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Kommentarlos, Teil 49

Noch vor sechs Monaten hatten die Energieanalysten vorhergesagt, dass die Förderung der Opec-Länder zulegen wird und sich Saudi-Arabien deswegen zurückhalten muss. Mittlerweile haben sie ihre Meinung aber geändert – denn die Förderung in Libyen, Iran und Irak hat sich nicht im erhofften Ausmaß erholt.

[...]

„Jetzt geht es nicht mehr darum, ob die Saudis mehr Raum geben, sondern darum, ob sie weitermachen und über ausreichende freie Kapazitäten verfügen”, sagte Jamie Webster, Analyst von IHS in Washington. „Der Opec fällt es zunehmend schwerer, ihre Arbeit zu machen und alle notwendigen Barrel zu liefern.”

Zu lesen: Im Handelsblatt (Dank an Mario)

22 Kommentare to “Kommentarlos, Teil 49”

  1. Michael Egloff sagt:

    Die aktuellen Berichte aus dem Irak legen den Schluss nahe, dass die irakische Ölförderung zumindest nicht ansteigen, wahrscheinlich eher absacken wird.
    Mit der Einnahme von Tikrit hat die ISIS nun die weitgehende Kontrolle über die nördlichen Ölfelder des Irak.

  2. Ert sagt:

    Gail hat auch einen Beitrag zum neusten IEA Investment Report: http://ourfiniteworld.com/2014/06/10/iea-investment-report-what-is-right-what-is-wrong/

    Die IEA sagt das bis 2035 ca. 48 Billionen (Englisch ‘Trillion’) USD investiert werden müssen (sicher 2012 constant Dollar) um den prognostizierten Öl/Energiebedarf zu bedienen. Sie nimmt dann mal auseinander was das alles heißt und wo sie beim IEA Report mit geht und was aus Ihrer Sicht überhaupt nicht passt.

  3. Michael Egloff sagt:

    Hier mal (bequemerweise) ein Beutrag von mir aus dem Querschüsse-Blog zum Thema des gegenwärtigen Ölpreisanstiegs:

    Die jetzigen Entwicklungen im Irak und in Syrien zeigen, wie wirksam und gleichzeitig unvorhersehbar sich geopolitische Prozesse auf den Ölmarkt auswirken können.
    Alle diskutieren das kommende Ölproblem aus geologischer oder technologischer Sicht (und kommen dabei zu merkwürdig unterschiedlichen Schlüssen), aber Themen wie Ressourcennationalismus, nationale und regionale Sicherheitsaspekte oder geopolitische Verwerfungen werden kaum thematisiert.
    Wahrscheinlich, weil sie einerseits schwer kalkulierbar sind und andererseits eine Berücksichtigung dieser Faktoren zu ziemlich desillusionierenden Schlussfolgerungen für die zukünftige Öl- und Gasversorgung führen könnten.
    Denn eines dürfte wahrscheinlich sein: dass die Bedeutungs geopolitischer und sicherheitspolitischer Faktoren im Zeitalter zunehmender Verknappung wichtiger Ressourcen (nicht nur Öl und Gas) an Bedeutung gewinnen werden. Und rückkoppelnd dann diese Knappheiten insbesondere für die importabhägigen Länder weiter verschärfen könnten.

    Preisanstiege wie derzeitig bedeuten ja nichts weiter, als eine psychologische Verknappungsbefürchtung, auch wenn physische Verknappungen gegenwärtig noch nicht eingetreten sind. Und solche Preisanstiege wirken sich realwirtschaftlich aus und wirken somit auch auf das völlig aus dem Ruder gelaufene Finanzsystem, das wiederum auf die Realwirtschaft rückkoppelt.
    Wir haben es also mit einem hochkomplizierten System von Rückkopplungen zu tun, was zu plötzlichen starken Veränderungen bisheriger relativer Gleichgewichte führen kann.
    Wir werden in der Zukunft noch öfter stark überrascht werden. Vermutlich mit steigender Tendenz. Und diese Überraschungen dürften mehrheitlich in entgegengesetzte Richtung gehen als die positive Überraschung plötzlich deutlich ansteigender Fördermengen in den USA, die in den letzten 5 Jahren eine heile Ressourcen-Welt für die Zukunft vorgaukelte.

    Was aus den gegenwärtigen Entwicklungen im Nahen Osten erwächst, ist völlig unvorhersehbar.
    Wird die Türkei in den Konflikt aktiv militärisch eingreifen (dort ist gegenwärtig Wahlkampf, was die Wahrscheilichkeit größer macht).
    Werden die USA aktiv militärisch eingreifen (und sich somit indirekt zum Bündnispartner von Assad machen)?
    Wie wird sich der Iran verhalten, wenn seine schiitischen Glaubensbrüder im Nachbarland unter Druck geraten?
    Wie wird sich die Entwicklung auf die Länder mit sunnitischem und schiitischem Bevölkerungsanteil auswirken – vom Libanon bis Saudi-Arabien?
    U.s.w.

    • Norbert Rost sagt:

      Dieser Analyse muss ich leider zustimmen.

    • Stefan Wietzke sagt:

      Es ist doch so: Häufig unterschätzen Kaufleute, Politiker, Soziologen, etc. technische Grenzen und überschätzen deren Möglickeiten. Das gleiche gilt auch umgekehrt. Techniker und Naturwissenschaftler unterschätzen soziale, politische und gesellschaftliche Fragestellungen.
      Es gibt nicht so viele Leute, die sich mit beiden Sphären intensiv beschäftigt haben.

      Das ist der Grund, warum folgende Begrenzungsreihenfolge für Ressourcen oft nicht vollständig in Betracht gezogen werden:

      Physikalische Grenzen:
      1. Die physisch vorhandene Menge (Best Case)
      2. Die physikalisch förderbare Mengen
      3. Die technisch förderbare Menge
      4. Die physikalisch, technische Fördergeschwindigkeit
      5. Bei Energie speziel begrenzt der Erntefaktor noch die Menge (ist eben die Basis für alles)

      Wirtschaftliche Grenzen
      5. Die bezahlbare Förderung (Wenn alle nur noch nach Kohle budeln, verhungern wir leider, da keiner mehr da ist, Nahrungsmittel anzubauen)

      Sozialer/politischer Zugriff
      6. Soziale Stabilität lässt überhaubt eine komplexe Industrie zu
      7. Förderung wird kulturell/politisch zugelassen

      Jede Stufe schränkt die Resultate der Vorherigen ein. Daran ist bereits erkennbar, dass am Ende der Kette nur ein ganz kleiner Bruchteil der Ausgangsmenge überhaupt zur Nutzung bereit steht. Wird die Ausgangsmenge kleiner, wird der Endoutput noch kleiner.
      Es kann also sein, dass selbst bei unendlichenr Ressourden auf Stufe 1 am Ende der Kett nichts raus kommt! Zur Zeit wandern viele Parameter in Richtung ungünstig. Daher ist die Aussage vollkommen richtig: Den aller größten Teil der in der Erde liegenden Rohstoffe werden wir niemals abbauen.

      Die leere Geldbörse war schon immer das bessere Bild für Peak-Oil, als eine leere Tanksäule.

      • Stephan sagt:

        Man sollte aber auch nicht vergessen, dass es nicht nur nette und anständige Menschen auf dieser Welt gibt.
        Das also Dinge passieren, die auf den ersten Blick wirtschaftswissenschaftlichen Grundsätzen völlig widersprechen.

  4. Patrick sagt:

    OFFTOPIC:

    @Norbert: Klasse Artikel übrigens (Enteignung der Sparer?), den du bei Telepolis geschrieben hast!

    Wenn man sich dagegen anschaut, was unsere Massenmedien zu dem Thema propagieren…der Wahnsinn.

    • Tom schülke sagt:

      Ja hab ich gerade gelesen. Super artikel. Ob wir dasvwohl jemals umzubauen schaffen? Dieses verdrehte geld und wirtschaftssystem? Aber Kriesen beherbergen ja bekanntlich grosse chancen. Da besteht dann ja die hoffnung das uns eine der größten chancen aller zeiten bevorsteht.

      • Frank Bell sagt:

        Guter Artikel, aber unsere gesamte Gesellschaft GLAUBT GANZ FESTE an ewiges Wachstum.

        Wieso kann sonst die CDU Wachstum als politisches Ziel verkünden und die gesamten Parteien von einem Hartz IV-Empfänger erwarten, dass er arbeitet, statt angeblich faul auf der Haut zu liegen?

        • Ert sagt:

          @Frank

          Von Flassbeck, aber auch Heinsohn, kannst Du oft genug lesen & Hören das die Zunft der Ökonomen und Wirtschaftswissenschaftler zu 95% Eigentum, Zins und Geld nicht verstehen. Flassbeck meinte [1] sogar mal, das er von seinen Kollegen abgetan wird, wenn er sagt das nicht jedes Land in der Welt dem deutschen Exportmodell folgen kann – denn wenn einer einen ‘Überschuss’ hat – muss der anderen in einem geschlossenem System einen ‘Unterschuss’ haben.

          Das SGBII/HarzIV System ist sowieso pervers… Es zwingt den immer größer werdenden ‘Rest’ der Gesellschaft in direkte Lohndumpingkonkurenz zu treten – auf dem das aktuelle Lohndumping-Wirtschaftsmodell von Deutschland derzeit auch aufbaut. Flassbeck bringt das ganze Absurde System sehr gut auf den Punkt. Wer nicht Spurt im SGBII System – dem werden mittels offenkundig unrechtmäßigen (bzw. rechtswidrigen) Verwaltungsakten die Lebensgrundlagen entzogen – auf das diese Leute Klagen müssen und dann irgendwann und Jahre später, wenn Lebensgrundlage und Wohnung komplett weg, sind mal recht zu bekommen.

          [1] Flassbeck: http://www.youtube.com/watch?v=mfKuosvO6Ac

      • Bruno Müller sagt:

        Ja, Tom, um die größten Chancen aller Zeiten zu erhalten, werden wir jedoch nicht um die größte Krise aller Zeiten herum kommen. Und das wird, blicken wir zurück in die Weltgeschichte, kein Zuckerschlecken werden.

        Dazu biete ich folgende Bilder an:

        “Der Adler, so eine indianische Legende, kann 70 Jahre alt werden. Aber mit 40 muss er eine Entscheidung treffen. Schnabel und Krallen sind so lang geworden, dass er keine Beute mehr machen kann. Und die langen, schweren Federn machen das Fliegen fast unmöglich.

        Er hat zwei Möglichkeiten: Zu sterben oder sich einer schmerzhaften Erneuerung zu unterziehen. Hoch oben zieht er sich in eine schützende Felswand zurück, reißt sich Federn und Krallen aus und schlägt sich den Schnabel ab. Nach einigen langen Monaten, wenn alles nachgewachsen ist, schwingt er sich auf in ein neues Leben.”

    • Ert sagt:

      @Norbert
      Wow – klasse Artikel – gerade auch gelesen und inhaltlich und sachlich vollkommene Zustimmung. Die Einleitung bringt es dann hervorragend auf den Punkt.

      Ich hatte dazu in meinem Text als Fazit zusammengefasst: “Denn von einer Fiktion sollten wir uns befreien: Geld kann nicht (einfach so) in die Zukunft gespart werden – und eine Volkswirtschaft insgesamt kann gar nicht sparen . Geld (als Guthaben) ist immer die Schuld eines anderen – und diese Schuld ist nur so gut wie die Möglichkeit des anderen in der Zukunft durch eine (wirtschaftliche) Tätigkeit anderes (Kredit-) Geld zu verdienen (einzusammeln) um damit die eigene Schuld (den Kredit) zurückzuzahlen (zu tilgen). So ist die aktuelle Dogmatik der Neoklassik im Bereich der Wirtschaftswissenschaften ist immer mehr umstritten – in der es vermieden wird, ein um sich geschlossenes System (Debitismus) zu betrachten, welches nach jeder Ausdehnung zwingend implodieren wird (steigender Vorfinanzierungsdruck, aber abnehmende Verschuldungsfähigkeit) nur weil dies u.a. jegliche Hoffnung auf eine stabile Zukunft und stabile Modelle entreißt (welche es in der Realität bisher nie gab).”

  5. Florian Hoppe sagt:

    Erinnert ihr euch noch an Lars Thompsen und seinen sehr interessanten 30 Minuten Vortrag vom Vorjahr?

    http://www.peak-oil.com/2013/10/lars-thomsen-vortrag/

    Nun, ich habe eben einen neuen Vortrag von ihm gefunden.

    https://www.youtube.com/watch?v=cea-8fiXPLA

    Ab Minute 51 geht er auf das Thema Energie ein. Wieder sehr interessant und sehenswert. (Ihr solltet euch aber das Video wirklich komplett anschauen.)

    • Ert sagt:

      Ja, das Video hat auch mein o.k. – hatte es vor 4 Wochen angeschaut. Thompsen bringt es wirklich gut und Amüsant rüber und reißt durch seine plastischen Geschichten und Verbleiche die Zuhörer mit. Sehr viel zu lernen….

    • Tom Schülke sagt:

      Ich hab mir den Vortrag angesehen. Es bringt spass ihn anzusehen. Schöne griffige Beispiele, anschauliche Darstellung, aber den wesentlichen Punt die Energie betreffend hat er nicht integriert… Jaaa.. Das Energie einen Tippingpoint forciern kann, ok das erkennt er. Aber geradezu Magisch folgert er das Das der ökonomische Tippingpoint mit dem EE billiger werden wird als Öl, Kohle und Gas, auch automatisch den Aufstieg EE und technischen Umbrüchen wie dem Elektroauto zum Durchbruch verhelfen.

      Nettoenergie gewinne, EROEI, Komplexitätsverlust durch sinkende Nettoenergieüberschüsse sind für Ihn kein Thema. Rezessionen durch Energiemangel auch nicht.

      Die Interessanteste Frage wäre für mich, wie stark marktwirtschaftliche anpassungsprozesse den Rückgang des Systems abfedern oder verlangsamen können. Das diese Prozesse BAU weiter ermöglichen halte ich für unsinn.

      • Ert sagt:

        @Tom

        Auch Thompsen will verkaufen – mit dem was wir hier alle sehen, und er sicher auch, kann er keine Aufträge gewinnen.

        Wahrsager mit schlechten Botschaften hatten eben noch nie Konjunktur ;-)

    • Bruno Müller sagt:

      Ich verkneif mir mal einen ausführlichen Kommentar.

      Ein sportwagenliebender Zukunftsforscher, der als Deutscher in Zürich lebt, macht mich stutzig. Folgt man seinen Ausführungen, wird einem klar, warum. Auch wenn er Seinesgleichen anspricht, die möglicherweise an den längeren Hebeln sitzen und daher viel bewegen oder verändern können, werden, so denke ich, motiviert aus seinen Vorträgen gehen. Und wenn sie am anderen Tag immer noch motiviert sind, werden sie begeistert den grünen Farbeimer nehmen. Und sie werden meinen, wenn alles schön grün angepinselt ist, können wir sauigeln wie bisher – z.B. alle 5.000 km neue Hinterreifen aufziehen. So wird’s nicht funktionieren. Die Erkenntnis wird auch für diese Einkommensschichten – nach den wirklich entscheidenden Tippingpoints – beeindruckend sein. Im günstigsten Falle werden sie enttäuscht sein, im ungünstigsten Falle werden sie … .

      Auch das verkneif ich mir jetzt.

      • Ert sagt:

        @Bruno

        Auch er weiß wie man verkaufen kann. Das Magazin “Technology Review” macht es nicht anders – jeden Hype aufgreifen und die maximal denkbaren Chancen berichten. EROEI? Kosten? Risiken? Fehlanzeige…

        Die meisten werden jeden Strohalm nehmen den sie bekommen oder greifen können. Freiwillig auf etwas gewohntes und bequem empfundenes wirklich verzichten war eben noch nie in.

        Für deprimierende Keynotes wurde noch keiner mit viel Geld eingeladen. Heinberg, Gail, Orlov, Foss, JMG, Kunstler & Co. – wie viele schauen sich das wirklich an und folgen denen? Würdest Du “die” als Wachstumsorganisator auf solch einem Kongress sprechen lassen?

        • Bruno Müller sagt:

          Ert, kommt darauf an …

          Vor einigen Jahren gab es eine Vortragsveranstaltung mit anschließender Diskussion zum Thema “Wie wohnen wir im Jahr 2050?”. Organisiert von der Architektenkammer für Architektinnen und Architekten.

          Auch da trat eine Zukunftsforscherin auf und malte ähnlich Bilder wie Lars Tomson, jedoch mit etwas weniger Witz, viel Graphiken, viel Tabellen, viel PowerPoint. Ein Jahr zuvor hätte ich ihr noch fast alles abgekauft, denn erst ein halbes Jahr zuvor hatte ich mich mit dem Thema Peak Oil beschäftigt. Da hatte sie es bei mir schon nicht mehr so leicht.

          Gleich nach der Zukunftsforscherin war Harald Welzer dran. Ich hatte von ihm zuvor noch nie etwas gehört. Er packte einen gefalteten Zettel aus der Sakkotasche aus und begann seinen Beitrag mit: “Das ist ja Alles schön und gut, was Sie da erzählen aber so wird es nicht kommen.” Der Satz war kaum ausgesprochen, applaudierte der Saal mit vereinzeltem zustimmendem Gejohle. Da hatte sich offensichtlich etwas entspannt!

          Was war passiert? Die Zuhörer bekamen wohl doch während des Vortrags der Zukunftsforscherin ein wenig Angst vor der gemalten Zukunft, die nahezu komplett aus Automatismus und Technik bestand und dadurch irgendwie nie Ruhe einkehren möchte.
          Welzer fuhr fort und erschütterte sicher dann doch dem Einen oder Anderen sein Weltbild.
          Ohne Zweifel war er die schillernde, herausragende Person an diesem Abend und hat sicher viele zum Nachdenken gebracht.

          Vielleicht wäre das ein Ansatz: Stets beide Zukunftsvarianten vortragen lassen. Die grün Angemalte und die echt Umgebaute. Und dann eine Diskussion. Aber ganz wichtig scheint mir doch das Charisma des Vortragenden zu sein.

          Nur zur Ergänzung:
          Welzers Ansatz war, dass unser Wirtschaftssystem nie für die Globalisierung gedacht war, denn es funktioniert nur so lange, wie man sich von einem Außen bedienen kann. Nun hat sich das Ganze globalisiert und es gibt kein richtiges Außen mehr. Was tun? Das neue Außen ist die Zukunft. Wir bedienen uns aus der Zukunft und bürden nachfolgenden Generationen praktisch unlösbare Aufgaben auf.

          • Stefan Wietzke sagt:

            Welzer geht es ja darum, dass wir seit 40 Jarhen wissen, das die Nummer etwa Mitte diesen Jahrhunderts vor die Wand läuft und das das auch von einem großen Teil der Bevölkerung geteilt wird. Aber trotzdem löst das kein Handeln aus. Warum tut es dass nicht? Welzers erste Antwort: “Jeder Soziologiestudent lernt im ersten Semester, das Wissen nichts mit Handeln zu tun hat.” Welzer hat das mal in einem lustigen Beispiel in seinen Seminaren getestet. Nachdem alle Studenten im Seminar ganz doll der Meinung waren, das wir uns vom Konsumschrott frei machen müssen, hat er einen Korb rumgehen lassen und die Studenten aufgefordert ihr Handy da reinzulegen und mal ein paar Tage darauf zu verzichten. ich glaube ich muss hier nicht beschreiben wie das Ding ausgegangen ist ;-).
            Auf Youtube sind sehr viele von Welzers Vorträgen zu finden (einfach mal nach Harald Welzer suchen).

            Und dazu dann noch mal den Vortrag von Joseph Tainter:
            http://www.youtube.com/watch?v=G0R09YzyuCI

            Der Vortrag selbst ist ca. 1 Stunde lang. Aber darin legt er dezidiert seinen Ansatz zu den Ursachen für den Niedergang hoch entwickelter Zivilisationen da. Mit einem kleinen Schlenker zum Thema, warum Technik kein Problemlöser ist.

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