Laut Reuters wurde die größte irakische Ölraffinerie heute bei einem Bombenanschlag beschädigt. Die Produktion wurde stillgelegt. Auch eine zweite kleinere Raffinerie brannte - offenbar aufgrund eines technischen Defekts. Nach Angaben der Nachrichtenagentur exportiert der Irak bislang noch keine Erdölprodukte, weil jegliche Produktion für den Eigenverbrauch im Land benötigt wird. Die Lagervorräte "reichen für mindestens sieben Tage". Zum Vergleich: In allen Mitgliedsländern der Internationalen Energieagentur (IEA), so auch Deutschland, lagern 90-Tage-Reserven. (mehr …)
Peak Oil und die Bundeswehr-Studie auf der Herzlia Sicherheitskonferenz
Vom 6. bis 9. Februar fand die 11. Herzlia Sicherheitskonferenz statt. Diese Konferenz-Serie wird organisiert vom Institute for Policy and Strategy (IPS) und beschäftigt sich insbesondere mit Fragen der israelischen Sicherheitspolitik.
Als Redner der diesjährigen Konferenz war der Kommandeur des Zentrums für Transformation der Bundeswehr, General Axel Binder, eingeladen. Die Studie der Bundeswehr-Denkfabrik zu Peak Oil schlug in den vergangenen Monaten einige Wellen. Aus militärisch-strategischem Blickwinkel ist insbesondere die Strategische Ellipse interessant, die er auch in seinem Vortrag anspricht. Einen Ausschnitt des Vortrags liefert der YouTube-Kanal der Herzlia-Konferenz:
[youtube bYATgE_KsXs]
Zum Thema Peak Oil sprachen außerdem:
- James Woolsey, Ex-CIA-Direktor
- Yossie Hollander, Chef des israelischen Instituts für ökonomische Planung
- David Hobbs, Energie-Stratege
- Brenda Shaffer, Universität von Haifa
- Shaul Zemach, Generaldirektor des Ministeriums für nationale Infrastruktur
- moderiert wurden die 105 Minuten-Session von Sam Kiley, Sky News
Suez, WTI vs. Brent, Bundeswehr und Ölspionage
Auf dem globalen Ölmarkt gibt es seit geraumer Zeit die Seltsamkeit, dass die Preise für verschiedene Rohöl-Sorten sich stark unterscheiden. West Texas Intermediate (WTI) kostet heute mit ca. 87 Dollar fast 15 Dollar weniger als die Nordseesorte BRENT (Charts bei finanzen.net). Dabei ist beides ja prinzipiell derselbe Stoff. WTI wird in Nordamerika gehandelt, Brent in Europa. Und obwohl Erdöl ein globaler Rohstoff mit globalen Handelswegen ist, unterscheiden sich diese Preise derzeit so stark, dass man vermuten muss, es handele sich um zwei völlig verschiedene Produkte. (mehr …)
Ägypten aus Sicht des Peak Oil
Die aktuelle mediale Aufmerksamkeit ist auf Ägypten gerichtet, das Land am Nil. Aus Sicht des Erdöls ist Ägypten in zweierlei Hinsicht interessant:
- Ägypten hat seinen Peak Oil 1996 erreicht
- der Suez-Kanal ist eine der wichtigen geografischen Transportschnittstellen für Erdöl
Laut IEA wurden 2009 etwa 1 Million Barrel Öl und Ölprodukte durch den Suez-Kanal geschleust. Das ist weniger als die Jahre zuvor, die Transportrouten nehmen inzwischen andere Wege.
Vor dem Hintergrund der aktuell stattfindenden Proteste in Ägypten ist jedoch die Entwicklung der Eigenproduktion des Landes wichtig. (mehr …)
Mineralölwirtschaftsverband analysiert Treibstoffpreisanstieg
Der ADAC macht Stimmung mit den steigenden Spritpreisen, der Mineralölwirtschaftsverband tritt dagegen. In seiner Ausgabe MWV aktuell vom Januar 2011 zeigt der Verband deutlich auf, dass die Spritpreise vor allem aufgrund des Euro-Dollar-Wechselkurses die heutigen Höhen erreicht haben: Obwohl die Weltmarktpreise für Rohöl unter denen in des Sommers 2008 liegen, nähern sich die Tankstellenpreise den damaligen Werten. Hintergrund ist aber nicht nur der steigenden Weltmarktpreis für rohes Öl, sondern eben auch die geänderte Wechselkurssituation zwischen Euro und Dollar. Inflationsbereinigt, so der MWV, ist Treibstoff heute billiger als 1970:
- MWV aktuell, Januar 2011 (PDF)