Zum Textbeginn springen . Zur Navigation springen .

Erinnerung: ASPO Jahrestagung am 23.10.2017 in Potsdam

Diesmal nur ein kurzer Blogpost zur ASPO-Tagung im Oktober - als kleinen Reminder für Menschen, die da gerne kommen möchten, um ggf. Gleichgesinnte zu treffen. Leider werde ich dieses Mal nicht dort sein können (hier der PDF-Flyer in schön).

Ein Gastbeitrag von H.C. Fricke (limitstogrowth.de)

"Zukunftsperspektiven und geopolitische Herausforderungen"...

... heißt es im Programm - und es geht u.a. um die drei wichtigen Fossilen Brennstoffe: Öl, Kohle und Erdgas, mit Vorträgen von Dr. Werner Zittel und Bernd Biervert dazu.

Im Kontext zu Öl finde ich den angekündigten Beitrag in Bezug auf "Abschied vom Erdöl im Verkehr - Folgen für Staatsfinanzen, Rentenökonomien und Geopolitik" spannend. Denn mal gesetzt dem Fall, das wir wirklich in Richtung E-Mobilität gehen sollten - wie wird dann die sinkende Mineralölsteuer kompensiert? Wer bezahlt für die Aufrechterhaltung der Verkehrsinfrastruktur? Denn aktuell sind E-Mobile von der Kfz-Steuer und auch von der Mineralölsteuer befreit. Das mag bei 0,1% E-Mobilität egal sein, bei 10% jedoch nicht mehr.

Also 25-75% 'Mineralölsteuer'-Aufschlag auf den E-Mobil-Strompreis? Der wegen dem Ausbau der EE noch weiter steigen dürfte? Noch mal 25% Aufschlag als Pauschale für den Ausbau eine E-Ladeinfrastruktur? Das heißt für mich: Aus der Traum vom billigem e-mobilen Fahren...

Wird dann gleichzeitig der (politische) Druck (und ggf. die Abgaben) auf die Verbrenner größer - dann heißt das in aller Konsequenz, dass die individuelle Pkw-Mobilität für die breite Masse (bzw. die unteren Einkommensschichten) ein Auslaufmodell ist... weil diese sich das nicht mehr leisten können.

"Denn mal gesetzt dem Falle das wir wirklich in Richtung E-Mobilität gehen sollten"?

Ja, ganz genau. E-Mobilität hat viele Fragen, die offen sind - insbesondere, wo die Energie dafür herkommen soll, wenn Kohle, Gas und Atomstrom keine Lösung sind oder sein dürfen. Auch Pumpspeicherkraftwerke in Deutschland sind böse - weil wegen der Natur und so. Also wird es erst einmal nichts mit der Speicherung von Wind- und PV-Zappelstrom (die ja noch ganz andere Probleme haben). Das ist ja alles nicht mal unrichtig - nur geht es so auch nicht weiter mit der Aufrechterhaltung des Status quo...

Wenn nun aber alles irgendwie böse ist und PV & Wind nichts taugen - in Bezug auf energetische Verfügbarkeit, Kapazitätsfaktor & Co. - wie geht es dann weiter? Hier kann ich nur ein Video von Vaclav Smil empfehlen, der versucht genau all dieses auseinander zu nehmen, in Perspektive zu setzten und den Kontext aufzuzeigen.

"Energy Revolution? More like a Crawl" - Dr. Vaclav Smil
Dieses Video ansehen auf YouTube.
Hinweis: Durch aktivieren der Wiedergabe (Play-Button) werden Daten von Youtube nachgeladen. Bitte beachten Sie dazu unsere Datenschutzerklärung

Smil zieht letztendlich die gleichen Schlüsse bzw. bestätigt die, welche ich vor ca. 3,5 formuliert Jahren hatte. Natürlich ist Smil das, was mir erst vor ein paar Jahren klar wurde, schon viel länger klar... der Mann hat sehr viel veröffentlicht und kennt die ganze Thematik von Energie, Ressourcen und Geopolitik in- und auswendig.

Das Ganze erinnert mich an einen aktuellen Beitrag von Ugo Bardi in seinem Blog: My first presentation on the energy transition in Paris: is it a problem or a change?

Der Kernsatz in diesem kurzen Beitrag war:

"People tend to think of the transition in terms of a problem. And if it is a problem, it means it has a solution (or maybe not). But if the transition is a change, then it is not a question of solutions, you cannot solve a change, you can only adapt to a change."

... was so ziemlich überein geht mit dem was Smil am Ende des Vortrages sagt...

Summer Academy des Club of Rome (Gastbeitrag)

Standard Run Szenario aus dem Buch "Limits to Growth" (1972), mit einer aktualisierten Grafik von Charles Hall und John Day aus "Revisiting Limits to Growth After Peak Oil"

Ich veröffentliche hier einen Gastbeitrag von Michael, der an der Summer Academy des CoR 2017 teilgenommen hat.

Seit vielen Jahren beschäftige ich mich mit den Themen Ressourcen und Nachhaltigkeit. Über viele Umwege habe ich erkannt, dass Energie dabei eine Schlüsselrolle darstellt. Jeder der sich mit den Problemen rund um diese Thematik beschäftigt wird nicht um den Club of Rome und dessen Modell herumkommen. Da in meinem sozialen Umfeld die Anzahl derer, welche ebenfalls sich mit der Materie auseinandersetzen, verschwindend gering ist empfand ich die erstmalig stattfindende Summer Academy des CoR als gute Gelegenheit mich mit gleichgesinnten Menschen auszutauschen.

Angekommen in Florenz wurden wir von Prof. Bardi und Graeme Maxton (Generalsekretär des CoR) empfangen. Bei den Teilnehmern dieser Veranstaltung handelt es sich aus Menschen aller Couleur jedoch für einen überwiegenden Anteil der Teilnehmer waren die Reporte des Clubs Neuland.  Auch muss erwähnt werden, dass die Mitglieder des CoR selber in zwei Lager gespalten sind. (mehr …)

E-Pkw-Mobilität – die Fehlentwicklung und (politische) Doppelzüngigkeit

Baker Electric. Quelle: Wikimedia. Autor: Morio, Lizenz: CC BY-SA 3.0

E-Mobilität ist ja in aller Munde - angeblich wegen der Umwelt und so - und weil die Autos dann (magischer weise) keine Abgase mehr produzieren. Warum nenne ich das Doppelzüngigkeit? Ganz einfach:

  • Die Abgase (durch die Stromproduktion) werden nur wo anders produziert - z.B. in Deutschland und China mit ordentlich viel Kohle.
  • E-Mobilität ändert nichts am Reifen- und Bremsscheibenabrieb - den Hauptquellen für den Feinstaub, der komischerweise aktuell kein Problem mehr darzustellen scheint (aus den Medien - aus dem Sinn).
  • Tempolimit fürs Energie sparen? Also nee - doch nicht in Deutschland! Dabei könnte ein Tempolimit auf den Autobahnen (nach dem VCD) leicht bis zu 19% der Energie einsparen und so auch (in der Endgeschwindigkeit langsamere)  E-Autos viel attraktiver machen. Die vielen weniger Toten und Schwerverletzte wären dann ein netter Nebeneffekt.

Ein Gastbeitrag von H.C. Fricke (limitstogrowth.de). Anmerkungen: Die hier vom Autor wiedergegebene Meinungen und Analysen sind rein seine - und müssen nicht mit denen vom Betreiber dieser Plattform übereinstimmen.

Warum nicht sofort & effektiv handeln?

Warum wird - wenn angeblich die Umwelt im Vordergrund steht - nicht einfach sofort gehandelt? - Also z.B. Tempolimit (gibt ja dann auch weniger Unfälle), Ausbau des ÖPNV und (teilweise) Verbannung des privaten PKW-Verkehrs (u.a. Feinstaub, Stickoxide) aus den Innenstädten? Zumindest könnte ja der Radverkehr gefördert und privilegiert werden - aber auch das scheint in Deutschland eine Utopie.

All das würde ohne neue Fahrzeuge, technische Entwicklungen und mit wenigen Investitionen sofort funktionieren! Anstatt dessen gibt es Förderung für E-Mobilität für (reiche und große) Konzerne und reiche Menschen - also die, die sich solch ein teures (Neu-)Fahrzeug leisten können.

Geht es am Ende nur mal wieder um mehr Absatz, Wachstum und den Verkauf von neuen Produkten + das vorzeitige Ende von Fahrzeugen, die noch viele Jahre laufen könnten - wie bei der Abwrackprämie? Denn nicht zu vergessen ist: Ein Fahrzeug das Produziert wurde hat schon massiv Energie & Ressourcen verschlungen - es vorzeitig zu vernichten macht energetisch fast nie Sinn.

Emissionsfrei?

KKW Buschhaus. Quelle: Wikimedia. Autor: Ansichtswechsel.de, Lizenz: CC BY-SA 4.0

Aber da hört es ja nicht auf: E-Autos sind ja teurer - weil Sie es eben auch in der Produktion sind (u.a. Aufwand für die Batterien). Letztendlich spiegelt der höhere Preis der E-Fahrzeuge das mehr an investierter Energie & den Ressourcen wieder. Damit sich das irgend wann einmal amortisiert müssen die E-Fahrzeuge viele KM zurücklegen. Also mehr fahren um am Schluss was zu sparen!? Und erst einmal mehr Dreck (durch die Produktion) - um später ggf. weniger Dreck erzeugt zu haben!? So sieht es jedenfalls angesichts der aktuellen Batterietechnik aus. Hmmmm....

Und überhaupt: Wie soll das mit dem Strom aus Kohle & Co. denn bitte emissionsfrei klappen? Ahh... PV & Wind? Also nur Laden bei Sonnenschein - oder wenn der Wind bläst? Mit PV-Modulen die in China mit billigem Kohlestrom hergestellt werden - und in 25-30 Jahren ggf. aufwändig als Sondermüll entsorgt werden müssen? Mit PV-Modulen die oft nur angeschafft werden wenn es Subventionen oder Preisgarantien für eingespeisten Strom gibt? Mit einem ERoEI von ggf. nur ca. 2,5 - selbst in Spanien?

(mehr …)

Peak-Oil-Brettspiel

Für die Realisierung eines Peak-Oil-Brettspieles, wird noch Crowdfunding-Geld gesucht:

https://www.spiele-offensive.de/Spieleschmiede/Peak-Oil

 

Gedanken zum ETP-Modell

Bild 1: ETP als Funktion der Zeit. (Quelle, Autor: Bernd)

Erst einmal danke an den kleinen und feinen Kommentatorenkreis hier im Forum und, im Sinne dieses Artikels, insb. Bernd - welcher damals (11/2015) mit seinem deutschen Beitrag zum ETP-Modell [1] der 'The Hills Group' die Diskussion um dieses Modell hier im Forum eröffnet hatte.

Ich ('h.c.') verfolge das ETP-Modell nun auch schon länger in verschiedenen Foren & Blogs im Internet. Interessanterweise ist es periodisch immer mal wieder 'turbulent' und dann wieder ruhig um das ETP-Modell. In den letzten Wochen gab es dann mehrere 'kritische' Kommentare bzw. Beiträge von Wissenschaftlern und Bloggern die auch von Ugo Bardi (Cassandras Legacy Blog, Autor von 'Extracted', ASPO Italy und Club of Rome) aufgegriffen wurden.

Da der alte Kommentar-Thread mit über 250 Einträgen langsam unübersichtlich wurde und der letzte Beitrag hier im Blog nun auch schon über 3 Monate zurückliegt - möchte ich mit diesem eher kurzen (Gast-)Beitrag zweierlei bezwecken: 1. Neuen Platz für übersichtliche Kommentare schaffen und 2. Ein paar Gedanken zum ETP-Modell (u.a. auf Basis der Kommentare hier) beitragen, welche hoffentlich eine weitere Diskussion beflügeln.

Ein Gastartikel von H.C. Fricke

ETP-Modell -  Wahr? Unwahr? Brauchbar? Unbrauchbar? Nützlich?

Bei all der Diskussion zum ETP-Modell die ich verfolgt habe kann ich für meinen Teil nur ausdrücken, das mir gerade die Kommentare und Diskussionen hier im Forum am meisten geholfen haben das ETP-Modell (in Bezug auf seine guten Aspekete - und insb. seine Limitationen) besser zu verstehen.

(mehr …)

Pkw-Produktion – ein Zukunftsmodell für Deutschland?

Einige Menschen haben mich bez. der Meldung, dass Volkswagen bis zu 30.000 Stellen - davon 23.000 in Deutschland - streichen will angesprochen. Ist hier etwas entscheidendes passiert? Ich bin der Meinung: Nein.

Warum? Die Stellen sollen ganz normal über die Fluktuation und Altersteilzeit abgebaut werden. Der Druck entsteht von der Kostenseite her, "Dieselgate" möchte bewältigt werden - wobei der Konzernleitung immer noch nicht ganz bewusst sein zu scheint, was da eigentlich passiert ist.

Für die verbleibenden Beschäftigten gab es zudem eine Garantie das betriebsbedingte Kündigungen bis zum Jahre 2025 nicht stattfinden werden. Gleichzeitig sollen ca. 9.000 neue Stellen im IT-Bereich geschaffen werden um sich für die anstehenden Änderungen, die Digitalisierung & Co. zu rüsten. - Ein Gastbeitrag von H.C. Fricke (limitstogrowth.de).

Die anstehenden Veränderungen im Automobilsektor

Die Reduzierung der Mitarbeiter bei VW wird also (nach den Medien) unter dem Aspekt der weiteren Automatisierung der Pkw-Produktion - aber auch Verwaltungs- und Organisations-aufwänden betrieben. Stichworte dafür sind: Industrie 4.0 - sowie die fortschreitende Entwicklung im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI). Die Welt titelt dazu: "Die Produktion soll so weit automatisiert werden, dass kaum mehr Menschen gebraucht werden".

Hochautomatisierte Fahrzeugproduktion bei Telsa. Autor: Steve Jurvetson, Lizenz: CC BY 2.0

Die Entwicklungen in Richtung der weiteren Automatisierung stehen momentan durch die sehr großen Fortschritte in der Forschung in der KI im Rampenlicht. Sie haben das Potential die menschliche Arbeit in weiteren Bereichen aus der Produktion und der Verwaltung zu verdrängen. Frank Rieger und Konstanze Kurz versuchen in Ihrem Buch Arbeitsfrei einen Blick auf die zukünftige Entwicklung und die Fragen für die Gesellschaften zu werfen.

Gedanken zur Zukunft des privaten Kfz-Verkehrs

Sind dies aber die wirklichen Herausforderungen der nächsten 10-15 Jahre für den Automobilsektor? Ich meine nicht!

(mehr …)

Fahrverbote (nicht nur) für SUV’s: Der §1 der StVO und Völkerrecht zum 4.11.2016

Im letzten (Gast-)Blogeintrag hatte ich über den VDW/ASPO Workshop zum Thema Peak-Oil in Berlin berichtet. Dabei bin ich aber auf ein Bonmot des Vortrag von Herr Dr. Görres nicht eingegangen, welches ich wirklich kongenial fand!

Herr Görres sagte sinngemäß, das SUV's (also diese großen Autos für die Wildnis und Schlammpisten - mit denen heute Kinder im Großstadt-Dschungel zur Kita kutschiert werden oder insb. Männer Ihr Ego vergrößern) schon nach §1 der Straßenverkehrsordnung (StVO) verboten sein müssten. Der §1 der StVO, insbesondere Absatz 2 sagt aus:

(2) Wer am Verkehr teilnimmt hat sich so zu verhalten, dass kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird. (Anm.: Unterstreichungen vom Autor).

Ich spinne das Thema nun mal aus :-) - Ein Gastbeitrag von H.C. Fricke (limitstogrowth.de)

(mehr …)

Eindrücke vom VDW & ASPO Workshop am 24.10 in Berlin

Am 24.10 fand in Berlin ein Workshop der Vereinigung der Deutschen Wissenschaftler (VDW) und der Assosiation for the Study of Peak Oil (ASPO) Deutschland zum Thema 'Umbrüche – Turbulenzen bei Öl und Gas' statt.

Der Workshop war gut organisiert (sogar veganes Chilli und vegan belegte Brötchen!) - die Vortragenden hatten allesamt interessante und spannende Vorträge und das Publikum interessante Fragen und Anmerkungen bei zusteuern. In meinem kleinen Bericht hier versuche ich ein paar Eindrücke wieder zu geben - er ist in keiner Weise vollständig, da ich dafür zu wenig Notizen gemacht habe (und ein Artikel über den Workshop anfangs auch nicht mein Anliegen war). - Ein Gastbeitrag von H.C. Fricke (http://limitstogrowth.de).

Zum Programm

Der erste Vortragende den ich unbedingt einmal 'Live' sehen wollte war Ugo Bardi mit seinem Vortrag zum Senecal Cliff: 'Conventional Oil Supply  – The Impending Seneca Cliff' in Verweis auf sein demnächst erscheinendes Buch.

Bardi wies in diesem Zusammenhang auf die Ressourcensituation hin und das ein (Anm.: Seiner Ansicht nach möglicher) Umbau zu einer Energiewirtschaft die zu 100% auf erneuerbaren Energien basiert massive finanzielle aber auch materielle Investitionen (ca. 5% der globalen Ressourcen) benötigen würde. Dabei wäre dann das  Ziel einer 2000 Watt Gesellschaft - also einer Gesellschaft in der wir in Deutschland ca. nur noch 1/3 der Energie pro Person (oder weniger) verbrauchen dürften - erreichbar (Anm.: Man sollte sich aber keine Illusionen machen, was bei 2000 Watt pro Person alles nicht mehr möglich ist. So wären denn auch die (massiven) finanziellen Investitionen in die EE gleichzusetzen mit einer Re-Allokation der Ressourcen - Verzicht hier, heute, jetzt und sofort - damit die nächste Generation eine Chance hat).

(mehr …)