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Wie Öl- und Gasförderung unsere Städte verändert

SPIEGEL-TV-Reporter waren (offenbar zum Ende des vergangenen Jahres) in Williston, Nord Dakota. In Nord Dakota liegt das Bakken-Areal, eine der großen Ölfördergebiete in den USA, in denen per Fracking Tight Oil gefördert wird.

Ölförderung ist ein finanzintensives Geschäft. Um erfahrene Menschen zum Arbeiten in diesem Bereich zu gewinnen, werden durchaus hohe Löhne gezahlt. Was passiert, wenn großes Geld in kleine Städte fließt zeigt die SPIEGEL-TV-Reportage über Williston anschaulich:

Mit einer Nebenwirkung der Erdgas- und Wasserförderung hat sich Axel Bojanowski in einem Kapitel seines neuen Buchs "Die Erde hat ein Leck" beschäftigt: Dem Absinken von Häusern und Stadtteilen. Shanghai, New Orleans, Athen aber auch Niedersachsen oder die Gegend um Groningen sind davon betroffen, dass die Gas- und Wasserförderung Platz im Untergrund schafft, in die dann die Erdoberfläche nachrutscht:

Das Münsterland wiederum hat derzeit mit Öl zu kämpfen, von dem noch nicht ganz klar ist, woher es kommt. Allerdings spricht viel dafür, dass das an den unmöglichsten Stellen in der Landschaft auftauchende Öl aus der Strategischen Ölreserve kommt, die in alten Salzkavernen angelegt wurde. Diese Entwicklung ist umso irritierender, als dass sie zeigt, dass auch die Lagerung von Öl zur Sicherung vor Ölkrisen nicht nebenwirkungsfrei passieren kann:

Außerdem:

Off-Topic:

8 Kommentare to “Wie Öl- und Gasförderung unsere Städte verändert”

  1. Michael Egloff sagt:

    Hallo Norbert,
    der Artikel von Bojanowski stammt übrigens nicht aus dem Buch.
    Hauptursache für absinkende Städte ist übrigens die Wasserentnahme aus dem Untergrund. Gasförderung nur in selteneren Fällen, aber auch das kommt eben vor – siehe Groningen.

    Und zu dem Fall der Ölaustritte aus immerhin 1000 Metern Tiefe: die Geologie hält eben mancherlei Überraschungen bereit. Siehe das Atommüllager Asse, von dem man auch nicht annahm, dass es nach wenigen jahren schon abzusaufen beginnt.
    Und so ist es nicht unwahrscheinlich, dass mit Zeitverzögerung auch wieder die verpressten Giftcocktails, die beim Fracking verpresst werden, an manchen Stellen wieder an die Oberfläche kommen. Trotz gegenteiliger Einschätzung von Geologen und Konzernbossen.

    Am Wochenende gab es im Fernsehen eine Doku aus der Plenet-E-Reihe, die sich mit Giftaustritten aus alten Sondermülldeponien in Deutschland beschäftigten, von denen man angenommen hatte, sie würden ausreichend vor solchen Austritten geschützt worden sein. In Deutschland gibt es tausende solcher Problemzonen, in der z.B. die Krebsrate deutlich in die Höhe geht.

  2. Frank Bell sagt:

    Wer “Interesse” an langsam versinkenden Landschaften hat, sollte sich bezüglich Bayou Corne, Louisiana, informieren.

    Auf YouTube kann man sich das ganze in regelmässigen Abständen aus der Luft ansehen.

  3. Marcus Kracht sagt:

    Apropos Schiffsunglück. Das Buch von Wolfgang Schmidbauer: “Das Floß der Medusa” kann ich nur empfehlen. Da geht es um die Paralle mit einem Fall, der sich vor knapp 200 Jahren vor der Küste Afrikas abgespielt hat. Anders als bei der Titanic hatte dabei die Admiralität besonders blamiert. Während die Schiffsführung sich davonmachte, versank der Rest mit einem eher schlecht als recht gezimmerten und total überfüllten Floß, der Medusa.

  4. Ert sagt:

    Bei Ron (peakoilbarrel.com) gibt es wieder mal einen Artikel der sich um die Bestimmung/Abschätzung des Zeitpunktes des Förderhöhpunktes für Öl (Peak-Oil) dreht: http://peakoilbarrel.com/peak-oil/

    Ron bleibt bei seiner Einschätzung das es 2017, ggf auch ein Jahr vorher sein wird. Das ganze wohl nicht wegen Saudiarabien oder Russland – aber wegen dem Förderabfall der restlichen Welt und weil die USA auch nicht mehr effektiv zulegen werden.

    Interessant ist auch dieses Bild:

  5. Florian Hoppe sagt:

    http://www.bloomberg.com/news/2014-04-29/energy-future-files-for-bankruptcy-protection-in-delaware.html

    Energy Future Holdings Corp, der größte Energieversorger von Texas (und defacto Monopolist) hat Konkurs angemeldet. Als einer der Gründe werden zu niedrige Gaspreis angegeben.

    Bloomberg vergleicht den Konkurs mit dem Untergang von Enron.

    • Frank Bell sagt:

      “Bloomberg vergleicht den Konkurs mit dem Untergang von Enron.”

      So?

      Es scheint aber wirklich niemanden zu interessieren.

      Kaum Meldungen, die Börse bleibt stabil, etc.

    • Patrick sagt:

      Sieht nett aus…

      Nur wer wird sich das leisten können, wenn die Wirtschaft nicht mehr wächst und damit das vorhandene System unter den heutigen Gegebenheiten instabil wird, während der Besitzer eine 30-Jahre Hypothek abstottern muss?
      Es ist ja nicht nur das Haus, sondern auch das Grundstück.
      Und das ist in Deutschland ziemlich teuer.

Diesen Eintrag kommentieren: Florian Hoppe

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