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Peak Oil, der Transition-Town-Ansatz und Resilienzstrategien

Wer sich mit den möglichen Auswirkungen eines Ölförderrückgangs für unsere hochgradig ölabhängige Gesellschaft befasst, stellt fest, dass die üblichen Wege nur begrenzt aussichtsreich sind: Ja, vielleicht bringen noch ein paar Geologen neue große Kohlenwasserstoffvorkommen ans Tageslicht, aber wahrscheinlich, dass diese auch preisgünstig und zeitnah erschließbar sind, ist dies nicht. Ja, vielleicht erfinden ein paar findige Ingenieure noch Maschinen und Methoden, mit denen sich Ölderivate in größeren Mengen ohne allzu große Umweltauswirkungen (und billig) aus anderen natürlichen Rohstoffen herstellen läßt, aber wahrscheinlich ist das nicht. Wahrscheinlich ist, dass tendenziell steigende Ölpreise und eine Verknappung des Ölangebots die Zukunft sind oder Wirtschaftskrisen den Ölbedarf so stark senken, dass nicht die Verknappung das Problem ist - dann sind es aber andere Problempunkte, mit denen gesellschaftlich zu rechnen ist.

Für diesen wenig erbaulichen Ausblick finden sich nur wenig optimistisch wirkende Strategien. Einfallslos wie ich bin, fällt eigentlich nur eine ein: Anpassung an die Umstände. Doch die Suche danach, wie eine halbwegs realistische Anpassung aussehen soll, trägt nicht viele Früchte. Letztlich führen alle Überlegungen immer wieder zu einer Strategie zurück: Resilienz. (mehr …)

Thüringer Landräte stellen sich den Fragen des Hörenden Fußmarsches

Aus gesundheitlichen Gründen um 1 Jahr verschoben, startet am 1. April der "Hörende Fußmarsch" durch Thüringen.

Bereits sechs Thüringer Landräte, mehrere (Ober-)Bürgermeister, verschiedene Unternehmer und andere Verantwortungsträger haben sich zum Hörenden Fußmarsch angemeldet. Sie begleiten den Marsch eine Etappe weit oder laden ihn zu einer Gesprächsrunde ein. Sie stellen sich den Fragen des Fußmarsches nach der Robustheit der Region und nach der Stärkung regionaler Daseinsvorsorge.

Im Vordergrund steht dabei die Frage, was wir eigentlich tun, wenn Selbstverständlichkeiten einmal nicht selbstverständlich sind: Wenn Teile unserer Gesellschaft ausfallen, die bislang wie selbstverständlich funktionieren. Sei es im Bereich der Energieversorgung, der sozialen Netze, der Finanzwelt oder ähnlichem. Der Marsch möchte die Fähigkeit der Regionen stärken, die Grundbedürfnisse der Bevölkerung im Bedarfsfall aus eigenen Ressourcen decken zu können.

'Das mit dem Fußmarsch, was Sie da vorhaben, ist vermutlich Quatsch ...' teilte ein Landrat am Telefon mit, '... aber die Fragen, die Sie da stellen, die stelle ich mir auch.' Er berichtete von einem Lehrgang, 'Was mache ich, wenn in meinem Landkreis einmal eine Woche lang der Strom ausfällt?'

'Es geht jedoch nicht um Schwarzmalerei', betont Nikolaus Huhn, der Initiator des Marsches, 'sondern ganz im Gegenteil darum, die Verletzbarkeit unserer Zivilisation zu verringern.'

Am 1. April 2013 um 10:00 Uhr startet der Hörende Fußmarsch in Bad Langensalza zu einer zweimonatigen Tour durch alle Städte und Kreise Thüringens. Am Nachmittag des 31. Mai 2013 findet in Erfurt die Abschlussveranstaltung statt, bei der vorbildliche Ansätze und Initiativen aus  dem Freistaat vorgestellt werden. Interessenten sind eingeladen, sich an dem Marsch zu beteiligen, indem sie die Information in ihrer Region weiterleiten, eine Etappe mitlaufen, ein Quartier anbieten oder den Marsch zu einem Gespräch einladen.

Näheres unter: www.hoerender-fussmarsch.de

Siehe auch: Interview mit dem Initiator Nikolaus Huhn von Februar letzten Jahres

Wegweiser Bürgergesellschaft und Transition-Towns

Ich wurde eingeladen, den Ansatz der Transition Towns von meinem Arbeitsbereich der Regionalentwicklung her zu umreißen. Erschienen ist der Artikel nun im eNewsletter 2/2013 des "Wegweiser Bürgergesellschaft". Dort sind auch Beiträge von Thomas Köhler/Hannover und Kriemhild Büchel-Kapeller/Vorarlberg zu finden.

“Hörender Fußmarsch” für mehr Resilienz

Gespräch mit Aktionskünstler Nikolaus Huhn, der einen „Hörenden Fußmarsch“ durch Thüringen plant.

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Biokerosin: Lufthansa beendet erfolgreichen Test. Problem: “Pflanzen müssen erstmal wachsen”

In der jüngsten "Arena-Analyse", die DiePresse und DIE ZEIT gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen Kovar & Köppl erstellen ließ, wird der Ölpreis als einer der Hauptproblemfelder der Zukunft gesehen. Im auswertenden Artikel der PRESSE wird Peak Oil als eine von fünf möglichen Weltkrisen benannt. Kernaussage der Analyse ist: Wir brauchen mehr Resilienz, mehr Widerstandsfähigkeit, unsere menschlichen Systeme müssen ähnlich den natürlichen Systemen externe Schocks aushalten und sich aus sich selbst heraus erneuern können. Nur so, das ist die Kernaussage der Analyse, werden wir in jener Zukunft bestehen können, die von Klimawandel und Ressourcenverknappung geprägt wird.

Auf dem Weg in eine "Biobased Economy" hat die Lufthansa zwischen Juli und Dezember 2011 eine ihrer Maschinen im normalen Tagesbetrieb mit "Biokerosin" der Firma Neste Oil betankt. Das Projekt gilt als erfolgreich, wird dennoch nicht fortgeführt.  (mehr …)

Mangelhafte Krisenfestigkeit: Zypern ohne Strom

Wie anfällig einzelne Volkswirtschaften sein können zeigt sich derzeit in Zypern. Dort explodierte vor zwei Wochen ein Munitionsdepot, bei dem auch ein ölgetriebenes Kraftwerk beschädigt wurde. Dieses liegt seitdem still, 2 Stunden täglich fällt deshalb der Strom in dem EU-Mitgliedsland aus, was bei 8 Stunden Arbeitstagen 25% Produktionsausfall bedeutet. Die Ratingagenturen stufen das Land herab und das Land befindet sich in einem Dilemma: 2 Milliarden Euro werden benötigt, um das Kraftwerk zu reparieren, doch die Wirtschaft lahmt aufgrund des fehlenden Stroms, so dass weniger Einnahmen zu erzielen sind. Das Ergebnis: Eine Abwärtsspirale droht. Und nun ist auch noch die aktuelle Regierung zerbrochen...

Was lernen wir daraus? Munition sollte nicht in der Nähe wichtiger Kraftwerke gelagert werden. Und es sollte ausreichend Energiekapazität bereitstehen, um Ausfälle einzelner Energieproduzenten abfangen zu können. Krisenfestigkeit wird nicht nur für Zypern wichtig, denn heute ist es eine Explosion, die das Kraftwerk lahm legt, mit dem Fortschreiten von Peak Oil wird dem Kraftwerk auch der Rohstoff teuer werden.

Mehr Infos beim STANDARD.

Um Krisenfestigkeit hiesigen Kommunen kümmert sich zunehmend die Transition-Town-Bewegung. Aus dieser Szenerie zwei Neuigkeiten: