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IEA: Welt-Energie-Investment-Ausblick

Die 1974 nach der ersten Ölkrise gegründete Internationale Energieagentur IEA legte am 3. Juni 2014 einen "Welt-Energie-Investment-Ausblick" vor (World Energy Investment Outlook). Darin werden notwendige Investitionen von 48 Billionen US$ bis 2035 kalkuliert, um das planetare Energieversorgungssystem entsprechend des IEA-Haupt-Szenarios lauffähig zu halten. Von heute etwa 130 Milliarden US$ jährlich müssen die Investitionen auf 550 Milliarden US$ jährlich in 2035 steigen. Korrektur Dank Ert Von heute etwa 1600 Milliarden US$ jährlich müssen die Investitionen auf 2000 Milliarden US$ jährlich steigen. (Im Effizienzbereich von 130 Milliarden US$ jährlich auf 550 Milliarden US$ jährlich in 2035).

Kapitel 2 des Berichts befasst sich mit den voraussichtlichen bzw. notwendigen Investitionen in fossile Energieträger und hier insbesondere mit Investitionen in den Ölbereich. Bis 2035 sollen in die Öl- und Gasversorgung 17,5 Billionen US$ fließen, also mehr als ein Drittel der Gesamtinvestitionen. 80% dieser 17,5 Billionen US$ seien  notwendig, den Rückgang bestehender Öl- und Gasfelder auszugleichen. Nur 20% der Investitionen in diesen Bereich sollen also zu einem wachsendem Öl- und Gasangebot beitragen. Da die leicht zu fördernden Öl- und Gasreserven bereits angezapft sind, wird es nötig, aufwändigere Quellen zu entwickeln. Die damit verbundenen höheren Kosten führen zu einem Ölpreis, den die IEA dennoch bei moderaten 128 US$ in 2035 sieht.

Allerdings kann der Ölpreis laut IEA auch leicht 15 US$ höher liegen und stärker schwanken, nämlich dann, wenn die Investitionen im Nahen Osten nicht so laufen, wie nötig. Für solch eine Entwicklung spricht das "unsichere Investitionsklima" in diesen Ländern. Der arabische Raum, in dem weiterhin die größten unentwickelten Öl- und Gasvorkommen der Welt liegen, muss jenen Förderabfall ausgleichen, den die IEA in den 2020ern in den Nicht-OPEC-Ländern kommen sieht. Insbesondere in den USA wächst bekanntlich die Ölförderung durch den großflächigen Fracking-Einsatz, doch die Dynamik dieses Wachstums endet absehbar.

Folgende Grafik zeigt, wie sich die Investitionen in fossile Brennstoffe von 2000 bis 2013 entwickelt haben. Insgesamt wurden 2013 fast 1 Billion US$ für die Suche und Entwicklung fossiler Energiequellen ausgegeben, was mehr als eine Verdopplung seit der Jahrtausendwende bedeutet. Der Großteil dieses Wachstums entfällt auf den Bereich Öl und Gas, wobei die IEA das "Epizentrum" dieser Investitionsralley in Nordamerika sieht: Fracking in den USA und Ölsande in Kanada waren ein investitionsintensives Geschäft:

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