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Öl ins Sommerloch, 2013

Bunt geht es in der Nachrichten-Welt derzeit zu:

In Deutschland soll mehr Öl gefördert werden: RWE Dea will dies (wieder!) in der Kieler Bucht machen, gestiegene Ölpreise und neue Fördertechniken machen dies möglich. Dass hier alte Ölfelder wieder aufgemacht werden ist ein zwiespältiges Unterfangen. Einerseits zeigt es, dass die technische Entwicklung größere Entölungsraten erlaubt, andererseits wird deutlich, dass sich die Förderunternehmen selbst auf Kleinkram stürzen. Zu diesem Kleinkram kann man auch die neuen Meldungen aus Brandenburg rechnen. Erste Euphorie über Kleinstmengen gab es bereits Anfang 2012, jetzt hat die Explorationsfirma Central European Petroleum (CEP) konkretere Funde verkündet, worüber sich die Presse freut (Tagesspiegel, PNN, MOZ). Immerhin 15 Millionen Tonnen scheinen fürs Erste förderfähig, was den Bedarf von Berlin, Brandenburg und Sachsen für etwa 1,5 Jahre decken würde (allerdings wird die geringe Fördergeschwindigkeit die Förderung auf längere Zeit strecken). "Stimme Russlands" hat dazu zwei kurze Beiträge gesendet, in denen ich erinnern durfte, dass wir über unsere Abhängigkeit nachdenken und über Ausstiegsstrategien nachdenken sollten: Beitrag 1, Beitrag 2. (mehr …)

Kommentarlos, Teil 33

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Peak-Oil-Barometer Juli 2013

Dr. Steffen Bukold von EnergyComment hat das Peak-Oil-Barometer aktualisiert (Klick für große Darstellung):

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Die auf Fracking basierende Tight-Oil-Förderung in den USA vergößert laut IEA den Puffer zwischen Ölnachfrage und Ölangebot. Selbst im Risiko-Szenario von EnergyComment sind bis 2018 noch Puffer von 2,3 Millionen Barrel Tagesförderung enthalten, was immerhin um die 2% der Förderung/des Verbrauchs darstellt. Ein echtes Versorgungsrisiko sieht Bukold daher bis 2018 nicht, ein Preisrisiko bleibt. 100 US$ pro Barrel sind weiterhin der Kernpreis, der zur Welt-Versorgung auf diesem Niveau nötig ist. Kurzfristige Anstiege auf 120 US$ sind "jederzeit vorstellbar".

Weiteres:

Kommentarlos, Teil 32

ARTE über die Öl- und Gasförderung Kanadas

Die Ägypten-Krise und das Öl

Erdöl hat zweierlei Bedeutung für die aktuelle Ägypten-Krise:

  1. Treibstoffe sind in den vergangenen Jahren in Ägypten immer knapper geworden und die erste demokratisch gewählte Regierung der Muslimbrüder konnte dieses und weitere Probleme nicht lösen und wurde unter anderem wegen der resultierenden wirtschaftlichen Probleme jüngst vom Militär hinweggeputscht.
  2. Durch Ägypten verläuft der Suez-Kanal und parallel zum Suez-Kanal die SUMED-Pipeline. Zusammen transportieren sie 2,9 Millionen Barrel Erdöl pro Tag, die insbesondere südeuropäische Länder aber auch Nordamerika versorgen (so sagt es die EIA). Der jüngste schnelle Preisanstieg im nordamerikanischen WTI-Öl-Markt über die 100-Dollar-Grenze kann darauf zurückgeführt werden: Instabilitäten in Ägypten und ein drohender Bürgerkrieg würden die Öl-Transportrouten in Gefahr bringen.

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Deutschlands Lieferländer 2012

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) hat Import-Export-Statistiken auch für Erdöl. Deutschland, welches zu ca. 97% von Importen abhängig ist, hat eine Vielzahl an Lieferanten, wirklich bedeutsam sind aber nur eine Handvoll:

Öl-Lieferländer-Deutschland-2012

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Die Kosten des Öls – Der Brent/WTI-Gap

Ein Gastbeitrag von Florian Hoppe

Während der vergangenen 2 Jahre konnte man bei der Preis-Entwicklung der beiden Ölsorten Brent (Brent Blent, Europa) und WTI (West Texas Intermediate, Nordamerika) eine interessante Entwicklung verfolgen. Die Preise, welche sich historisch gesehen meist nah aneinander entwickelten, lagen plötzlich weit auseinander, eine Zeit lang sogar über 20 US-Dollar.

Was war geschehen?

Die am häufigsten genannten Gründe sind unter anderem:

  • Die gesteigerte Ölproduktion in Kanada und in den USA durch die Förderung von Ölsanden, sowie durch Hydraulic Fracturing (kurz „Fracking“ genannt).

  • Mangelnde Pipelinetransportmöglichkeiten und dadurch resultierende Überkapazitäten.

 Doch obwohl die Ölreserven laut Medienberichten in den USA steigen scheint der Brent/WTI-„Gap“ plötzlich nahezu verschwunden zu sein.

 

Brent_vs_WTI_Juni_2013

Vor kurzem sank die Lücke erstmals seit 2 Jahren auf unter 6 US-Dollar, was beinahe der traditionellen Preisdifferenz beider Sorten entspricht. (mehr …)

Telepolis-eBook: Energiewende

Angesichts bevorstehender Bundestagswahl, die auch eine Richtungswahl für die weitere Energiewende ist, hat Telepolis ein eBook veröffentlicht. Mein Beitrag ist der Versuch, die Stromfixierung der Energiewende zu kritisieren und den größeren Rahmen zu spannen, in dem wir uns bewegen:

Der Versuch, ein seit 150 Jahren fossil-getriebenes und entsprechend fossil-geprägtes Industrie-System umzubauen.

Das ist eine revolutionäre Aufgabe, deren Rahmen und deren Bedeutung für unsere Zivilisation wir noch nicht ansatzweise begriffen haben. Ich vertrete die Ansicht, dass es allein mit technischen Innovationen nicht getan ist.

Zur Buchbeschreibung samt Inhaltsverzeichnis bei Telepolis.