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ETP-Modell Nr. 2: Ein anderer (und einfacherer) Ansatz der Modellierung

Folien: Neuer Berechnungsansatz zum ETP Modell von Bernd Warm

Anbei ein neuer Gast-Artikel von Berndt Warm in Bezug auf das ETP-Modell. Er hat versucht die Lücken des Modells der HillsGroup zu schließen und die Grundlagen besser verständlich zu machen. Ich hoffe auf eine rege Diskussion zu diesem wichtigen Thema, denn wenn das 'alles so ist', dann ist die Zeit knapp. Schlussendlich sind die Berechnungen von Berndt auch auf Gas und Kohle anwendbar...

Schönen Gruß an alle Leser und Kommentatoren,

H.C. (limitstogrowth.de)

Und wie immer: Die Artikel des/der Gastautoren müssen nicht die Meinung des Betreibers von peak-oil.com reflektieren oder mit diesen übereinstimmen.


Die Leser dieses Forums kennen das ETP-Modell. Die Hills Group hat ausgerechnet, das die Maschine „Petroleum Produzierendes System“ entsprechend dem zweiten Hauptsatz der Thermodynamik Abwärme produziert. Die Bedeutung der Abwärme war dabei unklar und Ausgangspunkt vieler Fragen.

Eine andere Herangehensweise an die Thermodynamik der Ölproduktion ist möglich, bei der die mit jedem Barrel Öl aus der Erde beförderte Wärmemenge betrachtet wird. Diese Wärmemenge ist kumulativ und führt zu einer Veränderung des thermischen Gleichgewichts der Erde. Man kann es als eine Art Umweltverschmutzung betrachten. Die kumulierte Wärmemenge bewirkt, dass die Ölförderung immer energieaufwendiger wird. Im Foliensatz werden die entsprechenden Berechnungen gezeigt, das beigefügte Tabellenkalkulationsblatt erlaubt dem Leser, die Berechnungen nachzuvollziehen. Damit ist die physikalische Bedeutung der Abwärme klar: die Abwärme ist die Konsequenz der Arbeit, die zum Aufbau eines immer höheren thermischen Ungleichgewichts nötig ist.

Wie man es auch dreht und wendet, aus dem zweiten Hauptsatz ergibt sich, dass die Ölförderung bald enden wird – mit den entsprechenden Konsequenzen. Diese Ende hat auch positive Seiten: Es erschwert der Menschheit, den Lebensraum Erde vollständig zu zerstören.

Der  Foliensatz ist in englischer Sprache gehalten, da er auch zur Diskussion mit englisch sprachigen Personen dienen soll – und für Sätze in beiden Sprachen fehlt mir die Zeit.

Berndt Warm

Anhang:

45 Kommentare to “ETP-Modell Nr. 2: Ein anderer (und einfacherer) Ansatz der Modellierung”

  1. Hendrik Altmann sagt:

    https://oilprice.com/Energy/Energy-General/OPEC-Sends-Oil-Prices-Crashing.html

    Die letzten Reserven werden aktiviert, damit dürfte bald die Welt so viel Öl produzieren wie nur irgendwie möglich ist.

  2. Berndt sagt:

    Es ist nicht das erste mal, dass ich diesen Foliensatz irgendwo zeige. Aber es kommt immer die gleiche Reaktion: Nichts bzw. fast nichts.
    Wenn ihr die gezeigten Fakten nicht glauben wollt oder könnt: Fragt Bekannte, die sich mit Physik oder Ingenieurwissenschaften auskennen, ob das so stimmen kann.

    • H.C. Fricke sagt:

      Tja Bernd,

      das was ich an den Folien gut finde – ist, das Sie nur die Berechnungen umfassen und Sagen zu wann ggf. welches (gemittelte) Niveau in Bezug auf Energie-Input/Output erreicht wird. Ggf. ist es jedoch das: Weil die möglichen / theoretischen, etc. pp. Implikationen nicht Schwarz auf Weiss in Buchstaben da stehen – findet bei dem Leser der nächste Schritt ggf. nicht statt.

      Einer der Hills-Group (ShortOnOil bei peakoil.com, also das ohne ‘-‘) hat das ja auch versucht und wurde insb. deswegen auch ziemlich angegriffen… also weil er möglich Implikationen dargestellt hatte. Ich habe das ja hier (http://limitstogrowth.de/etp-modell/) breit dokumentiert.

      Ich denke jedoch auch, das die Darstellung der Theorie und des Datenmaterials – und dann die Ableitung von möglichen Implikationen zwei paar Schuhe sind, welche nicht vermischt werden sollten. Der zweite Schritt ist jedoch schwer abzuschätzen, da Öl – wenn das ETP-Modell stimmt – schon heute massiv von den anderen fossilen ‘energetisch subventioniert’ werden dürfte. Öl hat jedoch ein paar Eigenschaften, welche es sehr wertvoll und attraktiv machen – weswegen es meiner Ansicht nach noch im aktuellem Maßstab gefördert wird. Und die Konsumenten bezahlen auch den entsprechenden Ausgleich dafür… nur das der Preis ggf. nicht mehr den Aufwand reflektiert – u.a. wegen dem günstigen Zinsniveau.

      Dadurch ist Öl zu ‘billig’ und die Konsumenten haben dann (leider?) noch zusätzliches Geld für andere Nachfrage (letztendlich Energieverbrauch) über. Fürs Klima und die zukünftige Sicherung der Energiebereitstellung ist das natürlich nicht gut. Aber Zentralbanken, Politikern und der Wirtschaft geht es erst einmal um Wachstum JETZT.

      Unsere Zivilisation ist eben eine wärme Produzierende Maschine… (Tim Garret)

    • Hendrik Altmann sagt:

      Für nicht Physiker ist das alles schwer zu durchschauen, besonders auf Basis der Thermodynamik.

      So können wir hier schlecht Kritik oder Zustimmung ausüben, da aber der Aufwand und Energieinvest immer mehr steigt bei der Ölförderung und dies sich mit dem Modell der Hills Group gut vergleichen lässt, (ERoEI) wird wohl der thermodynamische Ansatz der Hills Group richtig sein.

      Immer mehr Experten sehen den Peak in der Förderung zwischen 2020 und 2030, so auch die Hills Group.

      Dem Förderpeak wird ein Demandpeak vorauseilen, entweder durch zu hohe Konsumentenpreise oder/und zu hohe Produktionspreise.

      https://oilprice.com/Energy/Crude-Oil/US-Shale-Production-May-Be-Plateauing.html

      Die Shaleoilproduktion dürfte wohl schon vor 2025 peaken und auch die OPEC und Russland dürften dann am wirtschaftlichen Maximum fördern.

      Spannend wird auch in den nächsten 2 Jahrzehnten sein wie stark sich nun die EE und die Erdgasnachfrage/Produktion entwickeln.

      Mir stellt sich die Frage ob eine gesteigerte Erdgasproduktion die Declineraten einer post Peakoil Ära abmildern/kompensieren könnten, bzw. ob dies möglich ist um noch mehr Jahre zu gewinnen um andere Formen der Energiebereitstellung effizienter zu gestalten und so auch wirtschaftlicher.

  3. Markus Mayr sagt:

    Hallo Bernd,
    wir sind hier inzwischen ein kleiner Kreis der an dem Thema interessiert ist.
    Jedem ist hier mehr oder weniger klar, welche Konsequenzen ein absenken der Ölförderung bedeutet.
    Man braucht sich dazu nur die Tagesschauen von 1973 ansehen.
    Damals war dies nur eine bewusste reduktion um 20%
    Ich bin inzwischen an einem Punkt, da einerseits die Weltbevölkerung immer mehr wächst und andererseits die Ressourcen Beschaffung allgemein aufwändiger wird, das ich Dinge im kleinen verändere. Schon aus diesem beiden Gründen werden viele Produkte immer teuerer im Verhältnis zum Einkommen werden.
    Daher tausche ich Stück für Stück defekte Produkte durch einfachere und langlebiger aus, ohne das ich mein Lebensstandard dadurch absenken muss.
    z.B eine Quarzuhr durch eine Automatk, oder eine Kehrschaufel aus Kunststoff durch eine aus Metall.
    Die Preisunterschiede sind meistens minimal im Verhältnis was diese Produkte länger halten.
    Man könnte auch sagen: Wer billig kauft, kauft zweimal.

  4. Ist das jetzt ernst gemeint oder ist es ein Scherz?
    Wie auch immer, ich nehme mal an es ist ernst gemeint.
    Die Erde ist ein zum Weltall hin offenes System.

    Wir haben keinen Temperaturfühler im Erdkern und wir wissen erst recht nicht exakt wie die Temperatur sich dort in den letzten paar hunderttausend Jahren entwickelt hat. Sicher ist, aber, dass der Erdkern sich abkühlt. Eben weil die Erde ein zum Weltall hin offenes System ist UND weil zwischen Erdkern und Weltall ein Temperaturunterschied von ca. 6000 Grad besteht. Das ist sehr sicher. Die Abkühlung des Erdkerns erfolgt trotzdem nur sehr, sehr langsam, weil die Isolierung an dem meisten Stellen viele Kilometer dick ist.

    Die fossilen Energieträger haben beim Prozess ihrer Einlagerung im Laufe der Zeit eine höhere Temperatur angenommen, weil sich durch geologische Prozesse dicke Gesteinsschichten über die Lagerstätten geschoben haben.

    Der Erdkern verliert auch durch solche geologischen Prozesse, einschließlich der auch davon Verursachten Erdbeben, Vulkanausbrüche und Anhebungen und Faltungen von Gebirgen an Energie und der Erdkern wird dadurch kälter.

    Ich möchte hier sogar behaupten, dass die fossilen Energieträger überhaupt nur entstehen konnten, weil die Erde thermisch ein offenes System ist und weil der Erdkern sehr viel wärmer als das die Erde umgebenden Weltall ist. Dadurch kühlt die Erde ab, was zu einer Schrumpfung der den Erdkern umgebenden Erdkruste führt. Das wiederum sorgt für eben jene geologischen Prozesse, bzw. Verschiebungen von Gesteinsschichten, die unter anderem dazu geführt haben, dass Erdöl- und Kohlelagerstädten oft tausende Meter tief liegen.

    Wenn wir Öl, Gas und Kohle nun aus der Tiefe herausholen oder auch wenn wir Geothermie nutzen, fördert das sicher auch die Abkühlung der Erde und damit auch diese thermisch/geologischen Schrumpfprozesse mit all ihren Folgen.

    Ich sehe aber nicht, wie sich daraus eine Verschlechterung des Wirkungsgrades der Ölförderung ableiten lässt.

    Der Kern der ETP-Modells ist übrigens, so wie ich es verstanden habe, dass die Hill’s Group über die bekannten historischen Preise für ein Fass Öl und über den ebenfalls bekannten Heizwert von einem Fass Öl den Energieverbrauch für die Ölförderung von einem Fass Öl abgeleitet haben.
    In https://www.freizahn.de/2016/10/erschoepfung-das-schicksal-des-oelzeitalters/ hatte ich versucht das verständlich darzustellen.

    Ich zitiere hier zusätzlich einen wie ich meine zentralen Abschnitt aus “6.1 Affordability “, Seite 31, der Hill’s Studie:
    “To determine the affordability range it is first observed that the price of a unit of petroleum can not
    exceed the value of the economic activity that the energy it supplies to the end consumer can generate.
    To exceed that value would imply that the value of petroleum to the economy would have a neutral
    effect; its use would not increase GDP by more than its cost. This analytical technique does not negate
    the economic premise of supply and demand, it supersedes it. Producers must receive a price that is at
    least equal to its cost of production, and consumers can pay no more than the value of the economic
    activity that it can generate. When production costs exceed what the end consumer can afford to pay;
    production is curtailed, and eventually ceases.
    To determine the maximum affordable price to the end consumer it is necessary to derive two values:
    1) the useable energy delivered per unit,
    2) the dollar value of the goods and services that energy can generate.
    Energy is a commodity with a monetary value, and that value is determined by market forces. Graph#
    12 gives the historic dollar value of energy in BTU/$. The useable energy delivered to the end
    consumer is derived from the ETP Model. To use dollars as a metric in the computation of affordability
    it is first necessary to show that a relationship exists between the energy values generated by the ETP
    model, and and the BTU/$ function. That is demonstrated in Graph# 30:
    Graph# 30 is generated by the best fit curve of ETP vs ln(BTU/$). It is a power function with a
    correlation coefficient of r=0.983. It demonstrates that as the energy to produce petroleum, and its
    products increases, BTU/$ value declines. Because the BTU/$ function is the mean of all energy
    sources used between the years 1970 and 2007, petroleum has followed that mean closely. It indicates
    that the gross energy contribution of all sources has an equal impact on the economy. It is the
    characteristics of the the specific source that determines how, and if it is used.To determine the affordability range it is first observed that the price of a unit of petroleum can not
    exceed the value of the economic activity that the energy it supplies to the end consumer can generate.
    To exceed that value would imply that the value of petroleum to the economy would have a neutral
    effect; its use would not increase GDP by more than its cost. This analytical technique does not negate
    the economic premise of supply and demand, it supersedes it. Producers must receive a price that is at
    least equal to its cost of production, and consumers can pay no more than the value of the economic
    activity that it can generate. When production costs exceed what the end consumer can afford to pay;
    production is curtailed, and eventually ceases.
    To determine the maximum affordable price to the end consumer it is necessary to derive two values:
    1) the useable energy delivered per unit,
    2) the dollar value of the goods and services that energy can generate.
    Energy is a commodity with a monetary value, and that value is determined by market forces. Graph#
    12 gives the historic dollar value of energy in BTU/$. The useable energy delivered to the end
    consumer is derived from the ETP Model. To use dollars as a metric in the computation of affordability
    it is first necessary to show that a relationship exists between the energy values generated by the ETP
    model, and and the BTU/$ function. That is demonstrated in Graph# 30:
    Graph# 30 is generated by the best fit curve of ETP vs ln(BTU/$). It is a power function with a
    correlation coefficient of r=0.983. It demonstrates that as the energy to produce petroleum, and its
    products increases, BTU/$ value declines. Because the BTU/$ function is the mean of all energy
    sources used between the years 1970 and 2007, petroleum has followed that mean closely. It indicates
    that the gross energy contribution of all sources has an equal impact on the economy. It is the
    characteristics of the the specific source that determines how, and if it is used.
    Zitat Ende.
    In der Realität sieht das dann noch etwas anders aus, weil die Produzenten sehr wohl zeitweise auch dann Öl fördern und anbieten, wenn der Preis unter den Produktionskosten liegt.
    Auf der Seite der Verbraucher können zudem aus militärischen, politischen und religiösen Erwägungen (Religion des Fortschritts) eigentlich viel zu hohe Energiepreise bezahlt werden. Man macht das dann über Kredite die man nicht mehr tilgen kann. Alternativ ist es möglich Energiequellen per Raub und Plünderung zu übernehmen und aus zu beuten. So gesehen sind die Annahmen der Hill’s Studie etwas weltfremd, weil sie eine Welt seriöser, ehrlicher Kaufleute und Unternehmer unterstellen, während in der Realität auch Betrüger und sogar staatlich organisierter Raub und Raubmord vorkommen, wenn es sich um so etwas wichtiges wie Energiequellen handelt.Solche Antworten auf Energiekrisen werden unsere Zukunft eher bestimmen, als die vor dem gesamten Energieflüsse der Erde gesehen eher kleinen Wärmeenergieflüsse, die mit der Ölförderung verbunden sind.

    • Berndt sagt:

      Hallo Christoph,
      zu deinem Zweifel:

      Der Kern der HG-Studie sind die Seiten 1-19 – da taucht der Ölpreis noch gar nicht auf. Im Grunde besteht die Studie aus zwei Teilen: dem thermodynamischen Teil und dem Preisteil. Den thermodynamischen Teil hat kaum einer verstanden – der Preisteil ist dann verständlich, wenn man den thermodynamischen Teil akzeptiert. Allerdings – Zum Preis habe ich überhaupt nichts gesagt.

      Zu deinem Argument:
      „Ich sehe aber nicht, wie sich daraus eine Verschlechterung des Wirkungsgrades der Ölförderung ableiten lässt.“
      Ich habe den Verdacht, dass du die ersten Folien einfach übersprungen hast. Da erkläre ich den Zusammenhang mit dem zweiten Hauptsatz. Der zweite Hauptsatz ist ein Naturgesetz. Der Motor deines Wagens funktioniert nach den Gesetzen der Thermodynamik, genau wie die Ölförderung. Ölförderung ist nicht nur das mechanische Herausheben des Öls aus der Erde, sondern hat immer die Nebenwirkung, dass Temperaturen beeinflußt werden. Da liegt das Problem.

      • Hendrik Altmann sagt:

        Ich denke der Teil mit den kumulativ aufstockenden Temperaturen ist etwas schwer verständlich, ich kann mir vorstellen das dies anders gemeint ist als Christoph das hier aufgenommen hat, ich hab das im ersten Moment denke ich auch falsch verstanden.

        Vielleicht ist an dieser Stelle ein etwas ausführlicheres und besser verständliches Beispiel möglich für nicht Physiker.

        @Christoph, die Erde strahlt Energie in Form von Infrarotstrahlung in den Raum ab, gleichzeitig produziert die Erde aber auch Wärmeenergie durch A) Verstrahlung radioaktiver Elemente und B) Reibung durch Gravitation.

        Die Erwärmung verringert sich weil der Mond sich immer weiter von der Erde entfernt und weil der peak der Verstrahlung von radioaktiven Elementen schon einige Zeit überschritten ist.

        Die Folge ist ein abnehmen des Vulkanismus und damit ein stetiges sinken des CO2 Gehaltes in der Atmosphäre durch die Umwälzung der Erde, damit einher geht ein absinken der Temperaturen.

        Der Erdkern wie auch immer konnte seine Temperatur relativ stabil halten die letzten Milliarden Jahre und wird dies wohl auch noch viele weitere Millionen Jahre tun, die Abkühlung erfolgt sehr langsam aufgrund der starken Isolierung und der Entstehung von Wärme durch Gravitation/Reibung/Druck.

        An dem Punkt wo ein sich weiter verminderter Vulkanismus für die Bewohner der Erde zum Problem wird, strahlt die Sonne schon so stark das komplexes Leben auf der Erde recht unwahrscheinlich wird.

        Die Erde würde ich allerdings auch als Laie nicht als geschlossenes System sehen, da halt Wärme in Form von Infrarotstrahlung in das Universum abgestrahlt wird, also sich die Entropie der Erde auf diesen Weg verringert und im Universum erhöhen müsste, wenn das Universum ein geschlossenens? System ist…

        • Hendrik Altmann sagt:

          http://www.phyx.at/unordnungweltall/

          Hier auch noch mal eine gute Erklärung von Entropie und das Planeten und Sterne keine abgeschlossenen Systeme sind.

          Es also immer einen Entropiefluss von Planeten und Sternen zum Universum gibt, dieser Prozess ist unumkehrbar ohne die Beteiligung von Arbeit.

          Dieser Entropiefluss wird erst gestoppt wenn die maximale Entropie im Universum erreicht ist, also alles gleich unordentlich.

          Praktisch tickt im Hintergrund immer eine Uhr, irgendwann ist im Universum alles tod.

          Was natürlich wie von Christoph richtig erwähnt, das hier gezeigte Modell von Berndt für uns noch schwerer zu verstehen ist, da hier von einem geschlossenem System die Rede ist.

          Wie auch von Christoph angezeigt ist der Ansatz über die Btu Einheiten hier leichter zu folgen, oder dem typischen ERoEI System.

        • Berndt sagt:

          Hallo Hendrik,

          auf Folie 13 habe ich versucht, den Effekt der kumulierenden Temperaturen verständlich zu erklären. Im Datenblatt der Tabellenkalkulation ist das ganze in Zahlen gefasst. Spalte T enthält die langsam ansteigenden Temperaturen entsprechend Gleichung 9.

          • m.sastre sagt:

            Zweifellos bringen Deine Berechnungen die meisten Foristen an die Grenzen ihrer Fähigkeiten und auch ich muss zugeben, nicht das nötige fachliche Rüstzeug zu besitzen, um Deine Berechnungen würdigen zu können. Ich halte dennoch die Einwände, die c.b.eingebracht hat, für diskussionswürdig. Es ist mir schwer nachvollziehbar,dass die durch die Ölförderung der letzten 150 Jahre freigesetzte Energie tatsächlich relevant sein könnte, wenn man das Volumen etwa mit der im selben Zeitraum freigesetzten Energíe durch vulkanische Aktivität ins Verhältnis setzt.
            Was ich allerdings überhaupt nicht verstehe ist,inwiefern die Freisetzung von Energie in Form von Wärme, die sich bei der Förderung, insbesondere aus grossen Tiefen zweifellos ergibt, den energetischen Förderaufwand weiter steigert. Lässt sich dieser Effekt in zwei, drei Sätzen erläutern?

            • Berndt sagt:

              1. Die Störung eines thermischen Gleichgewichts benötigt externe Energiezufuhr (Folie 5)
              2. Der äußere Erdmantel ist in thermischen Gleichgewicht (Folie 8)
              3. Ölförderung stört das thermische Gleichgewicht (Folie 13)

          • Hendrik Altmann sagt:

            Ein Punkt macht mir einfach Kopfschmerzen und das ist das geschlossene System was vorausgesetzt wird sowie das thermische Gleichgewicht.

            Die Erde sowie auch der Erdmantel ist kein geschlossenes System, es verliert Wärmeenergie an das Universum in erheblichem Maße, über die großflächige Abstrahlung von Infrarotstrahlung an das Universum, hier wird viel mehr Wärmeenergie abgestrahlt als alle Prozesse in und auf der Erde produzieren können.

            Dazu wird Wärmenergie neu generiert einmal durch das Verstrahlen von radioaktiven Elementen sowie durch Gravitationsenergie die in Reibung und Druck folgt gleich Wärme.

            Es wird also immer neue Wärmeenergie im Erdinneren produziert in gigantischen Mengen, der Verlust wie auch immer ist größer, es wird mehr Wärmeenergie abgestrahlt als produziert wird.

            Nun das thermische Gleichgewicht existiert also überhaupt nicht, die Erde kühlt langsam aus, das Gleichgewicht ist erreicht wenn dieser Prozess gestoppt ist, also das Erdinnere so weit abgekühlt ist das es keinen Entropiefluss mehr gibt.

            Und nun haben menschliche Eingriffe in diesen Prozess einen signifikanten Einfluss auf das Endergebniss?

            Nein, die Erde kühlt nahezu mit der selben Geschwindigkeit aus wie als ob wir nicht in der Erde rumbohren würden.

            • Berndt sagt:

              Hallo Hendrik, ich möchte nochmal auf das Blatt mit der Tabellenkalkulation hinweisen:
              Da habe ich eine Abschätzung versucht, wie groß der thermisch beeinflusste Anteil der Erde ist:
              Für eine Ölschicht von 2 m Dicke entspricht die bisher geförderte Ölmenge einem Quadrat von 327 km Seitenlänge. Nach 100 Jahren fliesst Wärme im Erdmaterial 46 m weit, deswegen wird eine Erdschicht von etwa 92 m Dicke um das Ölquadrat beeinflußt. Diese Masse ist zwar riesig, aber doch nur ein Bruchteil des Erdmantels. Ölfelder liegen normalerweise nicht in Vulkangebieten.

              In Gleichung 14 kürzt sich die involvierte Erdmasse raus, deswegen mögen die Angaben für das Verständnis nützlich sein, haben aber keinen Effekt auf das Ergebnis.

    • Doomina sagt:

      Ja, die Physik ist nicht leicht zu verstehen, aber das Prinzip das dahinter steht ist einfach:

      Ölförderung kostet Energie.

      Je größer die Tiefe der Öllagerstelle, desto mehr Energie wird für die Förderung benötigt.

      Mit der Tiefe steigt auch die Temperatur der Öllagerstätte.

      Aus der Lagerstättentemperatur kann man im Umkehrschluss darum die für die Förderung benötigte Energie berechnen.

      Und ab einer bestimmten Temperatur benötigt man eben mehr Energie für die Ölförderung als in dem geförderten Öl enthalten ist.

      Die Details dieser Berechnung muss man im Grunde nicht kennen, es reicht zu verstehen, daß das so ist.

      • Hendrik Altmann sagt:

        Das verstehe ich ja auch, aber warum sollten sich Temperaturen kumulativ aufstauen?

        Das ist der Punkt den ich nicht nachvollziehen kann.

        Das die Förderung immer aufwendiger wird hab ich schon vor 20 Jahren kapiert…

        Ebenso verstehe ich nicht warum von einem geschlossenem System geredet wird wenn dies nicht so ist.

        • m.sastre sagt:

          Genau das ist auch mein Verständnisproblem. Das Förderung aus zunehmend tiefer liegenden,kleineren in ungünstigem Gestein vorkommenden Öllagerstätten teurer wird ist logisch nachvollziehbar. Warum die höheren Temeraturen dort ursächlich für einen steigenden Energieaufwand bei der Förderung sein sollen ist für mich hingegen nicht nachvollziebar. Mit der ausgeleiten Wärmeenergie wird eine Entsprechende Masse in Form des Öls ausgeleitet. Für den Erdmantel ergibt sich hieraus deshalb kein Temeraturunterschied bzw. Energetischer Durchschnittsverlust. Die in die Atmosphäre geleitete Energie kann sich aufgrund der Abstrahlung kaum nennenswert akkumulieren und dürfte nur einen Bruchteil der durch normale geologische Prozesse und im Übrigen durch Verbrennung fossiler Brennstoffe freigesetzten Wärmeenergie ausmachen. die konkrete Frage, in welcher Form ein Ölförderer, der aus diesen tief liegenden, heissen Öllagerstätten fördert aus den von Berndt berechneten Gründen eine steigende Energie investieren muss, bleibt für mein Verständnis bisher unbeantwortet. Oftmals scheitern komplizierte und durchaus richtige Berechnungen daran, das irgendeine Grundannahme von vornherein falsch ist. Der Versuch einer Kritik der Berechnung scheitert, weil diese durchaus richtig, eine Grundanahme jedoch falsch sein kann. Bestes Beispiel hierfür sind die durchaus komplexen Rechenmodelle der Ökonomen, die regelmässig falsche Ergebnisse liefern, obwohl die Berechnungen durchaus korrekt sind.

          • Berndt sagt:

            Hallo,
            Vorab: Wärme ist eine Energieform, genau wie die chemische Energie des Rohöls, oder wie potentielle Energie im Gravitationsfeld.

            Erklärung in einer Folge von Sätzen:
            Die Erde ist seit Jahrhunderttausenden in thermischen Gleichgewicht, außer in Vulkanischen Gebieten. (Folie 7,8)
            Daher ist das Ölreservoir im thermischen Gleichgewicht mit der gesamten darüber- und darunter liegenden Erdschicht und auch der Erdoberfläche.
            Ölförderung transportiert mit dem Öl auch Wärme aus dem Erdinneren. (Folie 9)
            Dadurch wird das thermische Gleichgewicht beim Reservoir verändert, eine kleine Temperaturdifferenz zwischen Erdoberfläche und Ölreservoir relativ zum Gleichgewicht baut sich auf. (Folie 11)
            Die Temperaturdifferenz kann man mit Gleichung 5 bestimmen.
            Die Arbeit, um diese Temperaturdifferenz zu überwinden, ist Temperaturdifferenz mal Wärmekapazität (Gleichung 13), Diese Arbeit ist bei der Ölförderung aufzubringen.
            Im ersten Jahr ist die Temperaturdifferenz Null, nächsten Jahr ist die Temperaturdifferenz vorhanden, im dritten wird sie größer usw. Das ist der kumulative Effekt.
            Die Arbeit wird jedes Jahr größer. Die Arbeit ist der Energieaufwand, der zur Ölförderung jedes Jahr nötig ist.
            Irgendwann ist sie größer als der nutzbare Energieinhalt des Öls (Folie 23).

            „Die konkrete Frage, in welcher Form ein Ölförderer, der aus diesen tief liegenden, heissen Öllagerstätten fördert aus den von Berndt berechneten Gründen eine steigende Energie investieren muss, bleibt für mein Verständnis bisher unbeantwortet“
            Die Tatsache, dass die Reservoirs wärmer als die Erdoberfläche sind, verhindert die Erkenntnis der Tatsache, dass es sich trotzdem um ein Gleichgewicht handelt. Nach dem zweiten Hauptsatz ist die Energie zur Veränderung eines thermischen Gleichgewichts immer von außen aufzubringen. Wenn man akzeptiert, dass es ein Gleichgewicht ist, ist die Notwendigkeit externer Energiezufuhr sofort klar.

  5. EnergyAudit sagt:

    Thanks Berndt,

    I haven’t gone through all the equations in the study, but this comes another strong voice seconding another thesis on the subject published in late 2017:

    “No device can produce energy in excess of the total energy put into constructing it”.

    https://the-fifth-law.com/pages/press-release?peak=berndtslides

    EROEI:

    https://the-fifth-law.com/pages/eroi-revised?eroi=berndtslides

    Thanks Berndt, the concept of the capacitor is novel and inspiring. Please keep these unique and distinguished works coming.

  6. Patrick sagt:

    http://www.achgut.com/artikel/schon_mal_den_blackout_ueben

    Ich bin mal gespannt, wie viele Jahre es noch dauert, bis den Menschen klar wird, dass die deutsche Energiewende ein Totaldesaster ist.

  7. h.c. sagt:

    Ich war mal wieder kreativ und habe einen Artikel über Abbruchkanten, Zeiträume und Kollaps verfasst: http://limitstogrowth.de/2018/06/05/von-kollaps-abbruchkanten-und-naechster-wirtschaftskrise/

    Im Artikel gehe ich über einige Studien und gebe noch ‘meinen Senf’ dazu. Ist quasi ein Folgeartikel zu meinem Komplexitäts-Artikel hier. Da er jedoch nicht sehr optimistisch ist habe ich davon abgesehen ihn hier als Gastartikel einzustellen. Zudem hoffe ich auch noch, das die Diskussion zum ETP-Modell hier weiter geht.

    Wegen der DSGVO ist der Kommentarbereich bei limitstogrowth.de leider nicht mehr verfügbar. Ich bräuchte ein HTTPS-Zertifikat und der (geldliche) Aufwand stände in keiner Relation. Ich hatte jedoch für peak-oil.com einiges im Sinne der DSGVO umgesetzt, so das dieses Forum hoffentlich unbeschwert weiter existiert.

    • Patrick sagt:

      Ich persönlich finde ja diese geballte Ansammlung von Problemen immer sehr niederschmetternd. Zumal es offenbar kein Ausweg aus dem Dilemma gibt.
      Wenn man die einzig verblibene Frage “Was tun?” nicht wirklich beantworten kann, ist das schon frustrierend.

      PS: trotzdem Dankeschön von meiner Seite für die übersichtliche Zusammenfassung.

  8. Berndt sagt:

    Anmerkungen zur Diskussion:
    Ich habe die Folien zum ETP V2 vorher einzelnen Leuten gezeigt, und dann einer Gruppe von 80 Leuten. Es passierte genau das gleiche wie hier: Einzelne Fragen zum Verständnis, dann nichts mehr.
    Ich nehme an, dass das Thema für die meisten zu abstrakt ist, aber ich gehe davon aus, dass einzelne ein ausreichendes Wissen in Physik und Thermodynamik haben, und auch den Wunsch, die Folien genau zu überprüfen.
    Wenn einer einen gravierenden Fehler gefunden hätte, hätte er sich gemeldet. Bisher hat sich keiner gemeldet. Einzelne haben immerhin gesagt, dass sie alles nachvollziehen können. Die Aussage, dass das Modell stimmt, haben nur zwei getroffen.
    Mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit stimmt das Modell daher. Selbst wenn bestimmte Effekte (Einsatz anderer Energieformen, ungenaues Datenmaterial) einen Einfluß haben, wird der steile Anstieg der ETP-Kurve diesen schnell kompensieren.
    Wer es nicht glauben kann: Sprecht mit Bekannten darüber, die sich mit Physik oder Ingenieurwissenschaften auskennen.

    Nochmal zur Bedeutung des Foliensatze:
    Ein Gesetz der Physik sagt aus, dass Ölförderung sich in vier Jahren energetisch nicht mehr lohnt !
    Es gibt ein extrem hohes Risiko, dass die ölbasierte Zivilisation nur noch eine Lebensdauer von 4 bis zehn Jahren hat. Da der Energieaufwand der Ölförderung immer mehr steigt, wird Ölförderung sich für die Globale Industrie finanziell bald nicht mehr lohnen. Der Zusammenbruch der Ölindustrie wird nicht mit hoher Ölpreisen einhergehen, sondern mit niedrigen und einem Wirtschaftscrash.
    Wirtschaftsfachleuten lieben die These, dass ein Mangel an billigen Öl zu Förderung von teurerem Öl führen wird, und Peak Oil mit Ölpreisen deutlich über 100 Dollar einhergehen wird. Bei Einbeziehung der Physik ist diese These Blödsinn.
    Peak Oil ist daran erkennbar, dass den Förderländern die Ölpreise zu niedrig sind (siehe Venezuela) und den Verbrauchern die Preise zu hoch sind (Truckerstreik in Brasilien, Steuersenkung in Indien).

    • h.c. sagt:

      Hallo Berndt & allen anderen hier,

      der Beitrag wurde jetzt ca. 800 mal aufgerufen – wie viele doppelte aufrufe (zum schauen ob neue Kommentare da sind), robots, etc. pp. dabei waren kann ich nicht sagen. gehen wir mal von 300 ‘wirklichen’ Aufrufen aus.

      Das Thema ist auch für mich schwer. Weil ich eben -> eine einzige <- für mich sehr abstrakte Annahme treffen muss… bzw. eine die nicht intuitiv ist. Grundsätzlich seghe ich die Problematik die das ETP-Model beschreibt generell gegeben – nur das dass ETP-Modell die zeitliche Komponente nach vorne rückt.

      In Bezug auf die Preis beschreibt auch Gail Tverberg das gleiche wie Du.

      Ggf. liegt es ja daran, das viele sowieso nicht sehen, wie das Gesamtsystem länger als 2030-35 stabil gehalten werden kann? – Und praktizieren schon ein bisschen ‘Carpe Diem’.

      Angesichts der doch überschaubaren Zugriffe auf dieses Blog denke ich zudem, das nur sehr, sehr wenigen Menschen das wahre Ausmaß in dem die globale Zivilisation steckt wirklich bewusst ist. Also nicht nur das Sie es abstrakt ‘Wissen’, sondern das dieses Wissen wirklich ganz tief durchgedrungen ist…

    • Patrick sagt:

      Ich weiß gar nicht genau, welche Reaktion du dir denn von uns hier erhoffst, Berndt.

      Zwar ist diese thermodynamische Untersuchung für mich tatsächlich sehr abstrakt und im Endeffekt auch nicht überprüfbar, aber das große Bild der globalen Ölförderung ist mir inzwischen genau so bekannt wie allen Lesern hier.
      Das ETP-Modell an sich ist ein toller Ansatz und hat im Grunde das bestätigt, was ja hier im Blog allgemein schon länger befürchtet wird.
      Wir befinden uns im Endspiel, das ist hier jedem klar. Und dass dies gravierende Auswirkungen auf unsere Zivilisation haben wird, steht völlig außer Zweifel. Mit wie viel zeitlicher Verzögerung dann diese Auswirkungen auch tatsächlich sichtbar werden, das ist eine andere Frage.

      Nur können wir aber mit diesem Wissen trotzdem auch nicht sonderlich viel anfangen, außer sich zumindest mental auf gewaltige Veränderungen in der Welt einzustellen und für sich selbst möglichst gute Entscheidungen zu treffen (wie/wo wohne ich, wofür gebe ich Geld aus etc.)

      Was bleibt sonst schon groß?

    • Hendrik Altmann sagt:

      Das die Ölförderung zwischen 2020 und 2030 peaken wird sehen sehr viele Modelle nur warum sollte das mit niedrigen Preisen einher gehen?

      Aus Rücksicht auf die Konsumenten?

      Würden derzeit nicht alle Produzenten nahe an der Kapazitätsgrenze produzieren hätten wir doch schon wieder Preise von 100 Dollar das Fass.

      Es gibt zwei Wege wie Peakoil einhergeht entweder würgen hohe Preise das Nachfragewachstum ab oder niedrige Preise würgen die das Produktionswachstum ab.

      Ist die Ölproduktion unter starkem Wettbewerbsdruck pendelt sich der Preis in der Mitte der zwei Extreme ein (keine Absprachen beim Preis/ Kartelle)

      Etabliert sich wieder ein starkes Kartell werden die Preise ehr höher liegen 80-100 Dollar, denn warum sollten die restlichen wirtschaftlich förderbaren Ölreserven ohne Profit verschleudert werden.

      Und selbst ohne Kartell werden Preise von 80-100 Döllar wohl wieder normal werden die nächsten Jahre, denn die Nachfrage wird wohl auch weiter ansteigen in dieser Preis range.

      Es fehlen schlicht die Kapazitäten, Saudi Arabien fördert praktische nahe der Fördergrenze ebenso Russland und wenn das Permian am Förderpeak ist sind die USA auch endlich angekommen, da ist einfach nicht mehr so viel was wirtschaftlich erschlossen werden könnte bei 80 -100 Dollar.

      Die Zahlen über den jährlichen Decline bei den alten Ölfeldern die jedes Jahr ausgeglichen werden müssen sind auch erschreckend hoch, das gekoppelt mit dem starken Nachfrage Jahren 2017 und 2018 wundert es mich wie die Ölindustrie das überhaupt schafft noch so viele neue Kapazitäten ans Netz zu bringen…

      https://www.iea.org/oil2018/

      Interessant ist hier die Grafik mit den Decline Zahlen 2010-2017 diese Förderabfälle in den alten Feldern müssen jedes Jahr durch neue Kapazitäten ausgeglichen werden + dem Nachfragewachstum.

      Auch interessant das die Kapitalinvestments in Exploration nur sehr langsam wachsen und wahrscheinlich sehr bald endgültig stagnieren und abfallen werden, da der RoI hier diese Exploration nach Öl bald schon nicht mehr rechtfertigen dürfte.

      Ich sehe eine starke Transformation hin zu Erdgas in der Zukunft, praktisch als kurzzeitiger Buffer für das kommende post peak Ölzeitalter auch Kohle sollte wieder etwas mehr gefördert werden.

      Und dann die Sintflut xD
      Ach wenn es nicht so dramatisch wäre :/

      Aber so ist das Leben, es ist fordernd und bekommt nie genug, Wachstum um jeden Preis, das ist kein Menschending so funktioniert alles Leben auf diesen Planeten aber es würde auch nicht anders funktionieren, da ist kein anderer Weg, nur dieser, das Leben spielt immer nach dem Motto alles oder nichts.

      Aber wer weiss vielleicht retten uns doch noch die Nuklearreaktoren der 4ten Generation, vielleicht werden wir noch das Stück effizienter damit eine Hochtechnologie Zivilisation überleben kann.

      Das Leben wird wohl wieder härter aber villt. ist es noch nicht das dunkle Ende was wir hier vorhersehen.

      Wir werden sehen, denn am Steuer ist stets der Wettkampf der das Chaos was wir Leben nennen ordnet und lenkt, schauen wir mal wo es uns hin lenkt.

      • Berndt sagt:

        Hallo Hendrik,

        dass das Ende des Ölzeitalters mit niedrigen Preisen einhergehen muss, kann man so erklären:
        Das Ende wird kommen, nicht weil kein Öl mehr da ist, sondern weil der Energieaufwand so groß wird wie der Energieinhalt von Öl.

        Wenn das der Fall ist, gibt es keine sinnvolle Anwendung von Öl mehr:
        1. Heizen mit Öl: Um das Öl zu fördern, braucht man dann eine andere Energiequelle X. Den Energieaufwand zur Förderung von Heizöl aufzubringen, lohnt sich nicht mehr, man kann ja gleich mit der Förderenergie X heizen. Denn jede Umwandlung von einer Energi is mit Verlusten behaftet.
        2. Stromerzeugung mit Öl: Genau das gleiche, man kann den Strom gleich mit X erzeugen.
        3. Autofahren: Nehmen wir an, X sei Elektrizität aus Windenergie. Elektrizität kann man gleich in die Batterie des Autos einspeisen und hat einen hohen Wirkungsgrad.
        Wenn man erst Öl fördert und das in den Tank füllt, hat man bei der Verbrennung einen Wirkungsgrad von 30%-40%. Lohnt sich auch nicht.
        Niemand wird mehr Geld für Öl ausgeben, die direkte Verwendung der Energie X ist wirtschaftlicher.

        Das Ende des Ölzeitalters MUSS mit niedrigen Preisen kommen !

      • Berndt sagt:

        Etwas fehlerfreier:
        Hallo Hendrik,

        dass das Ende des Ölzeitalters mit niedrigen Preisen einhergehen muss, kann man so erklären:
        Das Ende wird kommen, nicht weil kein Öl mehr da ist, sondern weil der Energieaufwand so groß wird wie der Energieinhalt von Öl.

        Wenn das der Fall ist, gibt es keine sinnvolle Anwendung von Öl mehr:
        1. Heizen mit Öl: Um das Öl zu fördern, braucht man dann eine andere Energiequelle X. Den Energieaufwand zur Förderung von Heizöl aufzubringen, lohnt sich nicht mehr, man kann ja gleich mit der Förderenergie X heizen. Denn jede Umwandlung von einer Energieorm in eine andere ist mit Verlusten behaftet.
        2. Stromerzeugung mit Öl: Genau das gleiche, man kann den Strom gleich mit X erzeugen.
        3. Autofahren: Nehmen wir an, X sei Elektrizität aus Windenergie. Elektrizität kann man gleich in die Batterie des Autos einspeisen und hat einen hohen Wirkungsgrad.
        Wenn man erst Öl fördert und das in den Tank füllt, hat man bei der Verbrennung einen Wirkungsgrad von 30%-40%. Lohnt sich auch nicht.
        Niemand wird mehr Geld für Öl ausgeben, die direkte Verwendung der Energie X ist wirtschaftlicher.

        Das Ende des Ölzeitalters MUSS mit niedrigen Preisen kommen !

  9. Markus Mayr sagt:

    Hallo Berndt,
    ich denke wir sind Global gesehen schon in der von Dir und Gail beschriebenen Situation, jedoch merken wir das Ganze im “reichen Deutschland” noch nicht wirklich.
    Je ärmer Länder sind,desto eher sieht man die Auswirkungen. z.B.
    In Venezuela lohnt sich die Förderung schon nicht mehr, und in Mexiko lieg die Ölförderung bei einigen Ölfeldern still, da sich die Förderung finanziell nicht lohnt.
    Auf der anderen Seite gibt es wahrscheinlich genügend Länder in denen sich die Bürger vom PKW verabschieden und in Richtung Fahrrad, Bahn oder Eselkarren gehen.
    Wenn der nächste Abschwung kommt, wird die Situation wahrscheinlich noch deutlicher werden und die nächsten Länder/Gesellschaften wird es erwischen mit all den sozial negativen Folgen.

  10. h.c. sagt:

    Ich möchte hier nur kurz auf ein durchaus kurzweiliges Interview mit Paul Ehrlich (Population Bomb) bei NBL hinweisen.

    Das was besprochen wird ist ziemlich umfassend und nicht unbedingt optimistisch…

    Ich recherchiere ja auch gerade für mich das komplette Thma EMF (Mikrowelle, Mobilfunk, elektrische und magnetische Felder….) und bekomme auch da das gruseln – insb. in Anbetracht dessen wie sich die (Um-)Welt da in den letzten 10 Jahren verändert hat und wie die Belastung gestiegen ist… und wie ich meine, das sich das auch bei den Menschen schon krass niederschlägt…

    So viele Abbruchkanten… und politisch tut sich aktuell auch sehr, sehrviel verändern… G7, G2…

    • Hendrik Altmann sagt:

      In der Weltpolitik sehen wir genau das was passiert wenn Energie und damit Wachstum teurer wird, der Wettkampf verschärft sich, alle Spieler bereiten sich auf Konflikte vor.

      Die aufkommenden Handelskonflikte sind hier sehr gefährlich da sie leicht in militärische Konflikte transformieren können, eine sehr bedenkliche Entwicklung.

  11. m.sastre sagt:

    Obwohl der Ölpreis insbesondere inflationsbereinigt noch weit unter seinen historischen Höchstständen pendelt, halte ich es für möglich, dass die beginnende Eintrübung der Weltwirtschaft auf dessen starke Verteuerung und die ebenfalls begonnenen Leitzinserhöhungen zurückgeführt werden kann. Irgendwo las ich jüngst, dass geschätzt 30-40% Prozent der europäischen Unternehmen sich ausschliesslich durch die künstlich billigen Kredite derzeit noch über Wasser halten können. Auch wenn diese Zahl vielleicht etwas hoch gegriffen scheint, so vermute ich doch, das es bereits bei einem Ölpreis von unter 100$ zu einer Marktbereinigung ungeheuren Ausmasses kommen wird. Der Umstand, dass sich die EZB veranlasst sieht, sogar Unternehmensanleihen aufzukaufen, verstärkt diese Vermutung.
    Meine Prognose ist ein weiterer sukzessiver Anstieg der Energiekosten und der Beginn einer weltweiten Wirtschaftskrise im Winter dieses oder im Frühjahr des kommenden Jahres. Dann werden die Ölpreise zwar wieder um einen Faktor x sinken, ebenso die Produktion, aber aus dieser Situation heraus wird es dann nicht mehr gelingen, die Förderungs auf das Niveau von heute zu steigern. Peak-oil dürfte, nach meiner ganz persönlichen Meinung, zwischen 2019 und 2020 liegen.

    • Hendrik Altmann sagt:

      Meine persöhnliche Prognose liegt zwischen 2020 und 2030 und in diesem Zeitraum ein starker Focus der Wirtschaft auf den Ausbau der Gasförderkapazitäten.

      Eine Kontraktionsphase ist längst überfällig und die aufkommenden Handelskonflikte sind eine gute Basis das die Kontraktionsphase ehr früher als später kommen wird.

      Ich hoffe nur das die nächtse Kontraktionsphase nicht so schlimm wird..

  12. m.sastre sagt:

    Sicherlich wird man sich angesichts Peak-oil auf die Gasförderung konzentrieren. Dies wird die energetische Abwärtsspirale jedoch höchstens dämpfen, da der Verlust an Energiemenge durch den dann kontinuierlichen Rückgang der Ölförderung nicht kompensierbar scheint.
    Woher speziell das Erdgas für Europa kommen sollte, ist auch noch nicht ganz klar. Eine Pipeline durch Syrien zumindest für die Durchleitung des iranischen Gases sehe ich noch nicht. Amerikanisches Gas wird in Europa m.E. nie eine grosse Rolle spielen. Zu begrenzt die Kapazitäten und zu teuer der Transport. Einzig une alleine Russland hätte das Potential, uns mit grösseren Mengen zu beliefern. Aber das ist politisch nicht gewollt.
    Ich glaube vorallendingen nicht, das es möglich sein wird, die Verbrauchsinfrastruktur zeitnah umzustellen, umso mehr eine Weltwirtschaftskrise die Investitionsbereitschaft/-fähigkeit sehr beeinträchtigen dürfte.
    Peak-oil dürfte dann sehr schnell zu Peak-energy werden.

    • Hendrik Altmann sagt:

      Das wird auf jedenfall spannend sein zu sehen woher die Ausfälle an Energie im Ölsektor kompensiert werden.

      LNG wird für Europa auf jeden Fall sehr wichtig werden, die Frage ist ja auch ob die Welt in der Lage ist im Winter so viel Erdgas bereit zu stellen, besonders im Hinblick auf die immer häufigeren Kältezungen die in Noramerika und Europa in den Wintermonaten hereinbrechen.

      Natürlich sind große Investitionen in die Gasförderung und die Erschließung neuer Vorkommen eine Voraussetzung, Kohle ist auch noch ein Thema wenn es ganz hart kommt und natürlich werden wohl auch Erneuerbare Kapazitäten weiter zugebaut.

      Billiger wird Energie wohl nicht mehr werden in absehbarer Zukunft, den großen schnellen Shutdown sehe ich aber auch noch nicht, dafür verteuert sich Energie nicht schnell genug.

  13. Hendrik Altmann sagt:

    https://oilprice.com/Energy/Energy-General/This-Oil-Price-Crash-Was-Just-A-Correction.html

    Auch noch mal ein sehr guter Artikel der darauf hinweisst wie stark am Limit die Produktionskapazitäten in der Welt sind für Öl.

    Kombiniert mit den niedrigen Investitionen und Erfolgen in die Exploration sind peakoil sowie höhere Preise zwischen 2020 und 2030 eine sichere Wette meiner Meinung nach.

    Das hat im wesentlichen auch der Ölpreis die letzten Monate gezeigt, das wenn auch nur droht das die Ölproduktion schwächelt die Preise stark nach oben gehen.

    Die niedrigen Reserven an Produktionskapaziät auf die der Artikel hinweisst sind jedenfalls sehr bedenklich.

  14. Hendrik Altmann sagt:

    Noch ein sehr guter Artikel auf Oilprice über die Möglichkeit das peakoil um die Ecke steht.

    Sorry das ich hier so viele Artikel von Oilprice.com verlinke, aber die Qualität der Artikel ist sehr hoch und ich denke viele würden gerne wissen das es diese Artikel gibt bzw. wollen diese lesen.

    https://oilprice.com/Energy/Crude-Oil/Is-The-Oil-Industry-Repeating-A-Critical-Error.html

  15. Hendrik Altmann sagt:

    https://www.iea.org/gas2018/

    Ohne weitere große Investitionen in die Erdgasförderung könnte sich auch Erdgas 2020-2030 verteuern, fällt dies zusammen mit einem möglichem peakoil wird es kritisch werden auf dem Energiemarkt.

    Hohe Preise oder Wirtschaftskrisen sind dann sehr wahrscheinlich.

  16. Hendrik Altmann sagt:

    http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/diginomics/warum-china-europa-bei-der-batterieproduktion-ueberlegen-ist-15691581.html

    Netter Artikel über die Dominanz Chinas bei der Kobalt Produktion im Kongo und dem steigendem Einfluss in der Batterieproduktion.

  17. Mario sagt:

    Stimmt. Tolle Übersicht der Lage in der Batteriefertigung. Danke Hendrik!

  18. Hendrik Altmann sagt:

    https://www.youtube.com/watch?v=pGKCx9eJ0ZQ

    Ein Votrag über das Finanzsystem und wie Machtpositionen ausgenutzt wurden um Schwächere auszunutzen und das politische System zu korrumpieren.

    Sehr interessant und dies beweisst wieder mal das wir uns in einem Wettkampf orientiertem System bewegen, wo alle Möglichkeiten in betracht gezogen werden um einen Vorteil zu erlangen, was nicht bedeuten soll das dies schlecht oder gut ist denn diese Bewertung ist individuell und würde beim Verständniss der Systeme nur behindern.

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