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PKW mit alternativen Antriebsarten wachsen überdurchschnittlich

Auch wenn die Meldung des Kraftfahrtbundesamtes schon 3 Monate alt ist, lohnt dennoch ein verspäteter Blick: Die Autofahrernation Deutschland hat von Anfang 2012 bis Anfang 2013 nochmal eine halbe Million PKW zusätzlich auf die Straßen gestellt. Das entspricht einem Wachstum der Fahrzeugflotte von 1,2% binnen 12 Monaten. Von den nun 43,4 Millionen PKW werden 98,5% mit mineralölbasierten Verbrennungsmotoren angetrieben. Nur 1,5% fahren nichtmineralölgetrieben, darunter insbesondere die gasgetriebenen: ca. 495.000 auf Basis von Flüssiggas und rund 76.000 auf Basis von Erdgas. Das Kraftfahrtbundesamt fasst in diesen Zahlen auch jene Fahrzeuge zusammen, deren Motoren sowohl Mineralöl wie auch Gas als Treibstoff akzeptieren (sogenannte bivalente Erdgasfahrzeuge). Der gasgetriebene Teil der PKW-Flotte wuchs damit um 7,5%, also ein gutes Stück schneller als die Gesamtflotte.

Noch größer fällt das Wachstum bei den Elektro- und Elektro-Hybrid-Fahrzeugen aus. Zum 1. Januar 2013 waren 7114 rein elektrisch betriebene PKW auf den Straßen unterwegs, das entspricht einer Wachstumsrate von 56,7%. Um 36,4% auf 64.995 Fahrzeuge wuchs die Elektro-Hybrid-Flotte.

Von (seit 2012 nahezu unverändert) 76tausend Bussen waren 96 rein elektrisch, 202 als Elektro-Hybride sowie 1499 gasgetrieben unterwegs. Die LKW-Flotte wuchs um 2% auf etwa 2,6 Millionen Fahrzeuge, wovon knapp 27.000 gasgetrieben und 2.537 elektrisch oder als Elektro-Hybride fahren. Die Menge der rein elektrischen LKW stieg binnen Jahresfrist um 64%, während die Hybrid-Zahlen sogar abnahmen. Der Großteil der Elektro-Fahrzeuge (ca. 1800) hat jedoch eine Nutzlast kleiner als eine Tonne. Nur zehn LKW mit Nutzlasten von über 6 und fünf LKW mit Nutzlasten von über 12 Tonnen fahren als Elektro-Hybride. Rein elektrische LKW überschreiten bislang nicht die Nutzlastgrenze von 6 Tonnen. Im Schwerverkehr dominiert also das energiedichte Mineralöl, insbesondere Diesel.

Bei einem dauerhaften Ausfall der Ölversorgung wäre beim aktuellen Stand der Dinge also nur ein Bruchteil der Flotte einsatzfähig.

CO2-Konzentration erstmals über 400 ppm

In den vergangenen Tagen wurde das erste Mal in der Menschheitsgeschichte eine Kohlendioxid-Konzentration von 400 ppm gemessen. "ppm" steht für "parts per million", also "Teilchen pro Million". Das bedeutet, dass von 1 Million Luft-Teilchen inzwischen 400 Teilchen Kohlendioxid sind. Dieses entsteht bei der Verbrennung von Kohlenwasserstoffen, wie wir es tagtäglich bei der Fütterung von Kohle- oder Gaskraftwerken oder beim Betrieb von Verbrennungsmotoren tun. (mehr …)

Hörender Fußmarsch in Meiningen – Zwischenbilanz

Nikolaus Huhn ist mit wechselnden Teilnehmern auf dem "Hörenden Fußmarsch" in Thüringen unterwegs. War er vor einigen Jahren noch mit einer überdimensionierten Ölpumpe fußläufig unterwegs, um Peak Oil zu thematisieren, soll der hörende Fußmarsch nun Resilienz-Elemente in den Regionen aufdecken. (Siehe dazu auch das Interview mit ihm.) Von Meiningen aus erstellte er nun folgende Zwischenbilanz:

 
Inzwischen ist der Hörende Fußmarsch in Meiningen angekommen. Bei nahezu täglich wechselnder Teilnehmerzusammensetzung und insgesamt über achtzig 'Mitläufern' ist er nun seit sechs Wochen unterwegs. Spätestens jetzt darf man sich mal zwischendurch die Frage stellen: Was soll das? Was bringt das Ganze eigentlich?

Schlaglichter: (mehr …)

Kommentarlos, Teil 31

Indonesien hat sein Moratorium auf das Abholzen [von] Regenwaldgebieten um zwei Jahre verlängert. Damit dürfen rund 64 Millionen Hektar Wald und Torfmoorwälder bis Mitte 2015 nicht gerodet werden. [..] Im Gegenzug für das Moratorium sagte Norwegen seinerzeit eine Milliarde Dollar für den Klimaschutz in Indonesien zu. Wie unter anderem der "Jakarta Globe" berichtete, wurde das Moratorium gegen den Protest von Unternehmen durchgesetzt, die neue Palmölplantagen anlegen wollen. Indonesien sei infolge des Moratoriums als Palmölproduzent hinter Malaysia gefallen, hatte etwa ein Industriesprecher beklagt.

SPIEGEL ONLINE

Trennt sich Goldman Sachs von Fracking-Aktien?

Widersprüchlicher können Informationen kaum sein: Im Manager-Magazin fasst Markus Gärtner nochmal diverse Argumente und Stimmen zusammen, warum die unkonventionelle Öl- und Gasförderung per Fracking eine Blase sein könnte und ihr ein jähes Ende droht. Das Handelsblatt portraitiert dagegen eine Liste von "Schnäppchenaktien" der US-Investmentbank Goldman Sachs: Unter den ersten 10 Schnäppchenaktien sind 6 aus der Öl- und Gasindustrie, die alle selbst Fracking betreiben oder - Halliburton - Material für die Förderindustrie liefern: Noble Energy, Southwestern Energy Co, Halliburton, EOG Resources (vormals Enron Oil & Gas), Nabor Industries, Marathon Petroleum Corporation. Ein weiteres Unternehmen - Goodyear - hängt als Automobilzulieferer indirekt in der Ölkette.

Blickt man zurück auf den Beginn der globalen Finanzkrise, als große Geldhäuser undurchschaubare Investmentpakete schnürten und diese an ahnungslose Kunden verkauften, so machen die heutigen Empfehlungen hellhörig: Laut Pressemeldungen haben die meisten Fracking-Firmen ihre Aktivitäten mit geliehenem Geld der Wall Street finanziert und mühen sich redlich, ihre Förderraten und ihre Fördergebiete als ertragreich darzustellen, um den Geldfluß nicht abreißen zu lassen. Reißt er doch, weil die Erträge längst nicht wie erhofft fließen, sieht es um die Firmen und die Fracking-Aktivitäten schlecht bestellt aus. Man könnte die Empfehlung von Goldman Sachs daher auch als Warnung auffassen: Achtung: Wir, Goldman Sachs würden uns im Namen unserer Kunden gern von folgenden Aktien trennen und empfehlen sie daher zum Kauf...

(danke für den Hinweis an Eric)

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Kommentarlos, Teil 30

10.000 Euro bekommt das Domgymnasium Verden in Niedersachsen dafür, dass sich seine Schüler in Fracking weiterbilden lassen. Gezahlt wird das Ganze vom Wirtschaftsverband Erdöl- und Erdgasgewinnung (WEG) – das ist der deutsche Lobbyverband der Fracking-Industrie. Auch andere Schulen in Niedersachsen sind an dem fragwürdigen Projekt beteiligt.

Polenum.com berichtet über die "Nachwuchsförderung"

Israelischer Luftangriff, Fracking in Polen, WTI-Brent-Preislücke, CETA

Wie schnell einzelne Risiken sich auf den Ölpreis auswirken war dieser Tage zu sehen: Noch am 1. Mai war der Ölpreis auf einem fallenden Pfad bei etwa 100 US$ angekommen, nur um sich am Montag den 6. Mai mit Meldungen von israelischen Militäreinsätzen auf syrischem Gebiet auf die Marke von 105 US$ heben zu lassen. 5% in einer Woche. Der Krieg zwischen Syrien, Ägypten und Israel war vor 40 Jahren Auslöser für die 1. Ölkrise und seitdem sind Unruhe-Meldungen aus dem Nahen Osten immer wieder für Preisschübe verantwortlich. Der Angriff sorgte für Ängste eines ausufernden Konflikts im arabischen Raum, der eine Hauptquelle für Exportöl ist. (mehr …)

1973-2013: 40 Jahre Ölkrise

Am 16. Oktober 1973 beschlossen die Länder des Ölförderkartells OPEC, ihre Ölförderraten zu kürzen. Sie griffen damit in den Jom-Kippur-Krieg ein, der mit einem Überraschungsangriff Syriens und Ägyptens auf Israel am 6. Oktober begann. Israels Gegenoffensive startete am 15. Oktober, am 26. Oktober endete der Konflikt nach einem Waffenstillstandsabkommen. Die Förderkürzung sollte insbesondere Unterstützer Israels treffen, vor allem die USA. Der zweiteilige Einsatz der Ölwaffe sah vor, die Ölexportmengen um 5% pro Monat zu kürzen und zudem einen Lieferstopp an die USA, die Niederlande (wegen des Umschlaghafens in Rotterdam), Portugal, Südafrika und Rhodesien zu verhängen. Am 17. Oktober stieg der Ölpreis von 3 auf 5 US$, also um 70% binnen eines Tages. Von Oktober bis Dezember 1973 sank die Tagesförderung in den arabischen Staaten von 20,8 auf 16,4 Millionen Barrel. Die Differenz entsprach 14% des Exportmarktes, bei einer jährlich um 7% steigenden Nachfrage (siehe: Steffen Bukold: Öl im 21. Jahrhundert, Band I). Dieses Ereignis brannte sich unter dem Stichwort "1. Ölkrise" ins kollektive Bewusstsein und jährt sich 2013 zu 40sten Male. (mehr …)