große Gefahr ist, dass bei der zu erwartenden grundlegenden Krise gerade die zivilisatorischen Fortschritte der letzten 200 Jahre wieder verloren gehen. Und dann werden sich viele noch Wundern was “menschenverachtend” ist. Die letzte derartige Phase eines Aufstands gegen das “verderbte westliche System” (zur Zeit meiner Großeltern) haben alleine in Europa etwa 60.000.000 mit einem sehr frühzeitigen und äußerst grausamen Ende bezahlt.

                Oder um aus der guten alten Zeit vor der industriellen Revolution zu berichten, ein Zitat von Adam Smith:

                “Das Leben der Armen ist beschissen, kurz und brutal”. Damit meinte er 90% der Bevölkerung.

              • Stephan sagt:

                @Stefan Wietzke

                “ist nicht nur unterstes Bildzeitungsnievau, sondern historisch und faktisch falsch.”

                Sorry, aber Beleidigungen, vor allem solche ohne Berücksichtigung meines Wissens und ohne mich zu kennen, kommen bei mir ganz schlecht an.

                “Erst mal solltest du definieren, was denn für dich Kapitalismus überhaupt ist. Der Begriff hat anscheinend in der Zwischenzeit den “Teufel” des Mittelalters ersetzt. So als Sammlebegriff für alles Böse und für alle Ängste die Menschen so plagen können. ”

                Wenn zur Primetime ein ARD-Wirtschaftsjournalist in jovialer guter Stimmung Ende des letzten, Anfang diesen Jahrhunderts immer wieder von den fantastischen Fusionen erzählt, die gerade stattgefunden haben, ohne sich über die Folgen dieser tollen Fusionen bewusst zu sein, oder wenn Vorstände 30 Millionen Euro dafür bekommen, dafür dass sie ihre eigene Firma an einen Konkurrenten verkauft haben (s. manager-magazin.de/finanzen/artikel/a-64166.html), wenn Arbeiter einer Autoteile- und Werkstattkette ihre eigene Übernahme durch einen US-Finanzinvestor mit Hilfe stark erhöhter Stunden- und Arbeitsleistung abarbeiten müssen oder entlassen werden, wenn städtische Versorgungsbetriebe im Rahmen von Cross-Border-Leasing-Geschäften und anderen Finanzwerkzeugen Opfer anderer Finanzinvestoren werden und wir bald Dank TTIP und anderer Entrechtungs-Veträge rechtlose Discounter-Kunden werden, dann sind meine Äußerungen nicht etwa auf Bildzeitungsniveau, sondern noch extrem höflich und geschönt. Und überhaupt ist es eine Frecheit mich mit der Bildzeitung zu vergleichen, im Gegensatz zu der verbreite ich nämlich keine Lügen oder Hetze gegenüber den Armen und Schwachen.

                “Und das aktuelle System als menschenverachtend zu bezeichnen, kann nur jemand dem der ungeheure materielle, zivilisatorische und emanzpatorische Reichtum in dem er in West-, Mittel und Nordeuropa lebt überhaupt nicht bewusst ist.
                Die große Gefahr ist, dass bei der zu erwartenden grundlegenden Krise gerade die zivilisatorischen Fortschritte der letzten 200 Jahre wieder verloren gehen.”

                Weißt Du eigentlich wie es Menschen in Indien, China, im Amazonas oder Bangladesch geht, die für uns all die billigen Artikel und Nahrungsmittel(!) produzieren oder zusammenbauen müssen? Was sagen wohl die Fischer an den afrikanischen Küsten zu den Fangflotten auch europäischer Länder, die in Akten der Verzweiflung mit lächerlichen Mitteln NATO-Schiffe oder sonstige westliche Schiffe angreifen? All diese Menschen arbeiten schon als Sklaven im wahrsten Sinne des Wortes für einen Hungerlohn. Kennst Du die neueste BW-Doktrin, d.h. das Weißbuch über die Sicherung der Rohstoff-Linien (oder dies: http://www.barth-engelbart.de/?p=11878)? Ja wir brauchen unbedingt 300-PS-Autos auf freien deutschen Autobahnen oder Rolex-Uhren an unseren Handgelenken, weil wir sonst sterben, oder?
                Übrigens der Soja-Anbau im Amazonas, mit dem unsere Millionen von Kühen und Schweinen gefüttert werden, damit wir jeden Tag ein Kilo Schweinefleisch für 3,99 Euro an der Discounter-Kasse kaufen können, ist definitiv nicht nachhaltig. Wenn der Amazonas weg ist, dann wird nicht nur das billige Schweinefleisch am Ende sein.

                Ganz kurz und vielleicht einprägsamer: Kapitalismus ist Oberkacke. Und ich versuche meinen Teil dazu beizutragen, dass die Menschen wieder normal leben können.

                Mehr möchte ich nicht dazu sagen, weil es besser so ist.

              • Michael Egloff sagt:

                Vielleicht sollten wir bei differierenden Standpunkten auf Abqualifizierungen des anderen Standpunktes verzichten und uns nur auf eine sachliche Gegenthese beschränken?
                Ich fand die sachliche Diskussionsathmosphäre hier immer als sehr wohltuend und im starken Kontrast zu anderen Internetforen.

                Und immer daran denken: wo alle das Gleiche denken, wird nicht viel gedacht.
                (Erich Kästner)

              • Stefan Wietzke sagt:

                an @Stephan

                (irgendwie fehlt bei mir der Atwortbutton unter deinem Kommentar)

                Es lag mir fern dich zu beleidigen. Wenn das bei dir so angekommen ist, entschuldige ich mich dafür.

                Aber pauschale Systemkritik “alles ist doof” hilft nicht weiter, sondern schadet in der Debatte ungemein. Deshalb bin ich da inzwischen so empfindlich.

                Ok, erwischt, meine Kritik auf die “Pauschalität” war auch pauschal.

                Daher versuche ich jetzt mal auf Basis deiner Antwort eine argumentativ fundiertere Aussage zu treffen und zu erklären was mich da so aufgeregt hat.

                Du bringst eine Menge Beispiele von Dingen die einen immensen gesellschaftlichen Schaden anrichten. Von räuberischen Betriebsübernahmen bis zu TTIP und der Ausbeutung armer Länder. Da sind wir übrigens 100% einer Meinung.

                Worin wir uns unterscheiden ist der Punkt das das mit “kapitalistischen Wirtschafssystems” nichts zu tun hat.

                Denn wir leben längst in einem System das nichts mehr mit Kapitalismus zu tun hat (so sind die sogenannten “Neoklassiker” ja auch keine kapitalitischen Ökonomen, sondern Sozialdarwinisten).

                Der Systemumbau, den wir hier immer so gerne anmahnen und diskutieren läuft ja schon seit 40 Jahren. Nur in eine ganz andere Richtung als wir das für wünschenswert halten. Nämlich in Richtung eines Gesellschaftsmodells wie wir bis vor 250 Jahren hatten.

                Stichworte: wachsende Ungleichheiten, Refeudalisierung, usw.

                Um z.B. die kurzfristigen Probleme der Finanzmärkte zu entschärfen ist wieder mehr “Kapitalismus” notwendig. Das gilt auch für Verteilungsprobleme zwischen reichen und armen Volkswirtschaften.

                Wir benötigen aber trotzdem eine Systemalternative, da wir das Wachstumsparadigma nicht aufrecht erhalten können.

                Aber pauschale “Kapitalismus”-Kritik spielt nur denen in die Hände die ihn längst abgeschafft haben. Und ganz nebenbei dafür sorgen, dass sie, und nur sie, auf der Gewinnerseite landen.

        • Michael Egloff sagt:

          Dieser Punkt ist übrigens sehr wichtig:
          zwei Dinge sollten einem angesichts kommender Herausforderungen nicht passieren:
          1. verzeifeln und sich immer nur darauf fokussieren, wie schrecklich doch alles ist,
          2. sich wohlig in negativen Aussichten “sühlen”, was ich für ziemlich krank halte.

          Meine Herangehensweise ist eine andere. Ich sehe lieber die Kehrseite unseres heutigen materiell-energetischen Paradieses.
          Und da sind nicht nur Ressourcenschwund und Emissionsproblematik zu nennen, sondern auch zunehmende psychische Probleme von immer mehr Menshcen, oft Entfremdung von den Ergebnissen der eigenen Arbeit, Scheitern an der übergroßen Auswahl von Reizen und Informationen, Ohnmacht gegenüber einer immer weniger zu durchschauenden Hyperkomplexität, krank machende Ernährungs- und Lebensgewohnheiten usw.
          So gesehen macht es plötzlich einen Sinn, aus dem (vermeintlichen) “Paradies” vertrieben zu werden.
          Paradiesische Zustände haben eben auch einen nicht zu unterschätzenden Preis. Wie ja auch eine ultraweiche Matratze nicht gut für den Rücken ist – obwohl sie zunächst angenehm ist.
          Also: Mut zu Veränderungen!

          • Hendrik Altmann sagt:

            Da stimme Ich dir voll zu, Ich weiß das die ganze Thematik einigen hier an die Nieren geht, und kann mich Michael hier nur anschließen, versucht das beste aus eurem Leben zu machen, Peak Oil sollte auch auf keinen Fall eure Hauptbeschäftigung werden, es gibt so viel Dinge die Spaß machen, die man Tun kann besonders weil wir in einem hochtechnisiertem Land leben, was so Reich ist. Diese Chancen , diese Möglichkeiten die wir in der heutigen Zeit in Deutschland haben, sind vielleicht einmalig in der Menschheitsgeschichte, viel zu schade um nicht genutzt zu werden. Geht raus trefft euch mit Freunden und Bekannten genießt das Leben, Peak Oil bedeutet nicht das wir jetzt kein Spaß mehr haben sollen, die Ressourcen werden so oder so verbraucht, wenn ich es nicht mache, macht es ein anderer. und Stefan, dein Modell ist nicht falsch, das wollte Ich nicht sagen, das was ich sagen wollte ist eigentlich nur, das es in der Stadt deutlich schwieriger ist peak fossil zu überstehen, als auf dem Land.

  5. Dieter Meyer sagt:

    Es gibt kein Peak Oil oder Peak irgend etwas!

    So die Aussage von Michael Klare bei Chris Martenson, der verblüfft nachfragt, ob Klare die Aussage bitte wiederholen kann.

    Er bleibt dabei und meint, dass die Umweltschäden zum Ende des Gebrauchs von Öl und Kohle führen würden.

    https://www.youtube.com/watch?v=S-cdHIGFrF0

    Ich hingegen glaube, dass ALLES bis zum letzten ausgebeutet werden wird, weil die 0,01 % dies so wollen, um noch reicher zu werden. Umweltschutz stört da nur.

    Der Mensch ist in der Hinsicht nicht vernünftig.

    • Ert sagt:

      Ja – M.T. Klare ist immer empfehlenswert und Martenson ist ein guter Interview-Host.

      In seinem ca. 10 Jahre alten Buch “Ressource Wars” sieht Klare das Thema Wasser als überaus Extrem wichtig an – meiner Erinnerung nach viel dramatischer als Öl oder andere Mineralische Rohstoffe. Und die Brennpunkte hier sind Nordafrika, der Mittlere Osten, Indien/Pakistan, etc. pp… aber auch China hat schon gewaltige Probleme… alles die “Hot-Spots” in der Welt mit sehr großen Populationen.

      • Dieter Meyer sagt:

        Ja, auf das Thema Wasser geht er ein.

        Aber schauen wir nach Kalifornien: Trotz der immensen Dürre habe ich bislang nichts über Ernteausfälle gehört.

        Und von der Dürre weiss ich nur, weil ich auch US-Videos auf YouTube schaue. In Deutschland kein Thema.

        Aber dass er behauptet, es gäbe kein Peak Oil oder Peak Gas oder Peak Coal ist natürlich für eine Diskussion fatal.

        Aber vielleicht hat er sogar recht, denn der Peak wird ja regelmässig in die Zukunft verlagert.

    • Stefan Wietzke sagt:

      Nö, ich glaube nicht das wir alles aus dem Boden holen werden. Wir werden sogar das Meiste drin lassen. Und zwar entweder aus Vernunft, oder weil uns die Wirtschaft zusammenklappt, wenn wir so weiter machen. Das hilft dann auch den Reichen nicht mehr. Denn alle mit geringem technologischen Nievau abbaubaren Vorräte haben wir in den letzten 200 Jahren gehoben. Und für den Rest benötige ich die Ressourcen einer großen und funktionsfähigen Volkswirtschaft.
      Eben genau das Peak-Problem. Das ja eben genau sagt, dass die Produktion NICHT durch Vorratsgrenzen beschränkt wird.

  6. Michael Egloff sagt:

    Zum Thema Korsika / Resilienz

    Was machte die Resilienz Korsikas in den 1940er Jahren aus?
    Hier wichtige Parameter, von denen einige Annahmen meinerseits sind, die jedoch eine hohe Wahrscheilichkeit der Richtigkeit haben.

    1. Bevölkerungsdichte:
    die beträgt heute 36 EW je Quadratkilometer, also eine gemessen an heute sehr dicht besiedelten Ländern sehr gringe Bevölkerungsdichte (Indien hat landesweit fast die 10-fache EW-Dichte, Bangladesch die 30-fache.
    Natürlich muss man bei Korsika berücksichtigen, dass ca. zwei Drittel des Territoriums durch die bergige Topographie nicht zu bewirtschaften sind. Trotzdem ändert das nicht viel an der Aussage der geringen Bevölkerungsdichte in Relation zu heute sehr dichtbesiedelten Ländern, die oft auch nicht 100% des Territoriums kultivierungsfähig haben.

    2. Urbanisierung und Bevölkerungsstruktur
    Noch heute ist Korsika stark unterdurchschnittlich urbanisiert (es gibt nur 3 Städte mit mehr als 10000 EW.), damals war der Urbanisierungsgrad mit Sicherheit noch deutlich geringer.
    Korsika war also sehr agrarisch geprägt, mit einer der Topographie und der damaligen Zeit geschuldeten sehr geringen Mechanisierung der Landwirtschaft. Die breite Mehrheit der Bevölkerung hatte bäuerliche Kenntnisse und Fähigkeiten (anders als z.B. im heutigen Deutschland).

    3. sozialer Aspekt:
    damals dürfte der korsische “Sozialstaat” wohl fast ausschließlich innerhalb der Familien- und Dorfstrukturen funktioniert haben, ohne eine Angewiesenheit auf einen anonymen zentralen Sozialstaat und dessen Kassenlage und Funktionsfähigkeit.
    Und ganz wichtig: vermutlich hatte Korsika damals einen sehr geringen Gini-Koeffizienten. Die sozialen Unterschiede der Bevölkerung waren im Vergleich zu heutigen Verhältnissen in vielen Ländern sehr gering (= weniger Konfliktpotenzial, größere Solidarität)
    Ethnische oder soziale “Parallelgesellschaften” wie heute besonders in den großen Städten gab es (vermutlich) nicht.

    4. Infrastruktur:
    die wird sowohl in Hinsicht auf Komplexität als auch hinsichtlich der Angewiesenheit auf Tiefbautechnik sehr viel resilienter (einfacher) gewesen. Reparaturen konnten mit einfachen technischen Hilfmitteln und meist mit einheimischen Materialien (Vermutung!).
    Die Mobilitätsbedürfnisse (und Erfordernisse) der Bevölkerung waren sehr gering in Relation z.B zum heutigen Deutschland.

    Klima:
    Korsika zeichnet sich nur durch 3 trockenere Monate aus (Juni bis August), alle anderen Monate haben Niederschlagsdurchschnitte von 50 bis 100 mm pro Monat (=moderat). Anders als z.B. in Indien mit 8 Monaten Trockenzeit.
    Vermutlich (!) waren die örtlichen Brunnen auf Korsika auch in der Sommerzeit funktionstüchtig, die Wasserressourcen nicht überbeansprucht.
    Fischfang vor den Küsten brachte vermutlich gute Erträge und deckte (wiederum vermutlich) einen guten Teil der Ernährungsbasis ab.

    Man könnte noch weitere Reslienzfaktoren aufzählen, immer würde man deutliche Unterschiede zur heutigen Welt in ihren mehrheitlichen Teilen entdecken.

  7. Michael Egloff sagt:

    Anspruch und Wirklichkeit:
    Russland hat im ersten Halbjahr 2014 2,5 % mehr Gas nach Europa geliefert, als im ersten HJ. 2013.

    http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/gazprom-liefert-trotz-ukraine-krise-mehr-gas-nach-europa-a-986004.html

    Flotte Sprüche, sich von russischem Gas unabhängiger machen zu wollen, sind eben leichter, als die Umsetzung dieser Absicht. Zumal bei rückläufiger europäischer Gasförderung.

    • Hendrik Altmann sagt:

      Unabhängig son Quatsch, Russland hat die größten fossilen Lagerstädten insgesamt. Was heißt das für die Zukunft? Ganz einfach Russland wird einen Arsch voll Kohle verdienen, je mehr Zeit vergeht desto mehr Leute werden an die Tür von Russland klopfen, wegen Gas Öl und vieler anderer Ressourcen. Irgendwann werden die Leute nicht mehr klopfen, Sie werden hämmern, kratzen und schreien, wie sind süchtig und Russland einer der größten Dealer, werden wir den Entzug schaffen?

      • Tom Schülke sagt:

        Tjaaaa… kommt drauf an..

        Wenn wir eine ähnliche Situation erleben wie es die sieben schwestern derzeit mit dem Ölpreis erleben, dann kann auch Russland unter dem allerwertesten die Förderkosten explodieren, und dennoch kann die Weltwirtschaft die eigentlich notwendigen Kosten nicht bezahlen.. in dem Fall gehen in Russland halt reihenweise die Konzerne Pleite, oder aber wenns staatskonzerne sind, werden die Mehrkosten auf die Bevölkerung umgeschlagen..

        Das viel Öl da ist bedeutet wie wir am Kapex index der großen privaten Ölförderer sehen halt nicht automatisch das man damit viel geld verdient..

  8. Dieter Meyer sagt:

    @ Stephan

    “psychosozialen Lage”

    “Unsere Rücksichtslosigkeit”

    Lass diesen Blödsinn. Ich habe KEINEM Jugendlichen etwas getan. Ganz bestimmt nicht.

    Aber wenn die die eigene Gier nicht in den Griff kriegen (iPhone, iPad) und nur chillen und feiern wollen, dann wundert mich nichts.

    Leider gibt es dafür unrühmliche Vorbilder unter den 0,01 % unserer Gesellschaft.

    • Michael Egloff sagt:

      Da bist Du in einer im Vergleich zu mir sehr beneidenswerten Lage, Dieter.
      Auch wenn ich mich nach Kräften um Mäßigung meiner materiellen Ansprüche bemühe, weiß ich doch, dass ich anderen Menschen etwas antue.
      Zum Beispiel dieser Computer, an dem ich jetzt sitze, könnte durchaus von kasernierten Arbeitskräften im Perlflussdelta in 14-Stunden-Schichten zusammengebaut worden sein.
      Und enden wird er womöglich (gegen meinen Willen) auf einer riesigen Müllkippe in Accra, wo Kinder/Jugendliche die Teile verbrennen, um Kupfer verkaufen zu können.
      Auch wenn ich keine Kleidung bei KiK & Co kaufe, kann es durchaus sein, dass auch einige meiner Kleidungsstücke unter sozial unethischen Verhältnissen produziert wurden.
      Mit den auch von mir verantworteten Emissionen aus Stromerzeugung und Mobilität (die ich versuche zu reduzieren) mache auch ich mich der potenziellen Gefährdung des Lebensrechts zukünftig geborener Menschen mitschuldig.
      Doch, “das System” ist rücksichtslos, weil WIR rücksichtslos sind. Mehr oder weniger, meist völlig ohne Absicht.
      “Das System” sind wir.
      Wir können deshalb so leben, wie heute üblich, weil andere im Elend leben.
      Würden alle Menschen nach heutigen mitteleuropäischen Maßstäben “menschenwürdig” leben, wäre unsere Lebensweise nicht aufrecht zu erhalten, mangels ausreichender Ressourcen.
      Es müssten z.B. 230 mb/d Öl gefördert und natürlich auch verbrannt werden, wollte jeder Erdenbüger unseren deutschen Durchschnittsölverbrauch pro Kopf genießen.
      Und unser Braunkohleverbrauch pro Kopf, multipliziert mit 7,2 Milliarden, würde bedeuten, dass nicht 1 Milliarde Tonnen Braunkohle gefödert und verbrannt werden müssten, sondern 10 Milliarden. Denn wir verbrennen in Deutschland ein Achtel aller Braunkohle auf der Welt, stellen aber nur ein Achtzigstel der Weltbevölkerung.
      Das kann man getrost als Rücksichtslosigkeit pur bezeichnen.
      Die Einsicht fällt mir schwer, aber sie ist realistisch.
      Ein Grund mehr, sich bei der Mäßigung seiner Ansprüche noch mehr zu bemühen.

      • Hendrik Altmann sagt:

        Naja aber wenn ich nicht den Computer kaufe, jetzt mal als vereinfachtes Beispiel oder den dicken Ford Mustang, dann tut es jemand anderes, weil ganz einfach, wenn du deinen Verbrauch senkst, werden die Sachen für mich billiger, also kauf ich sie. Am Ende kommt es aufs selbe hinaus (Rebound Effekt), nur wenn wir alle kollektiv unseren Verbrauch senken, hätte das einen Effekt. Dann aber kommt Mr. Biologie uns in die Quere dadurch das wir alle sparen haben wir genug über um mehr Menschen zu unterhalten und schwups (Rebound Effekt). Fazit für mich Ich schränke meine Verbrauch nicht ein, erst wenn ich mir etwas nicht mehr leisten will.

        • Hendrik Altmann sagt:

          Mein Plan ist ja mit Familie und Freunden, ein Grundstück außerhalb des städtischen Lebens zu Bewirtschaften, wenn sich die Wolken zuziehen, so eine Art autarke Minigemeinschaft. Das Grundstück liegt optimaler Weise, in der Nähe einer Grundwasserquelle und grösserer Wälder, Ich bin mir sicher das so eine Investition sich für mich und die Leute die dann dort Leben würden auszahlt, da alle Basisressourcen in der Nähe verfügbar sind. Das ist mein Weg, meine Lösung, das was mir Mut gibt und Kraft auch Peak Oil zu besiegen. Ich brauch das Gefühl mein Schicksal in der eigenen Hand zu haben, vielleicht geht es auch schief, aber hey dann hab ich wenigstens alles getan was konnte. Ich Persöhnlich glaube nicht das das die großen Städte eine Zukunft haben oder das man ganze Großstädte ressilent machen kann, für mich liegt die Zukunft auf dem Land, wo kleine und mittelgrosse Gemeinschaften ressilent überleben.

          • Tom Schülke sagt:

            Das ist auch mein Traum…

            Aber bisher scheitert er an den finanziellen Ressourcen, die selbst für einen Restbauernhof in abgelegener Lage noch sehr knapp sind. Ich suche nach Lösungen.

            Aber als alleinverdienender Vater, und ohne Aussicht auf Erbaschaften ist da nicht viel zu Bewegen.

            Ein Grundstück 4000m² , Ein See in der Nähe, etw. Wald… Oh mann, da würde ich unendlich viel ruhiger Schlafen.. vor allem hätte ich das Gefühl richtig loslegen zu können.

            Und so wie mir gehts sicher dem größten Teil der Bevölkerung.

            • Ted sagt:

              Ich bitte zu beachten, dass es hier keine Inseln der Glückseeligen geben wird. Wenn die Dinge sich langfristig so entwickeln, wie ihr es realistischerweise erwartet, dann werden die verhungernden Städter (von Afrikanern usw. ganz zu schweigen) sich wohl kaum in ihr Schicksal fügen und eure Ressourcen unangetastet lassen. Wenn schon, dann ab nach Neuseeland, wobei man dem Klimawandel da auch nicht entfliehen kann.
              Das Kernproblem ist zuviel anspruchsvoller Mensch auf einem begrenzten Planeten, ergo no way…

              • Ert sagt:

                Zustimmung.

                Handelt geht auch nicht erst dann wenn die Veränderung da ist – die physische (u.a. Geräte, Infrastruktur), mentale (u.a. Werte, Ziele und emotionales (miteinander) Umgehen) und geistige (Wissensaufbau, Erfahrung) Vorbeiteilung bedürfen auch einiger Zeit.

                Wenn ich den neusten Meldungen zum Klima glauben schenken darf, geht das Methanmonster gerade richtig los. Radio Ecoshock ist auch immer sehr gut – und die Klimawissenschaftler die da interviewt werden… haben keine gute Perspektive auf das was uns bevorsteht…. und drücken das dann oft noch sehr, sehr zurückhaltend aus. Derweil sehen wir überall immer stärkere lokale Klimaveränderungen und Extreme. Das muss nicht bedeuten das es aktuell überall schlechter wird – aber sollten die Veränderungen weiter gehen, bedeutet es viele Änderungen bez. Anbau, Bewässerung, etc.

                Eine ganz wichtige Komponente ist meines Erachtens auch die persönliche Ernährung – es ist spannend hier einen Weg der Einfachheit zu finden der gleichzeitig der Vitalität beiträgt. Hier lerne ich täglich dazu – insbesondere was wo drin steckt, wann überhaupt verarbeitet werden muss, wo dies nachteilig ist, was alles nicht benötigt wird und sogar schadet. Hier ist ein sehr hohes Potential – denn mit dem Wissen das ich hier Gewinne kann ich auch erst eine Planung bez. des Anbaus im Garten machen. Vieles wird auch dadurch einfacher…

          • Hendrik Altmann sagt:

            Ja klar Plünderer sind bei diesem Modell das größte Problem, aber hör mal in Städten wird es doch, deutlich schlimmer mit Plünderern, Gangs und Banden, wenn die Supermärkte erst mal leer stehen, die Polizei monatelang keinen Lohn,Treibstoff mehr bekommen hat ist die Stadt der reinste Hexenkessel, und ja in Deutschland sind solche Grundstücke sehr Teuer, und meist schon besetzt, da wären noch Kanada, Skandinavien, Russland, Alaska, die Preise für passende Grundstücke sind dort weit niedriger, als in Deutschland auch muss es kein See sein, eine kleine Grundwasser Quelle die bis an den Boden kommt ist auch ausreichend, und ja erst zu machen wenn es richtig los geht ist zu spät, zu früh ist aber Finanziell bei den meisten nicht möglich. Ich für meinen Teil glaube das Städte die großen “Problem” Gebiete werden, dort wird zuerst Bedarf und sinkende Produktion von “Basisressourcen” kollidieren mit sehr unschönen Ergebnissen, die Ich dort nicht miterleben möchte. Das ist natürlich eine komplett persöhnliche Einschätzung, und kann von der Realität abweichen, wie gesagt das ist mein Weg der mir Mut und Kraft gibt, jeder kann damit umgehen wie er mag.

    • Stephan sagt:

      @Dieter Meyer

      Warum fühlen sich manche Menschen nur von Fakten angegriffen, die ich hier bringe. Ich habe Dir überhaupt nichts vorgeworfen, oder?

      “psychosozialen Lage”

      “Unsere Rücksichtslosigkeit”

      Lass diesen Blödsinn.

      1. Dies ist kein Blödsinn, sondern Fakten. Wenn diese Gesellschaft, wir alle, humaner wäre, dann würden viele brutale Dinge nicht passieren (ich sag nur Kokain bzw. dessen Abbauprodukte in den Abwässern unserer Großstädte).

      Aber wenn die die eigene Gier nicht in den Griff kriegen (iPhone, iPad) und nur chillen und feiern wollen, dann wundert mich nichts.
      Ich habe KEINEM Jugendlichen etwas getan. Ganz bestimmt nicht

      Die Jugendlichen sind selber schuld, oder? Alkoholiker werden meistens nur aus Langweile oder weil es Ihnen zu gut geht zum Alkoholiker, stimmts? Du kennst Dich damit aus, also mit deren Behandlung, oder? Sind Vorurteile nicht ein bischen doof? Warum greifen die auch zur Flasche, ist doch alles prima hier. Es gibt keine Tafeln, alle Menschen haben tolle, wundervolle Arbeit mit einem gerechten Lohn, Kriegsverbrecher aus aller Welt werden von unserer Regierung nach Den Haag gebracht, Morde, vor allem Kapitalmorde wie die an Herrhausen, Rohwedder, Buback oder an türkischen Besitzern von Imbissbuden etc. werden restlos aufgeklärt und Menschen, die gegen Betürgereien vorgehen, kommen auch nicht ins Gefängnis oder in die Psychiatrie wie ein Herr Mollath oder Finanzfahnder aus Hessen.

      Hier ein Zitat einer Jugendlichen aus Freemans Blog in einem Artikel über den MH17-Abschuss:

      Ninja sagt: 21. Juli 2014 13:30
      Heute morgen haben unsere Nachbarn (älteres Ehepaar) unten zu meiner Mutter gemeint, dass Russland sich zu verantworten habe, dass MH17 über ihrem Land abgeschossen wurde. Geil nicht? Desinformation und das bei der Generation, die nicht als weltfremd und politikverdrossen gilt, im Gegensatz zur Jugend. Manchmal denk ich, dass die Jugend viel besser versteht, was für ein Bullshit abläuft und deswegen sich zusäuft und die Birne wegballert.

      http://alles-schallundrauch.blogspot.de/2014/07/tv-reporter-durchsucht-gepack-der.html

      Alkohol, Drogen, Verwahrlosung, Selbstmorde, Magersucht, häusliche Gewalt (vor allem an Weihnachten), Gewalt in Städten und auf Straßen, sind Zeichen dafür, dass wir Kindern und Jugendlichen zuwenig Zuwendung und Respekt geben bzw. die Zeichen für die weiterhin andauernden millionenfachen Gewaltspiralen, die sich in deutschen Wohnzimmern abspielen. Zweitausend Jahre Christenheit haben an diesen Zuständen nichts ändern können und werden vermutlich auch die nächsten zweitausend Jahre nichts daran ändern. Aber eine gute psychotherapeutische Aufarbeitung der Gewalttraumata all der vielen Millionen Menschen auf dieser Welt könnte die Gewalt und die Kriege stoppen (s. alice-miller.com).

  9. Ert sagt:

    Frage bez Treffen in Leipzig!

    Wann/wo/wie lange wollen wir uns genau treffen?

    Der letzte Zug aus Leipzig zu mir nach Hause fährt um 20:08 von HBF.. den werde ich morgen buchen, solange es noch günstige Tickets gibt.

    Nun müsste ich nur wissen – ab wann wir uns ggf. wo treffen wollen/können, damit ich auch die Hinfahrt organisieren kann.

    P.S.: Ich habe kein DeGrowth Ticket, etc. und kommt nur zum Treffen von Peak-Oil.com

    • Ert sagt:

      Treffen oder nicht – das ist hier die Frage?! ;-)

      • Bruno Müller sagt:

        TREFFEN IN LEIPZIG

        Hallo Ert, hallo DeGrowth-Besucher.

        Ich werde bereits Norberts Workshop >> Deine Stadt auf Öl-Entzug – Veranstaltungskonzept „Dresden auf Entzug“ << am selben Freitag um 11.00 Uhr wahrnehmen und bin daher ein gemeldeter DeGrowth-Teilnehmer.

        http://programme.leipzig.degrowth.org/de/degrowth2014/public/events/95

        Zeit habe ich genügend, auch abends, da ich mir ein verlängertes Wochenende in Leipzig gönne – ist im Prinzip mein Jahresurlaub, komme daher auch nicht alleine.

        Ich kenne mich in Leipzig überhaupt nicht aus!
        Daher sind die Zugereisten auf Ortskundige angewiesen, die uns in eine geeignete Lokalität führen können. Um Ert entgegenzukommen, möglichst in Bahnhofsnähe.

        Wenn dieser Vorschlag OK wäre: Wer könnte diesen Part übernehmen?

  10. Ernst T. sagt:

    Seit ein paar jahren verfolge ich seh intensiv hier auf dieser wunderbaren internetseite die unterschiedlichsten informationen und diskussionen.ich habe ebenfalls die einschlägige literatur zu diesem allumfassenden thema aufgesogen wie einen schwamm.zuerst möchte ich hier mal sagen ,daß es doch recht tröstlich für mich ist,zu lesen,das ich nicht der einzige bin der mit den auswirkungen von peak oil befasst ist.ich bin omnibusfahrer und habe schon mehrfach in unserem betrieb auf dieses thema hingewiesen.auch kommunalpolitiker aus meiner heimatsstadt in rheine habe ich oft angesprochen und auch mit nötigem informationsmaterial versorgt….allein…vergeblich…
    Dieses thema wird so stark ignoriert,verdrängt und/oder verleugnet das ich es manchmal kaum aushalte.. ich komme mir langsam vor wie ein idiot und bin immer wieder ermutigt wenn ich auf diese internetseite die kommentare und berichte lese.
    Danke dafür !!!

    • Flint sagt:

      Ja,Ernst du bist sicher nicht allein , nur sind es sehr wenige Menschen die keine Angst vor dem Thema haben und wissen wollen was wohl kommen wird. Gruss

  11. Michael Egloff sagt:

    Hier ein interessanter Artikel zu der Finanzlage der US-Shalegasfirmen.

    http://www.rottmeyer.de/neue-schulden-alte-probleme/

    Bitte auch Seite 2 beachten.

    Könnte gut sein, dass wir in dem Bereich in den nächsten 5 Jahren einen Crash sehen. Ist ja nicht die einzige Blase.

    • Hendrik Altmann sagt:

      Die Lage dort wird noch schlimmer werden, wenn die besten Spots abgefördert sind, und sie auf die schlechten Spots ausweichen, mal sehen wann dort die Blase platzt, wird für den Westen auf jeden Fall unschön werden.

      • Bruno Müller sagt:

        … für den Westen nicht unbedingt aber für die USA.
        Die sind ja trotz des Fracking-Booms nach wie vor, nach dieser Statistik

        http://mazamascience.com/OilExport/

        ein Ergas-Importland, was die Situation noch brenzliger macht. Das fehlende Gas beziehen sie aus Kanada. Die Kanadier jedoch benötigen immer mehr Gas für die Ölproduktion aus Teersand, bei eigener abnehmender Gasförderleistung.
        Spannend!

        Wir Westler hätten jedoch von einem frühen Platzen der Shalegasblase in den USA den Vorteil, dass sich Politiker wie Unternehmen nochmals Gedanken über die wirtschaftliche sinnhaftigkeit der Shalegasförderung in Deutschland machen können.

        Eine mögliche, daraus gefolgerte und ergriffene Vernunftshandlung könnte jedoch TTIP wieder zu Fall bringen.

        Es bleibt spannend!

  12. Flint sagt:

    Sollten wir wirklich alles verbrennen was es so an Fossilen gibt, blüht uns eben ein zweites Permian Event. Hier ne 50 Min Doku darüber , recht interesant : https://www.youtube.com/watch?v=5Ps0h_oXQkQ

    • Hendrik Altmann sagt:

      Naja die Frage ist wie groß letztendlich, die Klimaerwärmung wird, und vor allem wie viel Methan sich in die Atmosphäre aufmacht, die Modelle der Super Computer sind immer noch sehr ungenau, jetzt zu sagen wir bekommen 2 grad Erwärmung, oder 7 im Jahre 2100 sind zwei völlig verschiedene Welten, Das Weltklima ist zu Komplex als vom Menschen simulierbar, da die Faktenmenge (Daten) viel zu groß ist, selbst für alle Supercomputer der Menschheit zusammen, allenfalls sehr grobe Modelle sind möglich.

      • Michael Egloff sagt:

        Ja, es ist ein großes globales Experiment, das wir gestartet haben.
        Kein Computerprogramm kennt die Kipppunkte und Rückkopplungsmechanismen annähernd exakt.
        Insofern halte ich die Spannen, die bei den Szenarien angegeben werden, für seriös. Damit gibt man nämlich zu, dass man im Nebel stochert.
        Dieses Dilemma würde auch durch eine noch 10-fach größere Rechnerleistung nicht beseitigt.

        Lediglich von Einem kann man ausgehen: dass die Veränderungen nicht linear sein werden. Mit Überraschungen ist also zu rechnen. Fragt sich nur, in welcher Richtung.

        • Hendrik Altmann sagt:

          Um ehrlich zu sein, kümmert mich das Klima auch gar nicht, denn ich denke was wir an fossilen verballern können, verballern wir auch, dazu ist diese Energie einfach zu verlockend. Was dann klimatisch geschehen wird und wann steht in den Sternen, die Peak Problematik ist da schon greifbarer, da kann Ich selbst was machen, aber am Klimawandel, ja der macht sein Ding und ich meins ist da meine Devise.

          • Ert sagt:

            @Hendrik

            Beim Klima gibt es nicht wenige – die durchaus dramatische Auswirkungen innerhalb der nächsten 20 Jahre sehen.

            Selbst wenn es uns nicht packen sollte – es würde dann massivste Probleme für viele Milliarden Menschen anderswo bedeuten – was machen die?

            Gleichzeitig fällt dann der Klimawandel mit den versiegenden Aquifier im USA und sostwo zusammen. Alles nicht gut… kein Thema der fernen Zukunft – sondern alles schon in unserer statistischen Lebenserwartung.

            • Michael Egloff sagt:

              Die Klimahistorie zeigt, dass dieses an sich träge Klimasystem eine sehr starke Dynamik entwickeln kann, wenn bestimmte Kippunkte überschritten werden und die rückkopplungen ausgelöst werden.
              Die starke Erwärmung vor 55 Mio Jahren z.B. vollzog sich in recht kurzer Zeit – das Zeigt die Sedimentanalyse. Da gibt es eine klare Vorher-Nachher-Grenze in den Sedimenten und kein allmähliches Reinwachsen in den neuen Klimazustand.
              Auch der starke Temperaturanstieg am Ende der letzten Eiszeit vollzog sich hauptsächlich vermutlich innerhalb von 1 bis 2 Jahrhunderten.
              Erwärmungen schreiten im Glazial-Interglazial-Rhytmus immer wesentlich schneller voran, als Abkühlungen.

              http://green.wiwo.de/wp-content/uploads/2013/03/CO2Temp.png

              • Michael Egloff sagt:

                Übrigens:
                der senkrechte rote Strich am rechten Ende des Charts, der den Anstieg der CO2-Konzentration anzeigt, ist schon längst nicht mehr aktuell, denn er endet bei etwa 370 ppm.
                Er müsste aktuell schon bis an die 400-ppm-Marke heranreichen.

              • Ert sagt:

                @michael

                Wir sind bereits über 400ppm CO2. Und der Anstieg an CH4 (Methan) toppt das ganze noch.

                Alle Budgets um das Klima noch irgendwie zu stabilisieren sind bereits aufgebraucht. ‘Eigentlich’ mussten wir sofort global deindustrialisieren…. Und zudem versuchen bis 2100 durch Verzicht und Zurueckhaltung die Population zu senken.

              • Hendrik Altmann sagt:

                Auch sind Veränderungen von 100 oder 200 ppm im CO2 nicht wirklich viel, die Methan Konzentration ist entscheidend,
                wir haben gigantische Mengen Methan in den Ozeanen, und in den Böden, wenn diese durch Erwärmung freikommen, dann haben wir ein Problem.

              • Michael Egloff sagt:

                Stimmt, die Methankonzentration hat sich gegenüber der vorindustriellen Zeit schon deutlich mehr als verdoppelt, von 700 auf jetzt über 1800 ppb.
                Bei Methan ist halt das Gefährliche, dass es erheblich an Relevanz gewinnt, wenn in kurzer Zeit (z.B. in 15 Jahren) sehr große Mengen emittiert werden. Wenn also z.B. die maritimen Hydrate plötzlich große Mengen freigeben.
                Ansonsten hat es eine durchschnittliche Wirkungsdauer von 8…13 Jahren (je nach Informationsquelle), bevor es in CO2 umgewandelt wird. Es ist also das bei Weitem kurzlebigste Klimagas, so dass die reinen anthropogenen Emissionen es eher nicht zum entscheidenden Klimagas machen.
                Aber ganz offensichtlich war Methan z.B. beim schnellen Übergang zur Superwarmzeit vor 55 Mio Jahren der eigentliche Trigger – und zunächst eher nicht das CO2. Eben durch die massenhafte Freisetzung aus den Gashydraten, wahrscheinlich durch maritimen Vulkanismus. Quasi ein typisches “Rückkopplungsgas” infolge seines reichlichen Vorkommens in den Hydraten und seiner gesteigerten Instabilität bei Erwärmung.
                Schätzungen der in den maritimen Hydraten enthaltenen Methanmenge differieren je nach Informationsquelle sehr stark, zwischen 1000 und 11000 Gigatonnen weren angegeben.
                Jedenfalls ist es die mit weitem Abstand von der potenziellen Klimarelevanz her bedeutendste Kohlenwasserstoffsenke auf der Erde.

              • Stefan Wietzke sagt:

                Das Methanproblem liesse sich noch lösen. Methan ist zwar ein stärkeres Treibhausgas als CO2, aber es verschwindet über natürliche Prozesse auch schnell wieder aus der Athmosphäre. Die Haltedauer sind nur 10 Jahre. Bei CO2 ist das anders. Deren natürliche Bindungsprozesse dauern Jahrhunderte bis Jahrtausende. Die extreme Gefahr ist genau das was ihr hier alle beschreibt. Erreichen wir den Kipppunk, bei dem Methan in großer Menge entweicht, dann hilft auch der “Entfernungsprozess” nicht, da das Zeug dann im Boden nicht ausreichend gebunden werden kann.

                Aktueller Stand der Forschung: Wird nur 1% der gebundenen Menge freigesetzt, dann gilt “Game Over”.

            • Hendrik Altmann sagt:

              Kann schon sein das es so kommt wie du sagst, aber wo und wie genau sich das Klima dramatisch verändert wissen wir immer noch nicht, Erwärmung heißt im Grunde erstmal nur mehr Energie in der Atmosphäre, und in den Ozeanen und im Boden, sprich mehr Verdunstung. Das kann z.B. ebenso zur Folge haben, das sich Trockengebiete verschieben oder deutlich feuchter werden können, aber auch umgedreht. Mich darauf vorbereiten kann ich nicht, da nicht weiß wie sich das Klima in einer bestimmten Region verändern wird, wärmer heißt eben nicht automatisch trockener.

              • Hendrik Altmann sagt:

                Das mit dem Verzicht können wir uns schenken, mag sein das einigen hier das Klima von Übermorgen interessiert, aber vielen geht es am A…. vorbei.
                Wir werden Deindustrialisieren wenn uns die fossilen ausgehen,
                mit dem Klima was wir dann bekommen, heißt es dann halt zu leben.

              • Michael Egloff sagt:

                Die ZUNÄCHST gefährlichste Konsequenz des Klimawandels scheint mir der ständig beschleunigte Anstieg des Meeresspiegels zu sein.
                Wenn man sich vor Augen führt, wie viele große Städte in großen Teilen 1..3 Meter über dem aktuellem Meeresspiegel liegen – in Einzelfällen wie z.B. Teilen Bangkoks mittlerweile unter dem Meeresspiegel – dann kann man die Konsequenz alleine dieser Auswirkung des Klimawnadels ganz gut hochrechnen.
                Zwei weitere Folgen dieses Meeresspiegelanstiegs sind der Verlust tiefgegelegenen Agrarlandes (oft sehr produktive Gebiete – siehe Nildelta oder große Teile der Niederlande) und das Einströmen von Salzwasser in küstennahe Süßwasseraquifere. Sehr gut z.B. zu beobachten in Jakarta, wo schon große Teile des Ballungszentrums brackiges Grundwasser haben – nicht mehr brauchbar.

                Und dabei beginnt das alles erst, aber regional zeigen sich schon heute die Auswirkungen.
                Aber Versalzungen von Grundwasservorkommen lassen sich halt schlecht in einem Emmerich-Blockbuster thematisieren und taugen auch nicht für Brennpunkt-Sondersendungen in ARD und ZDF.

                Eine weitere Konsequenz der globalen Erwärmung ist übrigens der enorme Rückgang der Planktonmenge in den Weltmeeren, seit 1960 um geschätzt 40%. Aus den Klimaforschungen ist bekannt: je wärmer die Ozeane, desto geringer die Planktonmenge. Und Plankton ist die Basis der maritimen Nahrungskette.
                Und als bedeutende Kohlenstoffsenke ist Plankton gleichzeitig ein Rückkopplungsfaktor für die weitere Erwärmung.
                Auch das Plankton ist natürlich nicht blockbustertauglich.

      • Flint sagt:

        Naja das läst sich ja aus Bohrkernen und Erdschichten ablesen , ist ja alles schon mal passiert, mal Schwächer aber auch mal in der Form das durch 10 Grad mehr 95 % allen Lebens hopps ging. Meist waren das Entwicklungen die 10000 Jahre und mehr dauerten. Die Geschwindigkeit die wir vorlegen, ist da wesentlich Höher, ich denke mal wir haben auch schon ein paar Tippingpoints ausgelöst,(Methan). Man merkt es leider nicht so schnell, aber nachfolgende Generationen wirds wohl nicht freuen. Die Emissionen von zB Co2 und Methan steigen auch immer noch Rasant an. Sobald die Wirtschaft auch nur Hustet ist Klimaschutz vergessen . Der Mensch ist Träge und Dumm bei diesem Thema, nach dem Motto nach mir die Sintflut.

    • Hendrik Altmann sagt:

      Wenn dich die Perm Sache interessiert, dann vielleicht auch der Supervulkan unter dem Tobasee. http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/ausbruch-des-vulkans-toba-brachte-menschheit-dem-aussterben-nahe-a-867281.html

      • Michael Egloff sagt:

        Nun kann es durchaus sein, dass der nächste Supervulkanausbruch noch 10000…20000 Jahre auf sich warten lässt. Eher aber nicht weitere 70000 Jahre. denn die durchschnittliche statistische Frequenz für solche Ereignisse liegt wohl bei etwa 70000 Jahren, habe ich gelesen.
        Aber bei über 7 Milliarden Menschen würde schon ein Vulkanausbruch der Santorin- oder Tambora-Klasse ausreichen, um eine Ernährungskrise auszulösen.
        Und mit solch einem Ereignis ist alle paar Jahrhunderte zu rechnen.
        Der Tambora-Ausbruch hatte bei damals gut einer Milliarde Menschen schon merkliche Auswirkungen:

        http://de.wikipedia.org/wiki/Jahr_ohne_Sommer

        Wir werden um so verletzlicher, je mehr wir werden. Obwohl viele wahrscheinlich das Gegenteil vermuten.

        Ganz nebenbei: selbst, wenn es überhaupt keinen anthropogenen Klimawandel gäbe und auch kein wirklich großer Vulkanausbruch dazwischenkäme, würden in spätestens 15000 Jahren weite Teile Nordamerikas, Europas und Nordasiens unbewohnbar sein – unkultivierbar sowieso. Infolge der beginnenden nächsten Eiszeit.

        Aber mich interessieren mehr die Dinge, die wir beeinflussen könn(t)en.

        • Hendrik Altmann sagt:

          Ja ich meinte Flint, damit weil das zur Perm Sache passte. Interessant sind diese Geschichten trotzdem, klar machen können wir da nix. Beeinflussen kann ich zum größten teil, nur mein eigenes Leben, aber das reicht mir auch . Einen Menschen gemachten Klimawandel gibt es auf jeden Fall, nur in welchen Dimensionen der abläuft ist unbekannt.

          • Flint sagt:

            Naja wenn ich einfach mal mit gesundem Menschenverstand schaue das solche Vorgänge normal 10000 Jahre und mehr dauern ,wir es aber in ca 100-150 Jahren geschafft haben das sich so etwas Gewaltiges wie eine Polkappe fast auflöst .. naja ihr wist worauf ich hinauswill.

            • Hendrik Altmann sagt:

              Ja aber Polkappen, braucht man die? Ich mein ich hab jetzt da nicht so den Durchblick, so haben wir eine ziemlich große Insel, und einen Kontinent mehr zum besiedeln. Das lößt auch das Problem mit den steigenden Ozean Pegeln, weil dieses Land dann als Arche für diese Leute dienen könnte. Ein weitere großer Vorteil sind, die dort riesigen vermuteten Vorräte an Öl, Gas und Kohle. Die wir dann ohne großen Aufwand fördern können. Durch die neuen Ressourcen können wir dort eine florierende Wirtschaft aufbauen, was die Welt aus der Rezession holt. Also ich stehe dem Klimawandel positiv gegenüber.
              (Sorry, aber den Sarkasmus konnte ich mir jetzt nicht verkeifen, also nicht so ernst nehmen.)

              • Marcel Sastre sagt:

                Ja Henrik, da hast du natürlich vollkommen recht! Ich frage mich schon seit langem, wozu diese Gegend eigentlich gut sein soll – wir reden hier ja nicht von Sylt oder Mallorca und die paar Eisbären kriegen wir im Zoo auch noch unter. Wenn dann auch noch die ersten Esskimos in ihren Booten auf den friesischen Inseln landen, können uns die Italiener auch nicht mehr vorwerfen, die ganze Last der Migrationsstroeme alleine tragen zu muessen.
                Woher ich dann allerdings das Gletschereis zum kühlen meiner Longdrinks einfliegen lassen kann, weiss ich jetzt noch nicht.

              • Michael Egloff sagt:

                Es geht nicht darum, ob wir die Polkappen brauchen, sondern ob wir in der Welt leben möchten, die meschliches Leben möglich gemacht hat.
                Und wichtiger Bestandteil dieser Welt ist nun mal die hohe arktische/antarktische Albedo, wobei die antarktische für absehbare Zeit ja nicht zur Disposition steht bei realistischer Einschätzung. Die arktische aber sehr wohl.
                Ob Millionen von Quadratkilometern im Schnitt etwa 70…80% des Sonnenlichtes mit seiner Infrarotstrahlung reflektieren (schneebedecktes Eis) oder nur um die 10…14% (Wasser, je nach Einstrahlungswinkel) macht schon für den Energiehaushalt der Erde einen gewaltigen Unterschied. Und damit für das Gesamtklimasystem.
                Bei den Gegebenheiten vor 55 Mio Jahren hätte die Menschheit kaum eine realistische Chance gehabt – Milliarden von Menschen schon garnicht.

              • Hendrik Altmann sagt:

                @Michael wie kommst du darauf das wir vor 55mio Jahren keine Chance gehabt hätten, Ich mein das Leben hatte floriert wie eh und je, in der Erdgeschichte gab es öfter Phasen in denen die Polkappen völlig verschwunden waren, und das hat das Leben in keinster weise benachteiligt. Es gab aber sehr wohl eine Zeit in der der Planet fast völlig eingefroren war. die Pole reichten bis zum Äquator. Selbst als auf der Erde 7000 ppm CO2 in der Atmosphäre waren, pulsierte das Leben und auch der Mensch hätte sich wohlgefühlt. Veränderung der Lebensbedingungen ist immer negativer Stress für das Ökosystem, Arten sterben rasant aus, andere breiten sich enorm aus, aber sind diese Phasen auch der Motor der Evolution. Neue Bedingungen bedeuten freie Ressourcen im Ökosystem, die vom Leben durch neue Mutationen erschlossen werden. Es ist nicht der erste umfassende Klimawandel den wir miterlebt, und überlebt haben, und selbst wenn die Pole abschmelzen, denke ich wird der Mensch überleben, den er hat eine Fähigkeit die uns schnell auf verändernde Lebensbedingungen reagieren lässt, eine Fähigkeit die keine andere Spezies auf der Erde hat, und das ist die Fähigkeit Technik zu nutzen. wird es kälter, kein Problem wir häuten andere Arten die an kälte durch Ihr Fell geschützt sind, und ziehen uns Ihre Haut über. wird es wärmer kein Problem, wir gewinnen Stoffe aus Pflanzen und ziehen sie uns über, trocken ? wir bauen einen Brunnen, stürmischer, feuchter wir bauen uns einen Alu.. äh Palmenhut, ja auf jeden Fall passen wir uns schneller an als andere Arten es je könnten.

              • Michael Egloff sagt:

                Nein, Hendrik,
                die Superwarmzeit vor 55 Mio Jahren war alles Andere als eine Sternstunde für viele Arten. 75% Artenschwund wird dieser Epoche zugeschrieben, der noch etwas stärkeren Superwarmeit vor 250 Mio Jahren sogar eine Artenreduzierung von 90%. Da florierte nichts wie eh und je.
                Es waren Arten-Flaschenhälse.
                Insekten, die meisten Reptilien, kleine Säugetiere wie z.B. Ratten und andere Arten sind weitaus rubuster als wir.
                Was man schon daran erkennen kann, dass ein einziger Supervulkanausbruch, der in einer Jahrmillion mehr als 10 mal vorkommt, fast die Existenz der Menschheit beendet hätte.

                Natürlich ist es richtig, dass durch klimageschichtliche Extreme und andere besondere Ereignisse die Karten der Evolution neu gemischt werden. So haben wir z.B. unsere Existenz als Homo Sapiens mit großer Wahrscheinlichkeit dem Meteoriteneinschlag vor 65 Mio Jahren zu verdanken. Denn den Folgen dieses Einschlags überlebte nach heutigem Stand der Forschung kein Landlebewesen mit einer Körperlänge über 1 Meter. Und diese kleinen auf dem Land lebenden Arten waren eben vor allem die bis dahin an den Rand gedrängten Säugetiere, die sich nun, befreit von natürlichen Feinden, zu einer dominanten Artengruppe aufschwingen konnten.
                Nur würden wir dieses Ereignis heute wohl nicht überleben. Denn unsere Robustheit ist wesentlich geringer als die unserer kleinen Vorfahren vor 65 Mio Jahren. Und selbst die standen damals am Rande der Auslöschung.

                Ich beende von meiner Seite jetzt mal das Thema und will mich mehr auf das Hauptthema Peak Oil fokussieren.

        • Hendrik Altmann sagt:

          @Michael es ist aber nicht richtig das die Warmzeit das Artensterben verursacht hat, sondern der Wechsel von einer kälteren Periode auf eine wärmere. vor 55 mio Jahren war es der schnelle Wechsel von einer kälteren Phase auf eine wärmere genauso vor 250 mio Jahren. Genauso viele Arten sterben auch vom Wechsel von Warm auf Kalt Phase. Es ist also die Veränderung, der Wechsel der das Artensterben verursacht, aber kurzfristig danach explodierte das Leben und die Artenvielfalt nahm überproportional zu, auch vor 55 mio Jahren war dies der Fall ebenso vor 250 mio Jahren. So leben heute mehr Arten auf der Erde als jemals vorher dies der Fall war. So gesehen waren die Ereignisse vor 55 mio Jahren bzw. 250 mio Jahren, sehr wohl Sternstunden des Lebens, da so viele mio neue Arten entstanden. Klar ist das während Supervulkane auf der Erde wüten, das leben nicht floriert, wie es der Fall war vor 55 und 250 mio Jahren aber in der eigentlichen Warmphase danach sehr wohl. So ist meine Aussage völlig richtig. Zu den Insekten und Reptilien muss ich sagen, das diese Arten viel weniger Spielraum haben als wir Menschen, und so deutlich gefährdeter sind. Reptilien sind keine Warmblüter und auch keine Allesfresser, was sie sehr anfällig macht gegenüber Kalt Phasen und Kälte allgemein, sowie sie auf ein Nahrungs Typus beschränkt. Insekten haben auch Probleme mit Kälte. Der Mensch dagegen hat ein sehr breites Nahrungsspektrum, sowie ist er in der Lage sich in jedem Lebensraum anzusiedeln, er kann sich schnell Kälte und Wärme anpassen (als Warmblüter). Seine kooperative Jagdtechnik + seines kreativen Gehirns machen Ihm zum dominanten Alphapredator, der gleichzeitig ein breites Spektrum an Pflanzlicher Nahrung zu sich nehmen kann.Eine weitere Fähigkeit ist es sich andere Arten unterzuordnen Domestizieren zu können. Alles im allen ist diese Kombination aus Fähigkeiten Einzigartig in der Natur, und macht uns äußerst Robust für jede schnelle Veränderung des Ökosystems.

          • Michael Egloff sagt:

            Einigen wir uns auf die These, dass eine schnelle und kräftige globale Erwärmung (sagen wir 4…7 Grad innerhalb von 2…3 Jahrhunderten, um mal keine Maximalschätzung zu nehmen) eine Menschheit von mehreren Milliarden Exemplaren in eine ziemlich starke Krise stürzen würde?
            Und dass es klug wäre, sie zu vermeiden?
            (Was wir allerdings nicht tun werden, mit einer Wahrscheinlichkeit nahe 100%.)

            • Hendrik Altmann sagt:

              Ja klar die Veränderung des Weltklimas verursacht immer eine Artensterben, je schneller es sich verändert desto mehr Arten sterben. 4 Grad wären schon Böse, da das auch viel Methan in den Kreislauf bringen würde, was wahrscheinlich nochmal einen Anstieg bedeuten würde. Falls wir wirklich 4-7 Grad Anstieg bekommen würden sich wohl mindestens 50% aller Arten verabschieden. wie viele Menschen dann noch auf der Erde leben können, weiß ich nicht, aber es sind bestimmt nicht viele. Zwar regeneriert sich das Ökosystem danach wieder und es kommt zu einer neuen Artenexplosion aber das dauert halt ein paar Millionen Jahre.Ja ich stimme dir voll zu das es klüger wäre sie zu vermeiden. Warum wir trotzdem Öl, Kohle und Gas verballern als gäbe es kein Morgen? Ganz Einfach stell dir vor du wärest ein Ölkonzern, und du hättest die Wahl ein riesiges Ölfeld abzuförden, oder es sein zu lassen, weil es das Klima verändern würde. Aber du weißt genauso gut, das dein Konkurrent genau hinter dir steht und es abfördert, wenn du es nicht machst, wie wirst du dich entscheiden? genau diese Wahl stellt sich immer, wenn wir vor etwas stehen, was uns einen Vorteil gegenüber anderen gibt, aber gleichzeitig unsere Umwelt gefährdet. Nutzt du diesen Vorteil nicht besteht die Gefahr das ein anderer diesen Vorteil nutzt, was für dich einen Nachteil bedeutet. Dieser Vorteil kann alles mögliche sein, z.B. ein Speer in der Jungsteinzeit, wenn nur einer einen Speer benutzt für den Kampf und die Jagd, müssen alle gleichziehen, oder sie haben große Nachteile in allen Lebensbereichen. So ging das immer weiter vom Speer über Schusswaffen über Öl bis hin zu Nuklearwaffen.

    • Stephan sagt:

      @Flint

      Sorry dass ich Dir antworte ohne den Film gesehen zu haben. Ich nehme, dass in diesem Film u.a. auch Klimamodelle eine Rolle spielen. Ich kann da nur sagen, dass man meiner Meinung nach all diese Klimamodelle in die Tonne treten kann. Viele der Annahmen, auf denen die ganzen Modelle basieren, sind wissenschaftlich noch überhaupt nicht vollständig erforscht: Abstrahlverhalten von Wolken, Bildung von Wolken, Koppelung zwischen Vegetation und Wolkenbildung, etc. Man kann das alles im Netz nachlesen. Mein Tag hat aber leider auch nur 24 Stunden und ich werde dafür nicht bezahlt.

      Hier ist nur ein einziges Beispiel von vielen (Übersetzung aus dem Englischen):

      2. April 2014
      Die minimale Meereisbedeckung in der Arktis ist dieses Jahr die fünftniedrigste

      Die Ausdehnung der sommerlichen Meereisbedeckung bleibt schwierig vorherzusagen. Es besteht ein wachsender Bedarf für eine verlässliche Meereisvorhersage

      Die Studie zeigte, dass Vorhersagen ziemlich genau sind, wenn sich die Meereisverhältnisse nahe am Abwärtstrend bewegen, der beim arktischen Meereis in den letzten 30 Jahren beobachtet wurde. Jedoch sind die Vorhersagen nicht so genau, wenn die Meereisverhältnisse ungewöhnlich höher oder niedriger im Vergleich zu diesem Trend sind.

      http://nsidc.org/arcticseaicenews/2014/04/arctic-sea-ice-at-fifth-lowest-annual-maximum/

      D.h. es gibt z.B. für die Veränderungen der Meereisbedeckung bisher (im Jahr 2014) noch kein ausreichend verlässliches mathematisches Modell. Und die Meereisbedeckung hat über ihre Albedo eine große Bedeutung in der Strahlungsbilanz der Erde.

      Aber wir, die Menschheit, haben wirklich einen Einfluss auf das Klima: Nämlich durch die jährliche Vernichtung von über 50.000 Quadratkilometer Wald überall auf der Welt (s. http://www.fao.org/docrep/014/am859e/am859e08.pdf ), egal ob in Sibirien oder im Amazonas.
      Die Vegetation trägt über ihre Verdunstung, neben der Verdunstung durch die Ozeane, am stärksten zum Wasserkreislauf und damit zur Wolkenbildung bei. Wasserdampf ist mit Abstand das stärkste “Treibhausgas” – das wird bei der Diskussion um die Rolle des CO2 leider meistens vergessen.
      Wenn der Amazonas komplett oder zum großen Teil abgeholzt werden wird, dann wird meiner Meinung ein großer Teil Südamerikas zur Steppe oder Wüste werden mit entsprechenden Folgen für das Weltklima.

      • Hendrik Altmann sagt:

        Da spielen so viele Fakten mit rein, genau vorhersagen kann das niemand, dazu benötigt es das komplette Verständnis des physikalisch, ökologisch, chemischen Systems der Erde und all Ihrer Wechselwirkungen, dazu das komplette Verständnis von unserem Sonnensystem. Dann brauch man noch ein Computersystem, das diese gigantische Datenmenge in tausenden Modellen simuliert, um ein brauchbares Klimamodell zu bekommen. Ich glaub nicht das wir überhaupt 1% der Rechenleistung haben, bzw. verstehen wir nicht mal die Ozeane und deren Meeresströmungen, geschweige den alle Abläufe in und auf der Erde. Selbst wenn wir es könnten was bringt uns das? Ich für meinen teil schaue einfach was passiert, und werde mir dann Strategien zurechtlegen, da mir keiner sagen kann ob es bei mir in 20 Jahren tropisch feucht, oder furz trocken ist. So sag mir Wayne, und hoffe das beste mehr kann ich nicht tun.

  13. Ert sagt:

    Zur Fallhöhe hier noch eine interessante Sache über die ich in einem anderen Forum gestoßen bin – die Forschung darüber wohl auch ein Meilenstein in der Geschichte der Soziologie: Die Arbeitslosen von Marienthal (1030): http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Arbeitslosen_von_Marienthal – da ist während der 30’er Wirtschaftskrise faktisch ein ganze Dorf arbeitslos geworden ist – fast 500 Familien waren in der örtlichen Textilfabrik beschäftigt.

    Aus Wikipedia: “Die Arbeitslosen von Marienthal ist aber nicht nur eine mit vielen Beispielen illustrierte dichte empirische Beschreibung, sondern auch eine sozialtheoretisch anregende Arbeit mit Blick auf die vier Haltungstypen der auch innerlich Ungebrochenen, der Resignierten, der Verzweifelten und der verwahrlost Apathischen – wobei lediglich der erste Typus noch „Pläne und Hoffnungen für die Zukunft“ kannte, während die Resignation, Verzweiflung und Apathie der drei anderen Typen „zum Verzicht auf eine Zukunft führte, die nicht einmal mehr in der Phantasie als Plan eine Rolle spielt“. Als entscheidende Dimension erwies sich die Fähigkeit, „für die Zukunft Pläne und Hoffnungen“ bewahren und entwickeln zu können, also eine grundlegende Dimension humanen Gestaltungsvermögens nicht zu verlieren: die Antizipation möglicher Entwicklungen.”

    Schrebergärten, etc. hatten mit das Überleben der Bevölkerung gesichert – wie u.a. in einer Videodokumentation berichtet wird: https://www.youtube.com/watch?v=Gi99rTTdGAA#t=746

    Ich dachte das passt recht gut zum originalen Blogpost.

    • Ert sagt:

      Noch ein Zitat das mir seit gestern, seit dem ich es gelesen habe, nicht aus dem Kopf geht…. so passend meine ich ist es für vieles was wir hier diskutieren und was mit selber im Kopf herumgeistert – inklusive aller meiner offenen und verborgenen Ängste:

      “Nicht die Tatsachen selbst machen das Leben schwer, sondern unsere Bewertung der Tatsachen” – Epicetus

      • Michael Egloff sagt:

        Und dann passt noch dieser berühmte Spruch:

        “Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
        den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
        und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.”

        Wobei ich als (gelegentlich zweifelnder) Atheist das erste Wort vielleicht weglassen würde.

    • Stephan sagt:

      @Ert

      Passend zum Thema Wirtschaftsgeschichte ein Artikel mit einem ganz anderen Blickwinkel als üblich auf die europäische Geschichte oder besser die deutsch-französische Geschichte des letzten Jahrhunderts.
      Es geht um 1870/71, 1914-1918, Versailles, den Zweiten Weltkrieg sowie um alles was mit dem Thema Stahl, Kohle und Globalisierung zu tun hat (Montanunion/EGKS-Vertrag, Élysée-Vertrag, EG, EU etc.):

      Der Elysée-Vertrag und die Kollaboration
      von Annie Lacroix-Riz
      Über die europäische Integration und den Elysée-Vertrag sprach german-foreign-policy.com mit Prof. Annie Lacroix-Riz.
      Voltaire Netzwerk | 26. Januar 2013

      Lacroix-Riz: Die europäische Integration wurde vom deutsch-französischen Standpunkt aus symbolisiert durch die Beziehungen zwischen den Schwerindustrien beider Länder, das heißt, zwischen dem Eisenerz der Lorraine und der Ruhrkohle, die ganz offensichtlich ihre Beziehungen nach der französischen Niederlage von 1870 knüpften. Sie ist geboren worden aus dem Verhältnis zwischen der deutschen Eisen- und Stahlindustrie und den großen französischen Hütten.

      Das Großkapital wird daher zu einem beständigen Krieg um die Löhne veranlasst, der schon sehr früh von den hohen Beamten vorhergesehen wurde: Diese kündigten bereits im Mai 1950 das “Sozial-Dumping” von heute an (um diesen Ausdruck zu benutzen), das heißt, die beständige Senkung der Löhne.

      Die Texte der Jahre 1950 bis 1955 liefern die präzise Beschreibung der europäischen Integration von heute und fegen die These von einer neuen “Abweichung”, die das schöne Projekt eines “sozialen Europa” verpfuscht habe, hinweg. Das “soziale Europa” entspricht dem, was sie damals ankündigten, und wenn die Bevölkerungen nicht reagieren, dann wird das Programm triumphieren, das unlängst ein Konzernchef von Peugeot ausposaunt hat – er schrie hinaus, es gebe keine Grenze für die Senkung der Gestehungskosten…

      http://www.voltairenet.org/article177251.html

      • Ert sagt:

        Danke für den Link – und ‘Uff…. ich mag der Analyse in vielen Teilen folgen/glauben schenken… es setzt allem noch mal mehr ein Krönchen auf.

        Das Problem dessen was der Peugot Chef artikuliert ist: Das Autos keine Autos kaufen – und das der industrielle Output nicht nur selbstzweck sein sollte – sonder klare Bedürfnisse (die nicht erst künstlich fabriziert werden) decken sollte.

        Aber davon sind wir ja schon lange weg…. Produktion der Produktion willen – damit Kapitel Rendite bringt – der Rendite und Verpflichtungen der Vorfinanzierung wegen. Ein System das sich selber bedingt und als Nebenprodukt die Welt zerstört… schneller als es ‘sein’ müsste.

        • Hendrik Altmann sagt:

          Es verändert die Welt, wir verändern die Welt, die Welt verändert sich immer, Veränderungen können Positiv oder Negativ sein, wir entscheiden wie wir auf Veränderungen reagieren, ich ich für meinen Teil reagiere positiv darauf, sehe die Veränderungen als Herausforderung, die Welt können wir nicht zerstören, so mächtig sind wir nicht. Also nicht den Kopf in den Sand stecken, das was geschehen wird, kann auch Chance sein, Dinge zu tun die man vorher nur gedacht hat, Dinge von denen man gedacht man könne sie nicht tun.

    • Stefan Wietzke sagt:

      Du hast hier ein für die Diskussion in diesem Blog entscheidenden Satz markiert. Nur wo eine Zukunft gedacht wird, ist sie möglich. Glaube ich an den Untergang, wird er kommen.
      Der Glaube an eine Zukunft ist für ihre Gestaltung vielleicht nicht hinreichend, aber er ist notwendig.

  14. elektroautofahrer sagt:

    Öl im Überfluss trotz aller Krisen. Ölpreis fällt und fällt, wie passt das zusammen ?

    Siehe ntv

    Gruß

  15. elektroautofahrer sagt:

    Na aber gerade in dieser Situation mit Rußland den Sanktionen gegen Rosneft die ganze Sache mit IS usw.

    Und ?

    Ölpreis fällt auf den tiefsten Stand seit 13 Monaten.

    Warum ?

    Gruß

    • Michael Egloff sagt:

      Der Ölpreis wird auch weiter im Wechsel steigen und sinken. Das nennen die Analysten “Merktsentiment”.
      Das ist in ständigem Wechsel zwischen Auf und Ab.
      Aber je stärker/länger die Ölpreise zunächst noch sinken, desto weniger wird in neue Projekte investiert.
      Merke: je länger und kräftiger die Ölpreise jetzt sinken, desto kräfter steigen sie später.

      Mich interessiert ja die Zukunft immer etwas mehr, als die Gegenwart oder die Vergangenheit.
      Aus dem Grund, weil ich in ihr mein restilches Leben verbringen werde.

      • Michael Egloff sagt:

        Ergänzung: sollte meine Vermutung stimmen, dass innerhalb dieses Jahrzehnts noch eine sehr ausgeprägte globale Finanzkrise ausbricht, dann könnte ich mir durchaus vorstellen, dass der Ölpreis noch einmal auf 70 Dollar runterrauscht.
        Siehe der kräftige Einbruch 2009 bis auf knapp 40 Dollar, den auch Anfang 2008 kaum jemand für möglich gehalten hätte.
        Wenn deiser Einbruch des Ölpreises auf Grund einer starken weltweiten Rezession sich längere Zeit hinziehen sollte (z.B. 3 Jahre, was ich durchaus für wahrscheinlich halte), dann würde das einen brutalen Einbruch der Investitionen in neue Ölprojekte bedeuten, die ja eigentlich von Jahr zu Jahr steigen müssten, um auf mittlere Sicht die Ölversorgung sicherzustellen.
        Die Folgen dieser Entwicklung könnten wir dann in den 20er Jahren zu spüren bekommen mit einer starken Zuspitzung auf dem Weltölexportmarkt.

        Ich denke, dass ökonomische Grenzen bei der Ölversorgung in den 20er und 30er Jahren bedeutender werden, als geologische Grenzen – obwohl auch die sich immer mehr bemerkbar machen werden.
        Aber die ständig steigende Kapitalintensität der Ölförderung könnte ein Knackpunkt werden angesichts zunehmend unter Stress geratender Weltfinanzmärkte.

        Wer sich über sinkende Ölpreise freut, könnte sich schon bald als kurzsichtig erweisen.

        • Patrick sagt:

          Das entspricht ja in etwa auch genau der Sichtweise von Gail Tverberg.

          Ökonomischer Stress -> Nachfragerückgang -> Ölnachfrage sinkt -> Ölpreise sinken -> Förderfirmen machen Verluste -> ausbleibende (notwendige) Investitionen für Neuexplorationen -> Angebotslücke mit einiger Zeitverzögerung

          Ich glaube, dass diese Dekade noch vor allem von ökonomischen Krisen beherrscht werden wird und ab den 20er Jahren dann mehr und mehr die Ressourcen-Peaks in den Vordergrund drängen.
          Flankiert von der ökologischen Krise.

          Also die HEUTE sinkenden Ölpreise sind MORGEN die umso höheren Ölpreise (zumindest in Relation zum Einkommen) bzw. Versorgungsengpässe!

          • Flint sagt:

            Diese Verlaufskette halte ich auch für eine der Realistischsten.

          • Spigola sagt:

            In Frankreich hat sich der Ingenieur und Polytéchnicien Jean Marc Jancovici in den Themenkomplex Energie-Ökonomie-Ökologie eingearbeitet und gibt dazu sehr pointierte Vorträge. Sogar ins Parlament wurde er schon eingeladen. Sein Redestil ist recht provokant, sarkastisch und lässt nichts an Deutlichkeit vermissen. Auf die Frage “Wie teuer könnte Öl (oder Energie im Allgemeinen) noch werden?” hat er wiederholt geantwortet: “Keine Ahnung. Ich halte diese Frage aber auch für völlig nebensächlich, denn für die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes zählt nicht wieviel die Energie kostet, sondern nur, wieviel davon zur Verfügung steht. Wieviel sie kostet entscheidet nur, wohin der Gewinn aus der wirtschaftlichen Tätigkeit fliesst. Ist das Öl billig, bleibt der Gewinn aus der Wertschöpfung im Land, ist es teuer, fliesst der Gewinn zum Ölverkäufer.”
            Wenn ein hoher Ölpreis bestimmte wirtschaftliche Tätigkeiten abwürgt, fällt er zwar wieder, aber eben weil weniger verbraucht wird. Jancovici hat den frz. Parlamentariern klipp und klar gesagt: “Wer noch Budgets erstellt, in denen er von Wirtschaftswachstum ausgeht, träumt. Ein realistisches Budget kann nur noch von Nullwachstum ausgehen.”

            • Michael Egloff sagt:

              “Ein realistisches Budget kann nur noch von Nullwachstum ausgehen.”

              Das trifft vielleicht noch für die nächsten 5 Jahre zu, vorrausgesetzt, in dieser Zeit kommt es nicht zur globalen Finanzkrise, was nicht unwahrscheinlich ist.

              Auf Sicht der 20er und 30er Jahre ist von sich beschleunigender Schrumpfung der Realwirtschaft und der Steuereinnahmen auszugehen.
              Aber das ist sowieso egal. Die schon jetzt aufgelaufenen expliziten Staatsschulden werden sich dann ohnehin als nicht tragbar erweisen. Von den implizierten Schulden der zukünftigen Zahlungsversprechen der Staaten reden wir lieber garnicht erst.

              • Spigola sagt:

                Was Sie formuliert haben ist ein durchaus plausibles Szenario. Diesem steht aber leider die blockadehafte Verweigerung dieses Themas von allen politischen Akteuren gegenüber. Der Mitschnitt des Vortags von Jancovici vor den frz. Parlamentariern, vor allem die Diskussion am Schluss, ist teilweise schlichtweg grotesk. Bei den Wortmeldungen der meisten Abgeordneten hat man den Eindruck dass sie nichts kapiert, ja nicht einmal zugehört haben. Die reden einfach von völlig anderen Themen. Pure Realitätsverweigerung. Vor dem Hintergrund dieser dieser Feststellung stellt sich die Frage um so dringender: Wie können jene Menschen, die das Thema erstens verstanden haben und es zweitens ernst nehmen, reagieren? Wo liegen die Möglichkeiten halbwegs intelligent zu handeln? Was lässt sich realistisch überhaupt anzielen?

              • Patrick sagt:

                @Spigola

                Ganz genau das ist die Frage, die wir uns in dieser illustren Runde hier ja regelmäßig stellen. Es ist eben ein Problem, über einen gewaltigen Themenkomplex öffentlich diskutieren zu wollen, der vom absolut überwiegenden Teil der Menschen schlichtweg ignoriert wird, von den Personen in öffentlichen Ämtern erst recht!

        • Hendrik Altmann sagt:

          Entweder gibt es einen schwingenden abwärts trend in der Wirtschaft, durch immer höher werdende Förderkosten, bis zum totalen Zusammenbruch, also den Wechsel von Rezession und Aufschwung, aber einer ehr langsamen Schrumpfung der Wirtschaft. Oder möglich wäre auch ein komplett Zusammenbruch, da ein stark schwingender Verlauf, die Wirtschaft zu stark belastet, in der jetzigen geschwächten Form. Auf das Ökosystem umgedacht wäre so, als ob wir alle 5 Jahre einen Klimawandel von 2 Grad hätten, mal kälter mal wärmer. Die ständigen gezwungenen Anpassungsprozesse der Wirtschaft, Ölindustrie würden die Gewinnspannen und Profit noch weitaus stärker in den Keller rutschen lassen, was letztendlich der Todesstoß für die Ölindustrie bedeuten könnte. Schwer zu sagen wie genau, sich der Abwärtstrend letztendlich entwickeln wird.

    • Stefan Wietzke sagt:

      Da hilft ein eigener Blick auf die Preiskurve. WTI liegt auf Höhe Januar. Seitwertsbewegung und Preiskorridor seit 2011 in Takt. Volatilität nimmt ab. (Woraus man weitreichende Schlüsse zu volkswirschaftlch vertretbaren Kosten für Öl ziehen könnte).

      Die aktuellen Krisen haben bisher kaum zu wirklichen Ausfällen geführt. Der Iran ist klamm himlich wieder in die Gruppe der Guten aufgenommen, die USA haben noch 1-2 Mb/d (Fracking)Luft nach oben, zumindest für die nächsten 2-3 Jahre.

      Die Weltwirtschaft schwächelt bereits ordentlich. Da müsste der Preis eigentlich in den Keller rauschen. Tut er aber nicht.

      Aber was soll n-TV denn auch melden, wenn ein Praktikant die ganzen Nachrichten zusammen kloppen muss. Krise und Preis runter ist immer eine gute Schlagezeile. Und mann kann die sogar mit ein paar Wochen Abstand immer wiederholen!

      Ich nehm das mit dem Praktikanten zurück. Solche Meldungen kann auch ein bisschen Software erzeugen!

  16. Patrick sagt:

    Ich habe es zwar schon unter den neuen Artikel gepostet, aber sicherheitshalber mache ich es hier jetzt auch nochmal:

    DEGROWTH / PEAK-OIL Lesertreffen

    Hallo in die Peak-Oil-Runde!
    Am 05.09. sollte ja dieses Lesertreffen stattfinden, zu dem ich ja eigentlich arbeitsbedingt nicht kommen konnte.

    Nun hat sich heute herausgestellt, dass ich den Freitag (05.09.) frei bekommen kann!
    Deshalb habe ich mal zügig die Bahnverbindung gecheckt und morgens losgefahren, früh nachmittags in Leipzig und am nächsten morgen früh wieder weg würde gehen und wäre auch (noch) relativ bezahlbar mit der Bahn machbar.

    Bevor ich jetzt ein Ticket kaufe und das Hostel buche, wollte ich nochmal geklärt haben, wo und wann genau das jetzt stattfinden soll!

    Ich habe genau wie Ert kein Ticket für die Degrowth-Konferenz und würde den langen Weg auch nur für ein hoffentlich ausgedehntes Lesertreffen in Kauf nehmen, sofern es denn 100%ig stattfindet und man sich darauf verlassen kann.

    Wer kann was dazu sagen?

  17. Nostalgie
    Nur mal so zur Erinnerung, wie früher mit Dampf gepflügt wurde – und das war damals ein riesen Fortschritt. Heute würden wir mit dieser Technik verhungern.
    https://www.youtube.com/watch?v=TkEukI6H9cA#t=615

    • Patrick sagt:

      Das mit den Pflügen soll ja eh nicht sonderlich gut für den Boden sein, da es die Mikroorganismen stört und durch die schwere Gerätschaft der Boden zu stark verdichtet wird.

      Wenn wir das heute durchaus vorhandene Wissen (mal unabhängig wie weit das heute z.B. unter den Bauern überhaupt verbreitet ist) intelligent nutzen würden und gleichzeitig ein großer kultureller Wandel (z.B. bezgl. Ernährungsgewohnheiten) stattfinden würde, müssten vielleicht niemand verhungern?

      • Stephan sagt:

        @Patrick

        “Das mit den Pflügen soll ja eh nicht sonderlich gut für den Boden sein, da es die Mikroorganismen stört ”

        Es sind wohl vor allem die Pilz(strukturen)e, die da gestört werden, die wiederum in Symbiose mit den Bakterien und den Pflanzenwurzeln (Stichwort Mucigel) leben. D.h. beim Pflügen/Hacken berauben sich die Landwirte/Gärtner der eigenen Möglichkeit die Nährstoffe des Bodens richtig nutzen zu können und werden dadurch zu gern gesehenen Kunden bei den Düngemittel- und Pflanzenschutzmittelverkaufsstellen.

        Dazu ein ziemlich guter Film über das Leben der Pilze und deren Möglichkeiten – u.a. (Mineral)Ölabbau:

        Pilze – Pioniere der Biotechnologie (51min19s)
        von Karl Napp, Veröffentlicht am 09.12.2013, 4.400 Aufrufe
        Pilze bilden neben Pflanzen und Tieren eine eigenständige, artenreiche Organismengruppe. Sie überlebten diverse Eiszeiten, widerstanden massivem Artensterben und selbst den Umweltsünden der Menschen sind sie bis heute nicht zum Opfer gefallen.

        http://www.youtube.com/watch?v=Vke_BraoyTw

        • Patrick sagt:

          Ja, Pilze, Mikroorganismen, Regenwürmer, Springschwänze, Asseln usw. es gibt Millionen wenn nicht Milliarden von Lebewesen in jedem Kubikmeter Boden. Sie belüften den Boden und sorgen für die Wasserspeicherfähigkeit, Bakterien und Pilze haben sicherlich nochmal ganz spezielle Aufgaben in Interaktion mit den Wurzeln.

          In dem Film Good Food, Bad Food wird u.a. auch von diesem französichen Mikrobiologen-Ehepaar darauf hingewiesen, als die sich live einen Acker ansehen.

          Der Film ist wirklich gut, allerdings habe ich ihn zum online ansehen / streamen nur hier gefunden:

          http://kinox.to/Stream/Good_Food_Bad_Food-Anleitung_fuer_eine_bessere_Landwirtschaft.html

          Da das “streamen” ja noch relativ legal ist, hoffe ich, dass das ok ist, den Link hier zu posten!?

  18. Berni sagt:

    Die Geschichte um Korsika finde ich sehr interessant um den Begriff der Resilienz zu erklären. Ich habe dazu allerdings im Netz nichts finden können. Gibt es dazu irgendwelche Quellen?

Diesen Eintrag kommentieren: Dieter Meyer

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