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Peak Oil im neuen Thüringer Energieministerium?

Die heutige Wahl von Bodo Ramelow zum neuen Thüringer Ministerpräsidenten ist auch für Anpassungsstrategien an Peak Oil bedeutsam, denn wie die Koalitionsfraktionen aus LINKE, SPD und Grüne vereinbart haben, wird das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Energie von Anja Siegesmund geleitet. Neben dem Justizministerium haben die thüringischen Grünen damit die zentrale Leitstelle für die Landesentwicklung im Bereich Energie in der Verantwortung. Spannend ist das insofern, als dass die Fraktion noch im Februar 2014 die Studie "Peak Oil - Herausforderung für Thüringen" vorstellte, zu der die Landtagsfraktion dann auch einen Antrag formulierte, der jedoch nicht mehr im Parlament behandelt wurde. Der Entwurf des Antrags sah unter anderem vor, die Landesregierung aufzufordern, Vorsorgepläne für das Land Thüringen und die Kommunen zu erstellen, Forschung für Verletzlichkeitsanalysen und Resilienzstrategien anzustoßen oder über regionale Wirtschaftskreisläufe die Abhängigkeit von Öl zu verringern.

Die Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe sowie die Fortentwicklung der Energiewende sind an prominenten Stellen im Koalitionsvertrag verankert. Mit Besetzung zweier Ministerien hat die grüne Fraktion nun die Möglichkeit, Vorgedachtes direkt (und ohne Antragstellung im Parlament) umzusetzen. Wir sind gespannt, wie sich das neue Umweltministerium formiert und welche Aktivitäten in Richtung eines Peak-Oil-resilienteren Thüringens es vorantreiben wird...

Glückwunsch an die neue Landesregierung. An die Arbeit!

38 Kommentare to “Peak Oil im neuen Thüringer Energieministerium?”

  1. Bruno Müller sagt:

    Da können wir wirklich gespannt sein. Auch Herr Ramolow wird nun den direkten Kontakt mit den leitenden Systemoligarchen Thüringens und darüber hinaus haben müssen.

    Wünschen wir ihm mehr Glück und Standhaftigkeit, als “meinem” baden-württembergischen GRÜNEN Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann!

    Direkt nach Amtsantritt im Jahr 2011 lies sich dieser in seiner nüchternen, schwäbischen Art zu dem durchaus inhaltlich vernünftigen Satz hinreisen: “Weniger und kleinere Autos sind besser als mehr und große Autos”. Die schwäbischen Autoschmieden waren entsetzt und haben MP Kretschmann zu einem Anrittsbesuch einberufen. Ich denke, dort wurde ihm zunächst erst einmal erklärt, wer hier in Baden-Württemberg das Sagen hat und was gesagt werden darf. Kretschmann musste öffentlich seine Aussage korrigieren in: “Der Südwesten solle ein wichtiger Autostandort bleiben”.
    http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/automobilindustrie/baden-wuerttemberg-kretschmann-arrangiert-sich-mit-autoindustrie-14692.html

    In diesem Zusammenhang ist es sicher wichtig, der neuen Landesregierung Thüringens in Sachen Peak-Oil mit viel Lobbyarbeit in positiver Weise durch weiteren Input und Zuspruch den Rücken zu stärken, wenn dann der Wind aus anderer Lobbyrichtung so richtig von Vorne kommt.

    • Michael Egloff sagt:

      Den tatsächlichen Entscheidern kann relativ egal sein, wer unter ihnen Ministerpräsident in einem Bundesland wird.
      Zumal ja auch die Linken nicht als wachstumskritische Partei aufgefallen sind. Eher als wachstumsbetonende Partei, denn sie wollen ja alle glücklich machen, auch die Verdammten dieser Erde. Was ich ja von egalitären Ansatz garnicht schlecht fände, wenn es ernst gemeint wäre.
      Eher waren die Grünen mal eine wachstumskritische Partei. Aber reale Macht verformt jeden Menschen. Nur ganz wenige Einzelpersonen können dieser Deformierung widerstehen und werden von den Parteigenossen/Kollegen als bunte Vögel akzeptiert, so lange sie keine kritische Masse bilden..

      Die Diktatur des Wachstumszeitalters ist sehr smart, aber äußerst wirkungsvoll. Wirkungsvoller jedenfalls, als jede blutrüstige Diktatur sonstiger Couleur.

      • Tom schülke sagt:

        Ich glaube nicht so recht an “gesteuerte” gleichschaltungen. Sicher ist die Lobbyarbeit der Unternehmensverbände viel wirkmächtiger als das der wachstumskritiker alleine weil es wirtschaftlich unterstützt wird. Aber ich meine es wäre nicht im ansatz so wirksam wenn nicht angeborene millionen jahre alte dispositionen es diesen wachstumsbejahenden bootschaften erleichtern würden. Wie alle anderen spezies hat homo sapiens immer allen erreichbaren Lebensraum in anspruch genommen und immer alle erreichbaren Ressourcen so weitgehend ausgebäutet wie es Ihm möglich wurde. Dumm in dem Fall das billige energie und technik diese Möglichkeiten über jedes Arterhaltende Maß überhöht hat. Es war immer vernünftig zu prassen. Eine Arterhaltende verhaltensweise über jahrmillionen. Darüberhinaus war es nie nötig ein Gefühl für exponentielle Wachstumsprozesse zu entwickeln. Die gabs nicht mit ihren gefährlichen folgen. Und wenn doch wurden sie schnell genug von natürlichen grenzen abgedeckelt. Und zuletzt stellen unsere meme einen unglücklichen kulturellen mechanismus bereit diese heute fehlangepassten verhaltensweisen noch zu verschärfen. So werden die in der Kindheit und Jugend tausendfach wiederholten Glaubenssätze , Annahmen und Werte unserer Kultur bis zum Erwachsenenalter weitgehend fest in fie Synapsenstruktur unserer Hirnrinde verankert. Einmal dort etabliert werden Sie sehr handfest zum Filter über den überhauot erst Informationen von uns Zugelassen werden. Gegenläufige Fakten beantwortet ein soches Gehirn mit unwohlsein, ablehnung, umdeuten, diskreditieren und vergessen.Die biochemie der Ignoranz, der Radikalen Glaubenskriege und eine früher absolut arterhaltende Entwicklungsleistung Wert und Kulturkonservativen Denkens. Vollkommen notwendig im lebensalltag des Jäger und Sammlers vor 50000 Jahren. Und Potentiell verheerend im Anthropozähn.
        Unsere sich selbst rekrutierende Wirtschaftselite ist damit in Ihrer einflussreichen Position Gefangen in Einem Denkmechanismus der nur schwehr in der alten Generation zu durchbrechen ist ( ich empfehl da mal das Buch : Brain and Culture). Aber andersherum Bedeutet dieser Hirnentwicklungsmechanismus eine Gewaltige Cance, die noch fester integrierten Angebohrenen heute fehlerhaften Verhaltensweisen zu “Uberschreiben”. Nicht Umsonst können meme sogar stärker als der Überlebensinstinkt werden. Sonst gäbe es keine Selbstmordattentäter. Was wir also brauchen ist eine auf fakten und Wissenschaft Aufbauend neue Kultur. Werte , Mythen, neue Helden sozusagen , die leider erst der nächsten Generation voll vermittekt werden können. Hm. Ich hab gerade das Gefühl ich wiederhole mich.

        Gruss Tom

        • Michael Egloff sagt:

          Verstehe mich bitte nicht falsch, Tom.
          Auch ich bin kein Anhänger von gesteuerten Gleichschaltungstheorien.
          Aber wie Du schon selbst schreibst: es gibt eben diese “Gleichschaltung” in jedem von uns, den Wunsch, sein einmaliges Leben mit einem möglichst hohen Maß an Annehmlichkeiten zu verbringen. Sozusagen als Trost für unsere Endlichkeit.
          Unser Problem ist eben nur, dass wir in diesem Bestreben zu erfolgreich geworden sind.

          In einer repräsentativen Demokratie werden Wachstumsskeptiker nie die Mehrheit erringen können, weil sie ja gegen die allgemeine “innere Gleichschaltung” agieren müssten. Null Mehrheitsfähigkeit.
          Und in Diktaturen kann Wachstumsskepsis leicht abrutschen in Richtung dessen, wofür die Roten Khmer standen.

          Es sieht fast so aus, als müssten wir mit den zukünftigen Konsequenzen unserer inneren Gleichschaltung einfach leben.
          Aber auch bei mir wehrt sich etwas gegen ein solch fatalistisches Fazit.

          • Bruno Müller sagt:

            Ich vertraue da der langjährigen Erfahrung Dennis Meadows, der, seit er im Projekt-Team für den ersten Bericht an Club of Rome “Die Grenzen des Wachstums” mitgearbeitet hat, regelmäßig mit den Systemhütern aus der Geld- und Realwirtschaft engen Kontakt hatte, ohne sich von ihnen vereinnahmen zu lassen.

            Wie wir aus seinen Aussagen seit 2011 wissen, sieht Meadows, dass es zu spät für eine nachhaltige Entwicklung sei, weil wir uns nicht nachhaltig verhalten.

            Warum das so ist, kann durchaus mit der von Michael Egloffs hergeleiteten und beschriebenen “inneren Gleichschaltung” von uns Menschen zusammenhängen. Wobei jedoch auch nachhaltiges Verhalten in der Menschheitsgeschichte für das Überleben der Spezies Mensch in Extremsituationen kein Erfolgsmodell war. Da sind die Zusammenhänge schon sehr komplex und vielschichtig, bezüglich dieser Frage, warum wir es in unserer prekären Situation nicht rechtzeitig geschafft haben und es nach wie vor regelmäßig ablehnen, uns nachhaltig zu verhalten, obwohl seit spätestens 1972 die Fakten auf dem Tisch des “Club of Rome” liegen.

            Aus Dennis Meadows Erfahrung und Perspektive heraus, werden wir es nicht schaffen, gegenüber den Hütern unseres nichtnachhaltigen Geldsystems, ein nachhaltiges Geldsystem durchzusetzen, auch wenn dieser Hüter-Kreis eine Minderheit darstellt. Für sie ist es “ihr” Erfolgsmodell und sie werden jeden Veränderungsdrang der Mehrheiten zu verhindern wissen, weil sie es verhindern können. Sie haben das Geld und daher die Macht dazu. So verhält es sich auch mit dem Wirtschaftssystem.

            Daher meine ich schon, dass es eine Elite gibt, die einen Plan verfolgt. Der Plan heißt: Reichtumserhalt durch Machterhalt durch Systemerhalt. Damit sich das System erhalten lässt, muss es stets gestärkt werden, gerade gegen die eigentliche Kernschwäche der Nichtnachhaltigkeit. Der Gefahr des Scheiterns durch ständige Veränderungsprozesse in der Technik und in der Gesellschaft muss rechtzeitig entgegen gewirkt werden. Und da gibt es durchaus Überlegungen und Strategien, wie dies bewerkstelligt werden kann. Daher gibt es immer wieder so visionäre Menschen wie Otto Graf Lambsdorff, die “Fahrpläne” literarisch verfasst haben, wie in seinem Arbeitspapier “Konzept für eine Politik zur Überwindung der Wachstumsschwäche und zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit” aus dem Jahr 1982. Die dort beschriebenen vier Kernaussagen werden seit der EURO-Einführung auf europäischem Boden politisch umgesetzt und stärken so die Position der Eliten.

            In diesem Zusammenhang kann auch schon fast die Frage beantwortet werden, warum es immer wieder Krisen geben muss – mal dahingestellt, wie viele davon inszeniert sind. Erst Krisen schaffen die Möglichkeit systemstärkende Gesetze politisch herbeizuführen, welche richtig “verkauft”, bei uns Normalbürgern eine breite Akzeptanz finden, ohne zu bemerken, dass sie unsere Position und den Nachhaltigkeitsgedanken letztendlich schwächen. Die Schwäche der Einen ist die Stärke der Anderen.

            • Norbert Rost sagt:

              Wir basteln in Dresden an unserem regionalen Geldsystem. Ein Vortrag von letztens gibt ein bissl Einblick, wie wir das tun. Vielleicht als Inspiration für andere:
              http://www.elbtaler.de/archiv/2692

            • Stefan Wietzke sagt:

              Es gibt nie “die Elite”, denn jede Gruppe ist intern heterogen. Aber was systemisch unterschätzt wird ist, das Menschen die in ähnlichen Umgebungen und Bedingungen leben auch ähnliche Interessen haben. Jeder überlegt die für sich selbst und schwupp kommt am Ende bei der Mehrzahl etwas sehr ähnliches raus.

              Daher verhalten sie sich als Gruppe gleich. Und das sieht dann von Außen so sehr monolitisch aus.

              Eigentlich braucht man ja nur allen Menschen die nicht zur ärmsten Schicht auf diesem Planeten, bzw. in ihrer jeweiligen Gesellschaft zählen die gleichen Fragen stellen und man wird immer die selben Antworten hören:

              – Mein Einkommen steht mir zu
              – Das ist alles Ergebnis meiner eigenen Leistung
              – Natürlich gehe ich verantwortlich mit meiner Umgebung/Umwelt etc. um

              Man stelle (auch sich selbst) mal folgende Fragen:
              – Keine Flugreisen mehr
              – Fleischkonsum drastisch reduzieren
              – Kein Ski-Urlaub auf Schneekanonenpisten
              – Klamottenkonsum reduzieren
              – Firmenautos abschaffen
              – Zweitwagen abschaffen
              – Nicht dauernd Einzelteile im Internet bestellen (bei uns in der Straße kommen mindestens 3x am Tag die Transporter unterschiedlicher Postdienste vorbei).

            • Dieter Schmitz sagt:

              Klingt ja fast wie eine Verschwörungstheorie:

              Eine kleine Gruppe (die FED) arbeitet zusammen mit den Grossbanken (Goldman-Sucks) und Personen wie Eric Holder GEGEN die Interessen der 99 % der Bevölkerung…

  2. Tom schülke sagt:

    Hallo michael. Ja das verstehvich schon. Ich glabe nur dad man erstvgar nicht die Vokabel “gleichschaltung” verwenden sollte auch wenns natürlichbam ende aufvso etwas hinausläuft. Da assoziiert man gleich immer eine gezielte böesartige verschwörung von oben die es wie ich meine wenn überhaupt nur in der minderheit gibt.. ok die öllobby wohl schon

    • Tom schülke sagt:

      Grr verflixte handytastatur… ( bitte um vergebung.. meine Knie OP istverst 4 Tage zurück.. kann nicht am rechner schreiben…

    • Tom schülke sagt:

      Ähm kommentar ausversehen gekürzt… also wascich noch zusätzlich sagen wollte: wenn man Menschen mit memen dazu bringen kann sich plastiksprengstoff umzubinden auf 72 Jungfrauen zu setzen und sich in die Luft zu sprengen. Dann können andere meme unsere angeborenen defizite auch überwinden und eine Kultur der nachhaltigkeit realität werden lassen. Ich bin sicher das das im angesicht der anbrechenden Realitäten geschehen wird zumindest besteht eine gute Chancen. Nur ob und wie viel zu spät das ist bleibt die Frage

    • Michael Egloff sagt:

      “Prägung” ist wahrscheinlich das geeignetere Wort.
      Und in dieser Prägung sind wir halt alle “gleich geschaltet”, mehr oder weniger.
      Wir hier vielleicht etwas weniger, weil wir die Falle erahnen, in die wir gerade tappen wegen dieser Prägung.

      • Tom schülke sagt:

        Ja.. dss trifft es sehr gut. In dem buch über hirnentwicklung das ich gerade lese wird es so ähnlich formuliert… geprägt.. eingeprägt in das synapsenmuster.. passt

  3. sebastian sagt:

    Zitat:
    ” So macht der Anteil von Mineralölen gut ein Drittel Endenergieverbrauchs (33,5%) im Freistaat aus und hat damit den höchsten Anteil der einzelnen Energieträger gefolgt von Gas, Strom und erneuerbaren Energien ”

    Die Grünen beweisen ja öfters, dass sie zwar gegen vieles (engstirnig uns streng nach Weltbild) wettern, aber Sachkenntnisse eben doch fehlen.
    Und obwohl ich daher nicht viel erwartet hab, ist die o.g. Aussage rein faktisch eine Katastrophe.

    Sinn würde es machen wenn man
    a.) die genutzte Primärquellen nennt (x% Kohle, x% Öl, x% Erneuerbare)
    oder
    b.) die Verwendungsart der Energie (x% Wärme, x% Strom, x% Verkehr)
    Aber den Verbrauch von Gas mit dem Verbrauch von Strom und Strom mit (dem Verbrauch? von) Erneuerbaren zu vergleichen, ist schon abenteuerlich, alleine da aus Gas zu Teilen und aus den Erneuerbaren zu Grossteilen Strom hergestellt wird.

    Sonst hätte ich ja bei jeder kWh Strom aus Gas ~3 kWh verbraucht…
    Eine in Form von Strom, ca. zwei in Form von Gas als Brennstoff im Kraftwerk.

    • Norbert Rost sagt:

      In der Tat vermisse ich auch bei Grüns hin und wieder Sachverstand, aber dieses Beispiel können wir ihnen aus zwei Gründen nicht anlasten:
      1. Weil dieser zusammenfassende Satz von mir stammt.
      2. Weil ich ihn aus eben jenen Daten hergeleitet habe, die vom Arbeitskreis Energiebilanzen für Thüringen verfügbar war.
      Und wenn die Daten offiziell so angegeben sind, was willste machen?

      Die Besonderheit Thüringens: Kaum Kraftwerksstrukturen im eigenen Land, weshalb Stromimporteur, weshalb diese “Energieform” als eigenständiger “Energieträger” aufgelistet wurde.
      Also: Was willste machen, wenn die Energiebilanzen so aufgestellt werden?

  4. Stefan Wietzke sagt:

    Habe für einen Workshop gerade noch mal die aktuellen Zahlen zum Thema “Energiewende” für Deutschland recherchiert (Stand 2013):

    “Regenerative”: 11,5% vom Primärenergieverbrauch

    Nehmen wir mal die Biomasse raus, die alles andere als nachhaltig ist verbleiben immerhin grandiose 3,8%.

    Das kostet aktuell dann 6 Mrd. Wobei sich die Gesamtzusagen (da immer für 20 Jahre fest) nunmehr auf über 100 Millarden summieren ist das doch echt eine tolle Leistung.

    Und das war der einfach zu hebende Teil.

    Und noch was zur CO2-Bilanz, mit der sich unsere Regierung ja so schmückt. Klaus Hubacek von der University of Maryland
    hat ja mal die Verschiebeeffekte analysiert. Da bleibt dann nicht viel übrig.

    Der Primärenergieverbrauch pro Kopf ist in den letzten 23 Jahren gerade mal um 10% gefallen. Und das trotz der massiven Verlagerung von energieintensiven Industrien nach Asien. Das bedeutet, die Bürger dieses Landes haben da noch mal eine ordentliche Schippe an Verbrauch drauf gelegt.

    Zwar nähern wir uns beim Strom inzwischen den 30% Einspeisemenge, aber auf die Gesamtenergiemenge betrachtet macht das nicht allzuviel aus. Und langsam wirds voll.

    http://windmonitor.iwes.fraunhofer.de/windwebdad/www_reisi_page_new.show_page?page_nr=20&lang=de

    Dabei ist die Karte inzwischen 4 Jahre alt. Es dürfte inzwischen noch deutlich voller geworden sein.

  5. Tom schülke sagt:

    Aber natürlich trotzdem passend für peak-oil.com
    Super reportage auf arte zu methanhydraten. Jedoch weiter keine angaben zum eroi des abbaus trotzdem extrem sehenswert

    http://www.arte.tv/guide/de/043870-000/energiequelle-methan

    • m. sastre sagt:

      Interessant war der Bericht allemal, insbesondere aus technischer Sicht auf die für die Förderung noch zu lösenden Probleme.
      Was mich jedoch etwas irritierte, war der Versuch, die Klimawirksamkeit von Methan zu relativieren, indem man unter Hinweis auf frühere Warmphasen die Freisetzung von Methan von einer Ursache zu einer bloßen Folge des Klimawandels erklärte. Je nachdem, welche Ursachen Auslöser einer Erwärmung sind, kann dies sachlich sogar richtig sein. Wenn etwa erhöhte Sonnenaktivität Auslöser war, sind erst in der Folge die Methanemissionen gestiegen. Beim anthropogenen Klimawandel sind es aber doch die Klimagasemissionen selber, die zu einer Erwärmung geführt haben. Hier wurden also Äpfel mit Birnen verglichen. Die Folge war ein vom ingenieursmässigen Machbarkeitsgedanken geprägter Bericht, bei dem es letztlich nur noch um die Frage ging, ob man etwas tun könnte und nicht mehr, ob man es auch tun sollte. Ob es die naive Begeisterung der “Filmschaffenden” für die Pionierleistungen einer neuen Technologie war oder ob hier geschickte PR dahintersteckt bleibt dennoch unklar.

      • Tom schülke sagt:

        Ja. Das stimmt. Es wurde ja gesagt, das die methanfreisetzungen zu 80 bis 90 % durch bakterielle oder in der tundra durch pflanzliche orozesse abgefedert würden. Dazu hätte ich auch gerne weitere infos gehabt, in wie weit oder nicht sich sebst verstärkende rückkopplungen eintreten könnten. Technisch blieb der eindruck, das wir die Techniker nicht unterschätzen dürfen. Man erhält den eindruck das irgendwie schon ein praktikabler weg für den abbau gefunden wird. Nur.. ist es dann noch ein ausreichend positiver eroei? In Canada schien die unterfütterung der vorkommen mit warmwasser ein fehlschlsg aber der abbau durch unterdruck und positiv. Hmm unklar. Was ganz klsr ausgeblendet wurde war die frage ob das eigentlich nicht ohnehin alles im grund bleiben sollte.

        • Michael Egloff sagt:

          Ich hatte die ersten 15 Minuten der Sendung verpasst, aber in dem von mir gesehenen Teil der Sendung wurden zum Beispiel die von Forschern beobachteten riesigen Blowouts von Methan am Rande des nordostsibirischen Shelfs mit teilweise mehreren Kilometern Durchmesser nicht thematisiert.
          Angesichts solcher Blowouts fällt es schwer, an die These zu glauben, 80 bis 90% des maritimen Methanaustritts würden durch Bakterien “unschädlich” gamacht. Zumindest für beschleunigt auftauende Bereiche der ozeanischen Gashydrate dürfte das wohl nicht zutreffen.

          Etwas, was mir bei dem Bericht über die erprobten Abbauverfahren in den Sinn kam: das Gas wurde ja auf dem Schiff nutzlos abgefackelt. Wie will man wohl den Gastransport über zig oder hunderte Kilometer bewerkstelligen?
          Durch Pipelines doch wohl eher nicht. Die müssten ja flexibel auf die sich verändernden Abbauorte der Förderschiffe/Plattformen angepasst werden.
          Bliebe also nur die Verflüssigung auf See. Das müssten dann ja riesige Einheiten werden, um dies zu gewährleisten.

          Punktuell wird es wohl einen Mathanhydratabbau geben in der Zukunft. Aber ich denke, es wird von der Menge her kein signifikanter Anteil sein an dem explodierenden Gasbedarf der Menschheit.
          Und in der Nach-Öl-Ära wird dann auch diese Option verschwinden mangels finanzieller Basis.
          Glücklicherweise!

          WTI heute – 5% !!!
          Die 60-Dollar-Marke kommt in Sicht.
          Für die Frackingfirmen bedeutet dies Mindereinnahmen von ca. 160 Millionen Dollar PRO TAG gegenüber der Jahresmitte.
          Und neue Teersandprojekte in Alberta düften nun weit im defizitären Bereich liegen, ebenso wie viele neue Tiefseeprojekte.
          Das könnte wirklich zu einem Investitionsdesaster werden, wenn dieses Preisniveau einige Monate Bestand hat.

          • Tom schülke sagt:

            Guter punkt mit dem transport.

            Verflüssigung auf see.. vielleicht eis direkt auf riesige kühlschiffe? Wie auch immer. Der eroei wird wohl seehr niedrig sein.

            • m. sastre sagt:

              Wie auch immer, hier wird insbesondere den Japanern eine neue Perspektive präsentiert. Nach dem Reaktorunfall in Fukushima ist wohl einem Großteil der Bevölkerung klar geworden, wie abhängig und verletzlich Japans Energieversorgung ist. Der Kernkraft kann nicht mehr getraut werden und alle anderen Energieträger müssen ebenfalls importiert werden. Es wurde in dem Bericht, glaube ich, auch erwähnt, wie viel teurer die umfangreichen LNG Importe im Vergleich zu den Gaspreisen, etwa in den USA sind. Die Unterschiede waren erheblich. Und das auch noch bei einer im Wert beständig fallenden eigenen Währung. Als Japaner würde ich nun langsam panisch werden und insofern ist die Präsentation eines Hoffnungsträgers keine so abwegige Strategie.

          • Stefan Wietzke sagt:

            Tja, was da gerne vergessen wird: Das Methan wird durch die Bakterien nicht “unschädlich” gemacht sondern in CO2 umgewandelt. Das hat zwar ein geringeres Treibhauspotential, verbleibt im Gegensatz zu Methan aber viel länger in der Athmosphäre.

            • Michael Egloff sagt:

              Das ist richtig, Stefan.
              Sagen wir also: “um den Faktor 20 unschädlicher gemacht”. Man freut sich ja schon über weniger Schlimmes.
              Und die schlimmste Meldung des Jahres 2014 war für mich das sprunghafte Ansteigen der CO2-Steigerungsrate von vorher 2,3 ppm pro Jahr auf 2,9 ppm.
              Das wäre hochgerechnet auf eine Menschheitgeneration von 30 Jahren ein Anstieg des CO2-Anteils um fast 90 ppm.
              Vermutlich wird selbst diese Steigerungsrate zukünftig noch weiter nach oben gehen. Denn z.B. aus Indien hört man, dass verstärkt auf Kohle bei der stark zunehmenden Stromerzeugung gesetzt werden soll und der Kohleförderung in Indien bis 2019 von jetzt 550 Millionen Tonnen p.a. auf 1 Milliarde Tonnen hochspringen soll. Fast eine Verdoppelung in nur 5 Jahren.

              http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/indiens-kohlekraftwerke-gefaehrden-das-klima-a-1004118.html

              Eine völlige Bankrotterklärung dessen, was sich fälschlicherweise “Klimapolitik” nennt.
              Und wir können Indien noch nicht einmal einen Vorwurf machen. Denn deren Pro-Kopf-Emissionen werden selbst dann noch meilenweit von unseren Werten entfernt sein.
              Würden alle so leben wie wir, wäre die Erde schon längst im A…llerwertesten.

  6. Die Sicherung der Rohstoffversorgung notfalls auch militärisch gehört mehr oder weniger deutlich ausgesprochen zur Sicherheitsstrategie der Bundesrepublik:

    http://www.heise.de/tp/artikel/43/43569/1.html

  7. Ted sagt:

    Das Desaster der “Energiewende” sehr gut erklärt:

    http://www.zeit.de/2014/50/schmutziger-irrtum-energiewende-klimawandel

    ” Rund um die Branche der Erneuerbaren ist in den vergangenen Jahren ein regelrechter politisch-industrieller Komplex herangewachsen. In seinem Einfluss ist er wahrscheinlich nur dem Geflecht zwischen Staat und Atomwirtschaft im vergangenen Jahrhundert vergleichbar. Alle Akteure in diesem Komplex verbindet ein Interesse: Probleme der Energiewende müssen lösbar erscheinen, damit die Wind- und die Sonnenbranche weiter subventioniert werden. Die Begeisterung für den grünen Umbau und die Begeisterung für das Geschäft mit dem grünen Umbau sind längst nicht mehr zu unterscheiden.” usw., sehr aufschlussreich insgesamt

    • Tom schülke sagt:

      Ja. Ein echtes dilemma.
      Einziger dicherer ausweg?

      Lebensstiländerung

      • Ted sagt:

        Leider auch nicht ausreichend, es gibt zu viele von uns.

        • fliegen sagt:

          Nichts zu tun und in der Schockstarre zu verharren ist aber erst recht nicht der Bringer. Wenn Hoffnungsigkeit zu: “einfach machen wie bisher” führt, dann ist ja erst recht was falsch.
          Also: Lebensstiländerung!

          • Michael Egloff sagt:

            Die Änderung eines historisch gesehen völlig unnormalen Lebensstils ist ohnehin sinnvoll.
            Man gewinnt Zeit (Befreiung von modernen Zeitklauern), man gewinnt Gesundheit und Leistungsfähigkeit (bewusstere Ernährung, z.B. Gartenarbeit, weniger Reizüberflutung usw), man schärft die Sinne für die Schönheit oder den Nutzen des Einfachen und Alltäglichen, man ist weniger fremdbestimmt und man kann sich mehr auf seine Mitmenschen konzentrieren, gewinnt also an Empathie.

            Also auch ohne Ressourcenproblematik oder Klimawandel eine höchst sinnvolle Entscheidung.

            • Ted sagt:

              Ist unter dem Aspekt schon absolut korrekt.
              Mir würde nur zwanghafter und unbegründeter Aktionismus gegen den Strich gehen, nach dem Motto z.B. “Wir retten mal eben die Welt, indem wir auf Alufolie (etc.) verzichten.”
              Denn das wäre naiv und wird nicht funktionieren.
              Freiwilliger Verzicht, wenn er zudem noch Gesundheit, Fitness, soziale Kontakte etc. fördert, ist natürlich wünschenswert und sinnvoll (selbst wenn man damit das Kernproblem nur minimal abmildert).

    • Stefan Wietzke sagt:

      Natürlich müssen die Probleme lösbar erscheinen, aber vor allem deshalb da man ja allen verspricht, dass es immer so weiter gehen kann. Und natürlich ist inzwischen eine Subventionsindustrie entstanden, die um ihre Pfründe fürchtet. Das Problem ist nur, dass damit das eigentliche Ziel vollständig in Miskredit gebracht wird.

      So wie jetzt der Ölpreisverfall mal wieder als Beweis für die Unhaltbarkeit der Peak-Oil These herhalten muss.

      • Hendrik Altmann sagt:

        Ich denke wir sollten uns nicht verrückt machen, weil irgend welche Leute nicht verstehen das Öl und fast alle anderen Rohstoffe für die Industrie einen Förderpeak haben und das nur ein Teil dieser Rohstoffe Wirtschaftlich förderbar ist.

        Mir ist das auch herzlich egal ob das wer versteht oder nicht.

        In wenigen Jahren werden wir für den jetzt niedrigen Ölpreis die Rechnung bezahlen müssen, die Ölförderindustrie wird herbe Verluste hinnehmen müssen, Insolvenzen werden folgen und ein vorgezogener Peakoil und Wirtschaftskriesen werden die Folge sein.

        Ob daran jemand jetzt glaubt ist mir doch Wayne, wer sich ein wenig mit dem Wirtschaftssystem beschäftigt wird da selber darauf kommen.

        Für alle anderen heißt es glauben und nicht wissen.

  8. Tom schülke sagt:

    Auf den zeitartikel dervweiter oben verlinkt wurde gibt nun eine Replik… Kernthese zur Energiewende ist dort alles wäre gut wäre nur das co2 Zertifikate System nicht durch Röslers Einfluss verhundst.

    http://www.zeit.de/2014/51/energiewende-klimawandel

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