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Syrien: Saudi Arabien bietet Russland Öl- und Gas-Geheimdeal an

Die Wahrheit stirbt im Krieg zuerst. Daher ist die folgende Meldung mit Skepsis zu genießen.

Der Daily Telegraph berichtet von einem geheimen Angebot, welches der saudi-arabische Chef des Geheimdienstes Bandar bin Sultan dem russischen Präsidenten Putin gemacht haben soll. Die Meldung stammt von al-monitor.com, die sie wiederum von der Hisbollah-nahen As-Safir haben, die Saudi Arabien feindlich gegenübersteht. Der Ursprung der Meldung entstammt russischen Medien.

Das Angebot bezieht sich auf gemeinsame Aktivitäten Russlands und Saudi Arabiens im Bereich von Öl und Gas. Das Ziel könnte sein, so wird bin Sultan zitiert, dass man sich auf Preise und Fördermengen einigt, um den Preis in den globalen Ölmärkten "stabil" zu halten. Als Gegenleistung solle Russland Syriens Regierung um Baschar al-Assad fallen lassen. (mehr …)

Kommentarlos, Teil 23

Ahmed Mater beispielsweise - einer der Mitbegründer von "Edge of Arabia" - ist praktizierender Arzt. Für eines seiner bekanntesten Werke, die Serie "Evolution des Menschen", die unter anderem 2010 in Berlin gezeigt wurde, bediente er sich der Röntgenfotografie. Auf fünf aufeinanderfolgenden Bildern ist die Transformation einer Tanksäule zum Menschen zu beobachten - der Schlauch mit dem Zapfventil entwickelt sich zum Arm, der eine Pistole an die Schläfe führt. Ein bitterer Kommentar zur Abhängigkeit der modernen Zivilisation vom Erdöl.

SPON/zenith: Moderne Kunst aus Saudi Arabien: Mohammed/Abdullah, wir müssen reden!

News: ASPO Schweiz, Förderrückgänge, saubere Luftfahrt und Computerrisiken

Aktuelle Berichte:

Ölförderbranche erwartet weitere Cyber-Angriffe

Im August wurde der saudische Ölkonzern Opfer einer Cyber-Attacke: Shamoon wurde der Virus getauft. Der Verdacht, dass Insider bewusst daran beteiligt waren, ist der Annahme gewichen, die Angreifer hätten sich per Spear-Phishing Zugang zum Netz verschafft. Die Attacke legte damals 30.000 Computer lahm. Auch wenn der Aramco-CEO Khalid Al-Falih damals betonte, dass nicht ein einziger Tropfen Öl verlorenging, wird die Größenordnung des Angriffs deutlich, wenn man sich überlegt, solch eine Zahl an Computern wäre in einem deutschen Großkonzern lahmgelegt worden. Zudem wurde durch die Attacke offenbar Hardware physisch beschädigt, was auf die Aggressivität der Waffe hinweist. Hinweise auf die Urheber gibt es bislang wenig, so wurde jetzt gesagt, die Angriffe wurden von Rechnern auf vier Kontinenten ausgeführt - was nicht sehr präzise ist. Verdächtigt wird auch hin und wieder der Iran, dessen Atomanlagen zuvor einem Angriff von Stuxnet ausgesetzt waren, eine auf Siemens-Industrieanlagensoftware spezialisierte Software-Waffe. Revanche als Motiv?

Laut dem Brancheninformationsdienst Platts erwartet die Ölförderbranche weitere Cyber-Angriffe wie den des Shamoon-Virus im August diesen Jahres. Offenbar sind die Unternehmen inzwischen andauernd Angriffen auf ihre IT-Infrastrukturen ausgesetzt. Egal ob Terroristen, Militärstrategen oder Verrückte: Die Angreifer wissen offenbar um die Verletzlichkeit des globalen Energie-/Transport-/Versorgungssystems. Die Risiken für Lieferengpässe steigen - das sagt auch die BGR in ihrer neuen Energiestudie. Zu mangelnden Investionen, Naturkatastrophen, oder politisch-wirtschaftlichen Verwerfungen kommen nun auch Cyber-terroristische Aspekte verstärkt hinzu: Mit der Verbindung zwischen Computern und Ölförderung offenbart sich ein weiterer Risikobaustein.

Ein Artikel für Telepolis

 

Cyber-Krieg im Nahen Osten: Insider an Virusattacke auf Saudi Aramco beteiligt?

Reuters berichtet, bei der Attacke eines Computervirus namens Shamoon auf die Computer von Saudi Aramco, habe ein Insider eine wichtige Rolle gespielt. Zwar scheint der Schaden, den der Virus hinterlassen hat nur kurzfristiger Art gewesen zu sein und hat die Ölversorgungsstrukturen direkt nicht beeinträchtigt, doch das Beispiel zeigt, mit welchem Mitteln der moderne Krieg im Nahen Osten geführt wird und wie verletzlich die Strukturen sind, an denen unsere Energiezufuhr in Europa hängt.

Ob der Virus-Angriff, der sich in seiner Gesamtschau als Teil eines offenbar umfassenderen Cyber-Kriegs im Nahen Osten darstellt, Ursache für die jüngste Benzinknappheit im weltwichtigsten Ölförderland sind, bleibt Spekulation. Jedenfalls waren zwei Wochen nach der erfolgten Attacke einzelne Gegenden Saudi Arabiens mit Treibstoffen unterversorgt.

Zu den aktuellen Vorgängen und den Hintergründen ein Artikel bei/für Telepolis: "Cyber-Krieg im Nahen Osten"

Saudi Arabien: Vom Öl-Exporteur zum Importeur bis 2030?

Im englischsprachigen Raum titeln verschiedene Publikationen aufgrund einer Citigroup-Studie: "Saudi Arabien könnte bis 2030 zum Öl-Importeur werden". Diese Überschrift sollte man nicht wörtlich nehmen, denn wenn Saudi Arabien tatsächlich zum Importeur von Öl würde, würden nicht nur die heutigen Exportmengen des Landes auf dem globalen Markt fehlen (immerhin über 8 Millionen Barrel täglich in 2011), sondern es würden dem Weltmarkt zusätzlich jene Mengen freier Handelsware entzogen, die Saudi Arabien dann importieren würde. Dieser Verlauf würde zweifellos zu extremen Preissteigerungen führen, die auch innerhalb Saudi Arabiens Öl und Ölprodukte extrem teuer machen und dadurch den Verbrauch senken würden.

Die Studienautoren gehen in ihrem Szenario von einer Fortschreibung der aktuellen Wachstumsraten des saudischen Eigenverbrauchs aus und nur wenn diese Fortschreibung gelingt, tritt auch das obige Szenario ein. Jedoch macht das Szenario deutlich, wie massiv der Eigenverbrauch der Saudis zuletzt gestiegen ist:

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ARTE: Das große Spiel um Macht und Öl

Gestern Abend liefen auf ARTE drei Sendungen mit einem Öl-Schwerpunkt. Sie sind noch 7 Tage online zu sehen und wer die Mediathek-Software der Öffentlich-Rechtlichen benutzt kann sich die ersten beiden sogar auf die Festplatte laden und später anschauen:

Vor diesen Sendungen zur Prime-Time um 20:15 Uhr brachte ARTE zudem eine Sendung über den Einfluss der US-Bank Goldman Sachs auf das Finanzsystem und damit die Welt: Goldman Sachs - Eine Bank lenkt die Welt. Da der Einfluss der steigenden Geldmengen auf die Ölpreise beachtenswert ist (wie auch Klaus Bergmann von esyoil thematisisiert), ist es nicht unwichtig, aus welchem Netzwerk der Lenker der Europäischen Zentralbank stammt.

Weitere News: (mehr …)

Deutsche Panzer nach Saudi Arabien? Eine Kampagne.

Öl ist mehr als der Treibstoff unseres Wirtschaftssystems. Öl ist auch Treibstoff für Kriege. Ein "ordentlicher" moderner Krieg wäre ohne fossile Treibstoffe nicht möglich, kein Panzer, kein Flugzeug, kein Truppentransporter und keine militärische Versorgungskette funktioniert ohne Öl. Kaum etwas versinnbildlicht diese Symbiose deutlicher als die Szene (die auch im Film "a crude awakening - the oil crash" zu sehen ist), in der die nationalsozialistische Führung sich eine Torte des Kaspischen Meeres teilt, vornweg das ölreiche Baku:

[youtube GH89gU0-NTA]

Eine Truppe von Kriegskritikern macht nun mit einer ungewöhnlichen und durchaus umstrittenen Kampagne auf den Rüstungsdeal der deutschen Firma Krauss-Maffei Wegmann mit Saudi Arabien aufmerksam. Die Strategie der Kampagne: Die Anteilseigner an der Firma ins Rampenlicht zu rücken. Die Initiatoren suchen vordergründig nach Belegen für gesetzeswidriges Verhalten der Firmen-Eigentümer, 25.000 Euro sind für Hinweise ausgeschrieben.

Der Panzer-Deal hat eine doppelte Besonderheit. Nicht nur, dass die schweren Waffen Öl benötigen, um betrieben zu werden (218 Liter pro 100 km, was laut wikipedia "erwähnenswert niedrig" ist), sie werden im Fall Saudi Arabiens auch für den Schutz des zweitgrößten Ölförderers der Welt eingesetzt. Dass Öl insbesondere im Peak-Oil-Zeitalter ein konfliktträchtiger Rohstoff ist wissen wir nicht erst seit der Bundeswehr-Studie "Peak Oil - Sicherheitspolitische Implikationen knapper Ressourcen". Dass die Bundesrepublik Deutschland zu 98% auf Ölimporte angewiesen ist und der saudische Anteil mit dem Überschreiten des Peaks in der Nordsee wieder ansteigen dürfte (mehr dazu demnächst bei Telepolis), könnte Vermutungen auslösen, die Bundesrepublik erkauft sich mit dem Panzerdeal Zugriff auf die saudischen Ölreserven. Dies ist der Grund, warum an dieser Stelle auf diese Kampagne hingewiesen wird:

[youtube 76sJF1qSXJ8]

Mehr Informationen: www.25000-euro.de