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Libyen: Öl kriegsentscheidend?

Über 120 US$ kostet heute ein Fass Erdöl und ist damit keine 30 Dollar mehr vom Höchststand von 2008 entfernt. In Libyen wurde nun der erste Tanker der "Rebellen" auf den Weg geschickt. Wert der Ladung: 125 Millionen US-Dollar. Damit ließe sich die eine oder andere Waffenladung oder auch das eine oder andere Bestechungsgeschenk finanzieren - aber natürlich auch Lebensmittel oder andere Lieferungen. Grade deswegen wird vermutet, dass die Truppen des Gaddafi-Regimes jetzt gezielt die Ölförder- und Transportanlagen angreifen könnten. Öl ist schon immer strategische Ressource, gerade in Kriegszeiten. Für Libyen könnte das bedeuten, dass im Fortgang des Bürgerkriegs jene Strukturen zerstört werden, die das Land - egal unter welcher Herrschaft - dringend brauchen könnte. Der internationale Ölmarkt und die Importländer im übrigen auch...

Ölhandel aus Libyen steht still

Wie der Spiegel berichtet, steht der Handel mit libyschem Öl still. Hintergrund ist jedoch weniger, dass die lokalen Produktionsstätten nicht fördern, sondern dass die Zahlungen von und nach Libyen in Dollar blockiert sind. Allerdings haben die ausländischen Ölproduzenten eine Vielzahl an Mitarbeitern abgezogen, so dass fraglich ist, ob das Land überhaupt in der Lage wäre, nennenswerte Mengen zu liefern.

Währenddessen befasst sich für die Nachdenkseiten Jens Berger mit "dem Ölpreis als Achillesferse der Konjunktur". Lesenswert.

E10-Boykott, Wirtschaftskrisengefahr, ASPO-Tagung, Heinberg-Interview

Die Deutschen boykottieren den Kraftstoff mit 10% Bio-Zusatz, genannt E10. Nach Angaben der Tankstellenbetreiber gibt es derzeit Versorgungsprobleme, weil die Tanks mit E10 belegt sind, das die Kunden aber nicht kaufen. Die Politik hat deshalb einen Benzin-Gipfel einberufen und kritisiert zugleich die Politik der Mineralölbranche. "Die Informationspolitik ist wirklich miserabel" wird Agrarministerin Ilse Aigner (CSU) im Spiegel zitiert. (mehr …)

Libyen-Krise: IEA erwägt Verkauf der eigenen Ölreserven

Laut Financial Times Deutschland erwägt die Internationale Energieagentur, einen Teil der eigenen Ölvorräte auf den Markt zu werfen. "Wir können täglich zwei Millionen Barrel auf den Markt bringen, und das zwei Jahre lang ununterbrochen" wird IEA-Chefvolkswirt Fatih Birol zitiert. Das wäre mehr als die 1,6 Millionen Barrel, die Libyen bislang täglich lieferte.

Hintergrund ist, dass Libyens Staatschef Gaddafi ankündigte, das Land werde die Ölförderung und die Exporte einstellen. Laut Spiegel betrachtet Gaddafi die Ölförderstrukturen als unter seiner Kontrolle. drs.ch berichtet, dass die ostlibysche Stadt Brega Ort intensiveren Kampfgeschehens ist. Dort befindet sich ein wichtiger Ölhafen.

Libyens Beitrag zur globalen Ölversorgung beträgt etwa 2%. Dass die IEA angesichts des Ausfalls dieser auf den ersten Blick geringen Menge den Zugriff auf die eigenen Reserven für denkbar hält, zeigt wie eng der Spielraum zwischen Angebot und Nachfrage ist. FTD: "Zwei Drittel der IEA-Vorräte sind bei der Ölindustrie gelagert, rund ein Drittel untersteht unmittelbar dem Zugriff der Mitgliedsregierungen."

Tempolimit in Spanien, Kartellamt recherchiert, Warren Buffet investiert (in Peak Oil?), Shell fordert “Mäßigung”

An spanischen Tankstellen wurden laut Telepolis die Rekordpreise von 2008 bereits überschritten. Hintergrund: Der "bessere" Euro-Dollar-Kurs sorgt dafür, dass die Endverkaufspreise für Importgüter in Europa bereits bei einem Ölpreis von 110 Dollar ähnliche Größenordnungen erreichen wie 2008. Spanien ist bedeutend intensiver wirtschaftlich angeschlagen als Deutschland, wodurch die hohen Preise besonders belastend sind. Es herrscht eine Rekordarbeitslosigkeit von 21%. Genau wie in Deutschland ist der Zentralstaat von den Steuereinnahmen auf Energie abhängig (dazu demnächst mehr auf peak-oil.com), was zu Verteilungskämpfen zwischen den Regionen und der Regierung führen kann. In dem Zusammenhang senkt die Regierung die erlaubten Geschwindigkeiten auf den Autobahnen und Schnellstraßen von 120 auf 110 km/h. (mehr …)

Kritis(ch): Iraks größe Ölraffinerie nach Anschlag geschlossen

Laut Reuters wurde die größte irakische Ölraffinerie heute bei einem Bombenanschlag beschädigt. Die Produktion wurde stillgelegt. Auch eine zweite kleinere Raffinerie brannte - offenbar aufgrund eines technischen Defekts. Nach Angaben der Nachrichtenagentur exportiert der Irak bislang noch keine Erdölprodukte, weil jegliche Produktion für den Eigenverbrauch im Land benötigt wird. Die Lagervorräte "reichen für mindestens sieben Tage". Zum Vergleich: In allen Mitgliedsländern der Internationalen Energieagentur (IEA), so auch Deutschland, lagern 90-Tage-Reserven. (mehr …)

Update: Peak Oil Barometer

Das Peak-Oil-Barometer zeigt zwei Anpassungen, sowohl im Preisszenario für die kommenden 12 Monate als auch beim Ölversorgungsrisikoindex.

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ARTE-Doku: Der Kampf ums schwarze Gold

Bei Arte sind Sendungen nach ihrer TV-Ausstrahlung 7 Tage lang im Netz zu finden. Aktuell ist mit "Der Kampf ums schwarze Gold" eine ZDF-Doku von Volker Barth und Susanne Richter zu sehen, die sich mit dem Rückgang der Ölförderung in einzelnen Ölfeldern befasst und die Frage stellt, wie der künftige Bedarf gedeckt werden kann. Die Doku legt einen besonderen Schwerpunkt auf die abiotische Theorie und begleitet Vladimir Kutcherov, den Hauptvertreter dieser These, bei seiner Arbeit. Unbenannt bleibt im Zusammenhang mit der Idee, Öl könne "unbegrenzt vorhanden sein" die Problematik, dass das Verbrennen des Rohstoffs ebenfalls Nebenwirkungen hat. Analysiert wird auch nochmal, wie es zur Ölkatastrophe im Golf von Mexiko bei der Explosion der Tiefseeplattform Deepwater Horizon kam und . Zu Wort kommt auch Matt Simmons sowie Leute von der IEA, Shell, BP und OMV: